Aus der Heimat Nummer 1 Seite 1
Aus der Heimat geht heute zum ersten Mal dieser Gruß hinaus an alle Männer; die für Führer und Volk unter Waffen stehen. Was die Heimat hiermit beginnt; soll mehr sein als ein Gruß; mehr als eine Zusammenstellung von Nachrichten und tausend Kleinigkeiten des Lebens daheim. Als jeder von euch noch unter uns war und die großen Geschehnisse wie die kleinen Nebensächlichkeiten miterlebte; da erschien die Fülle dieser Ereignisse wohl keinem bedeutungsvoll — jetzt aber geht damit ein Stück lebendiger Heimat hinaus zu euch; und wenn es auch nur kleine Dinge sein mögen; über die zu berichten ist; so spürt doch jeder den Pulsschlag des Lebens daraus; dieses Lebens in der Heimat; die ihr im Herzen mit euch tragt; wie wir daheim mitzu-tragen versuchen an eurem großen Schicksal. So mag jede Zeile wie ein großer Bries von daheim verbinden; was der Krieg aus eine Zeit hin getrennt hat; und den Glauben; das Bekenntnis zum Mitkämpfen; die Botschaft von der erlebten Gemeinschaft zu euch hinaustragen; bis dieser gemeinsame Glaube zum Sieg geworden ist. Heil Hitler! Breitenstein Kreisleiter
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Aus der Heimat Nummer 1 Seite 2
Darlehenskassenverein. Bei der letzten außerordentlichen Generalversammlung des Vereins in Pretzen; wurde Gärtnereibesitzer Gg. Jung zum Vorstand gewählt. Ortsgruppe Berglern 18. Januar. Ein besonderes Ereignis für unseren Blockleiter Fink Joses: Gevatter Adebar legte seiner Braut einen kräftigen Hermann als Stammvater in die Wiege. 18. Januar. Der Kriegsteilnehmer 1914/18; Martin Aiglstorser; ist im Alter von 49 Jahren an doppelseitiger Lungenentzündung gestorben. 27. Januar. Bei Parteigenosse Scherzi; Gastwirtschaft; fand der erste Sprechabend im Kriegsjahr 1940 statt. Hier wurden durch Ortsgruppenleiter Parteigenosse Scherzl Hans der Kreisbefehl und das Verhalten der Zivilbevölkerung gegenüber den Gefangenen bekanntgegeben. Ende Januar wurden Parteigenossen L. Kratzer; Scherzl Gg. und Volksgenossen Faltlhauser Korb.; Gerb! Alois; Aigner Math.; Baur Lorenz in die Heimat entlassen. 31. Januar. Es verstarb die Kirmerschneidermutter E l. Furtner im Alter von 90 Jahren. Sie war die älteste Einwohnerin der Gemeinde und Inhaberin des goldenen Ehrenkreuzes der deutschen Mutter. — Eingerückt sind in der letzten Zeit zur Wehrmacht: Lehrer Diemer Ferd.; Messner Seb.; Huber Johann Mitterler»; Kriegmeier Al.; Furtner Albert; Scherzl Hans jr. als Freiwilliger zur Luftwaffe. 4. Februar. Unter starker Beteiligung der Jugend fand das von der Ortsgruppe Berglern durchgeführte Wunschkonzert zu Gunsten des WHW. statt. 7. Februar. Es verstarb der alte Fischermannvater Georg Ascher im Alter von 81 Jahren. — Dem Horstarbeiter Paul Eybl wurde ein strammer Junge in die Wiege gelegt. — Zur allgemeinen Ueberraschung legte Meister Langbein nach 13 jähriger Pause dem Luit-pold Gerb! (Ferdl vom Herrnzipfel); ein nettes Töchter-lein in die Wiege. — Durch den starken Frost ist bereits wiederholt die Sempt über die Ufer getreten; die dadurch entstandenen Eisflächen sind dauernd von den bekannten Eisschützen belegt. In letzter Zeit waren wieder von der Front Urlauber in der Heimat. Es sind dies die Kameraden O t t Martin; Bauer Bartl (genannt „Der Deixler"); Ippisch Ioh. und Bauer Josef. Unter anderen ist zum Wehrdienst eingezogen worden: Dangl Johann; der als sechster von fünf an der Front stehenden Brüder dem Vaterland gegenüber feiner Pflicht nachkommt. Der Tag der nationalen Revolution erbrachte das Sam-melergebnis von 820.— RM. Ortsgruppe Dorfen Zu dieser Zeit war sonst in Dorfen kein Mensch des vollen Gebrauchs seiner fünf Sinne fähig; denn da war Fasching. Und der Fasching ist in Dorfen ein über drei bis acht Wochen sich erstreckendes Fest von allerhand Ausmaßen. Heuer ist der Präsident (i. R.) der Maschkera im Feld; die Schäflein sind verwaist; und der Unsinn wäre im Krieg unsinnig. So haben wir Ernsteres und Vernünftigeres getan. So sei berichtet mit aller Lhronistenkürze; was war: Am letzten Tag des alten Jahres ist ein über Dorfen hinaus bekannter Mann gestorben; der „Bierlkug-Michl" Michael Kronseder; der fast fünfzig Jahre Hausmeister bei Bierling gewesen war. Am S. Januar starb int Bürgerheim Frau Ernestine Netz. Knapp zwanzig Jahre zuvor war sie nach Dorfen gekommen mit ihrem Mann; geflüchtet vor den polnischen Horden aus ihrer Heimat Bromberg. Die Biehmärkte im neuen Jahr haben sich ausgezeichnet angelassen; besser als man erwarten durfte. Der Auftrieb hat bei allen Märkten trotz mißerabler Wegverhältnisse die Höhe der Borkriegsmärkte erreicht. Frau Maria Schmidbauer; Getreidehändlerswitwe; feierte am 8. Januar ihren 75. Geburtstag. An schweren Erfrierungen gestorben ist am 7. Januar der Hilfsarbeiter Valentin Wandinge r aus Krai-burg. Er war in unserer Gegend beheimatet. Die KdF hat den Dorfenern eine besondere Ueberraschung bereitet mit einer Aufführung der klassischen Operette „Der V o g e l h ä n d l e r" von Zelter durch die Bayer. Landesbühne. In einer großen Versammlung von Handel; Handwerk und Gewerbe sprach am 14. Januar der Gaubeauftragte Pg. Sturm über die Sonderausgaben von Handel und Handwerk im Krieg. Der vormalige Verleger der Dorfener Zeitung; Ludwig Zaun er; ist am Abend des 16. Januar im Alter von 68 Jahren gestorben. — Am gleichen Tag starb die ehemalige Brotträgerin Anna Weiln Hammer; bekannt als die „Brot-Nandl"; 67 Jahre alt. — Und eine dritte Todesnachritch fällt auf den gleichen Tag: der Bauer Winkler in Rinning verlor durch den Tod sein sechsjähriges Töchter! Eva. Außer dem schon genannten Sturm kamen in dieser Zeit noch manche über uns; aber alle ungebeten; meistens in Begleitung von sehr viel Schnee und Kältegraden bis zum Rekord von 33 unter Null. Während der Bolger Kaspar; den es in seinen alten Tagen wieder an die Stätte seiner Jugendstreiche verweht hat; an Pauli-Bekehr den dreißigjährigen Krieg beging; standen wir eben wieder! in so einem Unwetter. Am 25. Januar ist in Oberhausmehring der Austrägler Johann Mittermeier gestorben. In Grafeneck ist der Landwirt Franz Schweiger von Rutzmoos am 27. Januar gestorben. In der Nacht zum 26. Januar ist in Fürtholz das Anwesen des Gärtnereibesitzers Peter Reich abgebrannt. In einer Stunde war alles niedergebrannt. Die Feuerwehren waren ohne Wasser. Nach jahrelangem Siechtum ist am 28. Januar die städt. Wohlfahrtspflegerin Maria Zöpf gestorben. — Frau Magd. Münzhuberist am 31. Januar gestorben. Das wäre die Zeit gewesen für den Unsinnigen Donnerstag. Aber da es zu kalt und kriegerisch war für solche Sachen; wurde die Zeit dadurch' etwas unangenehm belebt; daß beim Knödlwirt die Kegelbahn einstürzte. Für Bauernmädels fand im „Grünen Baum" eine dreitägige Schulung statt; 16 Mädels waren mit Fleiß und Eifer dabei. Und der Gerbl-Hans behütete fie vorbildlich. Der Grubervater — den kennt ihr auch — ist am 1. Februar ins neunte Lebensjahrzehnt getreten. Ungezogen; wie immer; haben uns am 4. Februar „Max und Moritz" übersallen; dieses Mal aber in guter Absicht des Sammelns; und wir haben uns der zahlreichen Streiche mit 1300 Zeichen würdig erwiesen. 3
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Lisl Brand von Eibach hat die Meisterprüfung im Schneiderinnenhandwerk abgelegt. Frau Anna Terofal — sie ist beinahe eine Dorfen-erin — hat am 4. Februar ihren 75. Geburtstag begangen. Ein paar Ehepaare seien auch verbucht: der Reichsbahnbedienstete Heinrich Weiln Hammer hing am schwarzen Brett mit der landwirbschaftl. Magd Maria Urgibl; und der Metzger Albert Kerbl von München gleich daneben mit Sophie U n t e r r e i t m a y e r von Torfen. Der M i t t e r h o f e r - Ka s p i hat sich die Kriegstrauung bis zum letzten Tag des Urlaubs gespart. Am 9. Februar wurde er getraut mit der Gastwirtstochter Maria Kolb. Am 7. Februar ist der Dienstknecht Josef Schrall-hammer von Stetten; 43 jährig; im Dorfener Krankenhaus gestorben. Eine bedeutende Versammlung von Ehhalten und Bauern fand am 11. Februar im Parteiheim statt; zwei Tage später trat; was noch daheim ist an Mannsleuten; zur Wehrversammlung an. Aber mit dem gelben Einberufungszettel wurde auch uns schon recht deutlich zugewinkt. Um hierin noch ein Uebriges zu tun; wurde nun mit der vormilitärischen Erziehung und Ausbildung begonnen.; Fetzt möchte natürlich jeder ein altgedienter Veteran sein; aber es bringt schon keinen um; wenn; er einmal in der Woche ein bissel linksum und rechtsum macht. Das hat auch jeder begriffen; und als es zum Anmelden war; haben wir fürs erste gleich eine kriegsstarke Kompanie aufgebracht. Den Zimmerschneider von Landersdorf kennt auch jeder? Der hat am 12. Februar seinen 85. Geburtstag gefeiert und ist noch: gut beisammen. In München ist der Maurer Bartl Wandinger gestorben am 13. Februar. Und der Dörr Lori hat sich am gleichen Tag Zeit genommen; obgleich er Heuer mit dem Ausschaufeln der Kirchenstufen unentwegt Arbeit hat; seine 40 jährige Hochzeit zu feiern. Unter den Hochzeitsgästen haben wir auch einen Sohn im feldgrauen Gewand gesehen. Der Gefreite Peter Tag gr ub er.wurde- am 19. Februar kriegsgetraut mit der landw. Magd Maria Grube r. Mehr als fünfhundert Mark hat die Polizei; TN. und Feuerwehr am Tag der deutschen Polizei durch Zeichenverkauf aufgebracht; obgleich gerade an diesem Tag das Schneeschaufeln erste Aufgabe war und kaum von Haus zu Haus zu kommen war. Die Schneearbeit aber ist ein besonderes Kapitel; über das anderswo zu lesen ist. Dreihundert Leute hoch sind die Dorfener angetreten; zum Teil- drei Tage lang; um die Straßen freizubekommen. Wenn die Leute nicht so gearbeitet hätten; würdet ihr diese Nachrichten aus der Heimat vor Pfingsten kaum bekommen. Ein Wort noch zur größten Sammelaktion des Kriegs-WHW: die Ortsgruppe Dürfen hat zum Tag der nationalsozialistischen Revolution 6.681;21 RM. ausgebracht. Es ist das stolzeste Ergebnis; das wir je berichten konnten; und wir haben es aufgebracht! im Denken -an euch; die ihr jeden Tag mehr zu opfern habt als Geld und Geldeswert. Ortsgruppe Eitting Seltene Beute gab es hier: es wurde ein Sumpfbiber gefangen; der wohl aus einer Farm entwichen war. Weil die Leute das harmlose Tier für gefährlich hielten; haben sie es erschlagen. Kyffhöuser. Unter ihrem neuen Kameradschaftsführer Josef Badmann kamen die Kameraden zum Appell zusammen am letzten Ianuarsonntag; und neben den Erinnerungen an den Weltkrieg brächte alles den Geschehnissen des jetzigen Krieges größtes Interesse entgegen. Sprechabend. Am letzten Samstag im Januar hielt die Ortsgruppe einen sehr gut besuchten Sprechabend; Frontkamerad Max Hub er aus Reisen wurde hier besonders herzlich begrüßt. Organisatorische Fragen wurden behandelt; und viel Freude lösten die Feldpostgrüße aus; die von Hand zu Hand gingen. Parteigenosse Baumann sprach über seine erschütternden Erlebnisse in 43 monatiger Kriegsgefangenschaft und zeigte am Beispiel des eigenen Erlebnisses; welches Unrecht es ist; wenn bei uns jetzt da oder dort den Gefangenen ein unangebrachtes Mitleid zugewendet wird. Ehhaltenversammlung. Ausgezeichnet besucht war eine Versammlung der Ehhalten. Kreisamtsleiter Hutner richtete an die Dienstboten einen herzlichen Appell zu freudigem Spenden fürs Kriegs-WHW; und bei einem Durchschnitt von mehr als 4.— RM.; kam ein Ergebnis von 94.— Reichsmark zusammen. Es waren Opfergaben; bis zu zehn Mark darunter. Eine weitere Sammlung brächte 92.— Mark ein; ein Schäfer der in der Gegend weidet; gab 50.— Mark. — Am Tag der nationalsozialistischen Revolution brächte die Ortsgruppe über 800.— Mark auf. Kriegsgetraut wurde der Soldat Kaspar Neudek-ker von hier mit Aloisia; Hokler von Berglern. KdF. Das Münchener Bolksbrettl bot hier einen schönen Abend und schenkte viel Freude. Auf dem Wege der Besserung ist der Wirtsvater Straffer; der sich bei einem Unfall an der Hand erheblich verletzt hatte. Ortsgruppe Erding Versammlungen und Bortrüge 12. Januar Kapitän Schneider sprach im vollbesetzten Lexsaal über „Deutschlands Seegeltung und seine Kriegsmarine". Die anläßlich dieser Veranstaltung gezeigten drei Tonfilme; die einen Einblick in das Leben und Treiben an Bord unserer stolzen Kriegsschiffe gaben; fanden allgemeinen Beifall. 14. Januar. Der Gaubeaustragte für den Deutschen Handel und für das Deutsche Handwerk; Pg. Sturm; München; sprach am 2. Januar-Sonntag zu Handel; Gewerbe und Handwerk. Pg. Sturm; von der früheren NS-Hago bekannt; zeichnete in ausführlichen Darlegungen die bisherigen Erfolge Nationalsozialistischer Wirtschaftsführung auf und gab den zahlreich erschienenen Volksgenossen jene politische Aufklärung und Ausrichtung; die in der Jetztzeit notwendig! ist. Zu dem Bortrag hatten sich auch Kreisobmann Rührnößl; Kreisamtsleiter Lehner und Kreiswirtschaftsberater Götz eingesunden. Die Bauernschaft rief zur Kriegserzeugungsschlacht auf mit dem Ziel; die landwirtschaftliche Erzeugung nicht nur zu halten; sondern 1940 noch zu erhöhen. Die ersten Versammlungen ergaben überall starken Besuch und fanden größtes Interesse. Der einmütige Wille; daß unsere Bauern und Landwirte die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen werden; kam damit zum Ausdruck. Die jeden Donnerstag im Greißlsaal angesetzten Sprechtage der Kreisbauernschaft finden regen Zuspruch. Die große Rede des Führers zum Tag der nationalsozialistischen Revolution zog; obgleich sie erst wenige Stun 4
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den vorher angekündigt worden war; alles in ihren Bann; Mit Begeisterung haben auch wir den Watten des Führers gelauscht und werden zu ihm stehen in dem einmütigen Willen; niemals zu kapitulieren; sondern den Kampf auf-zuüehmen; bis zum Sieg; an dem wir daheim auch unser Teil mitwirken wollen. SA. Der bisherige Führer des Sturmes 15/2; Sturmführer Kroneck; wurde zum Postschutz in den Ostgebieten einberufen. Pg. Obertruppführer Giglinger Fgnaz wurde mit der Führung des Sturmes beauftragt. KdF. Die unter der rührigen Leitung des Kreisamtsleiter Pg. Rührn ößl stehende KdF sorgt dafür; daß auch dem Theaterliebhaber etwas geboten wird. Außer der von 800 Personen besuchten Operettenaufführung „Der Vogelhändler"; wurden ein Thoma-Abend und sonst fast jeden Sonntag Bolksstücke oder ähnliches zur Aufführung gebracht. Der ins Leben gerufene Schachklub erfreut sich reger Beteiligung. Jubiläen Das Ehepaar Martin und Ursula Wiester konnte die goldene Hochzeit feiern. Frau Hedwig Kain feierte ihr 40 jähriges Hebammen-jubiläum. Mehr als 5000 jungen Erdenbürgern verhalf sie zum Eintritt in die Welt. Familiennachrichten; Verlobt haben sich Pg. Hermann Kraus mit Fräulein Billmayer von Wartenberg. — Verheiratet hat sich Pg. Josef Häufle mit Frl. Rosi Ebner. Todesfälle Die Ortsgruppe mußte Ende des Jahres 1939 zwei Parteigenossen zu Grabe tragen. Der Kreiskassier Pg. Xaver Brummer verstarb im 55. Lebensjahr. Der Hafnergehilfe Pg. und SA-Mann Xaver Paintner wurde im 30. Lebensjahre dahingerafft. In Starnberg verstarb der frühere Erdinger Bezirksbaumeister Josef Ober. Der frühere Metzgermeister und Innungs-Obermeistex Josef Mai er verstarb im 71. Lebensjahr. Allgemeines Die Iahresschau der Keltereigenossenschaft Crding ergab; daß sich dieses Unternehmen zu einem industriellen Muster-Betrieb neuzeitlicher Getränkeherstellung entwickelt. Als Ersatz - Kraftwagenführerin für das Sanitätsauto stellte sich die Tochter unseres Schulrates; Frl. Bolz; uneigennützig in den Dienst dieser edlen Sache. Die Schuleinschreibung am Lichtmeßtag ergab die stattliche Zahl von 65 Knaben und 42 Mädchen. Daß die Buben den Mädels so weit über sind unter den 107 Schulanfängern; wird sich im Leben schon ausgleichen; wo immer das zarte Geschlecht dem starken über sein möchte. Bei allen Sammlungen für das Kriegs-WHW hat die Ortsgruppe Erding einen schönen Opfergeist bewiesen. Die Leute daheim wissen; worum es? geht; und haben jede weitere Sammlung zu einem immer; größeren Erfolg gestaltet. Auf einer Straße im Westen hat Schriftleiter Eugen Preß zufällig ein paar Kameraden getroffen: Ab strei -ter von Erding; Nitzl von Buch und Maier von Moosinning. Der Winter mit. den ungeheuren Schneemassen machte mehr als einmal den freiwilligen Einsatz aller Kräfte nötig. In kurzer Zeit war ein starkes Aufgebot von Männern aus allen Ständen beisammen; die verkehrswichtigen Punkte wurden freigelegt; dann mußten die großen Schneeverwehungen auf Straßen und Bahnanlagen beseitigt werden. Diese Mühsal hat jeder gern auf sich genommen; und der Erfolg war; daß in kurzer Zeit alle Verkehrsmittel wieder ihren gewohnten Dienst aufnehmen konnten. Ortsgruppe Finsing Liabe Finsinger Bubn draußn im Feld! Kriagszeitn san schlimme Zeiten; dös söi is gwis; aber wenns net dicker kimmt; ois wias jetzat oiwci is; dann ko ma scho sagn; dann is oiwei noch zum Aushaltn; dann is oiwei noch ganz kamot. Und doch; do san ma uns alle einig; dahoam wenns sein kunnts; dann wars Eich alle mitananda doch am allerliabsten. Stimmts? Weils aber net kann sein; muaß ich Eich hoit a bißl im Geist zruck-sührn in d'Hoamat und muaß Enk vozähln; wos bei uns alles gibt. Manches wird dabei sein; was Oes vielleicht schon wißts; aber manches wißts hoit auch noch net. Oiso dös is jetzat ganz gleich; hockts Enk jetzat auf Enkern Hosnboden und lests mit Verstand; was Enk Buama aus Finsing die Finsinger Hoamat meldn ko. I fang zerst mit dene Sachn o; die wo Enk weniger frein werden. Da hama amoi a paar Fälle; die mit Krankenhaus enden. — Der Meier Maxi vom Bäcker war schwer krank — doppelseitige Lungenentzündung —; jetzat is er ja wieder dahoam. Vom Ostermeier hinterm Kraftwerk; der Matthäus; is bei Pleaning mit seim Fuhrwerk von am Lastwagn angfahrn wordn und hat sichs Schlüsslboa und a Rippn brocha; gradso is da kloane Schrimpf Rudi mit an brochan Harn im Krankn-haus; bloß is der Lauser selber schuld; weil er sich bei dene heitign Schneeverhältnisse an an Lastwagn highängt hat; in der Schui aber sagt der Lehrer oiwei: hängts Enk nirgends one. Weil mir grad bei denen Schneeverhältnisse san; muaß i glei a bißl über den Winter klagn. Der is fei heier pfundig. A Köitn Hots bei uns jatzat oiwei; daß gar nimmer schön is. Neilich is deswegn zum Bei-schpui bei der Hebamm im Haus a Wasserrohr platzt. Ueberhaupts bei dera Köitn und dem vuin Schnee habn auch die Viecherln im Feld nix zlacha. Die armen Gschöpf findn koa Futta. Do siegt ma aber jetzat des guate Herz von de Finsinger Bauern; de stecken ihnen jede Nacht Heu naus. Des is wirklich a guats Werk — doch der Kistler Val moant; daß dahinter auch die Absicht steckn kunnt; daß die Hasü de junga Bäum net anfressen. Der viele Schnee hat auch beim Kiermeier das Vordach zammdruckt. Dennoch glaub ich; daß der strenge Winter auch wieder sein Gutes hat; wir hoffn dadurch ein gutes Erntejahr zu bekommen. Jetzat san mir ja schon ganz unbeabsichtigt beim Guatn okemma. Da san amoi glei a paar Manna; de san aus dem Militär entlastn wordn. Des san der Uatz Anton; der hoaßt eigentlich Hundhammer; dann der Rode r e r Peter; der Net -tinger Simmerl und dann der Wirts Franz!; der Garmer. Etwas anders; was Enk freun werd is des; daß beim Kneißl a Kloans gebn hat; beim Peiß; beim Neuwagner sans aba glei zwoa wordn — is zwar wia ma hört; schon etwas länger her. Urlauber san alle 8
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Augenblick dahoam; des is a Gaudi; soin nur recht oft kemma. Die größte Freud aber tat der Koasarä habn; boi amoi seine fünf Buam auf amoi in Urlaub kemma kunntn; die bei der Wehrmacht san. Bei dene is ja sogar a Matros dabei; a recht a schneidiger Kerl. Der Nikolaus is; bois des noch net wissn sollts. Der Koasa Johannes aber is zum Beischpui bei dene Flak. Von ana Kriegstrauung werd dann noch was gmunkelt; aber davon vozähl ich Enk das näxte Moi. Es segts; daß mir schon fest dabei san; daß ös boid wieder neue Soldaten aus der Hoamat nachkriegts. Auch unsare Frauen exerzieren jetzat fest. In Neufinsing und in Finsing is grad a Krankenpflegekurs; der ganz guat besucht werden soi. Da kann dann ja nix mehr passieren. F sags ja oiwei.
So jetzat wißts a bißl was; was bei uns in der Hoamat ois passiert. Bleibts jetzat recht brav und paßts auf; daß die Franzosen nicht rein kemma; wie söibigsmoi die Poln; von dene mir übrigens im Frühjahr 20 Stück Manndl und Weiberleut kriegen soin; für unsa Arbeit. Und nun muaßi i Enk no bittn; wenns a moi irgendwo lests; daß in Finsing sagn ma Flieger Bombn abigworfn hätten; und ganz Finsing zerstört habn tatn; dann brauchts des net glaubn; des san dann höchstens am Churchill seine faden Pflanz. Der lllagt ja sooft er's Maul aufmacht. Sicher haben dann irgendwo unsere Flieger a englisch Platzl derschmissn. Wißt's übrigens scho den neuesten Witz; warum do deutschen Fliaga no a moi so vui Benzin braucha; wia dö Englända? Weils a wieda z'ruck fliagn müass'n!
Und nun laßt es Enk guat geh und kummts boid ois Sieger hoam; des wünscht Enk von ganzem Herzen Enkere Eich liebende
Hoamat.
Ortsgruppe Forstern
Der Schuhmachermeister Johann Weiß von Karlsdvrf und Anna Reiser von Reithosen; haben sich in Förstern ein neues Geschäft gegründet.
Versammlung. Am 5. Febr. 40 fand im Gasthaus Stan-ner für die Ortsgruppe Förstern eine Dienstbotenversammlung statt; die überaus starken Besuch auftvies. Als Redner erschien Unteroffizier Gölz vom Fliegerhorst Erding; der über Rechte und Pflichten der Dienstboten sprach. Zum Schlüsse der Versammlung sprach Ortsgruppenleiter Ber-ger über die Aufgaben der Partei und über das Kriegs-Winterhilfswerk und forderte die Anwesenden auf; auch ihren Beitrag zu leisten zum großen Werk; das der Führer geschaffen hat. — Es wurden sofort Spendenscheine verteilt; wobei alle Dienstboten einen Beitrag von 3 bis 10 Reichsmark unterzeichneten.
Ortsgruppe Fraunberg
Ohne Bericht!
Ortsgruppe Grünbach
Strogen; (Lichtbildervortrag.) Am 6. 1. 40 fand in Strogen ein Lichtbildervortrag: „Der Feldzug der 18 Tage" statt. Der Besuch war sehr gut.
Strogen. (Erzeugungsschlacht.) Auch Heuer wurde; so wie die Jahre vorher; eine Versammlung des Reichsnährstandes in der 1. Februarhälfte (6. 2.) abgehalten. Die Versammlung war ausgezeichnet gut besucht.
Strogen. (Der Schneesturm) am 15. und 16. Februar brächte auch in Strogen und Emling an den bekannten
Stellen beim Scherer und Bölsterl; starke Verwehungen; die stellenweise mehr als 2 Meter hoch waren. Auch die freie Straße oberhalb Emling war stark verweht.
Grünbach. (Lichtbildervortrag.) Am 7. 2. wurde hier ein Lichtbildervortrag „Unsere U-Boot-Waffe" gehalten.
Grünbach. (Schneesturz.) Am 10. 2. stürzte infolge der gewaltigen Schneemassen das Vordach vom Binding-Schaf-stall herab; vier Schafe wurdew getötet. — Durch die starken Schneeverwehungen am 15. und 16. 2. wurde die Straße Taufkirchen—Erding für Autos völlig unpassierbar. Ein Kraftwagen der Gauleitung blieb am Donnerstag in Grünbach; der Lieferwagen der Brauerei beim sogenannten Sraßmeier; oberhalb Emling; im Schnee stecken. Beide Wagen konnten erst am Montag; 19. 2.; wieder flott gemacht werden. Noch am Freitag nachts wurde die Grünbacher Bevölkerung zum Schneeschaufeln alarmiert; es kamen trotz der späten Stunde; es war 21 Uhr; ca. 35 Mann; mit Schaufeln bewaffnet; zusammen.
Ortsgruppe Grüntegernbach
Ohne Bericht!
Ortsgruppe Hofkirchen
Hörgersberg. Am 3. 2. 40 verstarb Frau Therese Ei-xenberger; Binderswitwe von Hörgersberg; im Alter von 65 Jahren.
Großköchlham. Der Bauer Martin Strohmeicr; zum Lehner in Großköchlham; verstarb am 12. Febr.; 63 Jahre alt.
Windham. Am 6. Febr. 40 wurde dem Gruber Mich.; genannt zum Oberbauern in Windham; durch die Schneelast der Stadel zusammengedrückt.
Hofkirchen; 5. Febr. (Gutes Sammelergebnis.) Der Tag der Machtübernahme erbrachte ein gutes Sammelergebnis und zwar den Betrag von 230;90 RM. Ebenso wurden die Wilhelm Busch-Zeichen restlos abgesetzt.
Ortsgruppe Hohenpolding
In der Ortsgruppe Hohenpolding wurde am 14. Febr. Sprechabend abgehalten; wozu das Häuflein der noch nicht eingerückten treuen Mitarbeiter voll erschienen war. Besprochen wurde hauptsächlich das WHW; welches bisher an Geldspenden und Naturalien in der Ortsgruppe die schöne Summe von 3000.— RM. ergab. WHW-Zeichen wurden jeweils restlos abgesetzt. — Die Schneeverwehungen sind zum größten Teil zwei bis drei Meter hoch; was ganz besonders der Ortschaft Geiselbach sehr zu schaffen machte. Nach tagelanger Arbeit wurden auch diese Hindernisse genommen. — Bei dem Bauern Bart Ludwig in Geiselbach fiel beim Ueberfahren der Heubrücke in einem unbewachten Augenblick ein Pferd in den Bach; wobei sich das zweite losriß. Nur mit großer Mühe konnte das Tier bei der großen Kälte aus dieser Lage befreit werden. — Durch die Schneemassen wurde der Stadel des Bauern Durschl in Waltersberg eingedrückt. — Hierl Rosa von Bach beging am 6. 2. 40 Kriegstrauung. Der junge Ehemann ist zurzeit beurlaubt und wird als Unteroffizier wieder an die Front gehen. Dem jungen Paar alles Gute!
Ortsgruppe Langengeisling
Langengeisling. (Sprechabend der Ortsgruppe.) Am Samstag; 27. 1. fand bei Pg. Faltlhauser Ludwig Sprechabend der Ortsgruppe statt. Nach verschiedenen wichtigen
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Ausführungen des Organisationsleiters; des Kassenlciters und des Ortsgruppenamtsleiters der NSV und Ortsbeauf-tragten für das Kriegs-WHW; sprach Pg. Luber über seine Erlebnisse im Weltkrieg in Rumänien. Zum Schlüsse verbreitete sich der Ortsgruppenleiter Pg. Wein meier in einem längeren Dortrag über die allgemeine politische Lage. — Trotz des schlechten Wetters war der Sprechabend sehr gut besucht; was dem Ortsgruppenleiter besondere Freude bereitete.
Langengeisling. (Bon den Schützen.) Die Schützengesellschaft „Almarausch" Langengeisling; veranstaltete am Z. Febr. mit der Schützengesellschaft „Die Buren" Erding ein Konkurrenzschießen. Aus dem heißen Kampf ging „Almarausch" mit 85:79 Ringen als Sieger hervor. Der Rückkampf findet am 17. Febr. im Bereinslokal der „Buren" (Landshuterhof-Erding) statt.
Langengeisling. (Todesfall.) Das dreijährige Mädchen Theres des Schützenkameraden Heilmai er Josef ist gestorben.
Langengeisling. (Todesfall.) Frau Kath. Neumaier verstarb nach längerem; schwerem Leiden am 13. Febr. im Krankenhaus Erding. Neun Kinder trauern um die gute; treubesorgte Mutter; die erst vor kurzem mit dem goldenen Ehrenkreuz für kinderreiche Mütter ausgezeichnet wurde.
Langengeisling. (Eheschließung.) Der Obermüller von der Paulimühle; Andreas Huber; wird in nächster Zeit in den Hafen der Ehe einlaufen und nach München übersiedeln. — Bor kurzem schloß Frl. Maria Kürzeder mit dem Hilfsarbeiter Josef Paukn er den Bund fürs Leben.
Langengeisling. (Unglück im Stall.) Schweres Unglück traf den Wasenmeister Hans Hundhammer. An einem Tage verendeten ihm drei seiner vier Kühe. Am folgenden Tag mußte er sein einziges Pferd; das ihm in seinem Beruf als Wasenmeister so viele treue Dienste getan; erschießen.
Langengeisling. (Urlaub.) Auf Urlaub weilen zur Zeit die Frontkameraden Fos. Kastner und Willi Pfanze.lt.
Langengeisling. (Zum Heeresdienst einberufen.) Der Ge-meindeuntergrf. des RLB Matthias Peiß folgte vor etwa 3 Wochen dem Rufe des Vaterlandes zu den Fahnen und befindet sich z. Zt. in einem polnischen Garnisons-ort. — Am 19. Febr. rückten ein Pg. Grichtmair (Blockleiter); Kressierer August und Eduard Löffl.
Langengeisling. (Der liebe Schreckenstein.) „Das Schaff-köpfen ist ein schönes Spiel." So wird auch der Bauernführer von Eichenkofen gesagt haben; als ihm kürzlich seine tapferen Spielgefährten einen Solotout abknöpften. Er hatte ein prächtiges Spiel: die 5 laufenden Buben; Herzunter; Schellenzehner und Eichelaß. Dazu war er selbst am Ausspielen. Das war also ein aufgelegter Schel-lensolotout. Voller Begeisterung und Aufregung aber spielte er nicht Schellensolo; sondern Eichelsolo; behielt also die Schellenzehn als Spatzen. Der Tout war hin; das Hallo bei Mitspielern und Zuschauern — und solche gibt es ja beim „Schreckenstein" mehr als Spieler — war groß. Für das 'Gespött brauchte der Ortsbauernführer nicht zu sorgen.
Langengeisling. (Notschlachtung.) Josef Zeiler (zum Feiner) mußte eine wertvolle Kuh notschlachten. Das Fleisch konnte verwertet werden.
Altham; 27. Jan. (Getraut) wurde der Hilfsarbeiter
Andreas Daimer mit der Dienstmagd Julian« Gebl von Eichenkofen.
Eichenkofen; 3. Febr. Der Bauernsohn Ioh. Grab-rucker verehelichte sich mit Ottilie Köppl von Altham.
Eichenkofen; 9. Febr. (Bauernversammlung.) Bei Gastwirt Kratzer in Eichenkofen fand eine Versammlung im Rahmen der Kriegs-Erzeugungsschlacht statt; in der Landwirtschaftsrat Ho ffm ann - Erding über die Erfordernisse und Belange der Erzeugungsschlacht im Kriege sprach.
Eichenkofen; 14. Febr. Die Bauernsöhne; Korb. Grab-ruck er und Lorenz Beil sind nach 14tägigem Urlaub wieder an die Front zu shrem Truppenteil zurückgekehrt.
Ortsgruppe Langenpreising
Urlauber. Nachdem alle an der Front stehenden Soldaten ihren Urlaub eingebracht haben; ist am 13. Februar auch der letzte; Gefr. Siegfried Wiesmeier; auf Urlaub gekommen.
Kriegstrauung. Am 7. Januar hat der Soldat Markus Rettenbeck und die landw. Magd Katharina Thalmeier den Bund der Ehe geschlossen.
Ortsgruppe Lengdorf
Es dürfte Euch besonders interessieren; daß zur Zeit von der Gemeinde Lengdorf 77 Männer zum Heeresdienst eingezogen sind.
Der Schreinergeselle Anton Thaler; er stand in Arbeit bei Michael Maurer; starb in Polen den Heldentod durch Kopfschuß. Er ist das erste und Gottseidank bis jetzt das einzige Todesopfer des Krieges in der Ortsgruppe.
Das Eiserne Kreuz u. Kl. haben für hervorragende Tapferkeit vor dem Feinde erhalten: Obergefreiter Georg Kellner von Außerbittlbach als Infanterie-Fernsprecher; Feldwebel Franz Moser von Hammerstatt als Aufklärungsflieger. Die Ortsgruppe ist stolz auf ihre tapferen Helden und gratuliert auf diesem Wege nochmals aufs herzlichste zu der hohen Auszeichnung. Ihr dürft überzeugt sein; daß auch;' wir in der Heimat Eurem Beispiel nachahmen; unsere Pflicht zu erfüllen; komme; was da kommen mag. Freilich haben wir es bedeutend leichter und unsere Opfer sind mit den Euren nicht zu vergleichen.
Trotzdem wird es Euch interessieren; daß am Tage der Solidarität von den Einwohnern der Ortsgruppe 930.— Reichsmark gespendet wurden; ein Ergebnis; das alle bisherigen Sammlungen in den drei Gemeinden in den Schatten stellt. Zum 30. Januar; dem Tag der nationalen Revolution wurde wieder eine große Sammlung verunstaltet. Und abermals opferten die guten Lengdorfer; Matzbacher und Watzlinger die schöne Summe von 1046.— Reichsmark.
Diese zwei „Unternehmungen der inneren Front" zeigen Euch schon; daß die Heimat sich ihrer Verantwortung am großen Geschehen der Gegenwart voll bewußt ist und daß sie Euch Frontkämpfern den Rücken stärken will in Euerem Kampfe gegen den englischen Größenwahnsinn.
Ihr seht; liebe Kameraden; daß für uns Vieles Sensation ist; was Ihr vielleicht mit einem verächtlichem Lächeln abtut. So ist es auch mit unseren Bierbankdiskursen. Es gibt nur mehr ein interessantes Gesprächsthema für uns; das ist vom Krieg. Wiö oft mögen Euch wohl die Ohren summen; wenn wir unserer Siegesphantasie allzu freie
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Zügel angelegt haben und dabei alle Hindernisse nehmend; weit übers Ziel hinaus reiten. Seid uns aber nicht böse deshalb. Wir sehen den Krieg ja aus der Heimatperspektive und da steht im Vordergründe des Blickfeldes das unbändige Vertrauen zu Euch; deutsche Frontkämpfer; und das läßt die Hindernisse; die am Horizonte auftauchen; kaum mehr sichtbar werden.
Am 12. Februar war für uns die alljährliche Wehr-verfammlung in Dürfen. Es waren an die zweihundert „Gäste" aus der Ortsgruppe geladen. Die Stimmung war feuchtfröhlich kriegerisch; es gab sogar eine „Bierleiche" und viele „Alkoholverletzte". Unser Heimatliches „Dünnbier" hat noch nicht allzusehr an Gehalt eingebüßt. Gegenwärtig aber ist die Bierleiche! wieder lebendig und beschäftigt sich gelegentlich mit dem Eingraben der wirklichen Leichen. Auch die „Verletzten" sind wieder vollauf genesen und k. v.
Im Monat Januar hat der Storch; trotz der grimmigen Kälte; die Lengdorfer dreimal angeflogen.
In Kopfsburg; beim Altmann (Binder) bescherte er den dritten Buben; in Daiglspoint beim Rumpfinger; ebenfalls einen strammen Jungen; das fünfte Kind; und in Brandlengdorf beim Donysi kam das fünfte Mädchen zur Welt; auf daß die Fruchtbarkeit erhalten bleibe.
Gevatter Tod holte sich auch seinen Tribut. Durch Schlaganfall Park ganz plötzlich Georg Förg; Lengdorf.
Der Unteroffizier Michael Weber aus Roding hat sich mit Frl. Anni Menth; unserer früheren; tüchtigen BDM-Führerin; kriegstrauen lassen.
Die letzte Nachricht diene unseren ledigen Lengdorfer Frontkämpfern als anspornendes Beispiel.
Grad vor Torschluß lassen auch die Watzlinger hören; was es bei ihnen gegeben hat:
Den Landwirt Josef Gründl von Hub haben wir ins Dorfener Krankenhaus bringen müssen mit einem Ober-schenkel-Abszeß. — Die Bauerstochter Anna Hub er von Pfaffing hat sich an einer Fensterscheibe so heftig geschnitten; daß sie auch zum Auskurieren nach Dorfen mußte.
Die alten Jahrgänge kommen jetzt schön langsam alle wieder heim: von den 7 Watzlingern; die als Weltkriegsteilnehmer im Herbst eingezogen worden sind; sind sechs wieder entlassen und daheim. Der Landwirt und Hilfsarbeiter Georg Mayer von Tiefenbach ist noch bei der Truppe.
So; das wäre auch das Watzlingerische.
Euch Kameraden wünsche ich Heil und Sieg!
Heil Hitler!
Euer Ortsgruppenleiter Otto Oehmann.
Ortsgruppe Moosen/Bils
Geburten seit 1. Januar 1940: Hub er Paptist von Straß; einen Stammhalter: Zehentner in Rettenbach; eine Tochter; Mooshofer in Bieth; eine Tochter: Martin Bauer; Schweizer von Ösen; ein Stammhalter: Meindl in Neuüberkam das fünfte Kind; der sehnlichst erwünschte männliche Nachkomme: Au er Hias von Schnappberg; ein Knabe.
Eheschließungen seit 1. Januar 1940: Schmied Urschl von Bieth heiratet den Schuhmacher Kiermaier von Indersdorf. Anton Weinzier! von Hubenstein ehelicht die Bauerndirn Barbara Landinger: sie haben sich in Velden ein Häuschen gekauft. Der Mann wurde einen Tag nach der Hochzeit zum Heere einberufen. Die Eva Aigner
von Rettenbach wird demnächst mit dem Schörgngirgl von Kalling die Ehe eingehen.
Gestorben ist gottlob noch niemand im neuen Jahre.
Der Wagner Toni von Holzheu; der Seidlschu-st er von Moosen; der Friseur Hans Obermaier; der Osner Ludwig; tragen nunmehr auch den grauen Rock.
Nach 10 jähriger Abwesenheit ist der Holbl Mathias von Blainöd; wohlbehalten und als ganzer Mann wieder in seine Heimat zurückgekehrt. — Verluste oder Verwundete bisher keine.
Der Wirt von Hubenstein verlor eine Kuh durch Ver-kalben.
Ortsgruppe Moosinning
Moosinning; 6. Febr. (Wohnhauseinsturz.) Unter der Schneelast stürzte das ohnehin schon baufällige Wohnhaus des Landwirts Wolfgang Scheininger zusammen. Das Stallgebäude blieb verschont. Menschenleben kamen dabei nicht zu schaden.
Moosinning; 6. Febr. (Aufgebot.) Zur Berehelichung aufgeboten ist der Feuerwehrmann Paulus Appler mit der Hausgehilfin Kreszenz Käs bau er; beide von hier.
Moosinning; 12. Febr. (Aufgebot.) Der Postfacharbeiter Peter Obermaier von Niederneuching und die Wagnermeisterstochter Frieda Lenz von hier; wollen den Bund der Ehe schließen.
Moosinning; 12. Febr. (Todesfall.) Die Steinberger-mutter Theres Weber ist im Alter von 68 Jahren verstorben. Sie war Inhaberin des Ehrenkreuzes der Deutschen Mutter Stufe 1. Ihr Ehemann ging ihr genau ein Jahr zuvor in den Tod voran.
Moosinning; 6. Febr. (Kinderreiche Familie.) Das zehnte Kind; ein kräftiges Mädchen; kams bei dem Bauern Kasp. Eschbaumer zur Welt. Mutter und Kind erfreuen sich bester Gesundheit.
Riexing; 13. Febr. (Gestorben.) Die Austragsmutter Theres Loidl verstarb im Alter von 82 Jahren. Das Ehrenkreuz der Deutschen Mutter schmückte ihre Brust. Ihr Ehemann verstarb bereits im Jahre 1924.
Moosinnig; 13. Febr. (Aufgeboten) ist der Maschinist Ludwig Schwab! mit der Dienstmagd Rosalie We-stermair von hier.
Moosinning; 11. Febr. Kreisleiter Breiten st ein und SA-Oberführer Pg. Bimeslehner gaben den Wehrmannschaftsführern der Gemeindegruppe Moosinning Richtlinien über den Ausbildungsdienst für ungediente wehrfähige Männer.
Moosinning; 15. Febr. (Heiraten wollen) der Bauer Josef Mayr von Pöring und die Bauerstochter Ursula Ostermaier von Riexing; Gde. Moosinning.
Ortsgruppe Notzing
Ohne Bericht!
Ortsgruppe Oberding
Schwaig; 9. Jan. Die Tochter unseres Gendarmerie-meisters Michael Gerstner; Frau Maria Molitor; schenkte einem kräftigen Stammhalter das Leben. Der glückliche Vater dient bei der Luftwaffe als Flugzeugführer.
Schwaig; 12. Jan. Den Bund fürs Leben schlössen der verwitwete Hilfsarbeiter Georg Sedlmaier von Schwaig und die Dienstmagd Sofie Hauzenberger von Schwaig.
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Niederding; 16. Jan. Dem Heiglbauer Lorenz Maier von Niederding legte der Storch einen gesunden Buben in die Wiege.
Schwaig; 18. Jan. Hier starb ganz unerwartet der in weiten Kreisen bekannte Schmiedmeister Johann Stemmer im Alter von 64 Jahren.
Oberding; 19. Jan. Was schon längere Zeit zu erwarten war; trat am 19. 1. 40 um Mitternacht ein. Nach langer Krankheit verschied die alte Wirtsmutter Maria Schmid; geb. Mair; von Oberding im Alter von 62 Jahren. Ihr Ehemann ist bekanntlich vor zweieinhalb Jahren einem Herzschlag erlegen. Zahlreiche Trauergäste aus Nah und Fern fanden sich am Grabe ein; um von der allgemein beliebten und geachteten Wirtin Abschied zu nehmen.
Franzheim; 26. Jan. Getraut wurden im Standesamt Oberding der Maschinist Matthias Ostermaier von Schwaig und die Bauerstochter Magdalenw Goldbrun -ner von Franzheim.
Schwaig; 28. Jan. Am Sonntag; 28. Jan. führte die Laienspielgruppe der KdF-Dienststelle Oberding unter der bewährten Spielleitung des KdF-Wartes Kapfham-mer das Lustspiel „Die Tugendbrille" im Parteiheim in Schwaig auf. Das Spiel war gut vorbereitet und wurde mit größtem Beifall ausgenommen. Das Parteiheim war überfüllt.
Niederding; 28. Jan. Der Senior der Gemeinde Ober-ding; der Austragsbauer Johann Seng er; ist am 27. Januar 1940 zu Niederding int hohen Alter von 93 Jahren gestorben; der Verstorbene arbeitete bis in die letzte Zeit noch wacker im Betrieb mit und war imstande noch ohne Brille die Zeitung zu lesen.
Oberding; 1. Febr. Kriegsgetraut wurde der Kraftwagen führer Anton Schweiger; der lange Zeit bei der Fuhrunternehmung des Gg. Schreiber tätig war; mit der Bauerstochter Anna Eixenberger von Oberding.
Oberding; 3. Febr. Der Dienstknecht Josef Lang; der vor kurzem kriegsgetraut wurde und in Notzing seinen Wohnsitz hatte; und seine Ehefrau Kreszenz; geb. Döllel; bekomm ein Töchterlein.
Schwaig; 4. Febr. Am 4. Febr. führte die Ortsgruppe im Parteiheim in Schwaig einen Sprechabend durch; wobei der inzwischen vom Heeresdienst entlassene Schulungs-leiter über seine Erlebnisse ini Polenfeldzug einen Vortrag hielt.
Franzheim; 6. Febr. Die Austragsmutter AnnaTasch-u«r; geb. Lex; ist am» 5. Febr 1940 in Franzheim nach längerer Krankheit aus dem Leben geschieden.
Schwaig; 6. Febr. Ganz unerwartet ist im Erdinger Krankenhaus der Bauer Nikolaus Obermai er; Mautner in Schwaig; im Alter von 61 Jahren verstorben.
Ortsgruppe Ottenhofen
Um die Kameraden an der Westfront zu unterrichten was in der Ortsgruppe Ottenhofenj vor sich ging; was sich an Neuem und all' den sonstigen Kleinigkeiten des täglichen Lebens ereignet hat; sei dieser Bericht geschrieben.
Es wird dem Einen oder Anderen draußen vielleicht schon manches bekannt sein. Aber trotzdem wird er was finden; was ihn interessiert. Als 1. möchte ich die Geschlossenheit der Ortsgruppe als Front der Heimat aufzeichnen. Hat doch die Sammlung am 30. Januar; dem Tag der nationalen Revolution; die Summe von 420.— Reichsmark erbracht. Für das WHW> ein schöner Beitrag
und der Beweis dafür; daß die zu Hause auch gerne zum Opfern bereit sind.
Daß bei dieser Saukälte die Wasserleitungen einfrieren und hernach beim Auftauen das Haus zu brennen an-sängt; das mußte man im Schloß Ottenhofen erfahren. Zwei Stunden höchster Einsatzbereitschaft von Seiten der Feuerwehr Ottenhofen waren nötig; um das Gebäude zu retten.
In Oberneuching gab es Wasserleitungsrohrbruch;- in dieser Zeit eine heillose Arbeit. Denn über ein Meter tief war der Boden gefroren. Aber in ein paar Tagen war es wieder behoben.
Beim Zehmer Bauern in Oberneuching stürzte vergangene Woche der große Stadel ein. Die Schneelast auf dem Dach war die Ursache. Auch Menschen.- kamen Hiebei zu Schaden. Die Schweizerin; eine sehr tüchtige Person; war im Augenblick des Einsturzes dort beschäftigt und mußte mit sehr schweren Verletzungen ins Krankenhaus nach Erding gebracht werden.
Vom Oberkommando der Wehrmacht kam die traurige Kunde; daß der Mai er Max von der Fischzucht in Herdweg und der Münch Martin von Holzhausen in Polen gefallen sind. Als verwundet werden gemeldet: Der Lackner Karl.
In den letzten Wochen kamen verschiedene Kameraden von der Front in Urlaub. Der Kaggerer Toni; der Faltlhauser Sepp; der Kling Willi und der Stein Marti. Dieser will sich in nächster Zeit kriegstrauen lassen; hat mir seine Mutter erzählt. Ein schneidiger Kerl; der Martl! Auch der Schatz Sepp war einige Tage hier. Von der Gemeinde Oberneuching waren in Urlaub der Buchmann Christian; Schindlbe ck Johann; der Mai er Anton und sein Bruder Bartl. Der Meister Paul ist ins Ersatzbataillon gekommen: ist krank geworden draußen. Der „Bubi" wird ihn schwer vermissen.
Der Fischer Hans hat auch; sein Bett mit dem Strohsack vertauscht. Wird der beim Kommiß einen Durst kriegen!
Nun aber Schluß bis nächstes Mal. Die Heimat grüßt Euch alle mit
Heil Hitler!
Ortsgruppe Reichenkirchen
Reichenkirchen; 19. Jan. Die Landwirtsfrau Hinter-meier Elis von Harham; schenkte einem kräftigen Jungen das Leben. Ihr Mann ist an der Westfront.
Reichenkirchen; 22. Jan. Der Frontkämpfer West er-meier Ludwig von Pillkofen bei einer Gebirgs-Iäger-Komp.; der auf Urlaub weilte; reiste wieder zur Front ab.
Reichenkirchen; 27. Jan. Die Erzeugungsschlachtversamm-lung am 27. Januar bei Pg. Rauch in Grucking; war bei heftigem Schneetreiben sehr gut besucht. Die Redner ermähnten jeden Landwirt; die im Herbst wegen der Nässe nicht mehr Wintergetreide bauen konnten; im zeitigen Frühjahr Sommerweizen zu bauen.
Reichenkirchen; 28. Jan. In der Ortsgruppe Reichenkirchen sprach am 28. Januar; nachm. 3 Uhr der Beauftragte für das Winterhilfswerk in Reichenkirchen; zu den Dienstboden über die Dienstbotenspende; die ein Ergebnis von 43.50 RM. brächte. Am gleichen Tag um halb 5 Uhr sprach der Redner in Grucking; wo die Spende das Ergebnis von 23.30 RM. aufwies.
Reichenkirchen; 31. Jan. (Gutes Sammelergebnis). Der Tag der nationalen Revolution erbrachte das Ergebnis von 271.50 RM.
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Angelsbruck; 5. Febr. Der Frontkämpfer Mayer Martin von Angelsbruck kam am 1. Febr. von der Westfront auf Urlaub und mußte am 11. Febr. dorthin wieder abreisen.
Reichenkirchen; 6. Febr. Die Wagnersfrau Lieg! Elise in Reichenkirchen schenkte im Krankenhaus Wartenberg Zwillingen das Leben und zwar 2 Knaben; die auf die Namen Erwin und Georg Anton getauft wurden. Der kleine Erwin starb bedauerlicherweise drei Tage nach der Geburt.
Reichenkirchen; 7. Febr. Der Frontkämpfer Badmann Anton kam von der Westfront auf Urlaub.
Reichenkirchen; 12. Febr. Das Kind Sebastian; der Kriegersfrau Lieb! Katharina von Tittenkofen; bekam an der Luftröhre einen Abszeß; sodaß ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte.
Ortsgruppe Steinkirchen Ohne Bericht!
Ortsgruppe Taufkirchen/Vils Ohne Bericht!
Ortsgruppe Walpertskirchen
Walpertskirchen. Der berüchtigte Einbrecher Forthau-ser von Neufahrn; welcher im November vorigen Jahres erst von einer längeren Zuchthausstrafe entlassen wurde; ist Ende Januar vom Sondergericht in München zum Tode vemrteilt worden. Er hatte; kam; aus dem Zuchthaus entlassen; in Walpertskirchen und Umgebung mehrere Einbrüche verübt und bei seiner Festnahme durch hiesige Bauernburschen; mit einem Revolver geschossen und mit einem Messer sich zur Wehr gesetzt. — Am 3. Februar fand in der Weinhuber'schen Gastwirtschaft das herkömmliche Strohschießen der Schützengesellschaft „Freischütz" Walpertskirchen statt. Mit der Preisverteilung fand auch das übliche Haberfeldtreiben gegen die Schützenbrüder und die Verlesung der Faschingszeitung statt. Für das gute Gelingen der Veranstaltung haben sich besonders Vereinsvorstand Balthasar Lex und Kassier Max Zppifch verdient gemacht. — Am 9. Februar; muhte sich das neun Jahre alte Söhnchen unseres Ortsgruppenlciters Büchl-mann; der kleine Maxi; im Krankenhaus Dorfen einer Blinddarmoperation unterziehen. Maxl befindet sich bereits wieder auf dem Wege der Besserung. — Zur Erzeugungs-schlachtversammlung am 10. Febr. bei Gastwirt Büchlmann; hatten sich sehr viele Bauern eingefunden. Der Referent; Bürgermeister Kern von Buch; gab Richtlinien und Ratschläge für das kommende Wirtschaftsjahr. — Das Standesamt Walpertskirchen machte im Jahre 1939 folgende Einträge: 18 Geburten; 8 Sterbefälle; 6 Eheschließungen.
Ortsgruppe Wartenberg
Ortsgruppenbesprechung fand im Parteilokal statt und führte die Mitarbeiter wieder einmal zu einer Aussprache zusammen.
Beerdigung. Am Donnerstag; den 8. Febr. trugen wir unseren in einen Fliegerhorst eingerückten Kameraden Josef Neumüller zu Grabe; der sich erkältet hatte und an Lungenentzündung gestorben war. Ein großes Geleite bewies die Beliebtheit des Mannes; der auch für Deutschland gestorben ist.
Dorträge. Die Ortsgruppe veranstaltete am Samstag; 10. Febr. einen Lichtbildervortrag über den Feldzug der 18 Tage in Polen. Es sprach Pg. Dr. H. Selmair;
der selbst die 18 Tage mitgemacht hat und ausgezeichnete Farbaufnahmen aus Polen zeigte. Der Reiterbräusaal war gesteckt voll. Der stellv. Ortsgruppenleiter nahm die gün-stige Gelegenheit wahr; da seine Wartenberger so vollzählig beisammen waren und sprach über die augenblickliche. Kriegslage; die uns allen Anlaß gibt zu vollstem Vertrauen zu Führer und Wehrmacht; in deren Hände der Sieg gegeben ist.
Wir daheim wissen; was wir euch Männern draußen schuldig sind an Vertrauen und aktiver Mitarbeit; und wir werden das Unsere tun an dem bescheidenen Platz; auf dem wir stehen.
Ortsgruppe Wörth
Kameraden der Front!
Diesmal Kann ich Euch noch keine besonderen Neuigkeiten aus Euerer Heimat berichten. Vielleicht interessiert die meisten; wer gestorben ist? Es waren dies in den letzten Wochen drei sehr bekannte Männer und zwar Mayer-hofer Eduard von Hörlkofen; Berg er Josef von Breitötting und Bogelsinger Peter von Grafing; der nach Hörlkofen überführt wurde. In letzter Zeit wurden auch wieder mehrere zum Heeresdienst eingezogcn. Entlassungen gehen langsam vor sich und sind bis jetzt fünf Mann von den älteren Jahrgängen und vor allem Kinderreiche entlassen worden. In den vergangenen Wochen war immer reger Urlaubsbetrieb und waren die meisten von Euch wenigstens einmal schon Zuhause. Zwei Mann sind es nur noch; die seit Beginn des Krieges noch nicht heimgekommen sind; es sind dies Grund Müller Jakob von Hörlkofen und Grub er Fritz von Breitötting. Zurzeit macht uns der Heuer ausnahmsweise lange und strenge Winter etwas Sorge. Der große Schneefall und starke Sturmwind in diesen Tagen hat ungeheure Berwchungen zufolge; so daß keine einzige Straße mehr passierbar ist; ja sogar die Züge ausgeschaufelt werden müssen. Naturereignisse über welche sich selbst alte Leute nicht erinnern können. Es wird alles getan; um diesen Ereignissen entgegenzutreten und kann ich Euch berichten; daß in diesem Punkte ein sehr erfreulicher Zusammenhalt herrscht. Somit habe ich Euch die Ereignisse und Neuigkeiten von zuhause so ziemlich geschildert und berichtet.
Auf eines möchte ich noch Hinweisen: Wir freuen uns sehr über die Btiefe und. Karten; die Ihr alle für die von der N6-Frauenschaft übersandten Weihnachtspakete geschrieben habt.
Sie beweisen uns einheitlich Euren Kampfes- und Einsatzwillen für unsere schöne Heimat: Deutschland! Alles dieses sammeln wir und sparen es gut auf; damit wir's bei gegebenen Anlässen immer wieder sprechen lassen können.
Und nun zum Schluß: Sollte einer von Euch Sorgen haben; welche Familien- oder Angehörigenangelegenheiten betreffen; so schreiben Sie mir ruhig; ich bin gerne bereit soweit es in meiner Macht liegt; jedem zu helfen und tue es freudig.
Für heute grüße ich Euch alle aus der Heimat; die stets mit Euch eng verbunden ist und für Eueren Einsatz dankt; sowie sich auf den Tag freut an dem wir uns alle wiedersehen werden; um gemeinsam den Sieg zu feiern Gott strafe England!
Es lebe der Führer!
Heil Hitler!
Irl; Ortsgruppenleiter ü. Bürgermeister.
Herausgegeben von der Kreisleitung Erding. Druck: Buchdruckerei Lippl in Erding (Obb.)
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Aus der Heimat Nummer 10 Seite 1
Nr. 10
Erding im Dezember
1940
Aus den Ortsgruppen
Ortsgruppe Altenerding
Todesfälle. Gestorben ist im 69. Lebensjahre am 16. Oktober die Peißenmutter; Frau Antonie Huber von Klett-ham. Sie war Trägerin des goldenen Mutterkreuzes. — Frau Maria Güllhuber; Taglöhnersgattin von Altenerding; ebenfalls Inhaberin des goldenen Mutterehrenkreuzes; ist am 16. Oktober im 64. Lebensjahre gestorben. — Im 71. Lebensjahre ist am 1. November gestorben der Zim-^ mermann Franz Ramm von Kletthnm; er war lange Iahre bei der Stiftungsbrauerei Erding beschäftigt.
Aufgeboten sind am hiesigen Stdndesamt der ledige landwirtschaftliche Arbeiter Josef Stuckenberger von Klett-ham und die ledige landwirtschaftliche Dienstmagd Helene Faltermeier von Thalheim; der ledige Hilfsarbeiter Fauster Michael; Bergham und die ledige Hausgehilfin Cö-zilie Lautner von St. Kolomann; sind ebenfalls aufgeboten.
Trauung. Das Brautpaar Bierwirth-Faltermeier ; wurde am 5. November in Altenerding getraut. — In Hl. Blut fand die Trauung des Maurermeisters Bartl Pointner-Er-ding mit der Angestellten Rosa Huber; Peißtochter von Klettham; statt. — Verlobt hat sich unser Sportkamerad Brenninger Balthasar mit einem Münchener Kindl. Allen unsere Glückwünfche!
. Generalversammlung der Schützen. Am 30. Oktober hielten unsere Hubertiaschützen im Berennslokal ihre diesjährige Generalversammlung ab; die guten Besuch zeigte.' Schützen-meister Reiter war darüber sehr erfreut; war es doch ein Beweis mehr; daß seine unermüdliche Arbeit Früchte trägt. Schriftwart Neumeier Max und Kassenwart Neumeier Iosef gaben ihre Berichte; die volle Anerkennung fanden. Reiter gab auch eine Uebersicht über die; an die im Felde stehenden Kameraden gesandten Päckchen. Bereinsangelegenheiten wurden noch kurz besprochen; dann ließ man nach der langen Sommerpause die-Stutzen wieder knallen. Die Ergebnisse:
1. Hofmann 21 Ringe; 2. Reiter 20; 3. Stimmer Iak. 18; 4. Kürl Ludwig 16; 5. Holmburger 16; E Karl Hans 16; 7. Neumeier Georg 16; 8. Neumeier Myx 15; 9. Hauptlehrer Dietrich 14; 10. Neumeier Josef 13; II. Neumeier Franz 12; 12. Maidl Alfons 12 Ringe. — Freudig begrüßt wurde der Urlauber Adelsberger Paul. Auch Neuaufnahmen waren zu verzeichnen: Lechner Fritz; Waldhier Heinrich; Ramberger Xaver; Maidl Alfons und Bürgermeister Pfan-zelt. Auch wurden wieder Feldpostbriefe an die Kameraden abgeschickt. Mit dem Gruß an den Führer und die im Felde stehenden Schützenbrüder schloß die Versammlung.
Versammlung der Ortsgruppe. „Mit unseren Fahnen ist der Sieg" lautete das Thema; der am 31. Oktober stattge-fundenen Versammlung bei Adlberger; die sehr guten Be-fuch aufzuweisen hatte. Pg. Eberhardt; ein ausgezeichneter Redner; behandelte dieses Thema in überzeugender und eindrucksvoller Art und fand bei den Zuhörern begeisterten Beifall.
Versammlung der NS-Frauenschaft. Die NS-Frauen-schaft der Ortsgruppe Altenerding hatte die Frauen und Mädels zu einer Versammlung eingeladen. Der gute Besuch fand volle Anerkennung von feiten der Kreissrauenschafts-leiterin Frau Breitenstein. Gauamtsleiterin Frau Rie-derer sprach zu den Frauen und würdigte insbesondere die Arbeit der Frau im Kriege. Frau Ellen Voll wurde als neue Ortsfrauenwalterin eingesetzt.
Auszeichnung. Die Parteigenossen Hauptlehrer Dietrich und Tesko Voll wurden mit der Medaille für Deutsche Volkspflege ausgezeichnet.
Feldpostpäckchen. An die im Felde stehenden Kameraden der Ortsgruppe wurden Päckchen geschickt. Die NS-Frauen-schaft hatte sie mit liebevoller Hand verpackt.
Heldengedenken. Am 10. November fand vor dem ein-fach; aber würdig geschmückten Kriegerdenkmal ein schlichtes Heldengedenken statt. Bürgermeister und stellv. jOrts-
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Aus der Heimat Nummer 10 Seite 10
Den 70. Geburtstag feierte am 13. November der Bauer Andreas Grichtmaier von Goldach. Wir gratulieren dem Geburtstagjubilar.
Liebe Kameraden; hoffentlich sind die Feldpostpäckchen alle in Eure Hände gelangt. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Euch daran erinnern; daß jeder Wechsel der Feldpost-nummer bezw. Anschrift; der Ortsgruppe mitzuteilen ist; damit vermieden wird; daß Sendungen „als unbestellbar" wieder zurückkommen.
«LLn- ... .c'
Ortsgruppe Oberding
Schwaigermoos. Am 27. Oktober 1940 ist bei dem Landwirt Iosef Gschlößl der siebente Zunge angekommen. Der Führer wird die Ehrenpatenstelle übernehmen. Der glückliche Vater ist am 15. II. 40 zur Wehrmacht ein-gerückt. Die NSV. und Frauenschaft wird sich die Betreuung dieser kinderreichen Familie besonders angelegen sein lassen.
Aufkirchen. Der Werksangehörige Max Schnappauf hat einen kleinen Gerald bekommen.
Niederding. Was lange währt; wird endlich gut! Der Maurer und Organist Martin Hörmannsdorfer hängt mit mit seiner Braut Hilde Weiß an der Anschlagtafel für Aufgebote. — Ob er sich bei der kirchlichen Trauung als Organist selbst ein Weihelied vorspielt? — Am 23. November wird die Trauung sein. ;
Niederding. Am 8. November ist der Aelteste in der Gemeinde; der Selmervater Iohann Maier ün Alter von 90 Iahren sanft entschlafen. Er war noch immer kern-gesund bis auf die letzten zwei Tage. Eine überaus große Anzahl von Trauergästen gab ihm das letzte Geleit.
Oberding. Nach langer Zeit sind nunmehr auch die beiden Zellenleiter der NSDAP. Pg. Bauer Ludwig und Pg. Niebauer Hans in Urlaub gekommen. Am 16. Nov. werden wir im kleinen Kreis von Parteigenossen eine Wiedersehensfeier abhalten.
Oberdingc Am 14. November habe ich im Auftrage unseres Kreisleiters an Euch Kameraden sechs Postsäcke voll Liebesgaben zum Versand gebracht. Die Verpackung der Päckchen hat in liebenswürdiger Weise die NS-Frauen-schaft vorgenommen. Ich hoffet daß Euch die Päckchen in bester Gesundheit erreichen und wir damit Euch eine kleine Freude bereiten konnten.
Oberding. Die Hackfruchternte ist nunmehr restlos ge-borgen; bei den Runkelrüben hat es einen Ertrag; wie noch selten gegeben. Die Krauternte hat jetzt den Höhe-punkt. überschritten; noch in keinem Iahre wurden solche Mengen an Krautköpfen auf dem Abstellgleis in Nieder-dmg verladen wie heuer; täglich zählt man 8 bis 12 Waggon. An dem uns so lieben Kraut gibts also keinen Mangel; das hiezu notwendige Schweinerne ist auch hin-reichend. .
Schwaig. Die Elise Strobl erlitt vor kurzem einen Un-fall im Betrieb ihres Vaters;; sie mußte die Augenklinik in München aufsuchen.
Schwaig. Der Bau der Tierkadaververwertungsanstalt des Ernst Berndt macht sehr gute Fortschritte; es ist zu hoffen; daß "das umfangreiche Gebäude heuer noch unter Dach kommt. '
Ortsgruppe Ottenhofen
Liebe Kameraden!
Vor allem- dankt die Ortsgruppe allen Kameraden an der Front; die in vielen Zuschriften die Verbundenheit zwischen Heimat und Front zum Ausdruck bringen. - '
Seit dem Erscheinen der letzten Heimatzeitung find viele von Euch Kameraden bei uns in Urlaub gewesen. So hat der Werndl Christas-von Siggenhüsen sich eingefunden und überzeugen müssen; daß seine frühere Tätigkeit durch ihn ielbst doch besser besetzt wäre. Ferner haben sich eingesunden: Der Fischer Hans von Ottenhofen;' der Fi-fcher Iakob von Herdweg; Gebrüder Franz; Georg und Anton Weber von Grund; Schwarz Iosef; Herdweg; Weber Iohann von Unterschwillach; Höller Iofef von Ottenhofen; Fdigl Franz von Ottenhofen; Reiter Ludwig von Herdweg; Deisker Karl von Herdweg; Böck Iosef von Ottenhofen; Ka^erer Anton von Lieberharting; Köck Iohann von Herd-weg; Mater Anton von Grund und Kling Wilhelm von Ottenhofen.
Befördert wurde Eisenreich Stefan zum' Unteroffizier. Unseren Glückwunsch!
Personell hat sich eigentlich wenig ereignet; weil es aber schon nicht viel ist; sollt Ihr. es nicht vermissen. So hat sich in der Kanzlei des so „gefürchteten Mannes" auf seltsame Weise ein Liebespärchen gefunden; was den Iosef in stillen Neid versetzte. Daß die Verabschiedung eines Soldaten für Frauen und Mädchen etwas hartes ist; ist begreiflich. Daß-man aber dabei Röcke wechseln muß und noch dazu in einem nur für Männer bestimmten Raum; ist doch eine Seltenheit. (Näheres wäre in Sig-genhofen zu erfahrens) Eine Ueberraschung wird für Euch das Aufgebot des Schauer Hans von Unterschwillach sein. Wenn man schon so viele Sprachen hört; sagt sich der Hans; warum soll man in Unterschwillach nicht auch einmal etwas „schwäbisch" lernen. Einen Stammhalter hat der beste Sammler für 'das WHW. bekommen^ nämlich der Kölscher Leonhard von Herdweg. Ferner hat der Storch bei Fuchs Peter; Herdweg und Wildgruber Franz; Ober-neuchingermoos; Einkehr gehalten. Bei beiden wurde ein Mädchen geboren. Gestorben ist die Webermutter von Grund. In das Erdinger Krankenhaus mußte der Bäckergehilfe Süßmaier Bernhard eingeliefert werden. Er mußte sich einer schweren Kneferoperation unterziehen. Der Fall ist um so tragischer; als erft vor wenigen Tagen sein Pater gestorben. ist. — An baulichen Vorhaben ist zu berichten: Die Gemeinde Ottenhofen hat den Steg über die Sempt; bei der Bahnüberführung durch einen Betonsteg erneuert. Ferner läßt Brenner Eugen; Hcrdweg in der Sempt eine Ausbaggerung vornehmen. -
Kameraden! Ihr sollt nicht glauben; daß die Ortsgruppe nicht oft an Euch denkt. Wenn auch Euer Dienst oft schwer ist; wenn Ihr draußen fern von der Heimat sein müßt; so haben wir doch alte das Gefühl und die Ge-wißheit; .Ihr draußen an der Front und wir - in der Heimat; daß jeder Tag uns. dem Siege näher bringt und daß dieser Kampf uns und unseren. Kindern eine bessere und glücklichere Zukunft bringt. Später werden wir alle Entsagungen und Strapazen vergessen haben; uns aber glücklich fühlen; an dem großen Werden und Aufstieg unseres Volkes und Reiches dabei gewesen zu sein; als Soldaten und Kämpfer des größten Feldherrn und Staats-mannes „Adolf Hitler".
Die Heimat grüßt Euch und wünscht Euch allen glückliche Heimkehr. -
Speer; Ortsgruppenleiter.
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Aus der Heimat Nummer 10 Seite 11
Zelle Pastetten
Wir freuten uns; als uns die Post viele Dankesbriefe und Karten von Euch brachte; in denen Ihr uns mitgeteilt; daß Ihr das Päckchen gut erhalten habt und es Euch gefreut hat. Leider sind wieder einige Päckchen zurückgekommen;' da die Anschrift nicht stimmte. Wir haben vor Absendung der Päckchen nochmals alle Feldpostnum-mern durchgesehen und die neuesten Anschriften eingetragen; damit ja die Päckchen unsere Soldaten erreichen. Wir bnt-ten Euch; wer kein Päckchen; bekommen hat und wer die Zeitung nicht regelmäßig erhält; uns das mitzuteilen und die genaue Anschrift uns anzugebert.
Allerhand hat sich im letzten Monat zugctragen;- was ich Euch alles berichten möchte. Urlauber kommen; andere kehren wieder zurück an die Front; ein paar Kameraden wurden neu Unberufen.
Alt und jung lauscht den Berichten der Urlauber und ist bcgei-stert von den gewaltigen Taten; die vollbracht worden sind und auch weiter bis zum sicheren Sieg geschehen werden. An verschiedenen Berichten werdet Ihr sehen; wie die Heimgt mithilft; und gerne ihre .Opfer bringt.
Neithofen. (Kundgebung der Partei.) Am 10. Oktober - fand im Stannersgal ein Bortrag des Gauredners Dr.
Herbert Sinz statt. Der Redner beleuchtete in seinen Ausführungen den Plutokramnftaat England."
Reithosen. Die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freu-de" bereitete mit einem oberbayerischen Heimatabend den - Volksgenossen der Ortsgruppe große Freude. Des Stan-nersaal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Iodler und Sängergruppen wechselten mit einem glänzenden.Ko-miker üb; über dessen Witze die Leute herzlich lachtsn. Dazwischen sorgte eine flotte Schrammelmusik für den musikalischen Teil und alle Anwesenden brachten durch reichen Beifall ihre.Freude zum Ausdruck.
Ende Oktober setzte ein Schneefall ein; daß man glau-ben konnte; wir hätten nur mehr ein paar Wochen auf -Weihnachten. Ganz weiß war es draußen. Da kam der rbarme Südwind und von den Bäumen und Dächern tropfte das Wasser. Eiszapfen hatten sich schon an den Dachrinnen gebildet; aber auf Allerheiligen war alles wieder vorbei.
Am 27. Oktober ludt die NSG. „Kraft durch Freude" unsere Iugend zu einem reizenden Puppenspiel in den Stannersaal ein. Das. ließen sich die Kleinen und die Großen nicht zweimal schaffen und kamen in dichten Scharen zum Spiel: „Hansel und Gretel" herbei.
Pastetten; sWHW-Zenchensammlung.) Außer den hübschen Zeichen; wie sie an jedem Sammeltag verkauft werden; gelangten auch noch Sonderzusatzzeichen; Gruppen aus dem Festzug der Deutschen Kunst; in künstlerischen Zinnfiguren; zum Vertrieb. Mit Freude und Verständnis haben sich die Volksgenossen diese hübschen Abzeichen von bleibendem Wert erworben und außerdem haben sie ja für das WHW wieder ein Markl geopfert. ; .. - e
Reithosen. Am 30. Oktober brachte uns der Tonfilm-wagen einen lebendigen Bildbericht vom gewaltigen sieg-reichen Feldzug in Frankreich; in dem wir Euer heldenmütiges Kämpfen und Siegen miterleben durften. Keiner; der pur irgendwie Zeit hatte; ließ sich diesen geschichtlichen Film entgehen. '
Pastetten. (Nationaler Spartag.) Die Volksgenossen von Pastetten und der dazugehörenden Ortschaft haben den Auf
ruf: „Deutsches Volk; Deine Spareinlagen sind die Waffen der Heimat" sehr wohl verstanden. Fast jeder; der fein Sparkonto bei der Spar- und Darlehenskasse hat; hat den natioalen Spartag nicht vorübergehen; lassen; ohne eine kleine oder große Spareinlage zu betätigen. .Ip der Schule wurde der Spartag ebenfalls nicht vergessen. Die Kinder wetteiferten untereinander; wer das meiste Geld spart. Da hat sich einer mit dem Verkauf seiner Schafe 100 Mark erspart; ein anderer hat sich mit seinen Gan-serln 25 Mark verdient und so erreichten die Einlagen eine schöne Höhe.' Wiederum ein/erfreulicher Beweis für das Vertrauen der Bevölkerung zur Wirtschaftsführung.
Pastetten. (Sammlung für die Kriegergräber.) Wie all- -jährlich am Allerfeelentag; sammelten die Schulkinder bei den Volksgenossen ein Scherflein für die Kriegergräber. Wo sie hinkamen bekamen sie eine Spende und so konnte die Summe; von 22;53 Mk. an die Ortsgruppe Erding uberwksen werden. -
Reithosen. (Versammlung.) Eine Versammlung und Ver-anstaltüng rollte nach der anderen ab. Diesmal sprach in der Kundgebung der Ortsgruppe der NSDAP. Gauredner' Iohann Hofmann; München; über: „Mit unferen Fahnen ist der Smg". Nach der Begrüßung durch den Ortsgrup-penleiter Bürgermeister Berger; führte der Redner folgendes aus: „Das Alte stürzt; es ändern sich die Zeiten; es beginnt aus den Ruinen ein neues Leben. Der Führer war für den Frieden. Um einen daüerhaften Frieden zu schaffen; mußte der Schandvertrag vernichtet sein. Der Führer bot Garantien an. Das Weltjudentum wollte aber-den Krieg und die endgültige Vernichtung Deutschlands. Erst wenn das Plutokratentum in England vernichtet ist; dann ist der Friede in Europa; garantiert." In weiteren Ausführungen sprach der Redner über Spionage; Kriegs-kameradschaft und über das Opfer. Wir spenden -alle noch wenig gegen has Opfer des Soldaten; das er draußen im Kampfe bringt und deshalb sollen wir nicht ermüden zu opfern; denn an dem Opfer zeigt sich die wahre Volks-gemeinschaft. Mit den Worten: „Führer' befiehl! Dein Volk das folgt Dir! Am deutschen Wesen wird einst die ganze Welt genesen!"; schloß der Gauredner feine aufrüt-telnden Ausführungen. Lebhafter Beifall bekundete die verständnisvolle Aufnahme der Ausführungen.
Pastetten. (Todesfall.) Frl. Elisabeth Huber; 48 Iahre alt; ist an einem über ein Iqhr dauerndem Leiden; am 4. November sanft entschlafen. Ein großes Trauergefolge gab der Verstorbenen auf ihrem Wege ein ehrendes Geleite zur- Ruhestätte;
Reithosen. (Unglücksfall.) Unser Bürgermeister wollte am Wagen des Bauern Meier in Harthofen ein abgedanktes Militärpferd; das sich; losgerissen ^atte; wieder einspannen; wurde dabei aber von dem widerspenstigen Gaul mit dem Huf ins Gesicht geschlagen;; sodaß die Oberlippe quer gespalten war. Dabei wurden die Zähne locker und der Blutverlust war nicht gering. Er mußte nach München ins Krankenhaus gebracht werden und wurde dort an der Oberlippe genäht. Unser Bürgermeister ließ sich aber nicht unterkriegen und am übernächsten Tag ging er schon wieder; seiner Feldarbeit nach als wäre nichts gewesen. So ist halt ein alter Soldat. "
Pastetten. (Geburt.) Am 9. November mußte die Gastwirtsgattin Frau Therese Winker zur Entbindung müdem Sanitätsauto nach München gebracht werden; Es ging alles gut vorüber und ein gesundes Mädchen ist ange-konmnen. " ' 1 ;
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NSDAP Kreisleitung Erding
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Ortsgruppe Reichenkirchen
Liebe Frontkameraden!
Wiederum grüßt Euch die"Heimat. Während Ihr drau-ßen wacker Wache haltet gegen den letzten Feind; ^eht in der Heimat das Leben seinen gewohnten Gang weiter. Nur stiller ist es geworden; die hauptsächlichsten Arbeiten des Dauern sind getan; der Winter steht vor der Tür. Wenig hat sich seit meinem letzten Bericht in der Heimat ereignet.
Der Stand der Saaten ist günstig; überall verrichten unsere Landleute noch die letzten Arbeiten draußen aus den Feldern und in den Dörfern hört man das Brummen der Dreschmaschinen.
Das Standesamt berichtet von zwei heiratslustigen Paa-ren: Der Schäfer Adelsberger Kaspar von Reichenkirchen will seine Anna Kellner von Niedergeiselbach an den Traualtar führen; bevor er den Zivilanzug mit dem grauen Soldatenrock vertauscht. Er hat sich auch schon in Uebcr-see bei Traunstein ein Haus gekauft. Dort ist es an-fcheinend schöner als bei uns am Moos. Die Bauers-tochter Anna 'Badmann von Lohkirchen heiratet in Bälde ihren Gg. Kaltenegger; welcher Bahnangestellter in Dachau ist. — Wir haben niemand zür letzten Ruhe gebettet/ aber auch nirgends wurde ein Kindlein in die Wiege gelegt.
Einen Autounfall;. der aber noch gut abging; gab es bei Tittenkofen; wo am 9. November ein großes Arbeiter-auto in den Straßengraben geriet. Aus eigener Kraft konnte es nicht^mehr herauskommen. Freilich war gleich ein biederes Bäuerlein mit seinen zwei Ochsen zur Stelle; spannte diese vor das Ungetüm; warum sollte nicht einmal der Kleine dem Großen helfen können? Glücklicherweise kam bald eine Zugmaschine von Erding und brachte das zuwege; wozu eben der gute Wille und die zwei Ochsen doch nicht gereicht hatten.
In diesen Tagen haben viele eine Einladung erhalten; daß sie ihre Zivilkluft mit dem Soldatenkleid vertauschen dürfen. Dabei gab es viele lange Gesichter; aber schließlich ist es für jeden ganz zuträglich; wenn er auch einmal Soldat ist. Wir Alte vom anderen Krieg denken auch noch mit gemischten Gefühlen an den 26. August 1939 — und heute sind wir doch stolz; daß wir auch dabei waren.
; Zugleich danke ich allen Frontkameraden für die lieben Grüße und bitte nur; uns daheim jede Aenderung der Feldpostnummer mitzuteilen; vielleicht haben wir wieder bald mehr als nur die Frontzeitung zu verschicken.
Euer Ortsgruppenleiter.
Ortsgruppe Steinkirchen
Der Storch ist eingekehrt bei dem Bauern Heilmajer Georg in Kögning; er brachte das siebente Kind; einen kräftigen Buben.
Bei dem Bauern Iosef Wasserlechner in Pirka kam nach schwerer Geburt im Krankenhaus in Wartenberg ein Stammhalter. Mutter und Kind sind wohlauf.
An Todesfällen haben wir zu verzeichnen: In Kirch-berg ist die Bürgermeistersmutter Frau Thaler; geborene Götz; im Alter von 86 Iahren gestorben. Sie ivar stets eine fleißige Arbeiterin und eine gute Mutter. Im Welt-kriege hatte sie ihren Sohn verloren. In der Nachbm-
schaft wurde sie durch ihre Hilfsbereitschaft stets in Ehren gehalten und geachtet.
In Kögning starb der Austragsoater des Bauern Heil-meier; der Brenninger Georg im Alter von 76 Iahren. Er war ein fleißiger Mann. In Steinkirchen verschied am 16. November die ledige Köchin Maria Bart; die weit und breit bekannte Wirtsmarie von Steinkirchen; welche von sämtlichen Wirten der weiteren Umgebung bei größeren Veranstaltungen immer gesucht wurde we-gen ihres guten Kochens. Die Verstorbene erreichte ein Alter von 61 Jahren. —
Pirka. Schwer erkrankt ist der Landwirt Maier Io-hann von hier und wir wünschen ihm baldige Besserung.
Unglück'im Stall hatte der Landwirt Lex Paul von Oberstraubing; er mußte eine schöne Kalbin notschlach-ten. Das Fleisch konnte dem Perbrauch noch zugeführt werden.
Bei dem Bauern Germaier in Adlkirchen kam ein sonderbarer Fall vor. Innerhalb 24 Stunden mußten drei Stück Iungvieh notgeschlachtet werden. Am Fleisch konnte keine Krankheit festgestellt werden. d"
Der Unteroffizier Brenninger Andreas von Brenning hatte die Offizierschule in Berlin besucht und mit Cr-folg bestanden.
Auf Urlaub waren da: die beiden Brüder Blast und Ander! Pfanzelt aus Itzling; Thalmeier Iosef und Rasch Nikolaus aus Arndorf; Eibl Korbinian und Iosef; Weindl Iosef aus Grabing; Graf Korbinian und Michael von Kögning; Attenberger Georg und Kieblspeck Iohann von Hofstarring.
Einberufen wurden: Rutzmoser Iohann am See; Luber Iohann; Steinkirchen; Kieblspeck Bartl von Hofftarring; Paul Piller von Halberftädt und Brenninger Georg von Irlach.
Krottenthal. Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen bei dem Landwirt Martin Ehrl in Krottenthal.
Heil Hitler!
Brenninger.
Ortsgruppe Tauskirchen a. Vils
Mit dem Infanterie-Sturmabzeichen wurden ausgezeichnet: Leutnant Hans Deutinger von Helding und Gefreiter Georg Bölsterl von Inning.
In Urlaub waren: Feldwebel Hans Prediger von Wim-päsing; Unteroffizier Hans Gund; Gefreiter Thomas Gens-eder von Gosmehring und Obergefreiter Iosef Hermannskirchner; der schwerverwundet wak.
Befördert zum Unteroffizier wurde der Gefreite Thomas Genseder; der beim Durchbruch an der Maginotlinie mit-gekämpft hatte.
An einem Oktobersonntag sprach Dr. Linz im Gast-haus zur Post über das zeitgemäße und lehrreiche Thema „Der englische Geheimdienst enthüllt". Leider hatte sich nur' ein Häuflein Zuhörer eingefunden. Einen übersüllten Postsaal hingegen sah man bei Vorführung des Films „Feldzug in Frankreich". . ;
In einer Versammlung gab Bürgermeister Eckart von Inning bekannt; daß in seinem Bezirk zirka 300 Zentner Industriekartoffeln abzuliefern seien. Ferner äußerte er sich
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NSDAP Kreisleitung Erding
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über die Behandlung der Kriegsgefangenen; Ausbesserung der Gemeindewege usw.
In Taufkirchen fand für die unteren Bezirke des Krei-ses die Körung und Prämiierung der Hengste statt.
Der Zuchtverband und Leistungsamt wird hier in der Zeit vom 11. bis 23. November einen Viehhaltungs-und Melkkurs abhaltcnr Die praktische Ausbildung er-streckt sich auf Melken und Füttern der Kühe; Aufzucht von Kälbern und alle Stallarbeiten. Im theoretischen Unterricht erfährt der Kursteilnehmer Wichtiges aus Viehzucht und Piehhaltung.
'Seine Herbstverfammlung hielt der Darlehenskassenverein Inning ah. Berbandsfekretär Eiles aus München er-teilte Aufschluß über die derzeit wichtigsten genossenschaft-lichen Fragen und besprach insbesondere den Warenver-kehr. Bekannt gegeben wurde; daß das für Inning an-fallende Milchgeld der Molkereigenossenschaft Erding künf-tig durch den Darlehenskassenverein ausbezahlt werden wird.
Dem Schreinermeister Karl Angermeier starb sein siebentes; vier Wochen alte Kind.
Das Brautpaar Nitsche-Keilhacker schloß den Lebens-bund. Michael Rampeltshammer; der zweitälteste Bürger in Taufkirchen; feierte seinen 87. Geburtstag. Der immer noch humorvolle Mann schafft noch fleißig in der Schuh-macherwerkstätte.
Beim Diehputzen wurde die Bauerntochter Maria Glnsl von Endham; von dem danebenstehenden; sonst gutmütigen Stier; der sich; entkettet hatte; plötzlich angegriffen und be-deutend verletzt; sodaß sofortige ärztliche Hilfe nötig war.
Der Bauer Simon Ostermaier von Frauenoils erhielt beim'Pferdeputzen eine Hufschlagverletzllng am Bein.
Bei der Urlaubsrückfahrt mehrerer Taufkirchener Iungetts über Erding nach München; wollte sich einer durch beson-dere turnerische Leistung auf der hinteren Plattform des letzten Wagens des nach Schwaben dampfenden Zuges auszeichnen; aber des Geschickes Mächte ließen ihn kurz vor einer Station vom Wagen auf die Schienen stürzen. Nach Anhalten des Zuges holten die Kameraden sofort den Bewußtlosen; den alsbald die Sanitätskolonne Erding ins Krankenhaus einlieferte.
Die hiesige Turnhalle soll vollständig ausgebaut werden; der große Turnraum soll Decke und Innenputz erhalten.
Die mit Hilfe sämtlicher Lehrkräfte durchgeführte Heilkräutersammlung durch die Taufkirchener Schulkinder; er-gab ^beinahe einen Doppelzentner Trockenmaterial.
Durch die Verlegung der bisherigen viel zu kleinen Ge-meindekanzlei in das anstoßende Schulzimmer der 1. Klasse; erhielt Taufkirchen endlich eine ebenso geräumige wie helle und luftige Kanzlei. .
Die vielen Fälle der letzten Zeit; daß Heimatzeitunzen als unbestellbar zurückkommen; lassen uns erneut den Aufruf an Euch richten; Eurem Ortsgruppenleiter doch unverzüglich ev. Aenderungen Eurer Postanschrift mitzuteilen. Ihr habt dadurch die sichere Gewähr; daß Ihr die Heimatzeitung prompt zugestellt bekommt und uns erspart Ihr viel Mehrarbeit.
Bei der seinerzeitigen Vilsregulierung wurde die Bachkurve oberhalb der Wagnerwirtsbrücke nicht beseitigt; wes-halb das besonders bei Hochwasser angriffslustige Wasser am linken Ufer beim Grundstück des Baumeisters Haberl ständig nagen konnte; so daß die Schäden nach und nach immer größer werden mußten. Eine in letzter Zeit aufgeführte Betonufermauer wird künftig die Zerstörungswut des Wassers an dieser Stelle bannen.
Ortsgruppe Walpertskirchen
Versammlungen. Am 30. Oktober hielt die hiesige Orts-gruppe der NSDAP. im Rahmen der allgemeinen Der-sammlungswelle; bei Büchlmann eine öffentliche Versammlung ab. Dieselbe war sehr gut besucht. Der Gauredner behandelte das Thema „Mit unseren Fahnen ist der Sieg". Seine Aüsführungen hinterließen ob ihrer Be-weiskraft und Schönheit der Sprache; tiefen Eindruck. —
Die Schützengesellschaft „Freischütz" hielt im Bereins-lokal Weinhuber ihre herkömmliche Herbstversammlung ab; welche der stelln. Schützenmeister Nießl leitete. Schrift-führer Graf trug den Iahresbericht vor; Kassenführer Ip-pisch Max besprach dje Bilanz und konnte guten Kas-feybestand vorweisen. Es wurden verschiedene Verein-barungen über den Schießbetrieb getroffen. Weiter wurde beschlossen; den im Felde stehenden Kameraden ein kleines Päckchen zu senden. Mit dem Appell; an den kommen-den Schießahenden regen Anteil zu. nehmen; schloß Schützen-meister Nießl die Versammlung.
Ehejubiläum. Dyonis und-Katharina Zirngibl von Au können ab 30. yktober auf eine 35jährige Ehegemeinschaft zurückblicken. Auch weiterhin Glück und Freude in noch vielen Iahren.
Beinbruch. Willi Grätz; bedienstet bei Bäcker Weinhuber; erlitt einen doppelten Oberschenkelbruch. Im Kran-kenhaüs in Erding erwartet er die Genesung und. denkt mit Sehnsucht an seine Wattkameraden; welche ihm alle baldige Besserung wünschen. '
Einberufung. Der Heimer Toni von der Au; und der Straßer Franz von Kirchasch; haben ihre Einberufung erhalten. — Zahlreiche Urlauber waren auf kürzere oder längere Zeit in der Heimat.
Entlassen. Der Gefreite Iakob Lex von Kinzelbach hat seine Tätigkeit als Bürgermeister und Zellenleiter der Ge-meinde Salmannskirchen wieder ausgenommen.
Auszeichnung. Der Gefreite Daxauer Lüdwig von Groß erhielt für tapferen Einsatz in der Flandernschlacht das EK. II; unseren herzlichsten Glückwunsch!
Beerdigung. Am 9. November wurde unter großer An-teilnahme Sebastian Starflinger von Neufahrn beerdigt. Er erreichte ein Alter von 72 Iahren.
Geburten. Der Scheiel Sebastian von Neufahrn; ge-nannt der Amerikaner Wastl; hat einen strammen Buben erhalten.
Ortsgruppe Wartenberg
Was Euch bewegt; bewegt auch uns;-
Was Euch betrübt; betrübt auch uns;
Was Euch erfreut; löst Freude aus in unseren Herzen.
Meist war es Freude; was uns bewegte seit der letzten Nummer. In London krachts alle Tage; was uns stets
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NSDAP Kreisleitung Erding
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Aus der Heimat Nummer 10 Seite 14
iieüe Hoffnung gibt auf Sieg und unsere Herzen höher schlagen läßt. Da sind unsere Gedanken immer bei Euch und unsere besten Wünsche begleiten- Euch. .
Sonst gehen die Tage gleichmäßig dahin.
Die Verdunkelung wollte bei Einzelnen garnicht kläp-pen. Nach dem Sprichwort: „Schlechte Beispiele oerder-ben gute Sitten"; wurden auch Pflichtbewußte ungenau. Da - gab es bei einem Berdunkelungssünder energische Mahnung; man wollte von einer Anzeige und Strafe wis-sen. Auch einem Zweiten wurde m Leibe aeaanaeu. Das gab Aufregung und großes Marktgespräch. Sensation! Die Folge war: Alles verdunkelt vorbildlich; und es dürfte einen kaum besser verdunkelten Ort im Gau ge-ben als unser Wartenberg.
Am 3. Oktober war beim Reiterbräu große Versamm-lung. Der bekannte Rundfunksprecher Pg. CrhardtKrey-scrü war der Redner. Ein schöner Erfolg als Resultat.
Familiennachrichten. Geheiratet haben: Iohann Bern-hard; Feldwebel der Luftwaffe und Edeltraud Huber; Gefreiter Franz Holzn er und Franziska Gebe!: Kraftwagen-; führer Franz Hammerstingl und Emma Söhl. — Geboren wurden: dem Wegerwirt von Pesenlern eine Therese; dem Elfinger von Auerbach eine Urschi; dem Hilfsarbeiter Hu-ber-Scheckenhofer. ein Fritzl; denn Neumaier Hans zum „Bräumeister" ein Toni i dem Oekonomiebarmeister Ludwig Lang und dem Ascher von Thenn je ein Martin; beim Rußland „Schneider am Bach" gab es gleich gar Zwil-linge; ein Katherl und ein Lenerl. Also für Nachwuchs ist reichlich gesorgt. ;
Gestorben ist dem Schneidermeister Hofmayr sein kleiner Franz! mit dreieinhalb Iahren.
Das Bergkaffee von Max Zenkel wurde verkauft an Otto Eckel von München. Der Lukasschimmel; der be-kannte 32jährige. „Kriegskamerad"; wurde wegen Alters-schwäche von der Versicherung übernommen. Nachdem er im Weltkrieg an den Masurischen Seen erbeutet wurde; hat er den ganzen Feldzug durchgehalten und seitdem dem „Lukas" von Wartenberg treue Dienste geleistet; er ist nun verschwunden und wir find um ein Original ärmer ge-worden. Der Dienstagsport.der weiblichen Iugend floriert. Zum Führer der hiesigen Hitlerjugend wurde durch den Gebietsführer Tom Stöckl gelegentlich einer Besichtigung der Pg. Ipsef Kräh bestimmt.
Eingerückt seit dem letzten Bericht sind der Landwirt und Mesner Iofef Heilmeier sowie Georg Scheckenhofer; Landwirt und Änlchkontrolleur.
Ortsgruppe Wörth
Mit den'.Nachrichten aus der Heimat sollt Ihr nun heute wieder von mir hören. Wieder sind vier Wochen ins Land gegangen; schneller als je vergeht die' Zeit und das kommt eben durch die im Kriege auserlegte Mehr-arbeit; die den letzten voll und ganz beschäftigt. Heute ; schreibe ich schon den zehnten Bericht seit dem Bestehen der für Euch geschaffenen Zeitung aus der Heimat. Es ist mir eine große Freude; immer wieder von Euch zu hören; daß dieses Blatt so willkommen ist und so liebe Aufnahme findet. Danken möchte ich nun wieder jedem auf diesem Wege für die vielen'Briese; die ich in letzter Zeit von Euch erhielt. Einheitlich bekundet Ihr den Kampfgeist; den Erbfeind England vollständig zu vernichten und für Führer und Volk jedes Opfer auf Euch
zu nehmen. Das ist deutsches Soldatentum. Die Heimat ist stolz auf Euch und wird Euch nie vergessen. Mein Bericht soll zugleich Antwort auf Eure Briefe sein; denn ' jedem Einzelnen zu schreiben; ist mir leider nicht möglich.
Nun will ich Euch erzählen; was bei uns während des Berichtsmonats alles los war und wie es bei uns in der Heimat zugeht. Wir find inzwischen tief in den Herbst hineingekommen; die letzten Feldfrüchte sind unter Dach gebracht; die Herbstarbeiten auf dem Felde sind fast rest-los beendet und soaelüeinJabrdesKamch und Rin-gens um die Freiheit und Ehre Deutschlands bald zu Ende. Wenn es auch manchmal hart und schwer war; Eines "steht fest; die Heimat wird in diesem Kriege nie versagen.
Die Partei hat mit ihren Herbst- und Winterarbeiten bereits begonnen. Im Rahmen einer Versammlungswelle des Kreises Erding fand am 31. Oktober hier im Gasthaus* Greimel eine Versammlung statt; welche äußerst gut besucht war und bei der ein Gauredner sprach. Sprechabende-und Besprechungen der politischen Leiter lösen sich gemein-sam ab und jeder erhält an seinem Platz seine Aufgaben immer wieder zugewiesen.
Das WHW. ist in vollem Gange und es" ist immer rege Sammeltätigkeit. Die NG-Frauenschaft ist zurzeit rege mit dem Stricken für unsere Soldaten beschäftigt. Auch die Feuerwehr möchte ich heute erwähnen; denn sie verdient ein Lob. Unser Kamerad Gruber Schorsch von Breitötting der immer fchon eifriger Feuerwehrmann war; hat sich so-fört nach seiner Entlassung vom Heeresdienst wieder in den Dienst der Feuerwehr gestellt und er hat' seine Mann-schaft gut im Schwung. Die Gemeinde beabsichtigt eine neue Motorspritze und ein Feuerhaus anzuschaffen.
Wie ich in Erfahrung brachte; haben einige Soldaten der Ortsgruppe Auszeichnungen erhalten; worauf ich be-sonders stolz bin. Das EK. l erhielt Iosef Maurer von Hörlkosen. Gleichzeitig wurde er zum Feldwebel beför-dert. Das EK. II erhielt Martin Zeilhofer; Pfarrerbau-menster in Wörth und Mooser Iohann von Hörlkofen;;-Mooser und Franz Bartl von Wörth erhielten zudem noch das Panzer-Kampfabzeichen. Ich gratuliere im Namen der ganzen Ortsgruppe diesen tapferen Helden recht herzlich. Martin Keller; Gendarmeriewachtmeister von Hörlkosen; der seit Kriegsbeginn in Polen ist; teilt mir mit; daß er zum Gendarmeriemeister ernannt wurde. Ihm sei ebenfalls herzlichst gratuliert. Das Standesamt hüt sich auch wieder ein wenig verändert. Neue Erdenbürger hielten Einzug beim Schmied 'Peter in Hörlkofen ein strammer Sohn; beim Wagner Sepp in Hörlkofen eine schneidige Tochter;- erwartet wurde ein Sohn und wie ich soeben er-sahre; sind beim Reichsbahnangestellten Peter Fahn von Hörlkofen Zwillingsbrüder angekommen. Fahn verlor; wie bekannt; seinen ersten Sohn im cheurigm Sommer durch Ertrinken und somit ist wieder Ersatz eingetroffen. — Den Bund der Ehe haben geschlossen: Mooser Hans mit Mes-serer Betti. Die Trauung fand während eines kurzen Ur-laubes statt. — Todesfälle haben wir kenne zu -verzeichnen.
In Urlaub befinden sich zurzeit: Lichtmannecker Rupert; Ismaier Georg; Greckl Lorenz und Schweindl Anton von Hörlkofen; außerdem Eber! Kaspar von Niederwörth; der Wiedl Palthasar von Mfling; Eschbaumer Anton von Kirch-ötting (Genesungsurlaub); und Kapfinger Michael von Teufstetten. — Eine ziemlich ^roße Anzahl von verschiedenen Iahrgängen wurden wieder eingezogen. Die.; meisten haben sich am Vorabend noch bei Gastwirt Jsmaier in
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