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einige Häuser ab. — Feldwebel Georg Felsner von Grünbach ist von der Front zurückgekehrt und Zurzeit in Urlaub.
Ortsgruppe Grüntegernbach
Der Sprechabend der NSDAP am 3. März war sehr gut besucht. Schulungsleiter Pg. Grub er verlas die Be¬richte der Schulkinder „Meine Erlebnisse beim Sammeln". Es kamen ernste und komisch-heitere Szenen zum Vorschein. Ortsbauernführer Kurz gab Richtlinien über den Flachs¬anbau 1940 in hiesiger Gemeinde bekannt.
Familienzuwachs. Beim Ortsbauernführer Pg. Kurz in Brandstätt; kam das vierte Kind; ein kräftiger Junge. Dem an der Front stehenden Zimmermann Gg. Hagl konnte die Ankunft des zweiten Buben mitgeteilt werden. Der Bauer Josef Kneißl in Bachzelten bekam eine kleine Cilli.
Schwer erkrankt. Frau Maria Waxenberger; Ober¬korb; mußte in eine Frauenklinik nach München verbracht werden. Sie ist Mutter von acht Kindern. Zwei Söhne stehen im Felde; wir wünschen baldige und völlige Genesung
Fronturlauber find zurzeit bei uns: Hilger Kaspar; Hagl Georg; Mooser August und Waxenberger Jakob.
Sterbefall. In den letzten Februartagen verstarb Elisa¬beth Wendl; Ziehermutter von Wasentegernbach; 76 Jahre alt. Sie hatte ein schweres Leiden und der Tod kam als Erlöser. Ihr Ehemann ging schon 15 Jahre früher durch Tod von ihr. Sie wurde in Schwindkirchen beerdigt.
Standesamtliches. Sebastian St eh deck; welcher erst kurz aus dem Heeresdienst entlassen wurde; meldete die Ge¬burt seines ersten Kindes. Im Krankenhaus Dorfen ge¬bar Frau Maria Lohmeier; Bräuersgattin von Loh; ein Mädel. Der Mann und Vater steht am Westwall. Er bekam zur Freude der Mutter drei Tage Urlaub.
Ein wackerer Alter. Unser pensionierter Postschaffner Frz. Heitauer; beging in voller körperlicher und geistiger Frische am 13. März seinen 72. Geburtstag. Geboren im Chiemgau; kam er in jungen Jahren Zur Post; seinerzeit als Postillion in Uebersee und Kraiburg. 1902 heiratete er und kam 1903 nach Wasentegernbach als Postbote. Bei diesem Dienst war Heitauer sehr gewissenhaft und fleißig. 30 Jahre versah er seinen Dienst. Gar manchen Brief aus dem Felde von 14—18 brächte der Heitauervater zu uns. Den weiten und anstrengenden Dienstgang machte er immer zu Fuß. Erst in den letzten Jahren erlernte er das Radsahren und zu seiner Freude machte er noch Rad¬touren zum Lhiemsee. Seit 1933 ist Heitauer im Ruhe¬stand. Aus seiner Ehe stammen 9 Kinder; die bereits alle versorgt sind. Wir wünschen dem Haudegen einen langen und gesunden Lebensabend.
Ortsgruppe Hofkirchen
Auf Urlaub weilen zurzeit die Kameraden Hu der Ios.; Bichlmeier Karl; Mesner Josef; Osterloher Seb.
Hörgersdorf. Frau Anna Neumeier; die weise Frau; allen wohlbekannt; konnte am 17. Febr. ihr 80. Wiegen¬fest in voller körperlicher und geistiger Frische begehen.
Maierklopfen. Der Schneesturm brächte solche Berwehun- gen; daß z. B. die Ortschaft Maierklopfen; Männlein und Weiblein; volle acht Tage mit Schneeschaufeln beschäftigte. Trotzdem hat er drei kleine Erdenbürger angebracht. So brächte der Storch dem Thaller Thomas in Kreuth ein
kleines Mädchen; ebenso dem Bauern Schart in Tankham. Der Arbeiter Attensberger Leonhard in Maierklopfen wurde mit einem strammen Jungen beglückt.
Ortsgruppe Hohenpolding
Der Bauer Mathias Fellermeier von Englschul- ding; wollte Ende Februar in Wambach ein Kalb holen. Dabei scheute fein Pferd und wollte durchgehen. Auf der eisigen Straße kam Fellermeier zu Fall und brach sich den rechten Fuß. Er wurde in das Krankenhaus Beiden ein¬geliefert. Sein Zustand hat sich gebessert.
Im Alter von 81 Jahren verstarb am 2. März der Aus- tragsgütler Jakob Bachmaier von Penning. Bon seinen fünf Kindern stehen zwei Söhne an der Front.
Verunglückt ist am 5. März Frau Elis Stucken- berger von Sulding. Sie stürzte durch die offenstehende Falltüre in den Keller und zog sich erhebliche Verletzungen zu.
Um diese Zeit waren auf Urlaub in der Heimat Kirsch- n e r Josef; Erdmannsdorf; Nagl Simon und Nagl Pe¬ter von Harting.
Am 9. März verunglückte der bei Mairoth in Hohen¬polding bedienstete Fritz Grein er beim Holzfällen. Er mußte in das Krankenhaus Dorfen eingeliefert werden.
Euch Sportkameraden an der Front kann ich berichten; daß der Wanderpokal; welcher durch die Schützengesellschaf¬ten Edelweiß-Hohenpolding und Bavaria-Starzell zurAus- schießung gelangte; von den Edelweißschützen gewonnen wurde. Kamerad Ludwig Hans wurde zum Reichsarbeits¬dienst einberufen. Ferner wurden zur Wehrmacht einberu¬fen Johann Niedermeier; Penning und Maier Seb.- Starzell. Aus dem Wehrdienst entlassen wurden Bach meier Iakob-Penning und Hochwascher Martin von Großstocka. In letzter Zeit waren wieder Urlauber da: Grichtmaier Andreas in Sinzing und Karl Johann in Hohenpolding.
Ortsgruppe Langengeisling
Sprechabend. Zum 24. Februar; dem 20. Jahrestag der Parteigründung; hatte der Ortsgruppenleiter zu einem Sprechabend der Ortsgruppe aufgerufen. Vollzählig! waren die Parteigenossen dem Rufe gefolgt. Die Rede des Führers wurde gemeinsam gehört. Aufmerksam lauschten die Anwe¬senden den Worten; die der Führer zu seinen alten Partei¬genossen sprach; begeistert stimmte alles in die Lieder der Nation ein.
Nach einer kurzen Pause wurden durch den Organi- sationsleiter und den Kassenleiter der Ortsgruppe die vor-dringlichsten Angelegenheiten behandelt; worauf der Orts-gruppenleiter Pg. Weinmeier noch einige Worte an die Parteigenossen richtete.
Hochwasser. Der viele Schnee dieses Winters richtete auch bei uns reichlichen Schaden an. Die Sempt war total zuge¬weht und zugefroren. Das Wasser trat über die Ufer und überschwemmte weite Strecken. Hart mitgenommen wurde der Hammerschmied Flötzinger. Das Wasser drang in die Schmiede und in den Stall! ein; sodaß das Vieh zu Ver¬wandten gebracht werden mußte. Eingefroren war auch das Elektrizitätswerk Kobold; sodaß wir einige Tage ohne Licht und Kraftstrom waren. In Gemeinschaftsarbeit ging man dem Uebel zu Leibe und schuf im Bach eine Rinne; sodaß das Wasser wieder ablaufen konnte.
Don den Schützen. Der Rückkampf „Almarausch Langen-
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geisling — Buren Erding" sah die Burenschützen mit 10 Ringen Vorsprung als Sieger.
Feuerwehr. Wiederum folgten drei Mann der Feuerwehr Langengeisling dem Rufe des Vaterlandes zu den Fahnen. Löschmeister Grichtmair Georg; die Wehrmänner Kres - sierer August und Löffl Eduard rückten ein.
Vom Storch. Die Mittcrwirtstochter Kathi Schaitl; die mit ihrem Manne in Messen am Ammersee lebt; schenkte einem kräftigen Buben das Leben.
Todesfall. Die Reißermutter Anna Tauber; verschied am 17. Fcbr. nach kurzem schweren Leiden im Alter von 77 Fahren.
Entlassung. Der Fahrradmechaniker Korbinian Heil¬meier; der seit September 1939 am Westwall stand; wurde mit Rücksicht auf seine große Familie aus dem Heeresdienst entlassen. Die Heimat grüßt den Frontkämpfer der erst kurz zum Unteroffizier befördert wurde; herzlichst.
Musterung. Zur Musterung der Jahrgänge 1908 und 1909 am Freitag; 8. März stellte die -Gemeinde Langen¬geisling 34 Mann; die bis auf zwei alle tauglich erklärt wurden.
Schifahrer?? Neulich wollte ein Parteigenosse sich in der Kunst des Schifahrens zeigen. Er schnallte sich die Brettl an die Füße und schob darauf auf die Karrerkies- grube zu. An derselben angelangt; gings plötzlich bergab; aber nicht auf den Schiern; sondern auf dem Hintern. Die Brettln lagen natürlich kreuz und quer. „Ja; Wastl; es ist halt noch kein' Gelernter vom Himmel g'falln"; sag¬ten die guten Freunde zum „Kunstfahrer" und hielten sich den Bauch vor Lachen.
Hundevisitation. Hundevisitation ist für gar manche ein Fremdwort! Nicht vielleicht des Geldes wegen; es handelt sich hier vielmehr um die Rasse des Hundes. Da hats dem Schuster Thomas einen Riß gegeben; denn der hat einen so gräuslichen Köter; daß er sich selber geschämt hat; den Hund vorzusühren. Wohl erschien er selbst; aber der Herr Tierarzt will eben; nicht ihn; sondern den Hund sehen. Nach Angaben soll der Hund wie folgt gekenn¬zeichnet worden sein: Rasse: Hofhund (auweh!!)! Farbe: schwarz; Ohren: spitz; Schwanz: hängend; Schnauze: stets offen. Da hätte eigentlich die Hundesteuer verdoppelt werden müssen.
Altham. Schwer erkrankt ist der Mühlenbesitzer Benedikt Beierl; sowie seine Mutter. Letztere befindet sich schon wieder auf dem Wege zur Besserung.
Trauung. Getraut wurde der Müller Andreas Huber in Altham mit Therese Ob er meier von München.
Die Tabakspfeife gerettet. Die grimmige Kälte und das heftige Schneewehen brächte auch die Ortschaft Altham und Eichenkofen in Schrecken. Wie in Langengeisling; so trat auch hier die Sempt über die Ufer und überschwemmte alles. Das Sträßchen von Altham nach Eichenkofen glich einem reißenden Wildbach. Tag und Nacht wurde gear¬beitet; um diesem verheerenden Wasser Einhalt zu gebieten. Drang es doch sogar in die Häuser vor; sodaß einige geräumt werden mußten. Besonders schlecht erging es der Familie Sedlmaier. Der Schorsch und die Zenz waren von den Wassermassen völlig eingeschlossen und konnten ihren Geschäften nicht mehr nachgehen. Schorsch ließ einen Milchkübel im Stich; die Zenz ihren Brotkorb. Aber eines konnte Schorsch retten und das war seine — Tabakspfeife.
Hoher Besuch. Der Xari; Knecht beim Klostermair in Altham; bekam kürzlich in der Nacht hohen Besuch in der
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Gestalt eines Stieres. Dieses Mordsvieh machte sich los und bahnte sich den Wegs durch den Stall in die Knechte¬kammer. Xari; der sich nicht auskannte; ließ einen kräfti¬gen Schrei los. Seine Angst steigerte sich; als ihm der Gruß mit einem lauten Muh erwidert wurde. Er weckte seinen Arbeitskameraden und erteilte ihm den Auftrag; den Stier zu entfernen. Willig stieg der Kamerad aus dem Bett; packte den Stier beim Schwanx und zog auf das Kom¬mando Xaris kräftig los. Aber- so ein Tier läßt sich eben nicht kommandieren. Der Stier drehte sich um; die Bett¬statt krachte. Und gemütlich ging das Tier nun wieder seinem Stall zu. Und da der Stier keine Milch gibt; er¬hielt Xari gleich fünf Pfund „Butter" ins Bett.
Ortsgruppe Langenpreising
Gemeindeholz. Am 25. 2. 40 war beim Obcrwirt; die alle zwei Jahre stattfindende Berteilung des Gemeinde¬holzes an die Nutzanteilberechtigten. Dabei wurden die Bezugsscheine und ihre Verwendung eingehend erklärt.
Versammlung. Am 3. März fand beim Unterwirt eine Versammlung wegen der Milchablieferung statt; die einen guten Verlauf nahm.
Todesfall. Gestorben ist mit 83 Fahren der Platten¬müllervater von Pottenau. Er hat seinen guten Humor bis zur letzten Stunde beibehalten.
Ein schwerer Schlag. Nachdem in der Familie Ganslmeier (zum Hacker) der Mann Alois' Ganslmeier am 23. Febr. gestorben ist; folgte ihm seine Ehefrau am 1. März in den Tod. Die Söhne Anton und Josef sind im Feld.
Arbeit der Partei. Schulung der Blockhelser; Walter und Warte der Gliederungen war am 27. Febr. beim Un¬terwirt in Langenpreifing.
Ortsgruppe Lengdorf
Der diesjährige Winter hat auch uns Lengdorfer aller¬hand Streiche gespielt. Daß wir alljährlich einige Tage richtig eingeschneit werden; sind wir gewöhnt; daß dieser Zustand aber sich auf Wochen erstreckt; ist selbst in der Erinnerung des alten Lehnerbauern; die auf ein dreiviertel Jahrhundert zurllckreicht; noch nicht vorgekommen.; Bei den Krämern stockte die Lebensmittelzufuhr; den Wirten ging das Bier und und das Haager Bockerl stand in der Mulde von Brandlengdorf eingeschneit und konnte weder vor noch rückwärts. Die Reisenden mußten in Thann-Matzbach und Lengdorf zwei Nächte Winterfrischquartier beziehen. Durch Zusammenarbeit von mehreren Hundert Schneeschauflern aus allen Häusern; gelang es endlich; das Bähnle wieder flott zu machen.
Nun ist auch der Krämer Sepp auf Urlaub einge¬troffen. Er war der letzte Soldat; der seit Kriegsbeginn noch nicht zuhause war. Wir freuen uns; daß er in unserer Mitte weilt und uns von draußen erzählt. Der Bürger Klaus und der Richinger Johann; sind ebenfalls zur¬zeit wieder auf Urlaub daheim.
Bei der Schuleinschreibung der ABC-Schützen gab es Heuer eine Ueberraschung. Es sind nämlich 13 Mädel und nur 2 Buben angemeldet worden. Wie werden sich wohl die zwei Buben acht Schuljahre lang mit diesem Weiberregi¬ment abfinden?
Der Altmann Anton (Binder) in Kopfsburg geht wieder mit gutem Beispiel voran. Mitte Februar kam der dritte Bub bei ihm an. Nur so weiter!
Geheiratet haben auf das elterliche Anwesen beim Nagl in Brandlengdorf die Landwirtstochter Therese Loidl
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Mit dem Zimmermann Georg Heilmeier von Esterndorf. Auch in Matzbach hat sich diesmal etwas gerührt. Am 28. 2. 40 fand in Walpertskirchen die Kriegstrauung das Maurers Johann Cd er von Niedergeiselbach mit der Viktualienhändlerstochter Katharina Wiedl von Kol- bing statt. Eder steht als Frontsoldat im Westen. Am 10. Februar abends wurde der Landwirt Anton Geisberger von Liebling am Pumpbrunnen vor dem Hause vom Schlage getroffen. Er war kurze Zeit darauf tot. Am 25. Febr. starb an Grippe die 85jährige Speng¬lergroßmutter Therese Kellner von Niedergeiselbach. Watzling meldet: Der ehemalige Landwirt und Müller Josef Zach in Tiefenbach ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Am 28. 2. 40 erkrankte schwer der Bauernsohn Martin Glas von Watzling; dessen Aufnahme in eine Neroen- klinik in München dringend notwendig wurde. Wir wün¬schen dem einzigen Sohn des Pg. Glas baldige Genesung. Einberufen wurde der Bauernsohn Mathias Scharl von Parschalling. Der Bauer Josef Gabmeier in Hub (zum Hansn) welcher im Herbst vorigen Jahres einen Schlaganfall er¬litt; ist immer noch bettlägerig. Sein Zustand hat sich zwar etwas gebessert; jedoch seiner Sprache ist er noch nicht recht mächtig. Er beabsichtigt; seinen Hof zu verkaufen; zu einem Abschluß ist es jedoch noch nicht gekommen. Ortsgruppe Moosen/Bils Liebe Kameraden von Front und Kaserne! Unsere Kreiszeitung „Aus der Heimat" ist wirklich eine ganz hervorragende Einrichtung; da man Euch summarisch alle Neuigkeit aus der Heimat allmonatlich berichten kann. Also gleich los! Und zwar zuerst mit dem Betrüblichen: Nach nur eintägiger Krankheit verstarb plötzlich und un¬erwartet der Wastl Paul von Wichling. Es war ein Zammer; seine fünf kleinen Buben zu sehen. Verlassen haben uns auch für immer und zwar innerhalb 4 Tagen: der alte Moier von Aich; die R eb h ü h n e r m u t t er und der alte Fastl von Hubenstein. Im „Völkischen Beobachter" haben wir auch gelesen; daß die Braut des Lehrers und Leutnants Friedrich Hirsch Abschied für immer von ihm genommen hat. Uebrigens geht hier auch das Gerücht; daß Hirsch verwundet sei. Wer von Euch in dieser Hinsicht sicheres weiß; möge es uns doch berichten. — Die schreckliche Zeit des Dünnbieres ist nun auch wie¬der rum; denn nunmehr haben wir Getränke aller Art und zwar zu erschwinglichen Preisen: Märzen und Export bei Zur; Liköre bei der Beiblmarie und Vllswasserschnäpse beim Burgthomas. Also an Innenwärmern fehlt es nicht mehr und ist damit auch die Kohlenknappheit überwunden. Wie bei der Landwirtschaft nicht anders möglich; kamen auch einige Tierschäden vor. Bürgermeister und Ortsgrup-penleiter Mai er verlor seine alte Milchfahrerstute; der Reichvilser eine wertvolle Zuchtstute durch die sogen. Harn-Winde. Schwinghammer mußte wieder einige seiner Schäflein in sein berüchtigtes Sterbezimmer geleiten und zu allem Verdruß wurden ihm noch zwei Zenterling Geselchtes geklaut. Ich kann sagen: Es war sehr gut! Verschiedene haben Kleiderkarten für Erstlingswäsche be¬kommen; jedoch nicht für Kinder — sondern für Soldaten¬wäsche; nämlich der Holzwagner Toni; der Schu¬ster Seidl Sepp und der „Grillimitator" Josef Schwei¬ger von Hubenstein. Viele Alte haben wieder heimge¬funden: der Müller von Moosen; der Brotmann Martl; auch der Vali Hans und der Sailstorfer-Müller. Plötzlich und unerwartet wurde in den grauen Rock gesteckt unser lieber Gemeindeschreiber und Friseur; der Hansi. Und weil der eben immer Glück hat; kam er gleich zu einem Stab; aber nicht etwa als Ordonnanz oder Offizier; nein; nur als Barbier. Hoffentlich seist er gut ein und rasiert tadel¬los; damit er nicht ins Loch kommt. — Ein Schreckenstag erster Ordnung war der 13. Februar für unsere Bauern^ Es war da nämlich beim Zur landw. Versammlung; bei welcher Hr. Hofmann aus Erding sprach. Der Redner hatte sich allerdings bald warm gesprochen; jedoch wären die Zuhörer und die Biergläser fast an Bänken und Ti¬schen angefroren. Schuld war die Kühlanlage; die Thomas; der muntere Wirt; statt eines Ofens in die Stube hatte bauen lassen. Die Zelle Gebensbach teilt mit; daß sich Andreas Lenz von Wies mit der Bauerstochter Viktoria Ziglgruber von Pauluszell verehelicht hat; daß der Landwirt Rupert Aigner von Rettenberg einen strammen Jungen schau¬kelt; daß aber die Austräglerin Maria Lieb! von Gebens¬bach hochbetagt verstorben sei. Don Moosen sei noch nachgeholt; daß der Kerscher- martl während seines Urlaubes von seiner frischfröhlichen Frau mit einem Mädchen beschenkt wurde. Gottlob! Denn was würden später einmal unsere unzähligen Buben in der Frauenstraße machen; wenn nicht doch wenigstens einige Mädchen da wären. Bisher steht das Verhältnis schlimm genug; nämlich 12:2. Der fleißigste Briefschreiber von all unseren Soldaten ist der Sattler-Girgl. Täglich laufen von ihm zwei oder drei Briefe bei uns ein; jedoch nur bei Bauern und sonsti¬gen; die Hausschlachtungen vorgenommen haben. Ich em¬pfehle dies zur Nachahmung Euch allen; meine Lieben! * Drei Schweine. Ein Bauer; ehrlich und überall geachtet; brächte drei Schweine nach Geiselbach. In Geiselbach man erst sah; daß bloß zwei Schweine waren da. Der Verkäufer aber behauptete darauf; daß er zu Hause lud drei Schweine auf. Als eben der Bauer wollte fahren heim; brächte ein anderer das verlorene Schwein. Der Bauer macht' ein groß Gesicht; als er den billigen Sautreiber' sicht. Er befiehlt ihm noch schnell; bringe sie gleich an Ort und Stell. Der Pfiffikus aber rief noch: Gell; wenn dir wieder eine obarumpelk vo dein G'stell; dann gib glei gefälligst an Schlachtschein dazu; dann richt' ma die Saü glei zur ewigen Ruh! * - Das feuchte Eck in der Gastwirtschaft Förster in Geisel¬bach wurde von einem Wohltäter mit einer Erinnerungs¬tafel neu geschmückt; da bereits sämtliche Gründer und Kameraden an der Front stehen. Die Aufschrift lauiet: Zur Erinnerung an die Gründung des feuchten Ecks am 30. November 1938. Riedl Ferdinand; Stummer Valentin; Bart Martin; Wasserlechner Johann; Bauer Josef; Haberl Bartholomäus; Kalb Anton; Kreitmeier Nikolaus; Hierl Korbinian; Hierl Johann; Bauer Johann; Buer Korbinian; Höcker Josef; Tafelmeier Anton; Tafelmeier Josef; Wiln- hammer Benno; Bachmaier Stefan; Förster Andreas; Bach¬
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Aus der Heimat Nummer 2 Seite 10
meier Alois; Rampeltshammer Bartholomäus; Schneider Mois. — Sie alle wollen sich wieder nach siegreichem Ende des Krieges gesund und fröhlich zusammensinden; das ist der Wunsch der Geiselbacher.
Der Gastwirt Förster in Geiselbach (Jahrgang 1899); welcher zu Kriegsbeginn gleich eingezogen wurde und in einer Feldkompagnie als Koch tätig war; wurde am 29. 2. entlassen.
Ortsgruppe Moosinning
Familiennachrichten. Den vierten Knaben; einen Ludwig; legte Gevatter Storch beim Hilfsarbeiter Ignaz Stoffel in die Wiege. Zu den vier Kindern des Landwirt und Hilfsarbeiter Johann Zech kam noch eine Maria. — Zwillinge (zwei kräftige Buben) kamen bei dem Bauer Josef Trost in Kempfing an. Mutter und Kinder er¬freuen sich der besten Gesundheit. — Die Bauerntochter Anni Stegmair in Moosinning schenkte einem Gerhard das Leben; der Gefreite Michael Meier wird wohl sicher seine Freude daran haben.
Geheiratet haben am 1. März der Postfacharbeiter Pe¬ter Obermaier und die Wagnermeisterstochter Frieda Lenz; der Maschinist Ludwig Schwabl mit Rosalie Westermair und Alois Zeiler; zurzeit bei der Wehr¬macht; mit Maria Saut er. Am 15. März hat den Bund fürs Leben geschlossen der Feuerwehrmann Paul Appler mit der Hausangestellten Zenta Käsbauer.
Sterbefälle sind seit dem letzten Bericht nicht zu ver¬zeichnen.
Unglücksfälle. Dem Bauern Martin Brielmaier ver¬endete am 21. 2. über Nacht ein Zugochse und mußte dem Wasenmeister übergeben werden. — Der Melker Alois Bauer verunglückte am 29. 2. im Betriebe des Fosef Billesberger durch einen Bruch in der Leistengegend. — Der Landwirt Josef Föhringer in Eichenried mußte von seinen beiden Kühen eine notschlachtcn; nachdem er erst vor einem Jahr eine Kuh einbüßte.
Sammelergebnisse vom 1. 10. 1939 bis 29. 2. 1940. Eintopf 587;00 RM.; Tag der Nationalen Solidarität 1266;64 RM.; Tag der Nationalen Revolution 758;00 Reichsmark; Argrarspende der Landwirtschaft 1245;52RM.; fünf Reichsstraßensammlungen 360;70 RM.; eine Gau- straßensammlung 60;00 NM.; Spenden von Handwerk; Gewerbe und Dienstboten 157;70 RM.
Ortsgruppenversammlnng. Am Freitag; den 8. März wurde beim Pelzwirt in Moosinning eine Ortsgruppenver- sammlung mit Schulung durchgeführt. Es waren auch die Parteigenossen von Eichenried und Niederneuching anwe¬send. Pg. Ortsgruppenleiter Eschbaumer begrüßte be¬sonders die vom Heeresdienst entlassenen Parteigenossen; so den Pg. Stettner Schorsch; den Blockleiter Seid! Peter; den Zellenleiter und neuen Bürgermeister von Nieder¬neuching; den Hörl Iackl. Auch unser alter Schulungsleiter; Lehrer Pg. Ried von Oberding; welcher vom Heeresdienst bis Juli beurlaubt ist; war anwesend und wurde von allen Parteigenossen besonders herzlich begrüßt. Nachdem der Ortsgruppenleiter das parteiamtliche Material erledigt hatte; hielt Pg. Ried einen Bortrag über seine Erlebnisse im Polenkrieg. Er beleuchtete dabei besonders die seelischen und moralischen Eigenschaften dieses Volkes; welches in Bezug auf Kultur und Zivilisation mit den Deutschen in keiner Weise zu vergleichen ist. Man konnte auf Grund dieses Bortrages auch leichter begreifen; wieso die Polen zu den Verbrechen; die sie an Volksdeutschen begangen haben; überhaupt fähig waren. Der Vortrag hinterließ einen
großen Eindruck bei allen Anwesenden. Nach Schluß der Versammlung blieben die Parteigenossen noch längere Zeit in herzlicher Kameradschaft beisammen.
Soldaten sind Soldaten und stets gern gesehene Gäste. Auf Urlaub sind zurzeit: Schütze Johann Ruh land; Gefreiter Jakob Lautner; Gefr. Johann Stangl; Obergfr. Willy Sieger; sämtliche von Eichenried; Gefr. Bennü Weber; Gefr. Heinrich Bauer; Schütze Bitus Au erweck und Uffz. Stein; letztere von Moosinning.
Entlassen aus dem Heeresdienst wurde der Bauer Seb. Zimmer wann. Ihre Zivilkleidung mit der Uniform vertauschen der Heigl Hans; Wieserbei Simmerl und der Beilipp Sepp.
Niederneuching:
Gestorben ist am 26. Februar Frau Sabine Adlber¬ger; und am 17. Februar der Hubervater Nikolaus S e i b o l d.
Familienzuwachs ist gekommen beim Krämer Mitter- meier (ein Töchterl); Rosalie Mair vom Alten Wirt hat einem Franz Johann das Leben geschenkt; und He¬lene Sedlmeier; Magd bei Burgmeier; einem Mädel namens Olga.
Zugezogen sind hier Bilgertshofer Klara und Isemann Therese; während der Obermeier Peter; der sich mit Frieda Lenz- verheiratet hat; von hier nach Moosinning und der Müller Bitus Adelsberge r nach Erding verzogen ist.
Urlauber haben wir auch wieder da: den Feller¬meier Johann; den Zehetmeier Johann; Hart! Max und den Greindlknecht Johann Fuß.
Neuer Bürgermeister. Hörl Jakob wurde durch den Kteisleitcr zum Bürgermeister der Gemeinde Niederneuching ernannt.
Ortsgruppe Notzing
Am 22. Febr. fand in Goldach ein Lichtbilderoortrag über unsere Flotte statt. Der Besuch war gut und der Vortrag fand großes Interesse von Seiten der Anwesenden.
24. Febr. Von der Front in die Heimat entlassen wurden die Kriegsteilnehmer Mikesch Johann; Schmid meier Johann von Goldach; sowie Bauer Lukas von Notzing.
7. März. In Notzing und Goldach war die Vor¬führung der Gespannfahrzeuge; es wurden alle Wägen über ihre Verwendungsfähigkeit geprüft.
Am 8. März war in Erding die Musterung der Jahr¬gänge 1908 und 1909 der Gemeinde Notzing; zwei Gold- acher wurden zur leichten Artillerie ausgehoben und warten auf ihre Einberufungsbefehle. Es sind dies Abstreiter Simon und Steinmann Josef von Goldach.
10. März. Der Ortsbauernführer Schwaiger hielt bei Neuwirt Fischer in Goldach eine Erzeugungsschlacht- versammlung. Thema war Gemüse- und Kartoffelbau. Der Besuch war sehr gut.
Die Schützenkameraden „Hubertus" Goldach hatten am
11. März das Endschießen mit kameradschaftlicher Unter-haltung; was viele Schießfreunde veranlaßte; an ihre Ka¬meraden an der Westfront mit einer kleinen Liebesgabe zu denken.
Ortsgruppe Oberding
Am 18. Febr. 1940 traf in Schwaig die traurige Nach¬richt ein; daß der Leutnant d. Res.; Lehrer Viktor Rauch¬
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eisen von Schwaig; in einem Lazarett schnell und uner¬wartet von uns gegangen ist. Zu Weihnachten war Zel- lenleiter Pg. Raucheisen noch bei den Seinen in Urlaub; da konnte man schon bemerken; daß sein Gesundheitszustand nicht der beste ist. Pg. Raucheisen; der eine Frau und sechs unversorgte Kinder zurückließ; wurde im Ostfried¬hof in München feuerbestattet. Eine Osfiziers-Ehrenabord- nung seiner Truppe; der Ortsgruppenleiter und ein Ver¬treter des NSLB legten am Sarge unseres aufrechten und treuen Kameraden als letzten Gruß schöne Kranz¬gebinde nieder. Die Ortsgruppe Oberding aber wird ihren süchtigen und fleißigen Zellenleiter nie vergessen.
Seit Mpntag; den 26. Febr. ist der Austragsbauer Johann Schaf fler; zum Adlberger in Niederding; ab¬gängig. Er verließ früh 5 Uhr; nur mit Hose und Hemd bekleidet; den Bauernhof. Bei der sofort aufgenommenen Fahndung; führten die Schneespuren in Richtung des Mittleren Isarkanals; wo dann auch an der Kanalböschung der Hüt des Genannten gefunden wurde: dort war auch deutlich die Absprungstelle sichtbar. Schäffler zeigte in letz-ter Zeit schon Spuren von Geistesverwirrung und hierin dürfte auch die Veranlassung zu dem unglückseligen Schritt -gelegen sein. Schäffler war Zeit seines Lebens ein uner¬müdlicher und strebsamer Schaffet; der ein besseres Ende verdient hätte. ;
Am 21. Febr. starb an einer heimtückischen Krankheit viel zu früh; der Clektrolehrling Adolf Schweiger; Sohn des Elektromeisters Joses Schweiger von Oberding. Sein Lebenslicht erlosch schon vor Vollendung des 16. Le¬bensjahres. Der Heimgegangene; der seit Jahren der HF angehörte; war ein aufgeweckter und hoffnungsvoller jun¬ger Mann.
Meine lieben Kameraden und Landser an der Front!
Wenn ich Euch nicht so oft schreiben kann; wie es mein und wohl auch Euer Wunsch wäre; so liegt das in der Arbeitersüberhäufung begründet. Und so grüße ich Euch alle für diesmal durch unsere Heimatzeitung; eine Schöpfung unseres Kreisleiters; aufs herzlichste mit dem innigen Wunsch; daß Ihr alle wieder gesund und munter in die Heima kommen mögtt; zur glorreichen Siegesfeier. — Die Stimmung in der Heimat H herrlich; alles schafft und werkt; auf daß der große Schlag gelingt. Auf Wieder¬sehen in der Heimat
mit Heil Hitler!
Kressierer; Ortsgruppenleiter.
Ortsgruppe Ottenhofen
Als gewissenhafter Chronist; habe ich wieder einen Mo¬nat lang alle Vorkommnisse und Neuigkeiten der Orts¬gruppe ausgezeichnet und will sie euch; Kameraden an der Front; nunmehr kundtun.
Nach dem Eintritt milderer Witterung hat sich auch der Storch wieder in die Ortsgruppe hereingetraut und hat gleich aus den ersten Anhieb drei kleine Erdenbürgtzr ge¬bracht. Dem P'eiß Hans von Siggenhofen einen stram¬men Buben; dem Bartl Hans ein Mäderl (das halbe Dutzend ist bei ihm nun voll) und dem Fleischbeschauer von Oberneuching; Martin Obermaier; einen Stamm¬halter. Hoffentlich hält der Arbeitseifer (von Freund Ade¬bar natürlich) auch in der Zukunft an.
Als alte Jahrgänge wurden in die Heimat entlassen der Meister Paul und der Malkhan er Iackl; beide von Herdweg. Auch der Metzger Toni von Siggen¬hofen ist von der Front zurückgekehrt und macht nun Dienst bei einer Ersatzkompagnie.
Auf Urlaub waren in diesem Monat der Wimmer Mathias und der Kagerer Hiasl. Letzterer ist zum Unteroffizier befördert worden. Wir gratulieren! — Bon der Gemeinde Oberneuching erhielten Fronturlaub; der Brielmaier Schorsch; der Eder Felix; der Buch- mann Andreas; der Eichner Sebastian; der Oster- maier Josef; sowie der Wild grub er Franz und der Bauer Rupert. Die anderen Kameraden werden sicherlich das nächstemal drankommen. — Eingerückt sind: Der Kressierer Kaspar; Lägerhausverwalter von Ober¬neuching; der Lausn er Martin von der Lüß und der Faltlhauser Fritz von Herdweg.
Der Feuchtlbauer (Schmied-Simmerl) hat gehei¬ratet und sich als Ehegefährtin die Dapperger Rosa ausgesucht.
Der Bartl-Vater von Siggenhofen ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Ein arbeitsreiches Leben hat hier seine Vollendung gefunden.
Beim Sprunpner (Vilgertshofer Wilhelm) mußte der Stall geräumt werden; da die Grundmauern nicht mehr standhielten; und das Gewölbe einzustürzen drohte. Auch beim Gidi Beni mußte der Stall gestützt werden. Lau¬ter Folgen des strengen Winters; Aber nun wirds ja wie¬der warm. Die ersten Frühlingsboten; Stare und Bach¬stelzen sind schon eingetroffen und haben mit ihrem Ge- zwitscher den garstigen Gesellen „Winter" in die Flucht geschlagen. Und so wie es diesem erging; wird es einst auch unseren Feinden ergehen und der Frühling des Frie¬dens wird uns alle wieder in der Heimat vereinen.
Heil dem Führer! England zerbräche!
Euer Ortsgruppenleiter Hans Speer.
Ortsgruppe Reichenkirchen
Sterbefälle. In Grafing starb am 15. Febr. die Rentnerin Elis Pröbst; die Genannte ist die Mutter der Halbin- gerbäuerin von Grafing. — In Helling starb die 87jähr. Austragsmutter Kürzeder Maria: dieselbe war schon seit 15 Jahren gelähmt. Am 25. Febr. wurde sie in Rei¬chenkirchen beerdigt.
Die ins Krankenhaus Erding eingelieferte Bäuerin Wen hart Maria von Grafing; die vor drei Wochen einem Stammhalter das Leben schenkte; ist am 11. März gestorben; im Alter von 28 Jahren. Dem Gatten kommt allgemeine Teilnahme zu; da er so früh sein junges Ehe¬glück mit dem Hinscheiden feiner Frau hingeben mußte.
Einen kräftigen Stammhalter legte Gevatter Storch in die Wiege des Bauern Wenhart Mathias von Grafing. Die Mutter liegt schwer erkrankt im Krankenhaus Erding.
Bei der Kriegersfrau Schrausstetter in Grucking; brächte der Storch als erstes Kind ein Mädel.
Verschiedenes. Am Sonntag; den 3. März führte die Laienspielgruppe der KdF-Dienststelle Oberding im Gast¬haus Rauch das Theaterstück „Die Tugendbrille" auf. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. — Am Diens-- tag; 5. März kamen in die Gemeinde Reichenkirchen 28 polnische Landarbeiter; männlich und weiblich.
Von der Wehrmacht wurde auf längere Zeit der Gest. Kloben st einer Josef von Tittenkofen entlassen. — Kling er Josef von Grucking kam aus Urlaub von der Westfront. — Aufgeboten sind Hintermeier Johann von Erding und Susanne Maier; Tittenkofen. — In Grucking starb die 88 jährige Austragsmutter Klinger Ursula. Die¬selbe besaß das goldene Mutter-Ehrenkreuz.;
In Urlaub kamen die drei Frontsoldaten Hacker Ka¬
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Aus der Heimat Nummer 2 Seite 12
stulus von Tittenkofen; Uffz. Bauer Mathias von Tit- tenkofen und Gruber Anton von Helling.
Obstbau. Am Sonntag; den 25. Febr. hielt der hiesige Obstbauverein seine Jahresversammlung ab. Als Redner erschien Bezirksobergärtner Braun von Erding. Derselbe behandelte in einstündiger Rede Baumpflege; Spritzung; Sortenwahl und hauptsächlich die Wildschäden und ihre Behebung. 10 Mitglieder konnten gewonnen werden.
Das Sammelergebnis am Tag der Deutschen Polizei brächte die Summe von 00;40 RM. — Am Nachmittag hielt die hiesige Feuerwehr ihren Jahresappell bei Stigl- meier in Tittenkofen ab. Brandmeister Förster eröffnete den Appell und gedachte in ehrenden Worten des verun¬glückten Kameraden Haller Martin. Pfanzelt Max erstattete den Jahresbericht und zugleich den Kassenbericht. Letzterer weist einen kleinen Ueberschuß auf. Brandmeister Förster nahm die Neueingliederung der Feuerwehr vor.
Ortsgruppe Steinkirchen
Meisterprüfung. Der Schreiner Alois Spargl von hier; hat kürzlich vor der Handwerkskammer in Mün¬chen seine Meisterprüfung mit bestem Erfolge abgelegt.
3ns Krankenhaus eingeliefert wurde der Landwirt Xaver Thalmeier von Oberstraubing. Ein heimtückisches Lei¬den hat den guten Vater überfallen. Sein Befinden ist sehr ernst. Wir wünschen dem fleißigen Manne alles Gute; daß er bald wieder nach Hause zu den Seinen zurückkehren darf. An demselben Tag an dem er ins Krankenhaus verbracht wurde; ist sein Sohn von der Westfront in Ur¬laub gekommen.
Todesfall. Beim Bauern Johann Stachl in Stockach ist der kleine Stammhalter im' Alter von viereinhalb Mo¬naten infolge einer Lungenentzündung gestorben.
Schwer erkrankt ist der Austragsoater Josef Hermann von Riemading an einer Lungenentzündung. Dem fleißi¬gen und guten Vater wünscht alles eine baldige Genesung.
Auf Urlaub sind zur Zeit in Niedcrstraubing: Unteroffi¬zier Lechner Fritz; die Soldaten Graf Johann und Thalmeier Norbert; Uffz. Anzinger Josef Josef und der Obergefr. Stecherle Johann.
Entlassen wurden auf unbestimmte Zeit Gefreiter Martin Pfanzelt von Am Holz und Josef Brielmeier von Sinnering.
Todesfall. Die beiden Austragseheleute Kallinger von Zieglberg sind beide schnell nacheinander gestorben. Der Johann Kallinger am 5. Februar 1940 mit 84 Jah¬ren und seine Ehefrau mih 80 Jahren am 2. Februar 40. Ferner ist die Frau Felix berg er von Hammerlbach am 26. Februar infolge eines Schlaganfalles während des Schneeschaufelns; gestorben.
Musterung der Jahrgänge 1008 und 1909 war am Diens¬tag in Wartenberg für unsere Gemeinde.
Zwillinge. Beim Rutzmoser Johann am See hat der Storch ein Zwillingspaar in die Wiege gelegt.
Das 7. Kind. Beim Eiersammler Max Kufner ist das 7. Kind angekommen; endlich mal ein Stammhalter; Mutter und Kinder befinden sich wohl. — Bei dem Bau¬ern Iell Bartl von Heimb'erg war das fünfte Kind ein kräftiger Junge.
Einberufen wurde der Bauernsohn Iell Josef von Heimberg.
Erzeugungsschlachtversammlung wurde in Niederstraubing am 27. Febr. abgehalten. Als Redner war Landwirischafts-
rat Hof wann von Erding erschienen. Die Versamm¬lung war sehr gut besucht. Nach der Versammlung hat der Ortsbauernführer Holzeinkaufscheine verteilt an die Be¬dürftigen. Auch hat sich der Ortsbauernführer um Brenn¬holz umgesehen und konnte die ganze Ortsbauernschaft Steinkirchen und Hofstarring mit Brennholz- für den näch¬sten Winter versehen werden. Es erhielt jeder Haushalt der beiden und der umliegenden Gemeinden für die nächste Brennholzperiode 3 bis 6 Ster und bei Bedarf noch mehr.
Schulung und Sprechabend. Am 27. Febr. wurde in der Wohnung des Ortsgruppenleiters durch Schulungsleiter Pg. Brenninger eine Schulung der Amtsleiter der Orts¬gruppe Steinkirchen durchgesührt und anschließend im Gast¬haus Brenninger ein Sprechabend abgehalten. Nachdem Pg. Hofmaler die Befehle verlesen hatte; sprach Schu¬lungsleiter Brenninger über „70 Jahre Vernichtungskampf gegen das Deutsche Volk 1870—1940".
Opferschießen. Am Sonntag; 3. März; hielt der Schützen¬verein Hofstarring im Gasthaus Groll ein Opferschießen zugunsten des Winterhilfswerkes und konnte eine schöne Summe dem Winterhilfswerk übergeben.
Notschlachtung hatte der Gastwirt Groll in Hofstarring am 8. März. Er ließ einen Stier zur Viehwaage führen; nach dem Wiegen führten die Knechte den Stier in den Stall zurück; der Stier rutschte aus; brach sich das vor¬dere rechte Bein und mußte sofort geschlachtet werden.
Verschiedenes. Am Samstag; 9. März war in Hofstar¬ring ein Bersammlungstag. Um R Uhr abends war in oer Gastwirtschaft Groll Gemeinderatssitzung und um 8 Uhr Gemeindeversammlung über Erstellung der Hofkarte und Verschiedenes; zur gleichen Zeit war im Nebenzimmer Schulung der Amtswalter der DAF-Ortswaltung Stein¬kirchen. Auch der Schützenverein hatte sich zu dieser Zeit versammelt und hielt das Endschießen mit Preisschießen ab. Es erhielten folgende Preise: 1. Schefthaler Kaspar mit 22 Ringen; 2. Hofmeister Johann 21 Rg.; 3. Rott- müller Eduard 19 Rg.; 4. Anzinger Josef 19 Rg.; 5. Zehet- ner Korbinian 17 Rg.; 6. Deimer Johann 17 Rg.; 7. At- tenberger Johann 17 Rg.; 8. Schraufstetter Georg 16 Rg.; 9. Groll Fanni 15 Rg.; 10. Bügl Leonhard 14 Rg.; 11. Brenninger Josef 12 Rg.; 12. Bart Michael 10 Rg.; 13. Brenninger Mathias 8 Rg.; 14. Brenninger Johann 8 Rg.; 15. Zehetmeier Peter 7 Rg. Die Ehrenscheibe hatte Brenninger Joses gewonnen.
Die letzte Eintopfsammlung hat der Volksgenosse Bügl Leonhard; Schmiedmeister; freiwillig übernommen und sie brächte wirklich den doppelten Betrag ein.
Eine wirkliche Leistung erbrachten die Parteigenossen aus Burgharting und Umgebung am letzten Sprechabend in Niederstraubing. Nach dem Sprechabend wollten sie mit dem Auto nach Hause fahren. Sie hatten sich aber vor- genommen ohne Benzin nach Burgharting zu kommen und hatten das Auto auf jeden Berg hinaufgeschoben und bergab sind sie wieder aufgesessen; um auszurasten bis der nächste Berg kam und- so hatten sie eine Strecke von vier Kilometer in vier Stunden zurückgelegt und hatten sich auch noch ohne Brennmaterial so erwärmt; daß sie stark schwitzend in Burgharting angekommen waren. Am andern Tag sahen sie; daß die Zündkerze angerußt war und das Auto ging wieder; aber sie trösteten sich damit; daß sie sich dachten: in der Nacht hatten wir Zeit und es war ja eigentlich eine Gymnastik; damit die Bauche kleiner werden. Und jeder glaubte bei der Ankunft in Burgharting er sei gesünder geworden.
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Aus der Heimat Nummer 2 Seite 13
Ortsgruppe Taufkirchen/Vils Ortsgruppe Walpertskirchen Familiäres. Im 23. Lebensjahr ist im nahen Solching Frau Maria Zelter; geb. Hamburger; gestorben. Sie war als kleines Mädchen verunglückt und war körper- behindert; doch durch zähen Willen hat sie sich aufgerafft zum höchstmöglichen Grad von Gesundheit. Am 3. Februar war sie mit einem Sanitätsgefreiten getraut worden; zwei Wochen später starb sie in der Erfüllung ihrer Mutter- pfilchten. Bei den Chauffeurseheleuten Dörndl hat sich ein kräf¬tiger Junge eingestellt. Bei Frau Prediger kam zu den zwei Schwestern ein Brüderlein. In Aich bei Taufkirchen ist nach zweitägiger Krankheit im Alter von 73 Jahren der Austragsbauer Kaspar Mit - termeier gestorben; dem seine Frau schon vor 23 Jah¬ren im Tod vorangegangen ist. Fünf Kinder betrauern ihren Vater. Die Frau des Bauern Josef Bauer in Haidstett wurde in Trauer versetzt durch den Tod ihres Vaters. Zur Vornahme einer Operation wurde Frau Helene Gartmeier ins Dorfener Krankenhaus eingeliefen. Der Februar-Diehmarkt konnte sich nicht zu einem son-derlichen Geschäft entwickeln; da der Zutrieb ungewöhn¬lich schwer war. Der überviele Schnee hatte störend ein¬gegriffen. Darum kam auch Taufkirchen um eine Film- vorstellung; weil der Wagen der Gaufilmstelle stecken- blieb. So stark waren die Schneewehen; daß ein Land¬wirt in nächster Nähe von Taufkirchen; dessen Anwesen in einer Talmulde liegt; nur mit einer Leiter aus dem Haus kommen konnte. KdF bot Jungen wie Alten mit Meister Laggerini schöne Unterhaltung; den Jungen mit einem fröhlichen Kasperltheater; den großen Leuten mit einer bunten und grausigen Zaubervorstellung. Am letzten Februarsonntag fand hier Lichtbildervortrag statt über den Achtzehntagefeldzug gegen Polen. In Hienraching wurde beim Landwirt Florian Trem- mel eingebrochen; doch wurde der Täter offenbar zu früh gestört; denn er nahm nur ein altes Fahrrad mit; während er das neue stehen ließ. „Die lustigen Holzhändler" in Ottering haben ihr End- schießen abgehalten. Obgleich so mancher Kamerad einberu¬fen ist; wird wacker weitergeübt; denn man weiß nie; wann man's brauchen kann. In Aham haben zw>>i trächtige Sauen das Eisschlife- zen versucht. Der Sport eignet sich für die vierbeinigen Schweine schlecht; auf jeden Fall sind die beiden dem Müller Kobold gehörigen Tiere eingebrochen; und als nur mehr einsam zwei Saurüssel aus dem Wasser schauten; kam Hilfe. Ein alter Bekannter ist neulich vor Gericht abgeurteilt worden: der „Bücherrevisor" Karl Cllwanger; in Eberspoint daheim; uns Taufkirchenern bekannt aus seiner Tätigkeit im Sägewerk Vorderwülbecke. Später war er im Finanzamt Vilsbiburg tätig. Im Pfarrhöfen hat er sich ganz besonders betätigt mit „Bücherrevisionen". Der Er¬folg war eine Beute von über 10000 RM. und sechsein¬halb Monate Gefängnis. Drei Trauungen fanden in den letzten Tagen statt: Soldat Hans Eder ließ sich am 28. 2. kriegstrauen mit Kathie Widl; Biktualienhändlerstochter von Kolbing. Am 2. März war die Trauung von Anton Kier- meier; Dienstknecht von Windshub; mit Anna Ort¬meier; Heimertochter von Au. Das junge Paar nahm Wohnung in der Weinhubervilla. Am Samstag; 9. März wurde getraut Georg Heinz! mit Kreszenz Albanstetter von Hallnberg. Die Braut war 8 Jahre Dienstmagd beim Pretzer in Neufahrn. Das Brautpaar übernimmt das neuerbaute Anwesen des Hochzeiters; zum Heinzlschuster; am Holz. Bei der Schuleinschreibung wurden zum Schulanfang 12 Knaben und 7 Mädchen gemeldet. Beim Bauern Adam Gröppmeier von Hallnberg kam ein kräftiger Stammhalter an. Der junge Vater liegt zurzeit krank in einem Lazarett an der Westfront. Ihm wünschen wir baldige Genesung. Beim Lehnerbauern Ludwig Wimmer von Hallnberg kam dieser Tage ein Mäderl. Der Gütler Mathias Bauer von Blumthal mußte eine junge Kuh notschlachten. Der hiesige Obst- und Gartenbauverein hielt am 3. März bei Gastwirt Büchlmann seine diesjährige Gartenbauver¬sammlung ab. Hiezu war auch Bezirksobergärtner Braun von Erding erschienen. Angeregt wurde; hier eine Orts¬fachgruppe für die Imker zu gründen; um Bezirksbienen- zuchtwart Braun zu entlasten. In Papferding traf nach sechsjähriger Ehe bei der Krämersfamilie Ramm ein gesunder Stammhalter ein. Am 9. März starb der Landwirtssohn Bachmaier von Papferding nach längerer Krankheit. Ortsgruppe Wartenberg Daß die Heimatzeitung „eingeschlagen" hat; beweisen die erfreuten Zuschriften von der Front. So schreibt ein Ka¬merad u. a.: „Das Blatt hat auch bei den übrigen Ka¬meraden des Kreises Erding große Freude ausgelöst. Es verbindet usw." Seit der letzten Nummer geht das Leben ruhig bei uns weiter. Vier Kriegstrauungen hatten wir und zwar: Schmid- huber Heinrich — Kathi Zehentner; Meier — Bürger; Gerstner Rudolf — Barbara Fritsch! und Leiner — Eckl. Freund Hein hat unseren Markt in diesem Monat ver¬schont. Nur im Krankenhaus verstarb Frau K. Gansl- meier von Holzhausen; nachdem acht Tage vorher ihr Ehemann zu Grabe getragen wurde. Brave Leute sind damit dahingegangen; die tief betrauert werden und das Beileid gilt ihren zwei Söhnen im Felde. Eingerückt ist im Februar Max Kämmerer; Schuh¬fabrikant; als fünfter von den sechs Brüdern. Er schreibt begeistert aus Polen. Ja; unsere Soldaten! Chamberlain freu dich! Der Salzburger Zauberer Laggerini gab bei uns wie an vielen Orten des Kreises Vorstellungen (nachmittags ein Kasperlspiel; abends Zauberei u. dgl.); die mit Begeisterung ausgenommen wurden.
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Aus der Heimat Nummer 2 Seite 14
Die Osterliebesgaben für alle zur Wehrmacht eingezogenen Wartenberger finanzierte Pg. Ant. Ostermaier; sie kamen durch die Ortsgruppe unter Mitarbeit der NS-Frauenschaft beim Backen und Verpacken; bereits zum Versand und hoffen wir; unseren Kameraden eine kleine Freude bereitet zu haben. Eine Stierhaltungsgenossenschaft wurde gegründet und zwei Stiere erworben; sodaß diese schwere Sache nun endlich eingerenkt ist. — Das kalte Wetter ist vorbei; die Sonne lacht herunter; die Fasanen; die wochenlang vor verschiedenen Häusern gefüttert wurden; haben sich wieder in den Wald zurückgezogen? desgleichen die Waldvögel; die auch drei Monate Gäste vor unseren Fenstern waren. Ortsgruppe Wörth In Anem Appell der Luftschutzblockwarte und Stellvertreter im Gasthaus Ismaier in Wörth; wurde diesen Luftschutzmännern ein Lichtbildervortrag gehalten von Hauptlehrer Karl. Der Vortrag war von großer Wichtigkeit für die Teilnehmer und erregte allgemeines Interesse. Der Storch; der in anderen Jahren bei uns in Sonnen-dorf residierte; hat sich in diesem Jahre anscheinend schon früher eingestellt. So hat er bereits dem Feldsoldaten Ludwig Seidl; Moosbauer von Wörth; einen zweiten Buben in die Wiege gelegt. Ein weiteres Kind; auch das zweite und Mar ein Mädchen; ist bei unserem Baum-wart Johann Moser in Hörlkofen gekommen. Die erste Kriegstrauung hat nunmehr auch vor dem Standesamt Wörth stattgefunden. Es wurden zusammengegeben der Funker Bartholomäus Adelsberger von Hörlkofen; mit der landw. Magd Anna Böhm von Ran-harting. Das siebente Kind ist beim Schwaigerbauern Josef Mayr in Hörlkofen angekommen. Bei der Musterung. In einem Markt im Kreis Erding war Musterung für den Ort und die umliegenden' Gemeinden bestimmt. Der ganze Apparat war aufgezogen. Vor dem Unter-suchungszimmer waren im Nebenraum die jungen „Helden" bereit; vor den Arzt und den bestimmenden Oberst zu treten. Der Hias wurde mit fünf Genossen vorgcrufen. Der Stabsarzt sieht auf die Eintretenden und beobachtet; daß der Hias seine Füße nicht der Würde einer Musterung entsprechend gereinigt hat. Deshalb befiehlt er einer Ordonnanz ein Scksts mit Wasser zu bringen. Dahinein muß sich der Hias stellen. Als feine fünf Genossen untersucht sind; tritt der Stabsarzt zu Hias mit der Frage: „Wissen Sie; warum Sie da drinnen stehen?" Verblüfft schaut der Hias zum Stabsarzt und nach Ueber-legung antwortet er mit Nein! — Dann bleiben Sie ruhig weiter stehen und denken darüber nach; sagte darauf der Stabsarzt. Nachdem weitere sechs Mann zur Untersuchung vorgenommen waren und der Hias sinniert hatte; frägt der Stabsarzt: „Nun wissen Sie jetzt warum Sie im Wasser stehen?" Mit verstehendem Lächeln sieht der Hias den Stabsarzt an und erwidert: „Ja; weil i zur Marine Kimm!" Alle Kameraden werden ersucht; Änderungen ihrer Feldpostnummern; Adressen; Beförderungen rc. sofort ihrem Ortsgruppenleiter mitzuteilen; damit der Versand der Heimatzeitung reibungslos und ohne Verzögerung erfolgen kann. Herausgegeben von der Kreisleitung Erding. — Druck: Buchdruckern Lipp! in Erding (Obb.) 14
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Aus der Heimat Nummer 3 Seite 1
Nr. 3 Erding im Mai 1940 Dem Führer zum Geburtstag Am heutigen Tage; — losgelöst vom Denken an das Große; das Lieb' und Glaube; 'Mut und Selbstverzichk D i r schaffen ließ zu deutschen Blutes Segen — am heutigen Tage schlagen unsere Herzen nur sürDich; den großen Menschen; schlicht und ewig gläubig an deutschen Volkes ungebrochene Kraft. -—-Ins Aug' zu schau'n D i r können diese Stund'; die Hand Dir drücken; die den Schwur gehalten: Du mußt ihn suhlen: der Millionen Wunsch! Es müssen Dank und Liebe heut durchbrechen die Sorgenmaner; die Dich uns entrückt: Du mußt dem Deutschen Herz allein heut Audienz gewähren das täglich arbeitet und schlägt für D i ch- Die Heimat grüßt! Es ist etwas eigenes um die Heimat. Erst in der Ferne wird sie Zum erlebten Begriff. Um so mehr für den Soldaten; der für seine Heimat kämpft. Sie birgt für ihn den Frieden; für dessen Aufrechterhaltung er als getrsue-ster Gefolgsmann des Führers mit Mnem Leben bürgt. Die Heimat aber vergißt Euch nicht. Sie kennt die Verpflichtung; zu der sie berufen ist. Der Frieden; den Ihr für sie bewahrt; wird ihr zum Kampf. Ueberall in den Höfen; auf den Aeckern; Feldern und Wiesen; in den Werkstätten und Büros wird zäh und unermüdlich gearbeitet. Sie Arbeit der Heimat gruesst Euch! Wir sind bei Euch mit unserem Herzen; mit unserem Willen zum Durchhalten bis zum Sieg und wir sind stolz auf Euch. Die Siegesmeldungen über die Abwehr des heimtückischen Angriffs unserer Feinde an der Nordflanke unseres großdeutschen Vaterlandes durchlaufen eben erst die Welt. Sie erfüllen uns mit stolzer Freude' und geben uns die sichere Zuversicht auf den Endsieg. Und daß Euch der Sieg nicht aus den Händen gewunden werden kann; dafür bürgt Euch die neue deutsche Heimat unseres Führers. Heil Hitler! Lutz; stellvertr. Leiter des Landratsamtes Erding. 1
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Aus der Heimat Nummer 3 Seite 2
Auch wir wollen dabei sein
Wie eine wunderliche Mär hat uns eines Tages die Nachricht geweckt; daß die Deutsche Wehrmacht mir einer Kühnheit sondergleichen den beabsichtigten Schlag der Engländer gegen den Norden Europas abgefangen und innerhalb weniger Stunden alle wichtigen Plätze in Dänemark und Norwegen besetzt hat. Die Nachricht kam an einem sonnigen Morgen und traf uns alle im tiefsten Frieden an. Während der Krieg entscheidende Ereignisse vollendet; wird daheim bei uns der Hafer auf den Acker gebracht; die Kartoffelfelder werden oorbereitet; ein neues Fahr läuft an in friedsamer Geborgenheit; und wenn nicht da und dort Männer fehlen würden; die mir brauchen; wäre kaum ein Schatten von Krieg zu verspüren.
Die großen Nachrichten in so stillen' Stunden der Arbeit haben in jedem von uns die Sehnsucht wachgerufen: auch dabei sein zu können; auch mitzuerleben; wie über Nacht größte Entscheidungen fallen; auch ein kleines Verdienst zu haben an dem großen Gelingen; und mancher ungeduldige junge Mann in der Heimat hat es hart empfunden; daß er nicht mit bei den Männern sein kann; die der Tagesbericht in besonders ehrender Weise nennt.
Der ersten sehnenden Begeisterung aber ist dann die stille Auswirkung in der Tat gefolgt: mit einem jähen Ruck sind die Mengenziffern der Metallsammlung emporgeschnellt; die Menschen an der stillen Front daheim haben begriffen; daß sie sehr wohl mit dabei sein können; daß sie eingreifen können in die Entscheidung; wenn sie anstatt des großen Einsatzes und Opfers an der Front vor dem Feind mit einem kleinen Einsatz; mit einem nur das Herz ein wenig schmerzenden Opfer daheim in ihrer Weise beitragen können zum Sieg.
Dies ist nur eine Möglichkeit von vielen; und hier haben wir gesehen; wie Eure Tat draußen uns daheim mitge-risssn hat.
Zu fast der gleichen Stunde wurde nach dem großen Kriegs-WHW für den heurigen Sommer der Ruf zu einem Kriegs-Hilsswerk für verwundete und kranke Soldaten ins Volk getragen. Und- was hat man zur Antwort
bekommen; wenn man anderntags die Stimmung aushorchte bei den Leuten: „Eigentlich hätte» es uns gewundert; wenn dieses Hilfswerk nicht gekommen wäre". Ein jeder weiß sehr wohl; daß er vor dem Hilfswerk für die verwundeten und kranken Soldaten seine Verpflichtung nicht mit etlichen Zehnpfennigstücken abtun kann; die er gibt; weil das nun so beiläufig! jeden Samstag zum Brauch gehört. Wenn in dieser Woche noch die Sammellisten in die Häuser flattern; wird man jeden; auch den Aermsten; auf Herz und Gewissen fragen; was er tatsächlich leiste-! kann; wie hoch er mit seinem Opfer daheim Euer ständiges Opfern von Arbeitskraft und Gesundheit und Leben aüfzuwiegen gedenkt.
Die Leute arbeiten wieder auf den Aeckern und in den Werkstätten; mancher muß das Mehrfache einer menschlichen Arbeitsleistung erfüllen und tut es ohne ein murrendes Wort; jeder weiß nun; daß zwischen Arbeit und Mühe die Sammler kommen werden für Euch; und ein jeder ist sich schon darüber klar geworden; daß er etwas Großes; etwas ganz Anständiges tun muß; um wirklich zu zeigen; daß er auch mit dabei sein will; wenn Ihr draußen den Krieg in ungeahnte Entscheidungen führt.
Habt Ihr uns eines frohen Morgens in unserer von Euch gedeckten Geborgenheit friedlicher Arbeit überrascht mit Erfolgen; die wir in ihrer Tragweite noch kaum ab-zuwägen wissen; so wollen wir mit einem Opfer an der friedlichen Front der Heimat bekräftigen; daß wir wirklich ganz und nicht bloß im Strohfeuer junger Begeisterung mit dabei sein wollen.
Zuweilen kommt einer von Euch auf längere Frist heim zu uns; und von diesen Männern haben wir am besten wohl gelernt; das Glück der sorglosen Geborgenheit daheim voll zu schätzen. Denn wo diese Männer sagen; daß ihnen daheim jedes Opfer leicht und schön erscheint; wenn sie mit in dieser Ordnung und Geborgenheit leben können; dann wollen wir es mit denen halten und jedes Opfer klein sehen; das wir daheim bringen; das wir daheim bringen dürfen.
Aus den Ortsgruppen
Ortsgruppe Altenerding
Versammlung. Bei Adlbergsr war am 17. März eine Versammlung. Ein Gauredner behandelte das Thema „Der Kampf mit End land" und fand mit seinen interessanten Ausführungen aufmerksame Zuhörer.
Kriegstrauung. Am Ostermontag fand in Altenerding die Kriegstrauung des Uffz. Max Wagner; Bergham; mit der Bauerstochter Therese Schaumaier; Eder am Holz; statt. Die weltliche Feier im Gasthaus Burgmaier hatte besonders am Abend viele Freunde und Bekannte des Bräutigams zusammengeführt und nur zu schnell verflogen die frohen Stunden. Max Wagner trägt das E. K. l. und II.; zu dieser Auszeichnung; wie zu seiner Vermählung; die besten Wünsche!
Trauung. Die Ehe haben geschlossen Weitenmayer Barth.; Landwirt mit Frau Elsa Pointner; Kunst-mühlbesitzerin; beide von Klettham. Unsern Glückwunsch!
Geburts- und Namenstag. Seinen 78. Geburtstag konnte zugleich mit seinem Namenstag am 19. März der Peiß-oater Fosef Huber von Klettham in voller Rüstigkeit feiern. Unsern Glückwunsch!
75. Geburtstag. Der Hausbesitzer Fos. Eixenberger konnte am 23. März seinen 75. Geburtstag feiern; in bester Gesundheit. Eixenberger war vorher in Walpertskirchen ansässig und hat in Altenerding die Reinhardtoilla käuflich erworben. Dem Geburtstagskind noch recht sonnige Lebenslage.
Den 80. Geburtstag konnte die Numeraustragsbüuerin Maria Rott von Altenerding feiern. Wir wünschen ihr auch weiterhin einen sonnigen Lebensabend.
Konkurrenzschießen. Beim Rückkampf gegen die Buren-schützen in Erding; konnte unsere Schützengesellschaft „Hu-bertia" mit 119:114 Ringen wieder als Sieger hervorgehen. Alle Achtung.
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Aus der Heimat Nummer 3 Seite 3
Endschiehen der „Hubertiaschützen". Bei guter Beteiligung haben unsere Hubertiaschützen am 27. März ihr Endschiehen durchgeführt. Schützenmeister Reiter Jos. konnte auf ein interessant verlaufenes Schießjahr zurückblicken; für langjährige Tätigkeit im Schützenwesen konnte er mit dem goldenen Prinz Alfons-Ehrenzeichen die Schützenbrüder Holmburger Josef; Neumaier Josef; Neumaier Max; Karl Ludwig; Hirsch Bartl und Stimmer Jakob auszeichnen. Die Würde des Schützenkönigs holte sich für das Schießjahr 1940-41 Schützenmeister Reiter Josef mit 276 Ringen; Meisterzeichew^ 1. Hvfmnmn Karl 270 Ringe; 2. Holmburger Josef 262 Rg.; 3. Neumaier Georg 250 Rg.; 4. Neumaier Josef 245 Rg.; S. Schwarzenbeck Hans 244 Rg. Es folgten: Buchecker Anton 243 Rg.; Neumaier Max 222 Rg.; Schraufstetter Georg 221 Rg.; Stimmer Jakob 215 Rg.; Karl Ludwig 200 Rg. In die Siegerliste trugen sich an diesem Abend ein: 1. Neumaier Georg 21 Rg.; 2. Neumaier Max 19 Rg.; 3. Reiter Josef 18 Ringe; 4. Schraufstetter 18 Rg.; 5. Hofmann 18 Rg. Bei froher Schützenstimmung dachte man auch an die Kameraden; die diesmal nicht dabei sein konnten und sandte ihnen herzliche Grütze.
Ausgebot. Zur Eheschließung sind aufgeboten: Der Hilfsarbeiter Martin Reiter; Altenerding mit der Gütlers-tochter Marie Lechner; Starzell.
Trauungen. In Altenerding fand die Trauung der Braute paare Rott-Hartinger; Altenerding und Gens-ö d e r - D r ex ler; Ammersdorf; statt.
Versammlung des Obstbauvereins Altenerding mit Verlosung von Gartenbaugeräten fand bei gutem Besuch im Gasthaus Brobmann in Pretzen statt.
Schnitter Tod. Verstorben ist das Kind der Familie Weißacher Wendelin von Aufhausen.
Beförderung. Sportkamerad Lorenz Hub er wurde zum Unteroffizier befördert. Die Sportler gratulieren herzlichst.
Filmvortrag. Ueber „Plutokratie und Judentum" hielt Hauptlehrer Dietrich von hier im Gasthaus Adlberger einen Lichtbildervortrag; der viel Interesse fand. Mit einem Aufruf zur Metallspende und dem Gruß an den Führer schloß der stellvertretende Ortsgruppenleiter Bürgermeister Pfanzelt den Abend.
Theateraufführung. Mit dem dreiaktigen Luststück „Das Berlegenheitskind"; konnte die KdF-Laienspielgruppe Altenerding am letzten Märzsonntag einen großen Erfolg erzielen. Obermaier Martin und Tosolini Sepp waren die Träger der Hauptrollen und zeigten großes Spiel. Schatz Amalie; Lechner Marie; Ander! Betty; To-solini Finny und Frl. Bedck waren die weiblichen Rollendarstellerinnen; die viel Beifall fanden. Lechner Fritz; Stimmer Josef und Bruckmaier Anton standen zum erstenmal auf der Bühne und machten ihre Sache recht gut. Die Zuschauer im übersüllten Adlbergersaal spendeten bei jedem Aktschluß herzlichen Beifall und zeigten so ihre Zufriedenheit mit dem flotten Spiel.
Fußball. Auf dem Kletthamer Fußballplatz fand ein Freundschaftstreffen zwischen der Kombination Klettham-Altenerding und dem Luftwaffensportverein Erding statt; das die Luftwaffe mit 6:3 Toren für sich entscheiden konnte. Das Endergebnis drückt jedoch nicht den tatsächlichen Spielverlauf aus; denn die Kombination! hatte mindestens ebensoviel vom Spiel; hatte jedoch mit den Torschüssen kein Glück.
Gesellenprüfung bestanden. Die Gehilfenprüfung haben in ihrem Handwerksfach mit Erfolg abgelegt der Elektro
techniker Brenninger Ludwig; der Maurer Laoer Ramberger und die Schmiede Hans und Josef Kir-meier. Den jungen Handwerkern unsern Glückwunsch!
Urlauber waren da! Josef Widl; Martin Adlberger; Hans Huber; Franz Graf; Karl Wintermeier; Josef Lex; Lorenz Huber; Mathias Adelsberger; Paul Echweinhuber; Georg Elas; Georg Graf; Josef Kagerer; Peter Weingärtner; Josef Maier; Mich! Lindauer; Johann Widl; Josef Proitzl; Hans Elas; Joses Weindl; Hans Pointner; Georg Adelsberger; Georg Schollwöck; Karl Mühlbergsr; Paul Adelsberger; Nikolaus Rottmcier; Martin Renner.
Ortsgruppe Berglern
Am 17. März fand im Gasthaus Scherz! eine politische Versammlung statr. Es sprach ein Gauredner. Das Lokal war voll besetzt. — Ein KdF-Abend wurde abgehalten; bei sehr gutem Besuch zeigte der Zauberer Laggerini seine Kunst; die mit größtem Interesse verfolgt wurde. — Die Frauenschaft hielt ebenfalls eine Versammlung ab. Der Besuch war überraschend und heute noch wird mit Begeisterung von dieser schönen Versammlung gesprochen.
Parteigenosse Josef St einberger (NSV-Amtsleiter) der Ortsgruppe Berglern; wurde für seine unermüdliche Arbeit vom Führer eine Auszeichnung verliehen; die ihm vom Kreisleiter überreicht wurde. — Propagandaleiter; Pg. Franz Scharl mußte sich zu einer Magenoperation nach München begeben. Hoffentlich kehrt er bald wieder gesund nach Hause zurück.
Die Dienstmagd Elise Ascher fiel so unglücklich vom Wagen; daß sie ins Krankenhaus nach Wartsnberg verbracht werden mußte. Wir wünschen ihr gute Besserung.
Aufgeboten ist Karl Brunn er; Hausbesitzer in Berg-lern; mit der Damenschneiderin Rosa Adelsberger von Reichenkirchen.
Stammhalter und Stammhalterinnen sind da: beim Pg. Johann Wastian; Glaslem eine Hildegard; beim Bauern Kaspar Bauer; Berglern eine Ursula; beim Bauern Ignaz Zöllner in Mitterlern ein strammer Ignaz; der glückliche Vater hat „Geburtenurlaub" bekommen; beim Alfons Pichlmaier in Berglern (Bergbauer); ein strammer Alfons; der Vater hat ebenfalls Urlaub bekommen.
Urlauber sind da: Der Grub er Lorenz; der Boh-burger Peter; Huber Johann; Pg. Johann Wastian; Pg. Brand Lorenz; Christian Winklmaier und Hacker Johann.
Zum Heer wurden einberufen Pg. Karl Brunn er und Fink Josef. — Der letzte Sprechabend der Ortsgruppe fand bei Pg. Georg Scherzi statt. — Die Stras-sensammlung mit Zeichenverkauf der DAF erbrachte 8V Mk.
In der Ortschaft herrscht reger Betrieb; unserem Schmerzenskind (der Dorfstraße) wird ein neues Kleid angezogen; man hört ab und zu; daß sie geteert werden soll.
Kampf Heil! Euer Ortsgruppenleiter!
Ortsgruppe Dorfen
Die Mädchen werden williger. Die Eier werden billiger; Es stinkt in den Aborten — Kurz: Frühling allerorten!
Auch in Dorfcn mit der Ringgemeinde Hausmehring und der näheren Umgebung. Die Bummerlkörungen Haben wieder begonnen; und das Einsetzen dieser kleinen Nationalfeste belebt unsere von Äutos entblößten Straßen;
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Aus der Heimat Nummer 3 Seite 4
die Sommerzeit ist in Kraft geirrten; die Fragebogen für den Kohlenbedarf find ausgegsben worden; beim Soafa-Richard geht es wieder den Karpfen und Hechten zu Leibe — es kann alfo kein Zweifel mehr bestehen; daß es Frühjahr wird.
Und die Vögel ziehen auch um.
Zum Beispiel der Apotheker-Fredl; der um die Jahreswende die Risder'sche Apotheke in Rosenheim gekauft hat; ist mit Kind und Kegel und Retorten nach Rosenheim umgezogen. Sonst halten sich die Zugvögel um diese Zeit an die Richtung Norden; während er ausgerechnet nach Süden Hai ziehen müssen. Uebrigens noch etwas: gerade zu dieser Zeit ist der Fredl zum Stabsapotheker befördert worden. Wir gratulieren ihm; aber so schön das fein mag — es ist doch noch schöner; einstens wieder Schnapsapotheker zu sein.
Wie auf den Fredl gerade „die Deusch" draufpaßt; fragt sich die Schriftleitung? Alte Nachbarschaft vielleicht — aber wir finden eben eine Notiz; daß Frau Margarete Deufchl gestorben ist. Jetzt ist der Deusch allein; der Bindl-Schuster geht mit dem Tagblatt und jugendlichem Schwung durch die Straßen; während die Hunde und Katzen ihrem Schöpfer danken können; daß sie einen anderen Lebenszweck bekommen haben als den: Leberkas zu werden. Fetzt kann nur noch eine Hundesteuererhöhung ihre Reihen lichten.
Der Bezirksfischereiverein hat bei zugefronenen Weihern getagt und anstatt des sonst üblichen Karpfenessens wurde der Karpfen nur durch Erheben von den Sitzen gedacht. Fetzt aber ist eisfrei; und« nach Möglichkeit wird der Karfreitagskarpfen nachgeholt.
Weil die Sonne an Oftem auch noch nichts zu melden hatte; wurde am Ostersonntag abends gegen halb acht Uhr bei freiem Eintritt als zarte Volksbelustigung ein Nordlicht aufgefllhrt von fast halbstündiger Dauer; sehr schön; aber nicht so großartig wie das. damalige. Heute wissen wir ja; daß es jenes Nordlicht war; das den Herren jenseits des Kanals bei der Besetzung Skandinaviens aufgegangen ist.
Stürmisch ging es auch einmal zu; sehr stürmisch sogar. Wir meinen da nicht irgendwelche Eheauseinandersetzungen; sondern einen wirklichen Sturm; der Bäume ausgedreht; Dächer abgedeckt; Masten umgeworfen und Stadeltore wie Bierfilzl herumgeworfen hat. Beim Bachmayer hat es das Dach ein bisset umgedeckt. Dafür hat ein paar Wochen später sein Stier bei der Körung den ersten Preis gekriegt.
Sammlungen und Versammlungen haben um diese Zeit mit ganz vortrefflichem Erfolg stattgefunden. Wie immer kamen am Osterdienstag die Gartenbaumänner und Impen-züchter zusammen; nöwa; und der Landwirtschaftsrat Schreiber; nöwa; hat gute Ratschläge gegeben für die Impenzucht; nöwa. Am 1. April war beim Wailtl der internationale Hundekongreß; der Cngelhardt hat die Parade abgenom-msn und gegen neun Mark messingähnliche Orden an die Hunde ausgegeben. Uebrigens — weil wir grad beim Messing sind: wieviel; glaubt ihr; hat in der Turnhalle Kupfer; Messing; Zinn und Blei Platz? Wir fragen uns selber erst noch; denn noch immer ist die Sammlung im vollen Gang; und wir wollen die Turnhalle vollbringen. Kommt einer von euch heim und findet den Humpen oder Krug nicht mehr; den er einmal beim Veloziped-Klub „Einigkeit macht stark" bekommen hat; so darf er sicher annehmen; daß die Frau damit die Metallsammlung bereichert hat. Wir haben Leute gehabt; die mit dem Lastwagen zum Abliefern gekommen find; freilich auch solche; die das Ihre in der Westentasche dahergebracht haben. Bei den Sammlungen; die auf Geld abgestellt sind; klimpert es nicht;
weil Papiergeld nicht klimpert. Am Tag der Wehrmacht haben wir so um die 620 Mark aufgebracht; und bei der letzten Reichsstraßensammlung über 2400 Mark. Warum diese Sammlungen eigentlich Straßensammlungen heißen? Das sind ausgesprochen häusliche Angelegenheiten; und darum so erfolgreich. Denn die Leute laufen doch nicht mit Hundertern in der Westentasche herum.
Einquartierung haben wir auch; vierbeinige. Pferde nämlich; die gemustert worden sind und sich genau so einzufin-den hatten wie ein Soldat. Auf diese Weise ist Dorfen Garnison geworden. Die Pferde; die nicht ko. sind; wurden öffentlich geschätzt; und wer sein Pferd hatte abliefern müssen; konnte sich da wieder Ersatz beschaffen.
Geheiratet ist in dieser Zeit sehr mäßig geworden. Vom Dichtl-Gust wißt ihr's ja bereits; aber doppelt genäht hält besser. Er hat es so dick; wenn er sich in der Zeitung liest. Eine Trauung wie noch nie hatten wir am 8. April. Der Oberschütze Georg Brandmeier wurde getraut mit der Dienstmagd Katharina Hobmeier von Oberschiltern. Die Braut lag dreibettig im Krankenhaus: sie und Zwillinge. So mußte der Bräutigam sich bei der kurzen Urlaubsdauer am Krankenbett kriegstrauen lassen. Wir wünschen allen vier herzlichst Glück und Gesundheit!
Gestorben ist der Terofal; Xaver Terofal; Direktor des Schlierseer Bauerntheaters; der in dem letzten Jahrzehnt seines Lebens seine alte Anhänglichkeit an die HMiat Dorfen wieder gefunden hat. Dorfes hat eine Straße nach ihm benannt und wird seiner in Ehren gedenken.
Am 26. März hat man Frau Kreszenz Waxenbcr-ger von Rogglfing im Pemberger Weiher ertrunken aufgefunden. In einer Münchener Klinik ist der Oekono-miebaumeister Josef Heiner von Osendorf im Alter von 34 Jahren gestorben.
Mit Frau Kathi Plapp feierten ihre Angehörigen am 5. April den 85. Geburtstag. Wir wünschen ihr noch allerhand gesunde Jahre.
Und fetzt noch zweimal die Gemeinde: Der Offiziant und nunmehrige Stabsfeldwebel Josef Band er hat die Prüfung für den mittleren Verwaltungsdienst mit guter Benotung abgelegt; wozu wir ihn herzlich beglückwünschen. Der Verwaltungsinspektor Anton Sei derer hat das Treudienst-Ehrenzeichen in Gold erhalten für 40 jährige treue Dienste. Die Ueberreichung fand in einer kurzen; schönen Feier im Sitzungssaal des Rathauses statt; wobei der Bürgermeister die Grüße des Innenministers und des Landrates übermittelte.
So; und jetzt ist Schluß für dieses Mal. Es gibt;auch noch andere Dinge; die schreibt man aber nicht nieder; sondern vertraut sie den Urlaubernj an; damit sie es leise von Mund zu Ohr weiter erzählen: woaßt as scho? Iaja; gell! Der Krug geht so lange d. h. der Bursch geht so lange kammerfensterln; bis...
Nana; nix dawider zu sagen. Wir sind froh um allen Zuwachs; Dorfen muß größer werden.
Der Friedhof ist eh schon zu klein geworden; hat man in der letzten Gemeinderatssitzung gehört. Iaja. In vier Wochen hören wir uns wieder.
Ortsgruppe Eitting
Diesmal beginnt der Bericht unserer Ortsgruppe mit einer großen Versammlung der NSDAP; welche am Sonntag; 17. März im Straßersaas stattfand. Gauredner Ent-holzer sprach über Deutschlands Lebenskampf in sieben Jahrzehnten. Der Besuch war sehr gut. — Am 22. März zeigte die Gaufilmstells den Film „Wasser für Eanitoga"
NSDAP Kreisleitung Erding
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Aus der Heimat Nummer 3 Seite 5
mit Beiprogramm. Voranzeige für 22. April ist der Film „Grenzfeuer".
In der letzten März- und ersten Aprilwoche konnten wir als Urlauber in der Heimat begrüßen: Die beiden Gefreiten Da im er; Blast Straß er; Torwart vomFE. Eberhard; welcher nun wieder vollständig genesen ist; ferner Josef Grabrucker aus Reisen. Zum Uffz. befördert wurde Simon Hintermeier; Eitting.
- Am Montag; 2. April fand hier eine Ausnahmeseier des Jungvolks und Ueberweisung der 10 jährigen in die HI. statt.
Im Gasthaus Fischer hielt am 4. April der bekannte Zauberer Laggerini aus Salzburg abends ein Gastspiel ab. Nachmittags hatte für die Kinder ein Kasperltheater stattgefunden. Auch für unsere Frauen wurde hier eine Versammlung abgehalten. Es sprach eine Gaurednerin über die . Arbeit und Verantwortung der Frau in diesem Krieg.
Zum Schluß kommen noch ein paar traurige Nachrichten. Am Samstag; 6. April verschied der Landwirt Josef Bauer vom Schwaigermoos im Alter von 64 Jahren. Freitag; 12. April starb Frau Ursula Kratzer; Huber-bäuerin von hier. Um sie trauert der Gatte und sieben erwachsene Kinder.
Die Heimat grüßt Euch herzlichst und wünscht Euch glückliche Wiederkehr!
Ortsgruppe Erding
Motto: D'Schneeglöckerl san schy da; D'Misthausa a;
Sehgn' ma na Schwalberl fliag'n Is s'Fruajahr da. —
Und neues Leben blüht aus den Ruinen des Winters — bis auf die im lauwarmen Blute des Frühlingsahncns begründeten Verluste nachstehend angemeldeter Mobilien: Notizbuch mit Maßangaben und Skizzen auf dem Wege Lange Zeile 26 bis Haagerstraße 16 — ein weißes Schweinchen — ein grauschwarzer Schäferhund — eine Brieftasche mit 350.— RM. — eine Kellnerinnentasche mit 13 RM. (im leisen Schwung der Hüften) — eine Geldbörse mit 2 RM. — ein goldener Ring (Ehemänner nachschauen zu Hause!) usw. — Im Gegensatz zu den langen Gesichtern dieser Koboldbedachten; wie leuchtet es freudig in unseren Gesichtern auf; wenn zum gewohnten Stammtisch oder Stelldicheinplätzchen ein Urlauber bei der Tür hereinkommt! Aug' in Auge kräftiger Händedruck — und wenig geredet — stärkerer Herzschlag;; — das ist die Signatur der Verbundenheit zwischen Heimat und Front. — —
Liebe Kameraden an der Front: Die Heimat arbeitet mit! Im täglichen Leben sind's unsere lieben Frauen; die flechten und weben; vom Krämer hinweg zum Fleischladen schweben; und; wie es halt geht auf den Futterplätzchen; a bisserl „pecken"; a bisserl ...: „zirpen" und aus dieser Frauenfürsorge kommen die rosigen Wangen Eurer helläugigen Kinder und — — Eure Frontpäckchen.
Nach getaner Arbeit aber vereinigen sich die Frauen der NS-Frauenschaft zu gemeinsamer gemeinnütziger Haushaltstätigkeit und praktischer Behandlung wichtiger Lebensfragen. In Frauenversammlungen; welche sämtliche Ortsgruppen des Kreises Erding umfaßten; gaben die Gauredner ein klares Bild über die gegenwärtigen Zusammenhänge der Völkerschicksale und wiesen den Weg für die künftige Tätigkeit der Frau aus deren Treue und Geduld Führer und Front sieht. —
In Anerkennung der bisherigen Tätigkeit für die deut
sche Bolkspflege wurde u. a. auch an nachstehende Männer und Frauen Erdings die Medaille für deutsche Bolkspflege vom Führer verliehen: Kreisamtsleiter i. R. Martin Heikler; Ortsgruppenamtsleiter Albtert Pracher; Kreisfrau-enschaftsleiterin Maria Breitcnstein; Kreisabteilungs-leiterinnen Ruth Dörfler; Fanny Pracher; Edda Schiml; Babette Schmid; Blockfrauenschaftsleiterin Therese Scher er.
Im öffentlichen Leben reihte sich im Monat April Versammlung an Versammlung der Wirtschaftsgrüppen^ beitssront; Kreisbauernschaft; Handwerk. Generalversammlung der erfolgreichen Molkereigenossenschaft Erding unter ihren bekannten und bewährten Geschäftsleitern.
Doch auch „hab' Sonne im Herzen" ist die Parole für den zu erwartenden Frühling gewesen. Die „Hubertia-schützen" in Altenerding taten jetzt nochmal den „Burenschützen" in Erding das Kraxl herunter beim letzten Schiessen; aber knapp.
Am Ostersonntag rüttelten die Tanzgöttin Norm« Almans und die Göttin des Gesanges Mia Mandus im Lexsaal an dem Männergemüte und zum Schluß des Winterhilfs-werks zauberte sich Christl B r an d st et t er; die Nachtigall aus der Ostmark; in die Herzen hinein. Die Wärmegrade der Einzelnen beim Erlauschen der reinen Heimatlieder ließ sich leider nicht feststellen. Doch der Sonderbe-richt im Erdinger Tagblatt läßt Erschütterungen ahnen; neben dem ungeahnten finanziellen Erfolg von über 7000.— Reichsmark.
Das Schicksal aber geht unbeirrt seinen Weg.
Aus dem Lebenskranz haben sich gelöst folgende Angehörige Erdings: Frau Lina Loeser; Frau MariaAuer; Anton Gotz; Josef Frank; Frau Anna Oettinger; Frau Maria Kastl.
In den Lebenskranz wurden eingeflochten die Pärchen: Gerda (Eltern: Erwin und Maria Baumgartner); Helga (Eltern: Anton und Emma Ebner; Walter (Eltern: Walter und Adelheid Weißenborn); Franz (Eltern: Franz Xaver und Anna Mielich).
In den Paradiesapfel haben nachgebissen: Franz Xaver Kölbl; Uffz. und Anna Wilhelm; Karl Freund; Lagerführer und Rosa Zöttl; Johannes Axler; Uffz. und Margarete Hausn er; Max Wachsmann; Gesr. und Karolina Fellermaier; Franz Xaver Käser und Maria Hub er.
Der Sturmhauptführer Wagner der Standarte Feldherrnhalle; zurzeit Oberleutnant und Komp.-Führer; hat bis jetzt 27 Spähtruppunternehmungen mit Erfolg durchgeführt und erhielt die Spange zum EK. II. Kl.
Zum Heeresdienst einberufen wurde Kreisobmann der DAF. Pg. Rührnößl. — Pg. Sepp Büchler und Pg. Alfons Wilm wurden zu Unteroffizieren befördert. Herzlichen Glückwunsch!
Liebe Kameraden vom NSFK an der Front!
Der NSFK-Trupp Erding grüßt alle Kameraden; die draußen an der Front Deutschlands Ehre und Freiheit; unter Einsatz ihres Lebens verteidigen; sowie auch diejenigen; die noch in den Garnisonen auf ihren Einsatz warten.
Seit dem letzten Frontbericht ist innerhalb des Trupps sehr viel geleistet worden. Am Karfreitag und auch an den kommenden Sonnabenden wurde am hiesigen Fuchs-berg mit einer Maschine tüchtig vorgeschult. Am Ostermontag ging es in aller Frühe mit beiden ESG 38 nach Klein-Thalheim. Abends konnten wir den schönen Erfolg von sechs abgelegten A-Prüfungen buchen. Sünntag;; den 31.3. konnte infolge Bruches einer Kufe nur eine Prüfung sr-
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zielt werden; dafür jedoch am Sonntag; den 7. 4. eine Anzahl von acht. Am 14. April konnten auch wieder 7 Mann mit der „A" nach Hause gehen. Insgesamt wurden also in den letzten 3 Wochen 22 A-Prüfungen geflogen; bei einer Startzahl von 352.
Leider können wir nur noch einen Sonntag nach Thalheim ins Gelände gehen; da nun mit dem Anbau der Felder begonnen wird; was ja in der jetzigen Kriegszeit von allergrößter Wichtigkeit ist. Wir werden jedoch versuchen; die jetzt im Trupp und bei der Flieger-HI so zahlreich vorhandenen A-Piloten in Landshut oder Oberalting zur „B" weiterzuschulen. Bis jetzt liegt es nur noch an den Transportschwierigkeiten.
Ihr seht also; liebe Soldaten; daß in der Heimat die Zeit nicht nutzlos verbracht wird; denn in der geschichtlich großen Zeit wollen wir nicht tatenlos abseits stehen; sondern unseren Teil zum Gelingen der großen Pläne unseres Führers beitragen; indem wir die Worte des Generalfeldmarschalls Göring; „Deutschland muß ein Volk von Fliegern werden" befolgen.
Heil Hitler!
Der Führer des NSFK-Trupps 2/11/94 Erding:
I. A.: Baumgartner; NSFK-Sturmmann.
Ortsgruppe Finsing
Aus Finsing.
Meine lieben Finsinger Buam! Mit besten Grüßen aus der Heimat will ich Euch einige Neuigkeiten aus dem Dorfe mitteilen.
Zur Zeit herrscht bei uns lebhaftes Arbeitstempo durch eine größere Anzahl von Urlaubern; d. s. der Kaiser Hans und Schörsch; der Schoßt Sepp; der Bäcker Toni; der Schaff! er Martl; der Winter Sepp; der Schützn Toni (Schrimpf); der Bißt Gustl und der Karl Schörsch. Ihr könnt wegen des Fortganges der landwirtschaftlichen Arbeiten unbesorgt sein; immer wieder gibt es bei einigen unserer Soldaten Urlaub; sodaß es leichter vorwärts geht.
Neu eingerückt sind: der Lehrer Reiser; der Krämer Sepp; der Wert! Karl und der Haigl Ändert; lauter stramme Rekruten. Der Huber Peter wurde vor einiger Zeit entlassen und baut schon fest an seinem neuen Kuhstall. Der Zimmermanns-Karl hat nun den zweiten Buben in seinem jungen Eheglück bekommen. Der Rollerbauer und der Wagner-Vater sind gestorben. Als Zeiterscheinung ist mir auf der Dorfstraße aufgefallen; daß die Burschen; die früher stolz mit den Pferden fuhren; heute neben dem Ochsengespann traben;- „Hochmut kommt vor dem Fall!"
Da fällt mir eben noch ein: Ein junges Dürschlein; genannt Ereil Sepp; wollte seine erwachende Männlichkeit durch „Fensterlngehen" beweisen; wurde aber nach altem Brauch mit Holzscheiteln auf den Kops; unsanft nach Hause geschickt.
Der Finsinger Heimat-Berichter.
Ortsgruppe Forstern
Zelle Förstern.
Beerdigung. 2m Friedhof Förstern fand am Dienstag; den 12. März; die Beerdigung der Witwe Franziska Mater von hier; die im Krankenhaus Erding nach einer Operation verschied; statt. Die Verstorbene erreichte ein Alter von 85 Jahren. Eine große Anzahl von Trauergästen gaben ihr das letzte Geleite.
Endschießen der Edelweißschützen in Tading. Am Samstag; den 16. März hielt die Schützengesellschaft „Edelweiß" Tading; im Gasthof Maier das Endschießen; verbunden mit einem Vogelschießen und Opfer schießen fürs WHW ab; das sehr gut besucht war. Es konnte eine schöne Summe der örtlichen WHW-Dienststelle überwiesen werden. Im Vogelschießen wurden gute Resultate erzielt und schöne Preise verteilt. Schützenmeister Pronold dankte für die rege Beteiligung an den Schießabenden trotz der Einberufung von zehn Schützenkameraden zum Wehrdienst. Mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer klang das Endschießen aus.
Der Storch war da. Bei dem Landwirt Alois Kirch-maier von Förstern hat der Storch am 16. März einen kräftigen Jungen in die Wiege gelegt. — Bei dem Landwirt' und Krämereibesitzer Josef Geigl von Tading kam am 23. März ein gesunder Junge zur Welt.
Zelle Pastetten.
Kundgebung der Ortsgruppe. Am 17. März fand im Stannersaal in Reithosen eine eindrucksvolle; gut besuchte Kundgebung der Ortsgruppe statt. Ortsgruppenleiter Bürgermeister Berg er eröffnete die Veranstaltung und forderte zu einem Sonderopfer zum „Tag der Wehrmacht" auf. In ein paar Minuten wurden 32.50 RM. geopfert. Es ist dies ein Beweis; wie opferbereit und in welch gutem Gemeinschaftsgeist die Volksgenossen der Ortsgruppe zusammenstehen. — Der Gauredner Dallmaier; München ging in seiner Rede von der Tatsache aus; daß das Bauerntum die Grundlage des Volkstums ist. Gerade in der gegenwärtigen Zeit gehe jedev freudig an seine Arbeit. Er berichtete in anschaulichen Bildern aus der Kampfzeit und dem Kampfgeist. Dieser Kampfgeist beseelt uns heute alle und wir werden fest und unerschütterlich im Glauben an unseren Führer und an den gerechten Kampf zusammenstehen; und so ist uns der Sieg gewiß.
Schulschlußfeier. Anläßlich der Entlassung der 18 Volksund 16 Berufsschüler und Schülerinnen der vereinigten Schulen Pastetten-Reithofen; fanden sich am 20. März zahlreiche Eltern und die Schüler zu einer festlichen Stunde im Schulhaus ein. In Wort; Lied und Tanz wurde der Auferstehung des deutschen Volkes und der Natur gedacht. Der Schulleiter gab den aus der Schule Scheidenden ernste; aus dem Zeitgeschehen erwachsende Worte für ihr weiteres Leben mit. Eine feierliche Flaggeneinholung beendete das Schuljahr 1939-40.
Nach kaum 8 Tagen öffneten sich die Schultore und zehn Knaben und vier Mädchen begannen ihre Schulzeit.
Gemeindeversammlung. Am 7. 4. fand im Stannersaal in Reithosen eine gut besuchte Gemeindeversammlung statt. Zur Besprechung kam die finanzielle und wirtschaftliche Lage der Gemeinde. Anschließend wurde Aufklärung gegeben und landwirtschaftliche Fragen von der Kreisbauernschaft beantwortet.
KdF. Am 7. 4. lockte der KdF-Kasperl eine große Schar von Kindern an; die begeistert und hocherfreut über die Taten des tapferen Kasperls waren. Am Abend setzte im Stannersaal in Reithosen der Zauberer Laggerini eine große Zuhörerschaft in Staunen mit seinen Zauberkünsten.
Metallsammlung der Schuljugend; des Jungvolks und der Iungmädel. Mit vollem Verständnis und großer Begeisterung setzten sich das Jungvolk; die Iungmädel und die gesamte Schuljugend bei der Metallsammlung ein. In Rucksäcken; Körben und Wägelchen fuhren sie das Gesammelte an. Bald füllten sich die bereitgestellten Kisten und Schachteln und je mehr es wurde; desto größer war die Freude
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bei den eifrigen Sammlern. Die Kleinen brachten freudig ihre Bleisoldaten und schenkten sie dem Führer zum Geburtstag. Täglich lausen neue Metallspenden ein und so wird das Sammelergebnis ein schönes werden. Es legt aber auch ein Zeugnis ab vom Opferwillen der Volksgenossen und der Einsatzbereitschaft unserer Schuljugend für den sicheren Sieg!
Aus Buch a. V. Versammlung. Die Bäuerinnen und Fungbäuerinnen der Ortsgruppe trafen sich heute im Gast-haus Brenninger in Buch a. B.; wo Wirtschaftslehrerin Frl. Auer über Hühnerzucht undGeflügelhaltung sprach. Anschließend vermittelte Bezirksgärtner Braun den Anwesenden wertvolle Anregungen aus dem reichen Schatz seiner Erfahrungen in Garten-" und Obstbau.
Am 28. März. Heute eröffnete die Schule wieder ihre Pforten; um die ABL-Schützen auszunehmen; die voll banger Erwartung; diesem; ihrem neuen Lebensabend entgegen-; sahen. Sechs Knaben und fünf Mädchen besuchen Heuer die erste Klasse.
Generalversammlung. Der Darlehenskassenverein Buch hielt am 31. 3. nachmittags im Gasthaus Brenninger seine diesjährige Generalversammlung ab. Der Bericht über das Geschäftsjahr zeigte eine sehr günstige Bilanz. Der Umsatz an Waren belief sich in diesem Fahr aus eineinhalb Millionten Mark. Es konnten wieder beachtliche Rücklagen gemacht werden. 2n Bezug auf Spareinlagen steht unsere Genossenschaft im Kreis Erding an erster Stelle. Ein Beweis für das große Vertrauen; das diese Einrichtung bei der Bevölkerung genießt.
Berkehrsunfall. Ein Attentat auf die hiesige Gemeindetafel verübte unser bekannter Rennfahrer Martin Scherer. Als er im bekannten Tempo mit einem Anhänger durch das Dorf fuhr; kam dieser ins Schleudern und ein "daraus befindliches Faß bekam Wandergelüste. Mit großem Krach rollte es gegen die Gemeindetafel; die solch wuchtigem Angriff nicht gewachsen war und sich in ihre Bestandteile auflöste. Der Uebeltäter durchbrach so nebenbei noch den Wirtszaun und blieb dann erschöpft liegen. Glücklicherweise ist sonst niemand zu Schaden gekommen.
Zur Berehelichung aufgeboten sind die Bauerswitme Kath. Bartl von Herdweg und der Bauerssohn Peter Lanzl von Oberbuch.
Die langersehnten Polen sind endlich eingetroffen! Zehn zivile Landarbeiter können den Bauern als Hilfskräfte zur Verfügung gestellt werden.
Speech- und Schulungsabend der Ortsgruppe der NS-DAP; Zelle Pastetten. Im Sprechabend am 13. 4. im Gasthaus in Buch a. B.; der gut besucht war; wurden die Kreisbefehle bekanntgegeben und ein Aufruf zur Metallspende erlassen. Im anschließenden Schulungsabend hielt der Schulungsleiter der Ortsgruppe; Pg. Hipp er; einen Lichtbildervortrag über „Plutokratie und Judentum"; der mit großem Interesse ausgenommen wurde.
Ortsgruppe fraunberg
Meine Kameraden aus dem Ortsgruppengebiet!
Wegen der Fülle der Arbeit ist es mir nicht möglich all die Zuschriften; die ich von Euch erhalte; einzeln zu beantworten. Nehmt deshalb auf diesem Wege meinen besten Dank entgegen. Ich erblicke meine Aufgabe darin; so lange ich stier stehe; die Heimatsront zu einem unüberwindlichen Wall gegen die plutokratischen Mächte zu gestalten.
Die Heimatsront steht! Wir sind Tag und Nacht mit Euch bis zum endgültigen Sieg.
Heil Hitler!
Euer Ortsgruppenleiter.
Geburten. Dem Soldaten Johann Blumoser; Sandberg; legte Adebar ein hübsches Mädel in die Wiege. Dem Bauern Jakob Angermaier; Fraunberg; wurde ein kräftiger Stammhalter geboren. Die Kindsmutter hatte eine schwere Geburt mitzumachen. Wir hoffen; daß sie sich bald mieder—gut-erholt.
Auf Urlaub weilten in unserer Mitte: Johann Blumoser; Sandberg; Felix Angermaier; Fraunberg; Anton Reiser; Fraunberg; Barth. Rosenhuber; Fraunberg; Josef Käsmaier; Fraunberg; Siegfried Haas; Fraunberg und Johann Neumaier; Fraunberg.
Entlassen wurden vom Wehrdienst aus unbestimmte Zeit: Paul Blumoser; Riding; Trainer Wilhelm; Fraunberg.
Holzvcrgebung. Durch den starken Schneedruck sowie durch einen Sturm; wurden in der Gemeindewaldung mehrere Bäume geknickt. Selbe wurden anläßlich einer Durchsorstung entfernt. Die Nutzungsberechtigten gelangten dadurch zu wertvollem Nutz- und Brennholz. Dadurch konnte ein Betrag von 380.— Mark erzielt werden; der den Rechtlern wieder zugute kamt.
Eingezogen wurden zur Ableistung des aktiven Wehrdienstes: Wolf v. Fraunberg; Wiesmüller Ioh; von Fraunberg; Neumaier Korbinian; Kainz Mathias; beide von Fraunberg. Weiß Sebastian von Bachham.
Eine gut besuchte Frauenversammlung verunstaltete die Ortsbäuerin Frau Sellmaier in Thalheim. Als Referenten waren Kreisobergärtner Braun; Erding und Frl. Schmidt von der Kreisgeflügelzuchtanstakt erschienen. Obergärtner Braun zeigte den Frauen in einem prächtigen Lichtbildervortrag; wieviel Nutzen man aus einem gut gepflegten Garten erzielen kann. Der Redner gab Winke und Ratschläge für die Entwicklung des Gartenbaues und erntete dadurch reichen Beifall. Frl. Schmidt zeigte in einem Lichtbildervortrag eines vorbildliche Hühnerzucht. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Aufzucht der Kücken und deren Behandlung zuteil. Durch die gesteigerten Erträge an Eiern wird Deutschland in dieser Hinsicht unabhängig vom Ausland. Die Kreisbäuerin Frau Knecht; die zu den Frauen gekommen war; sprach in einem flammenden Appell zu den Bauersfrauen über den derzeitigen Kampf des Deutschen Volkes; bei dem die Frau nicht zurückstehen wird; um die Ernährung des Deutschen Volkes sicherzustellen. Im Verlauf der Versammlung erschien Ortsgruppenleiter Hu der mit Bürgermeister Reiser; welche am Schluß der Tagung eine große Anzahl von Ehrenkreuzen für die kinderreichen Mütter zur Verteilung brachten. In seinem Schlußwort wies der Ortsgruppenleiter auf den Kampf hin; den die Mutter HM Erhaltung des eigenen Blutes zu bestehen hat. Er führte in großen Umrissen die Erfolge nationalsozialistischer Be-völkerungspolitik vor Augen und ging abschließend aus den uns aufgezwungen Kampf ein. Mit einem freudig aufgenommenen Sieg Heil fand die Feier ihren Abschluß;
Familienzuwachs. Beim Fischer Hart! hat der Storch wieder was bracht; aber keinen künftigen Soldaten. Jetzt hat er halt drei Deandl; aber er braucht doch einen Stammhalter. Nur net auslassen!
Versammlung. In einer öffentlichen Volksversammlung sprach ein Gauredner über den von den Westmächten uns
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