Aus der Heimat Nummer 2 Seite 8

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Titel

Aus der Heimat Nummer 2 Seite 8

Beschreibung

geisling — Buren Erding" sah die Burenschützen mit 10 Ringen Vorsprung als Sieger. Feuerwehr. Wiederum folgten drei Mann der Feuerwehr Langengeisling dem Rufe des Vaterlandes zu den Fahnen. Löschmeister Grichtmair Georg; die Wehrmänner Kres - sierer August und Löffl Eduard rückten ein. Vom Storch. Die Mittcrwirtstochter Kathi Schaitl; die mit ihrem Manne in Messen am Ammersee lebt; schenkte einem kräftigen Buben das Leben. Todesfall. Die Reißermutter Anna Tauber; verschied am 17. Fcbr. nach kurzem schweren Leiden im Alter von 77 Fahren. Entlassung. Der Fahrradmechaniker Korbinian Heil¬meier; der seit September 1939 am Westwall stand; wurde mit Rücksicht auf seine große Familie aus dem Heeresdienst entlassen. Die Heimat grüßt den Frontkämpfer der erst kurz zum Unteroffizier befördert wurde; herzlichst. Musterung. Zur Musterung der Jahrgänge 1908 und 1909 am Freitag; 8. März stellte die -Gemeinde Langen¬geisling 34 Mann; die bis auf zwei alle tauglich erklärt wurden. Schifahrer?? Neulich wollte ein Parteigenosse sich in der Kunst des Schifahrens zeigen. Er schnallte sich die Brettl an die Füße und schob darauf auf die Karrerkies- grube zu. An derselben angelangt; gings plötzlich bergab; aber nicht auf den Schiern; sondern auf dem Hintern. Die Brettln lagen natürlich kreuz und quer. „Ja; Wastl; es ist halt noch kein' Gelernter vom Himmel g'falln"; sag¬ten die guten Freunde zum „Kunstfahrer" und hielten sich den Bauch vor Lachen. Hundevisitation. Hundevisitation ist für gar manche ein Fremdwort! Nicht vielleicht des Geldes wegen; es handelt sich hier vielmehr um die Rasse des Hundes. Da hats dem Schuster Thomas einen Riß gegeben; denn der hat einen so gräuslichen Köter; daß er sich selber geschämt hat; den Hund vorzusühren. Wohl erschien er selbst; aber der Herr Tierarzt will eben; nicht ihn; sondern den Hund sehen. Nach Angaben soll der Hund wie folgt gekenn¬zeichnet worden sein: Rasse: Hofhund (auweh!!)! Farbe: schwarz; Ohren: spitz; Schwanz: hängend; Schnauze: stets offen. Da hätte eigentlich die Hundesteuer verdoppelt werden müssen. Altham. Schwer erkrankt ist der Mühlenbesitzer Benedikt Beierl; sowie seine Mutter. Letztere befindet sich schon wieder auf dem Wege zur Besserung. Trauung. Getraut wurde der Müller Andreas Huber in Altham mit Therese Ob er meier von München. Die Tabakspfeife gerettet. Die grimmige Kälte und das heftige Schneewehen brächte auch die Ortschaft Altham und Eichenkofen in Schrecken. Wie in Langengeisling; so trat auch hier die Sempt über die Ufer und überschwemmte alles. Das Sträßchen von Altham nach Eichenkofen glich einem reißenden Wildbach. Tag und Nacht wurde gear¬beitet; um diesem verheerenden Wasser Einhalt zu gebieten. Drang es doch sogar in die Häuser vor; sodaß einige geräumt werden mußten. Besonders schlecht erging es der Familie Sedlmaier. Der Schorsch und die Zenz waren von den Wassermassen völlig eingeschlossen und konnten ihren Geschäften nicht mehr nachgehen. Schorsch ließ einen Milchkübel im Stich; die Zenz ihren Brotkorb. Aber eines konnte Schorsch retten und das war seine — Tabakspfeife. Hoher Besuch. Der Xari; Knecht beim Klostermair in Altham; bekam kürzlich in der Nacht hohen Besuch in der 8 Gestalt eines Stieres. Dieses Mordsvieh machte sich los und bahnte sich den Wegs durch den Stall in die Knechte¬kammer. Xari; der sich nicht auskannte; ließ einen kräfti¬gen Schrei los. Seine Angst steigerte sich; als ihm der Gruß mit einem lauten Muh erwidert wurde. Er weckte seinen Arbeitskameraden und erteilte ihm den Auftrag; den Stier zu entfernen. Willig stieg der Kamerad aus dem Bett; packte den Stier beim Schwanx und zog auf das Kom¬mando Xaris kräftig los. Aber- so ein Tier läßt sich eben nicht kommandieren. Der Stier drehte sich um; die Bett¬statt krachte. Und gemütlich ging das Tier nun wieder seinem Stall zu. Und da der Stier keine Milch gibt; er¬hielt Xari gleich fünf Pfund „Butter" ins Bett. Ortsgruppe Langenpreising Gemeindeholz. Am 25. 2. 40 war beim Obcrwirt; die alle zwei Jahre stattfindende Berteilung des Gemeinde¬holzes an die Nutzanteilberechtigten. Dabei wurden die Bezugsscheine und ihre Verwendung eingehend erklärt. Versammlung. Am 3. März fand beim Unterwirt eine Versammlung wegen der Milchablieferung statt; die einen guten Verlauf nahm. Todesfall. Gestorben ist mit 83 Fahren der Platten¬müllervater von Pottenau. Er hat seinen guten Humor bis zur letzten Stunde beibehalten. Ein schwerer Schlag. Nachdem in der Familie Ganslmeier (zum Hacker) der Mann Alois' Ganslmeier am 23. Febr. gestorben ist; folgte ihm seine Ehefrau am 1. März in den Tod. Die Söhne Anton und Josef sind im Feld. Arbeit der Partei. Schulung der Blockhelser; Walter und Warte der Gliederungen war am 27. Febr. beim Un¬terwirt in Langenpreifing. Ortsgruppe Lengdorf Der diesjährige Winter hat auch uns Lengdorfer aller¬hand Streiche gespielt. Daß wir alljährlich einige Tage richtig eingeschneit werden; sind wir gewöhnt; daß dieser Zustand aber sich auf Wochen erstreckt; ist selbst in der Erinnerung des alten Lehnerbauern; die auf ein dreiviertel Jahrhundert zurllckreicht; noch nicht vorgekommen.; Bei den Krämern stockte die Lebensmittelzufuhr; den Wirten ging das Bier und und das Haager Bockerl stand in der Mulde von Brandlengdorf eingeschneit und konnte weder vor noch rückwärts. Die Reisenden mußten in Thann-Matzbach und Lengdorf zwei Nächte Winterfrischquartier beziehen. Durch Zusammenarbeit von mehreren Hundert Schneeschauflern aus allen Häusern; gelang es endlich; das Bähnle wieder flott zu machen. Nun ist auch der Krämer Sepp auf Urlaub einge¬troffen. Er war der letzte Soldat; der seit Kriegsbeginn noch nicht zuhause war. Wir freuen uns; daß er in unserer Mitte weilt und uns von draußen erzählt. Der Bürger Klaus und der Richinger Johann; sind ebenfalls zur¬zeit wieder auf Urlaub daheim. Bei der Schuleinschreibung der ABC-Schützen gab es Heuer eine Ueberraschung. Es sind nämlich 13 Mädel und nur 2 Buben angemeldet worden. Wie werden sich wohl die zwei Buben acht Schuljahre lang mit diesem Weiberregi¬ment abfinden? Der Altmann Anton (Binder) in Kopfsburg geht wieder mit gutem Beispiel voran. Mitte Februar kam der dritte Bub bei ihm an. Nur so weiter! Geheiratet haben auf das elterliche Anwesen beim Nagl in Brandlengdorf die Landwirtstochter Therese Loidl

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

05/1940

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

17

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 2 Seite 8,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 28. März 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2796.

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