Aus der Heimat Nummer 2 Seite 9

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Titel

Aus der Heimat Nummer 2 Seite 9

Beschreibung

Mit dem Zimmermann Georg Heilmeier von Esterndorf. Auch in Matzbach hat sich diesmal etwas gerührt. Am 28. 2. 40 fand in Walpertskirchen die Kriegstrauung das Maurers Johann Cd er von Niedergeiselbach mit der Viktualienhändlerstochter Katharina Wiedl von Kol- bing statt. Eder steht als Frontsoldat im Westen. Am 10. Februar abends wurde der Landwirt Anton Geisberger von Liebling am Pumpbrunnen vor dem Hause vom Schlage getroffen. Er war kurze Zeit darauf tot. Am 25. Febr. starb an Grippe die 85jährige Speng¬lergroßmutter Therese Kellner von Niedergeiselbach. Watzling meldet: Der ehemalige Landwirt und Müller Josef Zach in Tiefenbach ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Am 28. 2. 40 erkrankte schwer der Bauernsohn Martin Glas von Watzling; dessen Aufnahme in eine Neroen- klinik in München dringend notwendig wurde. Wir wün¬schen dem einzigen Sohn des Pg. Glas baldige Genesung. Einberufen wurde der Bauernsohn Mathias Scharl von Parschalling. Der Bauer Josef Gabmeier in Hub (zum Hansn) welcher im Herbst vorigen Jahres einen Schlaganfall er¬litt; ist immer noch bettlägerig. Sein Zustand hat sich zwar etwas gebessert; jedoch seiner Sprache ist er noch nicht recht mächtig. Er beabsichtigt; seinen Hof zu verkaufen; zu einem Abschluß ist es jedoch noch nicht gekommen. Ortsgruppe Moosen/Bils Liebe Kameraden von Front und Kaserne! Unsere Kreiszeitung „Aus der Heimat" ist wirklich eine ganz hervorragende Einrichtung; da man Euch summarisch alle Neuigkeit aus der Heimat allmonatlich berichten kann. Also gleich los! Und zwar zuerst mit dem Betrüblichen: Nach nur eintägiger Krankheit verstarb plötzlich und un¬erwartet der Wastl Paul von Wichling. Es war ein Zammer; seine fünf kleinen Buben zu sehen. Verlassen haben uns auch für immer und zwar innerhalb 4 Tagen: der alte Moier von Aich; die R eb h ü h n e r m u t t er und der alte Fastl von Hubenstein. Im „Völkischen Beobachter" haben wir auch gelesen; daß die Braut des Lehrers und Leutnants Friedrich Hirsch Abschied für immer von ihm genommen hat. Uebrigens geht hier auch das Gerücht; daß Hirsch verwundet sei. Wer von Euch in dieser Hinsicht sicheres weiß; möge es uns doch berichten. — Die schreckliche Zeit des Dünnbieres ist nun auch wie¬der rum; denn nunmehr haben wir Getränke aller Art und zwar zu erschwinglichen Preisen: Märzen und Export bei Zur; Liköre bei der Beiblmarie und Vllswasserschnäpse beim Burgthomas. Also an Innenwärmern fehlt es nicht mehr und ist damit auch die Kohlenknappheit überwunden. Wie bei der Landwirtschaft nicht anders möglich; kamen auch einige Tierschäden vor. Bürgermeister und Ortsgrup-penleiter Mai er verlor seine alte Milchfahrerstute; der Reichvilser eine wertvolle Zuchtstute durch die sogen. Harn-Winde. Schwinghammer mußte wieder einige seiner Schäflein in sein berüchtigtes Sterbezimmer geleiten und zu allem Verdruß wurden ihm noch zwei Zenterling Geselchtes geklaut. Ich kann sagen: Es war sehr gut! Verschiedene haben Kleiderkarten für Erstlingswäsche be¬kommen; jedoch nicht für Kinder — sondern für Soldaten¬wäsche; nämlich der Holzwagner Toni; der Schu¬ster Seidl Sepp und der „Grillimitator" Josef Schwei¬ger von Hubenstein. Viele Alte haben wieder heimge¬funden: der Müller von Moosen; der Brotmann Martl; auch der Vali Hans und der Sailstorfer-Müller. Plötzlich und unerwartet wurde in den grauen Rock gesteckt unser lieber Gemeindeschreiber und Friseur; der Hansi. Und weil der eben immer Glück hat; kam er gleich zu einem Stab; aber nicht etwa als Ordonnanz oder Offizier; nein; nur als Barbier. Hoffentlich seist er gut ein und rasiert tadel¬los; damit er nicht ins Loch kommt. — Ein Schreckenstag erster Ordnung war der 13. Februar für unsere Bauern^ Es war da nämlich beim Zur landw. Versammlung; bei welcher Hr. Hofmann aus Erding sprach. Der Redner hatte sich allerdings bald warm gesprochen; jedoch wären die Zuhörer und die Biergläser fast an Bänken und Ti¬schen angefroren. Schuld war die Kühlanlage; die Thomas; der muntere Wirt; statt eines Ofens in die Stube hatte bauen lassen. Die Zelle Gebensbach teilt mit; daß sich Andreas Lenz von Wies mit der Bauerstochter Viktoria Ziglgruber von Pauluszell verehelicht hat; daß der Landwirt Rupert Aigner von Rettenberg einen strammen Jungen schau¬kelt; daß aber die Austräglerin Maria Lieb! von Gebens¬bach hochbetagt verstorben sei. Don Moosen sei noch nachgeholt; daß der Kerscher- martl während seines Urlaubes von seiner frischfröhlichen Frau mit einem Mädchen beschenkt wurde. Gottlob! Denn was würden später einmal unsere unzähligen Buben in der Frauenstraße machen; wenn nicht doch wenigstens einige Mädchen da wären. Bisher steht das Verhältnis schlimm genug; nämlich 12:2. Der fleißigste Briefschreiber von all unseren Soldaten ist der Sattler-Girgl. Täglich laufen von ihm zwei oder drei Briefe bei uns ein; jedoch nur bei Bauern und sonsti¬gen; die Hausschlachtungen vorgenommen haben. Ich em¬pfehle dies zur Nachahmung Euch allen; meine Lieben! * Drei Schweine. Ein Bauer; ehrlich und überall geachtet; brächte drei Schweine nach Geiselbach. In Geiselbach man erst sah; daß bloß zwei Schweine waren da. Der Verkäufer aber behauptete darauf; daß er zu Hause lud drei Schweine auf. Als eben der Bauer wollte fahren heim; brächte ein anderer das verlorene Schwein. Der Bauer macht' ein groß Gesicht; als er den billigen Sautreiber' sicht. Er befiehlt ihm noch schnell; bringe sie gleich an Ort und Stell. Der Pfiffikus aber rief noch: Gell; wenn dir wieder eine obarumpelk vo dein G'stell; dann gib glei gefälligst an Schlachtschein dazu; dann richt' ma die Saü glei zur ewigen Ruh! * - Das feuchte Eck in der Gastwirtschaft Förster in Geisel¬bach wurde von einem Wohltäter mit einer Erinnerungs¬tafel neu geschmückt; da bereits sämtliche Gründer und Kameraden an der Front stehen. Die Aufschrift lauiet: Zur Erinnerung an die Gründung des feuchten Ecks am 30. November 1938. Riedl Ferdinand; Stummer Valentin; Bart Martin; Wasserlechner Johann; Bauer Josef; Haberl Bartholomäus; Kalb Anton; Kreitmeier Nikolaus; Hierl Korbinian; Hierl Johann; Bauer Johann; Buer Korbinian; Höcker Josef; Tafelmeier Anton; Tafelmeier Josef; Wiln- hammer Benno; Bachmaier Stefan; Förster Andreas; Bach¬

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

05/1940

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

18

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 2 Seite 9,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 18. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2797.

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