Aus der Heimat Nummer 8 Seite 4

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Titel

Aus der Heimat Nummer 8 Seite 4

Beschreibung

Reithosen. (Was eine Kuh angestellt hat.) Beim Bauern Speer streikte der Traktor und rührte sich nicht mehr vorn Platze. Um keine Zeit zu verlieren; telefonierte man um einen Mechaniker nach München; der auch dann bald kam. Weil es ihm bei dieser Arbeit warm wurde; zog er seine Ioppe aus und da er keine bessere Aufhängegelegenheit fand; hängte er sie am Stallfenster auf. Das hatte eine Kuh beobachtet und da das Fenster offen war; schleckte das Vieh zum Zeitvertreib an der Ioppe herum. Mit dem Schlecken kam ihr aber der Appetit und es dauerte nicht lange; da verspeiste sie die ganze Ioppe. Als der Mechani-ker mit der Reparatur des Traktors fertig war; ging er zum Stallfenster und wollte sich seine Ioppe vom Haken herunterholen. Aber er griff ins Leere. Als er sich umsah; fand er einen 20Mk.-Schein; ein verknittertes Bild und noch einige Kleinigkeiten; die sich in seiner Ioppe befanden; am Boden vor der Kuh liegen. Ihr könnt Euch leicht den-ken; daß der Mann dümmer geschaut hat als die Kuh; als ihm klar wurde; daß es keine andere Erklärung für das Verschwinden der Ioppe gibt; als daß sie die Kuh gefres-sen hat. Die Kuh verdaute gerade mit größtem Wohlbehagen die Ioppe mitsamt dem Inhalt. Der Inhalt war eine Bries-tasche mit 140 Mk.; verschiedene Papiere; ein Wehrpaß und mehrere Bilder. In der Ioppe befanden sich außerdem noch eine Uhr und ein Füllfederhalter. Die Kuh litt nicht im geringsten an Verdauungsstörungen. Pastetten. (Geburt.) Der Maria Bachmaier legte der Storch am 3. 9. ein Dirndl in die Wiege. Grummeternte. Das prächtige Wetter ließ die Grummet-ernte heuer schon sehr bald in Gang kommen und; das viele Heu wurde durch den Einsatz der Gefangenen rasch eingebracht. Ferienkinder der NSB. Durch die Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung war es möglich; 24 Kindern aus Duis-burg und Körnten im Ortsgruppengebiet einen Erholungs-aufenthalt zu ermöglichen. Man sieh es den Kindern an; wie gut sie sich bei uns erholen. Einsatz der Iugend. Die Iugend hat während der Ferien deutlich durch ihren Arbeitseinsatz in der Ernte gezeigt; daß sie den Satz: „Auch wir kämpfen für den Sieg"; nicht nur vollauf verstanden; sondern auch gerne und freudig in die Tat umgesetzt hat. Sie sprangen ein; wo es an Arbeits-kräften fehlte und haben viel dazu beigetragen; daß die Ernte rechtzeitig und gut eingebracht worden ist. Dabei vergaßen sie die Kräutersammlung nicht und brachten große Mengen zur Sammelstelle. Gemeinschaftsarbeit. Auf einem sechs Tagwerk großen Grundstück hatte die Gemeinde Flachs angebaut. Es galt nun den gemähten Flachs in einem Tag unter Dach zu brin-gen; da die Gefahr bestand; daß das Wetter nicht mehr länger schön bleibt. Durch den Einsatz aller verfügbaren Kräfte; gelang auch diese gewaltige Arbeit. Schweres Gewitter. Acht Tage war ein heißes; prächtiges Erntewetter; da zog am Sonntagabend; den 8. September am westlichen Himmel eine schwarze Wolkenwand herauf. Es dauerte nicht lange; da brach ein schweres Gewitter los; es blitzte und krachte unaufhörlich und dazu ging ein Wolkenbruch nieder Es hatte gerade dreiviertel 9 Uhr auf der Kirchenuhr geschlagen; da begannen die Glocken Sturm zu läuten. In Karlsdorf stand die Scheune und das Wohnhaus des Landwirts Strotzer in hellen Flammen. Ein Blitz hatte in der Scheune gezündet. Die Feuerweh ren von Reithosen; Forstern und Hohenlinden eilten sofort zum Brandplatz; doch war eine Rettung infolge Wasfer-mangels nicht möglich und so brannte alles bis auf den Grund nieder. Dazu ist die Brandversicherung gering. Gleich darauf erschollen die Sturmzeichen nochmals; denn es brannte noch an mehreren Orten der Umgebung; so beim Landwirt Nuhrainer in Außerbittlbach und der Kirchturm von Maithenbeth. Die dunkle Nacht war durch die Feuers-brünste rot erleuchtet und überall sah man Lichter der zu Hilfe eilenden Feuerwehren und Volksgenossen. Zu einem Brand mußte die Berufsfeuerwehr von München gerufen werden. ; 1. Eintopfsonntag. Wie immer; wenn es gilt ein Opfer-für den kommenden Sieg zu bringen; geben die Bolksge-nossen gerne ihr Scherflein; so auch zum 1. Eintopfsonntag. Das Ergebnis der Zelle Buch und der Zelle Pastetten war in jeder Zelle rund 270 Mk. Wirklich ein schönes Er-gebnis! OrtSpruppe Fraunberg Die beiden Standesämter haben im Berichtsmonat nichts zu melden. Aus Fronturlaub weilten hier: Paul Feichtbauer; Fraun-berg; Benedikt Stulberger; Fraunberg; Simon Rosenhuber; Fraunberg;- Karl Reiser; Fraunberg- Anton Reiser; Fraun-berg; Müller Felix; Fraunberg; Angermaier Iosef; Hain-thal! Angermaier Georg; Fraunberg;- Ascher Mathias von Fraunberg; Blumoser Hans; Fraunberg; der Blasi von. Furth war auch dabei. Wir hoffen; daß wir die Kameraden; die unterdessen noch Dienst machen; bald in unserer Mitte begrüßen kön-nen; damit auch ihnen eine kurze Erholungszeit zugute kommt. Ferner weilten auf Fronturlaub hier Oberleutnant Alois Mayer von Thalheim und Unteroffizier Iakob Kaindl. Zurzeit hört man überall den surrenden Ton der Dresch-maschinen; die den Bauern den verdienten Lohn bringen. Mit Hilfe der Prehmaschinen kommt man auch mit weni-ger Arbeitskräften durch. Die Herbstbestellung ist im vollen Gange. Die Kartoffelernte wird heuer auch sehr gut werden. Soeben erfahre ich noch: Iosef Schart von Thalheim hat seine Tätigkeit als Fuhrunternehmer wieder ausgenommen. Außerdem war auch der mit dem EK. ausgezeichnete . Lukas Erl von Eck auf Fronturlaub hier. Nappoltskirchen. In Fronturlaub weilten hier: Iosef Al-gasinger; Georg Bart; Bartl Hagn; Iosef Hingerl; Iakob Kistler; Mathias Kübelsbeck; Iosef Trappentreu; Iosef und Hans Eschbaumer; Michael Graf; Iofef und Peter Wiesmaier. — Im August trafen auch hier Ferienkinder aus Düsseldorf ein. Bald war zwischen Pflegeeltern und den Stadtkindern aus dem Industriegebiet ein herzliches Verhältnis hergeftellt; obwohl die Verständigung anfangs Schwierigkeiten bereitete; was gar manchmal zu lustigen Mißverständnissen führte. Inzwischen fühlen sich die Bu-ben und Mädeln in unseren ruhigen Breitegraden immer wohler und werden mit beachtenswerter Zunahme an Ge-sundheit und Körpergewicht zu gegebener Zeit in ihre Heimat zurückkehren können. Sie haben hier gründlich die bäuerlichen Verhältnisse kennengelernt und einen Menschen-schlag; der ihnen bisher fremd war und der ihnen sicher

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

10/1940

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

98

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 8 Seite 4,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 19. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2879.

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