Aus der Heimat Nummer 10 Seite 9

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Titel

Aus der Heimat Nummer 10 Seite 9

Beschreibung

erst kurz verstorbene' Marie dafür einen Alois in die Wiege gelegt. Verstorben ist die Wieserbeimutter Theres Eschbaumcr im 67.. Lebensjahr und der Fischer Karl von Eichenried; 74 Iahre alt. Dem Bitzer Schorsch ist auch sein erst jüngst geborener Stammhalter wieder verstorben. Der Feldhofer Schorsch mußte Mitte Oktober wegen plötz-licher Magenblutung in die Privatklinik von Sanitütsrnt Dr. Schilling verbracht werden und dürfte in nächster Zeit wieder Zu den Seinen heimkehren. Der Hachschustersepp hat sein neuaufgebautes Wohn-und Oekononniegebäude bezogen. _ Am 28. Oktober war hier der Gaufilm „Der Feldzug in Frankreich" mit Wochenschau zu sehen und am 31. Oktober sprach im Zuge einer Berfammlungswelle im Oberwirtssaal Pg. Schlinker über „Mit unseren Fahnen ist der Sieg"'. Zelle Niederneuching: Gefr. Georg Isemann und Lu-kas Loidl wurden mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Nun habt noch vielen Dank für die vielen Feldpostbriefe und Karten an die Ortsgruppe. Die Heimät dankt Euch für Eueren tapferen Einsatz und schickt sich an durch die NSV. und NS-Frauenschaft jedem ein Päckchen zurechtzu-machen als Gruß und Dank. Es mag sein; daß Euch diese Zeilen erst später erreichen. Heil Hitler! Euer Heimatberichter Bayerl. Ortsgruppe Moosen a. Vils Liebe Kameraden! Ein alter Spruch lautet: Alte Leute müssen sterben; junge Leute können sterben! Leider hat sich dieser Spruch bei uns bewahrheitet. Die Heilmaiermutter von Straß ist nach mehrwöchentlicher Krankheit sanft hinübergeschlum-mert. Sie hatte des Lebens Zweck erfüllt; eine Reihe von Kindern geboren und diese zu tüchtigen; braven Menschen erzogen. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf uns aber alle die Hiobsbotschaft vom 31. Oktober: Der Schlosser Fritz von Kalling ist in Altötting verunglückt; vom Zug erfaßt; tot! Der junge; tüchtige "Handwerksmeister; der allseits beliebt und geschätzt war; er ist nicht mehr. Seine irdischen Reste wurden unter ungeheurer Anteilnahme der Bevölkerung in Iohännesrettenbach beigesetzt. Das herz-lichste Mitleid gilt.seiner jungen Frau und dem kleinen Kinde. Auch Schlosser Fritz Reithmayr ist ein Opfer des Krieges;' war er doch seitens seiner Innung zu einem Fabrikneubau bei Burgkirchen abgestellt worden; weshalb er Wohnung in Altötting nahm; beim Besteigen des Arbeiterzuges durch die nachdrängenden Kameraden unter die Räder geriet und so den Tod fand. Möge ihm die Erde leicht fein! ; Unsere Moosener Damenschneiderin; Maria Rasthofer; wird demnächst mit dem Wagnermeisterssohn Götz von Neufraunhofen kriegsgetraut. Sonst läuft bei uns alles seinen alten Trott und wir erhalten nur löffelweise geistige Anregungen; so durch den wertvollen Bortrag eines Gau-redners; einem Film über Luftschütz und über den land-wirtschafilichen Feind; den Kartoffelkäfer. Daß der eine oder andere von Euch nach Paris ge-kommen ist; merken wir an der Hutmode unserer Damen. Fabelhafte pariser Modelle! —! Es Omr uns vergönnt; fast jeden von Euch in Urlaub . hier zu sehen; sogar der Zeiler Anders der so garnicht schreiben mag; hat sich in voller Gesundheit vorgestellt; und auch das Heisnbröcklein wurde von: ihrem Heisn-brochen freudig überrascht; kurz; es war ein ständiges Kommen und Gehen; das bald wieder einsetzen möge. Nach des Sommers Mühe und Plage wurden wieder eingezogen: der Siebmüller Ludwig; der Osner- Hans; der Rebhühner Ländl und der Mistfleckklasi. Auch Neulinge mußten dem Einberufungsbefehle Folge leisten: der Treffler von Schnappberg; der Lohnersepp von Huben-stein; der Rothschneider von Iettenstetten und auch; o Schrecken aller Schrecken; der Holzwagnersepp. Da nun Bereitschaft im Kriege eine sehr wichtige Sache ist; haben auch mehrere Bereitschaftsscheine erhalten; näm-lich der Mesnersepp von Maifelsderg; der Leder am Holz; der Lehmann von Zeilding; der Hohner Hans; auch her Eichinger Peter und der Holzner Sepp von Moosen. Sie alle warten mit dem „Reiskofferl bei Fuß" auf den nächsten Pfiff. Eine Höchstleistung hat der Baderhans von Hubenstein vollbracht; der es während des heurigen Sommers mit den Spenglerarbeiten auf dem Kirchturm von Maiselsberg so eilig hatte; daß ihm von der Landesversicherungsanstalt trotz seiner 45 Fahre schon die Altersrente zuerkannt wurde. Die Hebammen von Vel-den; Taufkirchen und Dorfen liegen ständig auf der Lauer; da drei von unseren vier Wirtinnen so daran sind; daß sie die Hilfe dieser weisen ^Frauen über kurz oder lang in Anspruch nehmen müssen. Es scheint also das Iahr 1941 ein sehr kinderreiches zu werden. Der Moier am Berg ist ein ganz Schlauer; der heraus gebracht hat; wier fange der Krieg noch dauern wird. Er gibt folgende Anweisung: Fragst an Pfarrer; der sagt: das weiß nur der liebe Gott! Fragst an Soldaten; der sagt: Dös woaß der Teifi! Also!! Zu dieser gesegneten' Art von Schlaücherln gehört auch eine Näherin von Gebensbach; welche die Aermel so in das Hemd einzunähen versteht; daß die Knöpferl nicht Anten am Handgelenk; sondern oben angebracht sind; wodurch es jedem Nasentröpfler un-möglich ist; mit dem Hemdärmel unter seiner Zinke durch-zufahren; da sich diese im Laufe der Zeit sehr stark abnützen würde. / . Und nun meine lieben Kameraden und Freunde; wünsche ich Euch allen schon jetzt (die Heimatzeitung wird Euch ja auch erst Mitte Dezember erreichen); ein recht frohes Weihnachten; den baldigen Sieg und die vollzählige. Heim-kehr. Heil Hitler! Euer Ortsgruppenleiter. Ortsgruppe Notzing Bor allem meine lieben Kameraden im Felde möchte ich den Dank abftatten für die vielen Karten und Briefe; die der Ortsgruppe geschickt werden. Neuigkeiten; hie sich bei uns in der letzten Zeit ereigneten; sind'nicht besonders viel. t . In Goldach haben wieder verschiedene Bereitstellungs-befehle erhalten zur Ableistung ihrer Dienstpflicht. Maier Sylvester; Pregler Isidor; Hatzl Fosef. Auf Urlaub sind zurzeit: Pregler Alois; Lachner Iosef. — Die Maul- und Klauenseuche ist in letzter Zeit in unserer' Ortschaft aus-gebrochen bei verschiedenen Bauern. So bei RottmUer M„ Gilch Iosef; Kronarwr Fritz; Westermeier Georg; Schrök-kenbauer Iosef und Fischerftiftung Postmoos. Sie ist aber wieder erloschen und die ganze Gemeinde ist von der Seuche befreit. ' ' 9

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

12/1940

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

128

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 10 Seite 9,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 29. März 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2909.

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