Aus der Heimat Nummer 10 Seite 15

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Titel

Aus der Heimat Nummer 10 Seite 15

Beschreibung

Wörth zu einer kleinen Abschiedsfeier vereint; welche sehr stimmüngsooll verlief. Am Sonntag; den 10. November fand am Kriegerdenk-mal in Wörth eine würdige Heldenehrung der Ortsgruppe statt. Nun meine lieben Soldaten; wünsche ich Euch weiterhin recht gute Zeit. Hoffe; daß diese Heimatnachrichten Luch wieder alle gesund und wohlauf erreichen. Und damit grüße ich Euch alle im Namen der ganzen Ortsgruppe in der Hoffnung einer baldigen siegreichen Heimkehr. Euer Ortsgruppenleiter Irl. Zelle Zeilhofen ; Liebe Soldaten! Geraume Zeit ist wieder verstrichen; seit ich Euch den letzten Bericht aüs der Heimat gesandt habe. Dafür kann ich Euch heute aber mehr Neuigkeiten erzählen; Urlauber gab es noch eine Menge. Widl Stefan; Mitter-meier Iosef; Beck Georg; Kiermeier Iosef; Sauerer Georg? Flieher Martin; Zimmermann Beine; Mesner Martin und Nadler Lorenz. " ' . ; Einberufen zum Heer wurden: Schmittner Georg von Homating; der Mesner von Esterndorf; Luberstetter Georg von Graß und Görgnhuber Michael von Oberdorfen. Schrallhammer Iosef und Hopf. Martin wurden zum Arbeitsdienst eingezogen. Sie haben sich freiwillig gemel-det und kamen nun nach Oberösterreich in ein Lager. Familienzuwachs gab es bei'Schmittner Georg in Homä-ting. Nach zwei Buben; als drittes Kind ein Mädl. Wir freuen uns mit den glücklichen Eltern. Todesfälle haben wir leider auch zu verzeichnen. So sind schnell und unerwartet verstorben; Walburga Gugetzer in -Hartheim und Georg Flieher in Sonnenstem. Für Beide war der Tod eine Erlösung. Valentin.Schatz von An-ning erlag den Folgen eines Unfalles.; Der alte Mann fiel vom Strohstock und erlitt eine schwere Gehirnerschüt-terung; die nach drei Tagen den Tod zur Folge hatte. — Einige Tage später erlitt sein Sohn Ludwig;; der junge Erberbauer; einen Unfall. Er rutschte im. Stall aus und zersplitterte ^sich die Kniescheibe. Er mußte ins Kranken-hausi Dorfen eingeliefert werden. Am 17. November hatten wir in Zeilhofen beim Wirt eine sehr gut besuchte Gemeindeversammlung. Am Sams-tag; den 30. November fand in Oberdorfen ein.Lichtbilder-vortrag über den Kartoffelkäfer statt. Der Kreis Erding mußte in das Ueberwachungsgebiet eingezogen werden. Bei den Schulkindern herrscht; wie auch voriges Iahr um diese Zeit;- reges Leben. Sie wollen ihren lieben Soldaten eine kleine Weihnachtsfreude bereiten. Es wird eingekauft; Guttl gebacken und Berserl gedichtet. Wir. wünschten nur; daß Ihr die Packerl in der Heimat selbst in Empfang nehmen könntet. Nun; vielleicht sehen wir Euch byld alle miteinander wieder. Herzliche Heimat-grüße und Heil Hitler!. . Gert! Miller. Der Bibelmann Da war auch einmal einer eingerückt; ein waschechter Tiroler; der die Bibel von innen und von außen kannte; hatte er doch einen arg fanatischen Pfarrer in seinem Dorf daheim. Bei jeder Gelegenheit hatte er einen passen-den Bibelspruch bei der Hand und bald war er unter dem Namen „Kompanieapostel" bekannt. Einmal war die Kom-panie auf dem Exerzierplatz; der außerhalb der Stadt; umgeben von Weideland lag. Die Kompanie stand vergat-tert; ha entlief ein Ochfe der weidenden Herde und sprengte die Reihen. Rasch wurden einige Mann befohlen; den Och-sen zu fangen. Hierauf fragte der Kompanieführer den Of-fizier des Zuges; dem der Bibelmann angehörte: „Na; Herr Leutnant; fragen Sie Ihren Apostel; ob er auch dazu einen Spruch weiß?" Der Mann wird gerufen. „Wifsen Sie einen passenden Spruch; zu dieser Geschichte; Leitin-ger?" „3a!" „Also heraus damit!" sagte der Hauptmann. „Dös derf i net sog'n!"; meldet darauf der Bibelmann und sieht die Offiziere der Reihe nach an. „Was nicht dürfen!"; poltert der Hauptmann. „Ich befehle es!" Treu-herzig sagte dann der Leitinger so laut; daß es jeder gewiß hören konnte: „Und er kam . zu den Seinen; doch sie nahmen ihn nit auf!" Der Herr Hauptmann interessierte ficht nicht mehr für Bibelsprüche. - Ein kleiner Ort in Frankreich Jm Weltkriege 14-I8 besuchte einmal eine bekannte Fürstin- ein Lazarett. Dort fah sie einen Verwundeten auf dem Bauch im Bett liegen und lesen. Sie fragte ihn: „Wo sind sie denn verwundet worden?" „Am Arschi kam die derbe bayerische Antwort. Zum Glück hatte die Fürstin das nicht verstanden; und der Stabsarzt setzte schnell hinzu: „Das ist ein kleiner Ort in Frankreich; Euer Durch-laucht." -' - Kürzlich belauschte ich folgendes Gespräch zweier Ka-meraden: „Denk-dir; was ich für ein Pech g'habt hab; i hab' zwei Monat norm Krieg no gcheirat!" — „Dös is no gar nix. Da bin i scho bessa neigsalln! I hob mir -drei Wochen vom Krieg an Freilauf in.mei Radl nei-macha lasten." e. Feldwebel Hinterhuber hat „Urlaub zur Regelung von Familienverhältnissen" erhalten; da er jung verheiratet ist. Schon nach wenigen Tagen schreibt er dem Kompanieführer: „Die Regelung meiner Familienverhältnisse schreitet rüstig vorwärts." Segen der Verdunkelung Der Krieg mit Frankreich ist längst vorbei. Die Trup-pen; die im Land verblieben sind; haben wieder Exerzieren; Appelle und Instruktionsstunden. Unser Oberleutnant hält einen Dortrag über „Schutz in der Dunkelheit". Damit niemand die Gelegenheit für einen kleinen Vormittagsschlaf benützt; stellt der Oberleutnant häufig Zwifchenfragen. „Kleinschmidt"; ruft er plötzlich; „welchen Vorteil hat der Soldat in der Dunkelheit?" Kleinschmidt hat nicht recht hingehört. Er stottert an einer Antwort herum. „Denken Sie doch nach"; sagt der Oberleutnant. „Es ist doch zu Ihrem eigenen Nutzen!" — Eigenen Nutzem? denkt Kleinschmidt; und dann glaubt er das- Richtige getroffen zu haben. „Wenn es dunkel ist"; sagt er; „dann kann der Soldat einen Vorgesetzten nicht mehr erkennen und braucht also nicht mehr zu grüßen!" Der Oberleutnant will erst ärgerlich werden; aber dann kann er es doch nicht ändern; er muß in das schallende Gelächter der Kompanie mit einfällen..;

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

12/1940

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

134

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 10 Seite 15,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 23. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2915.

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