Aus der Heimat Nummer 22 Seite 7

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Titel

Aus der Heimat Nummer 22 Seite 7

Beschreibung

Heu- und Strohablicferungen. Zum Schlusse sprach dann Zcllenleiter Hagg; Forstern und gab das Ergebnis der Roten-Kreuz-Sammlung bekannt und dankte der Bevölkerung für ihre bisherige Gebefreudigkeit; die auch in Zukunft nicht erlahmen soll im 3. Kriegswinterhilfswerk. Karlsdorf. Für Führer; Volk und Vaterland gefallen ist am 17. September 1941 in der Schlacht bei Kiew im Kampf gegen den Bolschewismus der Unteroffizier in einem Gebirgsjägerregiment; Friedrich Riepl; Hilfsarbeiter von Karlsdorf; Inhaber des EK. II und des Jnfanterie-Sturmabzeichens. Den Eltern und Geschwistern wendet sich die Teilnahme der ganzen Gemeinde zu. Der Ge-fallene stand im Alter von 26 Iahren. Forstern. Für Führer; Volk und Vaterland fiel ebenfalls am 22. Sept. im Kampfe gegen den Bolschewismus der Singerbauerssohn von hier; Iosef Sollnberger; Soldat in einem Inf.-Regt. im Alter von 22 Jahren. Da der Gefallene nur der einzige Sohn seines Vaters war und der hiemit die einzige Stütze verlor; da er einmal seinen Bauernhof übernehmen sollte; wendet sich dem Vater die allgemeine Teilnahme der Gemeinde zu. Forstern. Unglück im Stall hatte der Gastwirt und Bauer Wörl von hier; der eine der schönsten Kühe notschlachten mußte. Das Fleisch konnte für den menschlichen Verbrauch nicht mehr freigegeben werden. Zelle Buch am Buchrain Liebe Soldaten! Je näher der Winter rückt; desto größer wird der Naum zwischen Ostfront und Heimat. Damit reißt wohl auch manche Verbindung ab oder wird zum mindestens erschwert und ich kann mir denken; mit welcher Sehnsucht Ihr auf Nachrichten aus der Heimat wartet. So hofsen wir denn; daß diese Feilen Euch alle wohlbehalten erreichen und Euch Kunde geben vom Geschehen in der Heimat. Von den Kameraden im grauen Ehrenrock möchte ich Euch zunächst berichten: Leider muß ich Euch die traurige Mitteilung machen; daß zwei liebe; treue Kämpfer im Dienst für Heimat und Vaterland ihr blühendes Leben lassen muhten: Theodor Hauder und Iosef Heiner. Unser Theo war nur kurze Zeit (etwa vier Wochen) an der Ostfront eingesetzt; als er bei Wjasma durch Granatvolltrefser den Heldentod fand. Am Montag; den 10. Oktober 41 erwies ihm eine große Trauergemeinde die letzte Ehre. Es fand am Kriegerdenkmal eine Ehrung durch die Ortsgruppe der NSDAP.; den Kriegerverein und Gesangverein statt; die Kränze am Ehrenmal niederlegten. Mit einem ergreifenden Chor nahm der Gesangverein Abschied von seinem San-gesbruder. Fast gleichzeitig mit der Nachricht von Hauder Theos Heldentod; erfuhren wir von dem tragischen Ende unseres Heiner Sepp. Er ist einem Flugzeugunfall zum Opfer gefallen und wurde auf dem Soldatenfriedhof in Bourges mit allen militärischen Ehren bestattet. Mit ihm verliert die Luftwaffe einen Mann; der sich nicht nur bei den Kameraden; sondern auch bei seinen Vorgesetzten der größten Beliebtheit erfreute und der mit seinem fliegerischen Können eine seltene kämpferische Einsatzbereitschaft verband. Wir aber; die wir diese beiden Kämpfer als liebe Ka-meraden schätzten; werden ihnen allzeit ein treues Andenken bewahren. Die Familie Hauder wurde weiterhin in Trauer vcr-setzt durch dk Nachricht; daß auch der Bruder Iosef Hauder schwerverwundet; mit' Schulterschutz; im Lazarett liegt. Fer ner wird als verwundet gemeldet unser Kamerad Matthä; der vor dem Krieg als Geselle beim Renauer arbeitete. Der Bedauernswerte hat ein Bein eingebüßt und damit ein schweres Opfer im Kampf für die Heimat gebracht. Auch unser Kamerad Iosef Iell; der Nuner Sepp; liegt mit einer Futzverwundung im Lazarett. Möge ihnen allen recht baldige Heilung werden. Das Standesamt meldet; daß dem Heiner Martin von Mitterbuch ein junger Marti geboren wurde. Notschlachtungen gab es bei Winklmüller in Oberbuch; beim Ängermaier Wast in Pitz; beim Bauer Ieno und beim Ostermaier Iosef in Buch. Die Maul- und Klauenseuche geht leider auch wieder um. Bis jetzt wurde erst ein Haus; beim Kaiser (Luberstet-ter) in Oberbuch; betroffen. Aus der Landwirtschaft kann nur Befriedigendes gemeldet werden. Weil die Buachner; wie immer; mit ihrer Arbeit weit vorn dran sind; kann uns der Winter nicht überraschen. Jetzt ist längst alles glücklich unter Dach und Fach. Die Kartoffelernte ist gut ausgefallen und ein Großteil der Bauern ist auch bereits der Ablieferungspflicht nach-gekommen. Bis jetzt wurden schon 5000 Jtr. bei Ostermaier angeliefert. Ja. die Buachner lassen sich nicht nach-sagen; daß sie ihre Pflicht dem Bolksganzen gegenüber nicht erfüllen. Die Dreschmaschine summt auch fleißig den ganzen Tag und die Druschergebnisse sind beledigend. Aus dem Gemeindeleben. Am 10. 11. 41 fand eine Ver-sammlung des Wasserverbandes Buch statt. Dabei erfuhren wir; daß bis jetzt schon 300 Tagwerk entwässert sind. Nunmehr soll das Projekt noch erweitert werden. Regierungsbaurat Fischer wies auf die Vorteile einer genos-senschaftlichen Regelung hin und forderte alle Anwesen-den aus; die günstige Gelegenheit nicht zu versäumen; die mit der Erweiterung des Stammprojekts gegeben sei. Tatsächlich meldeten sich so viele Interessenten; daß nunmehr weitere 500 bis 600 Tagwerk entwässert werden sollen; was einen Kostenaufwand von 120 000 NM. bedeutet; der aber zum großen Teil aus Staatszuschüssen und mit langfristigen Krediten gedeckt wird; so daß die Unternehmer nicht stark belastet werden. Liebe Soldaten; bis Jhr diese Zeilen lest; sind wieder einige Wochen ins Land gegangen. Weihnachtsstimmung wird dann bereits über unserem Dorfe liegen. Manche von Euch haben wohl das Glück; daß sie das schöne Fest zu Hause als Urlauber feiern können; viele aber werden zu dsesem Zeitpunkt weit entfemt von ihren Lieben weilen. Aber für diese wird wohl auch dann am Weihnachtsbaum ein Kerzlein brennen. Die heißesten Wünsche werden aus der Heimat zu ihnen eilen und stärker als je werden wir in der Heimat in diesen Tagen fühlen; wie sehr wir der Front zum Dank verpflichtet sind. Mit den besten Wünschen für Euch alle grüßt Euch Euer Heimatberichter. Zelle Pastetten Liebe Soldaten! Wieder ist ein Berichtsmonat um; in dem Jhr neue Siege errungen habt; von denen wir in der Heimat mit großer Freude und stolzer Dankbarkeit Kunde erhalten. Bei uns daheim ist inzwischen der Winter eingetroffen. Wenn wir aber an unsere Soldaten im Osten denken; so muß ich schon sagen; das macht nichts; das ist eine kleine Kostprobe von dem; was Ihr an Kälte aushaltet. Hab ich recht? 7

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

12/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

317

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 22 Seite 7,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 25. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3098.

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