Aus der Heimat Nummer 50 Seite 7

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Titel

Aus der Heimat Nummer 50 Seite 7

Beschreibung

Heimat Markt Dorfenberichtet ihren SoldatenDas Dorfener Hoamatl läßt alle wieder grüßen; die nicht daheim sein können und in den Stunden; da wir hinausdenken zu ihnen; mit aller sehnsüchtigen Kraft heimwärts denken in den bescheidenen Marktplatz und die Häuser darum; die mit aller Jnnigkeit und Treue Heimat sind und Heimat bleiben. Wenn die Nachrichten von drau-ßen über entscheidungsreiche; schwere Kampftage berichten; hält nichts unser Denken daheim; weil wir ja wissen; daß wir mit der haltenden Kraft unserer Wünsche draußen gebraucht werden; wo immer ein Heimatsohn steht. Es ist doch so in einem Ort von unserer Größe; daß jeder den anderen kennt; daß jeder um des anderen Nöte weiß; daß jeder mit dem anderen bangt in harten Stunden und mit dem anderen sich freut in Stunden der Freude. Daran hat der. Krieg nichts ändern können; der dieses kleine Stück Heimat verstreut hat über alle Räume Europas von Kandalatschka bis Lassino; vom Meer im Westen bis zu der anderen Unendlichkeit des östlichen Landes. Wo immer einer von uns steht; von der großen Dorfener Familie; da stehen auch die Wünsche von daheim.und für den Menschen aus der Dorfener Heimat bringen die ernsten und ereignisvollen Tage; wenn alles in unruhe aufgelöst scheint; vielleicht in einem stillen Augenblick des Berharrens die Gewißheit; daß keiner verloren und vergessen draußen steht; sondern sich mit seinem Sehnen an die Heimat klammern kann; in der all sein Wünschen hängt; weil hier alles seinen Platz hat; was ihm Liebs ist.Das ist uns am Tag des Heldengedenkens aufs stärkste bewußt geworden; als der Alltag des Krieges sür eine Stunde zum Schweigen kam und wir mit der be-schwörenden Kraft der Gemeinschaft in Liebe und Dankbar-keit zu den Lebenden und zum Leben gingen mit dem treuen Gedenken der Toten; die Name um Name aufge-zeichnet sind an der Gedenkstätte und in den Herzen; da-mit die Heimat nie vergesse; daß um ihretwillen gestorben und gelebt wird für die Zukunft. Nach einer solchen Stunde des ernsten Gedenkens wird die Welt um uns von selbst wieder Alltag; weil wir nur in der Alltäglichkeit das er-füllen können; was uns von den Toten und von Euch lebenden Kämpfern auferlegt wird als Pflicht.Jn der Heimat starken der Postassistent i. R. Franz Heuwieser; den aus seinem 33 jährigen Dienst bei un-serem Postamt jedermann kannte; denn er hat in jedes Haus die Botschaften des Lebens; der Ereignisse und des Leides getragen; mit einer immer gleich stillen Heiterkeit. Bei seinem Ableben war Heuwieser; der einen Sohn im Osten verloren hat; 73 Jahre alt. — Die Modistin Frau Maria Arnold; die vor Jahrzehnten schon ihren Mann verloren und bis zur Neige ihres Lebens gearbeitet hat; ist im 71. Lebensjahr gestorben. — Frau Katharina Scheidegger; ist 34jährig; nach nur achttägiger Krank-heit verschieden. Ihr Mann; der seit Kriegsbeginn an der Front steht; erfuhr spät erst von ihrem Tod. — Der Rent-ner Alois Rennschmied von Harting; zuletzt im Bürgerheim Dorfen; ist im Alter von 61 Iahren gestorben. — Aufs tiefste erschüttert hat uns alle der Tod von Frau Maria Schanz; geb. Zauner; die bewußt und opfer-bereit ihr Leben dem Leben eines Kindes hingegeben hat. Nach drei Fehlschlägen; deren jeder fast die volle Gewißheit des Todes bedeutet hatte; hatte sie wieder den Mut zueinem Kind gefunden. Von allem Anfang an war es ihr bewußt; daß nur ein gewagter ärztlicher Kunstgriff ihr überhaupt das Leben erhalten konnte; und mutig ging sie nach München; alles ging gut; das Kind lebte und das Leben der Mutter schien gerettet; bis neun Tage nach der Geburt durch eine Herz-Embolie der Tod eintrat. Eine ungeheure Menschenmenge hat ihr das Trauergeleit gegeben in Ehrfurcht vor solchem Lebensglauben; der alles einsetzte für das Kind.Ein paar ganz rüstige Jubilare haben wir zu verzeichnen: der Gastwirt Xaver Eigner hat das 80. Lebensjahr vollendet; als Viehhändler aus früheren Jahrzehnten und als Greißlwirt weit herum bestens bekannt; geboren in der alten Münchener Boten-Familie. Als Vierzehnjähriger schon hat er die ersten — und auch die letzten — Botcnfahrten nach Erding und München mitgemacht. — Der nächste Achtziger ist der Privatier Anton Eichner; in Ham-persdorf geboren; in Dorfen als fröhlicher Mensch auch bei seinem hohen Alter überall wohlbekannt. Er läuft noch wie ein Fünfzigjähriger herum und hat sich seinen Humor bewahrt zusammen mit einer ausgezeichneten Ge-sundheit. — Ünd als dritte mit dem gleichen Alter ist zu nennen die Schreinermeistersgattin Frau Elise Moser; die es kaum abwarten kann; bis der Winter endlich aus ist; daß sie wieder hinausziehen kann ins Holz und in den Krautgarten zum Arbeiten. Solange sie nicht ordentlich werken kann; ist ihr nicht wohl. Ietzt wird es ja. endlich was mit dem Frühjahr; dann kann sie an die Arbeit;; ohne die sie als Achtzigjährige nicht leben kann. Allen dreien unseren herzlichsten Glückwunsch.Wir schalten um auf die silbernen Hochzeitspaare: Der Postschaffner Xaver Kiermeier hat mit seiner Gattin Elise; geb. Eichner; Silberhochzeit gefeiert. Er ist nicht mehr der prächtige Turner wie ehedem; der Xaverl; aber kerzengrad und mit Ausdauer sieht man ihn ständig unterwegs im Dienst. Dann kommt gleich eine Dreiergruppe von Silbernen: der Bäckermeister August Schmidl-kofer hat mit seiner Gattin Ottilie das 25jährige Hoch-zeitsfest begangen; der Kaufmann und Hausbesitzer Math. Bauer mit seiner Gattin Rosalie; und der Bahnangestellte Xaver Zehetner mit seiner Gattin Maria. Wir wünschen alles Gute bei so erfreulichem Anlaß!Geheiratet hat der Mechaniker Alyis Leitner; er wurde in Dorfen getraut mit Ursula Feichtlbauer von Thann bei Matzbach. — Die Kriegstrauung nach dem Hel

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

04/1944

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

683

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 50 Seite 7,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 19. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3465.

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