Aus der Heimat Nummer 50 Seite 9

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Titel

Aus der Heimat Nummer 50 Seite 9

Beschreibung

ding mit dem Fahrrad gestürzt und hat sich ein Bein gebrochen. — Der Wirtslenz und der Numer Wast von Reisen wollten sich diesen Gefahren nicht aussetzen und unternahmen deshalb eines Sonntags eine Fahrt mit dem Schlitten. Franzheim war das Ziel. Ich weiß nicht warum sie die Fahrt unternahmen; zur Brautschau oder zum Stier-kaufen — jedenfalls; weit kamen sie nicht. Zwischen Rei-sen und Niederding nahte schon das Unheil und die kühnen Fahrer landeten an einem Telefonmast. Das Pferd rannte mit gebrochener Deichsel nach Niederding und die Beiden hatten das Nachsehen. — Weniger gefährlich ist der Sport unseres Hasenzüchters Rabauer Niki. Er hatte gerade bei der ärgsten Kälte eine schöne Anzahl junger Hasen bekommen. Als er nun morgens in den Stall schaute; lagen diese verdächtig still und ruhig in einer Ecke. Niki glaubte; die armen Dinger friere es und um ihre Lebens-geister zu wecken; legte er sie in Reih und Glied- in das warme Mistbeet unter die Glasscheiben. Er wartete mit Geduld; die schwachen Strahlen der Frühlingssonne waren längst entschwunden; aber die armen Häslein rührten sich nicht mehr; sie waren alle erfroren. Resigniert über soviel Unglück im Stall; hat Niki nunmehr beschlossen; den näch-sten Wurf direkt im Mistbeet „ausbrüten" zu lassen.Dies liebe Kameraden; ist unser Sack voll Neuigkeiten.Ortsgruppe FinsingLiabe Finsinger Bub'n draußd im Feld!So hat Euch der Heimatberichter in der ersten Nummer unserer Feldpostzceitung begrüßt — heute kommt der 50. Bericht und Ihr seid immer noch unsere liabe Bubn; und wir erzählen heute genau noch so gern von unserer Hoamat; wie vor 50 Monaten; obwohl es schöner wäre; wenn wir dies alles persönlich erledigen könnten; wenn Ihr dies alles wieder einmal dahoam erleben dürftet. Aber auch dieser Tag kommt einmal. Erzählen wir also; was sich bei uns dahoam zugetragen hat.Vom Standesamt wird mitgeteilt; daß der Storch in diesem Monat recht fleißig war; ist ja auch verständlich; wenn er frisch erholt; aus dem Süden erst zurückgekehrt ist. Bei Kamerad Gutmann ist ein kräftiger Junge eingetroffen; bei Kamerad Mühlbauer ist der langer-sehnle Stammhalter angekommen; getauft auf den Namen Emmeran; und Anna Rothkopf und Johanna Heilmai er wiegen ihre kleinen Töchterchen. — Von der Freud zum Leid. Wegen eines gefährlichen Leidens mußte Kamerad Mathias Seibold in das Krankenhaus Er-ding eingeliefert werden. Wir glaubten schon; daß er den Weg der Besserung beschritten hätte; da kam die überraschende Nachricht; er wäre unerwartet gestorben. Der Witwe und dem an der Front stehenden Sohne wendet sich allgemeine Teilnahme zu. Bei den beiden Schützengesell-schaften hat der Tod des Schützenmeisters eine große Lücke gerissen. — Ferner betrauert die Familie Direktor Haas den Tod der Mutter; Frau Vogt; die vor einigen Tagen in München gestorben ist.Die Soldatenfrau Ursula Lautner mußte nach der Entbindung wegen plötzlicher schwerer Erkrankung nach München ins Krankenhaus verbracht werden. Auch hier sprang zur Versorgung des Haushalts und der Landwirt-schaft eine Haushaltshilfe der NSV. ein; die bereits seit dem 13. März in dem Haushalt tätig ist und die Kinder sowie den Haushalt und die Landwirtschaft aufs beste versorgt.Beim Reichsberufswettkampf der Gruppe Reichsnährstand beteiligten sich 35 Teilnehmer unserer Gemeinde. Die Zungen und Mädels mußten feste hinstehen; denn es wurde viel gefragt und verlangt; aber sie zeigten ihr bestes Können. Als Ortswettkampfsiegerin ging Luzie Krautmann mit 118 Punkten hervor.An Stelle seiner erkrankten Frau hatte der Eschbaumer Peter seine Schwägerin; ein fechses Mädchen mit 18 Iah-ren; als Haushälterin kommen lassen. Der Bis! Lucki; der immer weiß; wo junge Mädchen zu finden sind; hat höllisch Feuer gefangen; als ihm ein böser Bub die Botschaft brachte; sein Besuch sei bei der Resi erwünscht. Zweimal hat er sich an diesem Tag rasiert; hat den letzten Batzen Fett für die Haare verbraucht; hat sie geschneckelt und sich dann in Schale geworfen; um den Sturmangriff anzutreten. Mit einer Spannung von 220 Volt trat er sein Randewu an; hörte zu seiner ueberraschung; daß die Botschaft falsch gewesen war und wurde von dem Madl recht unsanft heimgeschickt; und sowas passiert noch vor dem 1. April!An Fronturlaubern waren diesmal anwesend: Fischer Seppl; Neuweber Wast; Furtner Franz; Angermair 3o-sef; Seibold Rudi; Rößl Albert; Hartl Toni; Stesan Anderl; Killi Hans und Sedlmair Ludwig.Ortsgruppe FraunbergDer Kriegsberufswettkampf unserer bäuerlichen Iugend stand unter der Leitung von Hauptlehrer Alois Mayer von Thalheim; Josef Pfanzelt von Forbach und Ortsbauernführer Martin Selmeier von Thalheim. Die Jungen und Mädels waren mit viel Eifer dabei und zeigten gute Leistungen. — Ein Lichtbildervortrag wurde mit Begeisterung ausgenommen.Den Bund fürs Leben haben geschlossen Georg Schweiger von Ottering mit Maria Schwarzkugler; zuletzt in Thalheim. Bei Sophie Wimmer in Thalheim haben sie ihr Nestchen bezogen. — Bei Alois Huber in Klein-stürzlham wurde ein Mädl in die Wiege gelegt. Mutter und Kind sind wohlauf. — Frau Ursula Fuchs ist nach langem Leiden im Alter von 48 Iahren gestorben.Jn urlaub begrüßten wir Obergefr. Franz Angermeier; Gefr. Franz Fuchs; Soldat Wolf von Fraunberg; Obergefreiten Franz Pichlmeier; Obergefr. Iosef Höllinger; Pre-diger Alexander und Franz Pröbst.Ortsgruppe ForsternNach längerer; schwerer Krankheit starb am 24. 2. 44 der Bauer Martin Mittermaier in Kipfing; Gde. Forstern; Kriegsteilnehmer 1914-18; im Alter von 67 Iahren. Der Verstorbene hinterläßt eine Gattin und acht Kinder; ein Sohn ist an der Ostfront gefallen. Die Be-erdigung fand im Friedhof in Forstinning statt. Die große Beteiligung bewies; daß in dem Verstorbenen ein ehrenwerter Charakter heimging; dem allseits das beste Anden-ken übers Grab hinaus gewiß ist.Zelle Buch a. B.Vom Standesamt ist zu melden die Geburt des Sohnes des Bauern Peter Lanzl in Herdweg 11 und der Tod Frau Hainzl in Ammersdorf; die im Alter von 72 Jahren gestorben ist.Frau Maria Rottmüller; Oberndorf; Gde. Buch a. B.; Mutter von vier Kindern; deren Ehemann im Felde ist; wurde in der Zeit vom 23. 3. bis 17. 4. in das „Mutter und Kind"-Heim Reit im Winkel verschickt. Eine gewissenhafte Haushaltshilfe der NSV. versorgt während der Abwesenheit der Mutter den gesamten Haus-halt; während sich die Mutter im schönen NSB.-Erho-lungsheim aufs beste erholt.An urlaubern sind zurzeit in der Heimat: Bauer Alois; Rottmüller Ludwig; Katterloher Georg; Kaiser Valentin;9

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

04/1944

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

685

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 50 Seite 9,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 28. März 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3467.

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