Aus der Heimat Nummer 50 Seite 15

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Titel

Aus der Heimat Nummer 50 Seite 15

Beschreibung

Ortsgruppe WartenbergLiebe Kameraden! Lebhafte Wochen sind seit dem letzten Bericht ver-siossen. Heitere und ernste Begeben-heiten; haben sich abgelöst; Freud und Leid. Die Leinbergerbühne brachte mit dem „Hausdrachen" unddas Kasperltheater für die Jugend; überfüllte Borstellun-gen; desgleichen Feldwebel Wettlaufer mit seinem Vor-trag über Kriegserlebnisse im Osten. Eine Führerbesprechung in Erding gab den Amtsleitcrn der Partei wichtige Richtlinien und Schulung. Ein Appell des Kreiseinfktzes-abschnitt Wartenberg und eine Luftschutzaufklärungsveri-sammlung zeigte; daß auch in der Hilfsaktion gegen den Luftterror alles intakt ist.Schwer hat uns die Mitteilung getroffen; daß der junge Kanonier Lorenz Egger im Osten gefallen ist. Jn einer würdigen Heldenehrung vor dem Kriegerdenkmal ehrte die Heimat den lieben Kameraden.Einen weiteren schweren Verlust hat die Ortsgruppe er-litten durch den Tod des Bauernführers und Feuerwehrführer Bäckermeister Martin Härtl. — Außerdem sind gestorben die 81jährige Barbara Kißlinger und die 74-jährige Altbäuerin Anna Würfl von Thenn.Geboren wurden dem „Elfinger" von Auerbach; Math. Lohrmann ein Anton; dem Heinz Pfeiffer ein Hein-rich und dem Schneidermeister und Obergefr. Stöckl ein kräftiger Toni als zweiter Bua.Die offenen Aemter im Ortsgruppenstab wurden kommissarisch besetzt durch Pg. Oekonomiebaumeister Wim-mer Heinrich als Bauernführer; Junglehrerin Fräulein Stadler als BDM.-Führerin; Otto Huber als Stammführer der HJ. und die Kaminkehrermeistersgattin Vogt als Frauenschaftsleiterin. Ansonsten sind wir in Gedanken und besten Wünschen bei Euch; liebe Kameraden.An urlaubern konnten wir begrüßen den Kan. Heiß Fritz; Sold. Limmer Iosef; Gefr. Reiter Ferdinand und Huber Anton; Obergefr. Blumoser Lorenz; Gruber Johann; Hu-ber Rudolf; Ober Willi; Schichtl Georg; umschaden Ru-dolf und Wimmer Ludwig; uffz. Adelsberger Anton; Gerst-ner Max; Wanner Heinrich und Furter Heinrich (Marine) sowie Oberwachtm. Burger Iohann.Aus unserer Ortsgruppe wurden durch die NSV. 4 Mädels in der Zeit vom 8. 3. bis 31. Z.f 44 in das herrlich gelegene Iugenderholungsheim Lehenhof im Salzkammergut verschickt. Allen Mädels gefällt es ausgezeichnet und sie bedauern; daß die schöne Zeit so schnell vorübergeht.Ortsgruppe WörthLangsamer und schwerblütiger kreist der Lebensstrom der Dorfheimat als jener der Städte — was ihr ganz ge-wiß nicht zum Nachteil gereicht; alle Dinge haben hier einen festeren Stand und die Verhältnisse und Beziehungen innerhalb des Heimatganzen sind weniger wechselsüchtig und kurzlebig als dort. Das ist Tugend; nicht Not. Aber darin liegt auch der Grund; warum es so oft nichts We-sentliches über das Dorfleben zu berichten gibt. Jch bitteEuch; diesen umstand zu bedenken und nicht den Vorwurf sträflicher Gleichgültigkeit gegen den Heimatberichter zu erheben; wenn dann und wann einmal der Quell der Heimat-nachrichten etwas dünner rieselt. Dies wollte und durfte ich nach mehr als zweijähriger Berichterstattung einmal grund-sätzlich erwähnen.Anfangs Februar fand in Hörlkofen der auch von zahlreichen Gästen besuchte Iahresappell der Ortsgruppe Wörth statt. Ortsgruppenleiter Ludwig Mittermaier gab den Rechenschaftsbericht über die vielseitige Tätigkeit der Orts-gruppe innerhalb der Gliederungen der Partei und sämtlicher Bereiche der kämpfenden; arbeitenden und opfernden Heimatfront. Es war ein Zeugnis hoher Einsatzfreudigkeit und bestmöglicher Pflichterfüllung der infolge Wehrmacht-einberusungen zahlenmäßig recht klein gewordenen Orts-gruppe. Kreisleiter und Oberbereichsleiter Breitenstein gab in seiner gründlichen Art Rück- und Ausblick; wies Ziele und Aufgaben für Ortsgruppe und Heimatfront; ge-mahnte die Bauernschaft an ihre erhöhten Pflichten hinsichtlich des Liefersolls in der Erzeügungsschlacht und jeden einzelnen Volksgenossen an seine unlösbare Verbundenheit mit der Gemeinschaft. Er bestärkte die Volksgenossen im Vertrauen auf die Führung und im Glauben an den Endsieg.Nun ein kleines „Lebendes Bildchen" aus der Heimat; aber kein siegreicher Andonius auf dem Sockel; sondern unser wackerer Meister Schmied Sepp als duldender Hiob im Schmerzensbett: Der Sepp besitzt nämlich außer seinem Ruhm als Fluchkünstler noch eine Besonderheit in Gestalt von zwei verwachsenen Zehen am linken Hinterfuß. Dies hat ihn bis jetzt nicht gehemmt und kam auch als Schönheitsfehler an einer so abgelegenen Oertlichkeit nicht in Betracht. Aber jetzt; wo der Sepp ganz plötzlich seine große Sammelleidenschaft für das ÄHW. entdeckt hat; kränkte ihn der Mißwuchs; denn zum Sammeln muß und will man gut bei Fuß sein. Also fort mit dem Uebel. Der Arzt schneidet — wupps — den Zeh weg und schmiert Pechsalbe auf die Wunde. Das schmerzt wie die Hölle und der Sepp reißt daheim den Verband samt der Salbe weg; denn er kennt lindere Mittel; z. B. Essigsaure Tonerde. Es kam; wies kommen mußte: Jetzt hat er den Rotlauf und hütet das Bett; statt seine Dampfheizung im Keller fertig zu basteln. Gute Besserung!Huber (Heinrich) Iosef aus Breitötting ist mit dem EK. 2 ausgezeichnet und zum Obergefreiten befördert wor-den. Herzlichen Glückwunsch!Folgende Heimaturlauber senden Euch Kameradengrüße: Hehl Franz; Wörth; Ippisch Barth.; Groippmaier Martin; Rothuber Stefan; Lichtmannesecker Rupert; sämtliche von Hörlkofen; Maier Josef; Wifling; Niedermaier Math; und Mayer Franz; Kirchötting; Huber (Grill) Anton; Breitötting.> j ! ' lDie Gattin des vor einigen Iahren nach Isen gezoge-nen Zahnarztes Dr. Schebelle ist vor kurzem nach der Geburt eines gesunden Knaben an Lungenembolie gestorben. Herzliches Beileid!Standesamtliche Nachrichten aus unserer Gemeinde lie-' gen diesmal nicht vor.15

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

04/1944

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

691

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 50 Seite 15,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 29. März 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3473.

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