Aus der Heimat Nummer 55 Seite 4

Aus der Heimat Nummer 55 Seite 4

Wir erzählen aus der Kreisstadt ErdingDie Zeiten sind härter geworden; wie der Kampf draußen an der Front. härter geworden ist; und die Heimat ist in den totalen Krieg eingetreten. In' einer Frauenversammlung sprach Kreisleiter Breitenstein; wie er in allen Ortsgruppen zu den Frauen gesprochen hat; von dem Ernet der Zeit; von der Schaffenspflicht der Heimat und von dem unbeugsamen Willen; der .uns.alle über die schwerste Zeit hinwegträgt. Nun werden die Frauen in gemeinsamen Heiniarbeitswerkstätten halbtäglich ihre Arbeitskraft in den Dienst des totalen Krieges setzen.Zu der HJ. sprachen in einer großen Kundgebung ein Oberst der Wehrmacht und TomStöckl; der Gebietsführer der' HJ. Sie sprachen beide vom Einsatz unserer Soldaten; von den heldenmütigen Kämpfen an allen Fronten; und von der Jugend; die begeisterten Herzens darauf brennt; mit dabei sein zu dürfen im Kampf um Deutschlands Freiheit. Ein großer Teil unserer Jugend; an vielen Orten zum Teil hundertprozentig; meldete sich freiwillig für die Wehrmacht. Es sind dies die Jungen aus dem Jahrgang 1928. Unsere Schüler der letzten Klassen und die .Schüler der Aufbauschule sind in die Hallertau marschiert zum Hopfenzupfen und bezeugen dort ihren Einsatzwillen.Unser neuer Bannführer Goldbrunner; ein gebürtiger Dorfener; hat jetzt die Führung unserer Jugend in die Hand genommen. Er kommt von euch draußen und wird mit seiner Kampferfahrung und mit seinen Kenntnissen des Kreises Erding selbst neuen Schwung in die HJ. bringen. Dies hat sich bereits in den letzten Wochen schon gezeigt und in einer Arbeitsbesprechung mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern der HJ. hat er neue Verbindung geknüpft und .sein kommendes Arbeitsprogramm entwickelt. Unsere Bannmädelführerin Ruth E i c h b a u m e r ist in den Stand der Ehe eingetreten. Hals- und Beinbruch dazu; ihre 1 Mädeln wird sie weiterführen.Die NSV. hat sich auch weiterhin um alle möglichen Familiensorgen angenommen. Von einem früheren Einsatz her war den 4 Huyer-Kindern; Erding; die Tante Käthe von der NSV. schon bekannt und so ging die Mutter leichter zu einer Operation ins Krankenhaus; wußte sie doch ihre kleine Schar in besten Händen.—Bei der Familie' Schlegel ist das 5. Kind; der 5. Junge; angekommen. Da die NSV. den Haushalt betreute; konnte sich die junge Mutter bereits vor der Entbindung etwas Ruhe gönnen und mußte auch nachher nicht gleich wieder an die viele Arbeit gehen. — Elfriede Kraus und Käthe Kerscher aus Erding schreiben in ihren Briefen; wie „pfundig" es im Kinderheim der NSV. Eichberg im Gau Niederdonau ist. Da werden sie bestimmt nach 6 Wochen init recht runden Backen zurückkommen.Die Straßensammlung für das Deutsche Rote Kreuz; die letzte in diesem Sommer; wurde als Opfertag des Kreises Erding bestimmt. Kreisleiter Breitenstein uiid Kreisamtsleiter Niederhoff gingen selber mit der Sammelbüchse. Der Opfertag wurde zu einem schönen Bekenntnis der Heimat; zu den Soldaten; denn das Ergebnis war ein Endbetrag von über 90 000 Mark; das Doppelte; was je von den letzten Sammlungen erzielt worden ist.Den Abschluß der KdF.-Veranstaltungen; di« nun nicht mehr durchgeführt werden; bildete eia Gastspiel des Münchner Volkstheaters mit dem Lustspiel „Hochzeitsreise ohne Mann“. Es war ein Abend echter Bühnenkunst mit viel Freude und Humor..Die Heiitiatzeitung der „Erdinger Anzeiger” kann euch nicht mehr zugesandt werden; da der Feldpostversand der Zeitung durch die Maßnahmen zum totalen Krieg gesperrt worden ist. Vrie lange unsere Nachrichten aus der Heimat; unsere Feldpostheimatzeitung; noch zu euch gelangen wird; wissen wir nicht; auch ihr droht der Stillstand. Niemand bedauert dies mehr ale wir; weil wir wissen; welch große Freude wireuch jeden Monat bereiten konnten; da aber diese Maßnahmen alle dem einen’ Zweck dienen; um den ihr euer Leben einsetzt; um den deutschen Sieg; wollen wir une gerne diesem Zwange beugen.Von den neuen Erdenbürgern; von den jungen Eheleuten und von denen; die auf St. Paul die letzte Ruhe gefunden haben; berichtet euch Kamerad Lechner vom Einwohnermeldeamt; der uns immer gerne die monatlichen Auszüge; überläßt. Hören wir; was er von den letzten vier Wochen weiß: Geboren wurden: Schlegel Rudolf Werner; Leystr. 7; Heigl Ingrid Elisabeth; Roßmäyrgasse 10; Korber Renate' Hannelore; St. Paul 7; Hillen Marlene Georgine; Haager Straße 37; Käser Rudolf; Landshuter Straße 15; Hofer Anita Marianne; Gen.-Wever-Str. 2; Hirz Erika Rosalinde; St. Paul 12; Noßner Barbara; Feldetr. 2; Adelsberger Helga Maria; Roßmayrgasse 9; Andersen Johann; Lange Zeile 29; Christel Roswita Antonie; Haager Str. 20; Hofer Annemarie; Spiegelgasse 7\ Metz Hans Peter; Gr. Helferpl. 2; Riehm Karl Heinz; Immelmannstraße 10; Boden Anton Fritz; Melkstattstraße 12. ' — In den Stand der Ehe traten eiii: Grosehberger Heinrich; Erding; mit Kainz Maria; Erding; Paetzold Gerhard Ludwig Hermanln; Idstein/ Taunus; mit Hof Maria Luise; Erding. —- Von uns gegangen sind: Elfriede Schrögmeier; Goebbelsstr. 2; 16 Jahre; Gschlößl Bernhard; Erding; 22 Jahre (gefallen); Prümmer Karl; am Rätschenbach 18; 30 Jahre (gefallen); Moser Barbara; am Rätschenbach 23; 75 Jahre; Dafinger Elisabeth; Hl.-Geist-Bürgerspital; 75 Jahre; Buchner Xaver; Landshuer Str. 20; 76 Jahre; Roßrucker Ferdinand;. Bahnhofstr. 14; 38 Jahre;- Strobl Hans Jürgen; Krankenhausetr. 21; 2 Jahre.Nun sei noch kurz gesagt; daß Uhrmacher ßarthl. Widmann und Thomas Seitz den 75. Geburtstag feiern konnten. Was wir nicht verraten sollen und es trotzdem 'tun; ist; daß unser Heimatforscher Oberlehrer Herz vor kurzem 70 Jahre alt geworden ist. Er behauptet zwar; daß dies ein Irrtum auf dem Geburtsschein sein müsse; denn -sein Herz habe die Kraft eines 50jährigen; und das glauben wir auch ohne weiteres und wünschen ihm weitere 50 gesunde Jahre bis zum — wie alt wird er dann? Unser Gastwirt Schuster von der Schießstätte hat den 60. Geburtstag gefeiert und der Schäffler Joh. Steiger beging mit seiner Frau Katharina die silberne Hochzeit. Dies sind die kleinen Geschehnisse; die uns zu Ohren gekommen sind.Wir werden Weiterarbeiten; werden die Waffenschmiede der Heimat immer stärker machen; damit die Entscheidung dieses Krieges durch euch für uns erzwungen werden kann.4

NSDAP Kreisleitung Erding

Geschichtswerkstatt Dorfen

Erding : Lippl

09/1944

Zeitschrift

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