Aus der Heimat Nummer 55 Seite 10

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Titel

Aus der Heimat Nummer 55 Seite 10

Beschreibung

. Ortsgruppe OttenhofenAlle Hände gab es voll zu tun; bis die Ernte gut unter Dach und Fach gebracht war. Kreisleiter Breitenstein sprach in einer Versammlung zu den evakuierten Frauen und forderte sie zum freiwilligen Arbeitseinsatz auf.Unteroffizier Ludwig Reiter ist Vater geworden. In seinem nächsten Urlaub kann er einen strammen Jungen in die Arme nehmen. — Hans Wagner; Wimpasing; und Frl. Anna Würst! von Herdweg haben geheiratet; ebenso Unteroffizier Josef Scheller mit Frl. Linda Walz. Ferner haben geheiratet der Säger Lorenz Hintermai er von Wifling und die Landwirtstochter Marie Huber von Oberneuching. Das junge Paar hat das Anwesen; der Braut übernommen.Obergefreiter Stefan Eisenreich ist am Knie verwundet; und befindet sich zur Zeit in Erholungsurlaub. Erwin Eicher von Ottenhofen und dessen Bruder Johann Eicher; Erasmus Oettl; Herdwegen; und Josef K r e n n; Grashausen; sind verwundet und befinden sich im Lazarett.Zum zweiten Male innerhalb kurzer Zeit mußte der Neuhäuslervater Josef Wittmann von Oberneuching in das Krankenhaus eingeliefert werden. Dem allseits geachteten Mann wünschen wir recht baldige Genesung.Der letzte Opfersonntag züm Deutschen Roten Kreuz erbrachte in der Ortsgruppe ein Sammelergebnis von 1280 Mark.'Otto Maier; ehemaliger Stationsvorstand von Ottenhofen; schreibt aus seinem Arbeitsgebiet „Westlicher Kriegsschauplatz"; er möchte auf diesem Wege alle Kameraden von ehedem herzlichst grüßen.Ortsgruppe ReichenkirchenAm Montag; den 24. Juli; fand im Parteilokal Rauch in Grucking eine gutbesuchte Versammlung der Frauen statt; auf der unser Kreisleiter über den Arbeitseinsatz der deutschen Frau sprach. Die anwesenden Frauen zeichneten sich in die aufliegende Kriegseinsatzliste ein. In einer regen Aussprache wurden viele Anfragen der Frauen erledigt. Das Schlußwort sprach der Kreisleiter. Ortsgruppenleiter; Bürgermeister und Bauernführer stellten schon vorher die Einsatzmöglichkeiten fest; so daß der. Einsatz der Frauen; besonders der aus München Evakuierten; sich reibungslos vollziehen kann.Überall sind wir jetzt mitten in der Ernte. Das bisher hochsommerliche Wetter hat schon viel dazu beigetragen; daß ein Großteil der Ernte unter Dach ist. Die Kornmandel stehen auf den Feldern; hochbeladene Leiterwagen fahren und überall sind fleißige Hände am Werk. Wenn auch da und dort die männlichen Arbeitskräfte wenig sind; so arbeiten eben Frauen und Mädchen um so fleißiger. Unter breiträndigen Strohhüten und bunten Kopftüchern sieht man so manches erhitzte fremde Gesicht. Ja; auch unsere Münchener Frauen lösen wacker ihr gegebenes Versprechen ein und erleben zum ersten Male die Ernte des Brotgetreides und lernen verstehen; wie schwer sich unsere Bauersleute abrackern müssen.Im Erdinger Spital starb im Alter von 75 Jahren die Rentnerin Elisabeth D ä f i n g e r ; Hetacherbauerstochter von Reichenkirchen.Die letzte Sammlung für das Deutsche Rote Kreuz erbrachte die schöne Summe von 950 RM.Ortsgruppe SteinkirchenDie Ernte ist in vollem Gange und geht ihrem Abschluß entgegen. Durch die Witterung ist die Reife gleichmäßig geworden und hat damit die Arbeit erleichtert. Obwohl viele Betriebe glaubten; sie könnten mit den geringen Kräften nicht durchkommen; ist ee viel leichter gegangen; als die Jahre zuvor. Es hat alles zusammengeholfen und auch die Maschinen wurden gemeinsam eingesetzt. Vielleicht hat euch die Frau vor lauter Angst; sie könnte nicht fertig werden; geschrieben und euch Kopfzerbrechen gemacht; vielleicht habt ihr auch’ draußen schon geschimpft; ■weil man sich um euren Betrieb nicht gekümmert hätte. Die Hilfsaktion braucht immer eine gewisse Zeit und man kann die gemeinsamen Arbeitskräfte nur nach und nach einsetzen. Schreibt euren Frauen; wenn sie mit solchen Beschwerden kommen; sie sollen sich stets an den Ortsbauernführer oder an den Bürgermeister wenden; dort erhalten sie jederzeit Rat und Auskunft; damit ihr euch draußen nichtauch noch um den Betrieb in der Heimat Sorge machen braucht.Bei Hilfsarbeiter Ludwig Baumgartner von Oberstraubing ist das dritte Kind; eine gesunde Rosa; angekom-men. —; Der Fliegerbeschädigte Kaspar P etermaier aus München; der bei Josef Furtner in Hienraching untergebracht war; ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Der Landwirt Georg Pfanzelt; ebenfalls von Hienraching; ist schnell und unerwartet von uns gegangen.Nun noch etwas aus dem Dorfgeschehen. Der Schuster Ander! von Eldering war schon immer ein strebsamer Mensch. Den ganzen Tag und die halbe Nacht sitzt er hinter einem Berg Schuhe; die man früher besser an einen Waldrand gestellt hätte. Aber das macht dem Anderl nichts aus; er liebt die Arbeit wie die Süßigkeiten. Deshalb hatte er sich auch einen jungen Bienenschwarm bestellt; den er mit dem Radi holen -wollte. In der Abenddämmerung kam vermutlich eine Verwechslung vor. Als er nach Hause kam; tropfte der Honig wie Wasser aus dem Bienenkorb; er hatte einen alten Stock erwischt und kam mit den Bienen gleichzeitig auch noch unverhofft zu Honig. Die ganze Geschichte war allerdings richtig durcheinandergerüttelt; weil das Fahrrad eben doch keine Honigschleuder ist. Das war Schusterpech; aber noch lange nicht so schlimm; als die Sache mit der Ziege; die er sich einige Tage zuvor gekauft hatte in Moosen. Auf dem Heimweg wollte das Luder einfach nicht mehr weitergehen. Tragen konnte er das Vieh nicht; und so entlehnte er einen Schubkarren und fuhr die Geiß nach Hause. Dorf angekommen; verdreht das Tier plötzlich die Augen; und ehe sie in den Geißenhimmel ging; holte der Schusteranderi den Metzger und hatte nun statt der Milch einen Ziegenbraten.Aber nicht nur der Schuster kann Pech haben; auch der Karrer Sepp von Kögning hatte ein ganz dummes Erlebnis. Er kaufte sich im Frühjahr ein Rottaler Vollblut; um die Eier aus seinem ihm zugewiesenen Bereich zusammenzufahren. Ein paarmal ging das gut. Als es aber dem Fuchsen einmal ins Blut kam; nahm er Reißaus und warf die Eierkiste einfach auf die Straße. Das Wagerl ging im Straßengraben in Trümmer und der Fuchs weidete darüber friedlich auf der anliegenden Wiese. Die Frau hatte Müh und Not; bis sie Eierschalen und Eigelb von der Sraße weg in eine Schüssel brachte; um ihrem Mann am Abend einen Eierkuchen backen zu können. Seither geht der Sepp wieder mit der Kraxe und läßt den Fuchs im Stalle stehen. „Wer den Schaden hat ... ." denkt sich der Sepp und ärgert sich gar nicht.Ortsgruppe TaufkirchenDie Veranstaltung für unsere Soldatenfrauen hat hier allgemeine Begeisterung gefunden; über den Verlauf derselben ist an anderer Stelle der Heimatzeitung berichtet. Unsere 'Hitlerjugend und das KLV.-Lager führten einen Dorfabend durch; der zweimal wiederholt werden mußte. Musik auf Gitarre und. Ziehharmonika; Gesang und Tänze wechselten ab in dem bunten Programm; und zwei Einakter steigerten die Fröhlichkeit zur höchsten Stimmung. — Der bisherige Ortabauernführer der Gemeinde Taufkirchen; Korbinian Emp 1; trat von seinem Amt zurück. Als Nachfolger wurde der Bauer Adam Trist! von Solching bestimmt.Frau Therese Berger schenkte ihrem Ehemann eine Gisela; Familie Lentner in Frauenvils erhielt Familienzuwachs; der Franz Josef getauft wurde. — Kriegsgetraut wurden der Obergefreite Ludwig Keinath mit der Hausgehilfin Auguste Therese Festl.Das Ergebnis der Hauslistensammlung für das DRK. be; trug 2250 Mark; bisher das höchste Sammelergebnis.Es War ein beruhigendes Gefühl für Frau D ö r n d 1; als . sie mit Gelenkrheuma das Bett hüten mußte; daß der Haushalt und die Kinder durch die NSV. aufs beste betreut wurden.10

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

09/1944

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

742

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 55 Seite 10,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 25. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3524.

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