Aus der Heimat Nummer 55 Seite 12

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Titel

Aus der Heimat Nummer 55 Seite 12

Beschreibung

Zum guten SchlußNoch einmal haben die Heimatberichter die Geschehnisse der Heimat zusammengecucht; um euch damit ein Bild aus der Heimat zu geben. Sie werden es auch weiter tun; so lange unsere heimatlichen Nachrichten erscheinen können. Als wir diese Nummer abschlossen; war auch die Ernte überall unter Dach und Fach. Der Pflug zieht bereits die Furchen für die neue Saat; der Wind weht über die Stoppelfelder und über das Moos und der Altweibersommerklopft an der Türe. Schwere und harte Stunden stehen uns noch bevor; das wissen wir alle; aber wir sehen ihnen mit festem Blick entgegen. Die Zuversicht und der Glaube an das Bestehen Deutschlands; an den Führer .und an euch; tapfere Soldaten; festigt auch die Heimatfront und läßt eie Zusammenhalten; bis der Sieg unser ist. In diesem Sinne grüßen euch alle Heimatberichter von ganzem Herzen.Rudis lustiger Feldpostbrief aus der HeimatIm August 1944.Liebe Kameraden!Fast wollte es mir diesmal nicht so recht von der Feder gehen; besser aus dem Herzen kommen; einen „lustigen" Brief zu schreiben. Dachte ich doch; so mancher Kamerad möchte mich schelten; wenn ich in den Stunden schwerster Belastung mein „lustiges" Sprüchlein bringe. Dann aber kamen mir so manche drückende Stunden aus dem Weltkrieg 1914/18 in den Sinn; fiel mir ein; wie oft dain der dreckigsten Lage ein aufheiterndes Wort Wunder gewirkt und damit bewiesen hat; daß es so scharf gar nicht hergehen kann; daß der Humor aus dem Sturmgepäck oder Muckl herauespringen und. seinen Inhaber verlassen könnte. Ina Gegenteil; da bleibt er erst recht an seiner Seite und läßt ihn nicht im Stich; und in irgendeinem Winkel zündet er sein Fünklein an; das dann überspringt von Kamerad zu Kamerad und die ernsten Gesichter heller macht. Wie dies zu allen Zeiten war; wie es ist und bleiben wird; das sagt uns Peter Poddel so schön im Reim:Kamerad HumorKennt ihr den alten Kampfgenossen; Der mit dem Landsknecht unverdrossen Auf staub’gen Straßen fürbaß trollte; Wenn vorne dumpf das Kalbfell rollte? Er saß bei Spießen und Kartaune; Er hielt das Volk bei guter Laune; Erstürmte Mauer; Wall und Tor. Das war der Kamerad Humor.Dann fraß der Rost die Hellebarden; Die wucht'gen Schwerter zeigten Scharten; Die Truhen; einst vom Kriegsgeld schwer; Zernagt’ des Holzwurms stilles Heer. Soldat und Wams kriegt’ Altersnöten; Samt Buben ging die Trommel flöten; Das Fähnlein sich im Staub verlor; Es bleibt: Der Kamerad Humor.Froh schlug er sich zu den Musketen; Marschierte mit Pauken und Trompeten; Ritt lachend wie zum Teufelholen Mit Küraß; Degen und Pistolen. Ihm regnet’s niemals in die Pfanne; Doch in die Kehle —• aus der Kanne; Die band er oft sich durstig vor. So war der Kamerad Humor.Er fühlt sich wohl im bunten Flause. Beim .Kriegsvolk war er stets zu Hause. Er blieb im Gliede unbeirrt; Auch als der Marsch zum Stechschritt wird. Er lächelt aus dem Preußenrock; Trägt Bajonett und Ladestock. Er wars; der nie die Schlacht verlor; Der alte Kamerad Humor.Die Zeiten wechseln und die Fahnen; Aus Kämpfern werden Veteranen;" Doch stets aktiv bleibt Frohsinnsglaube In Mütze; Tschako; Pickelhaube. Man sieht ihn stolz bei Sedan traben; Man trifft ihn feldgrau vorn im Graben; Den Stahlhelm trägt er überm Ohr; Das ist der Kamerad Humor.Und heut sitzt er im Panzerwagen; Hilft Latte; Muckel; Schanzzeug tragen; Im U-Boot; in den Lüften kühn; Zieht er mit seinen Männern hin.Nichts; was ihn kränkt; nichts; was ihn wundert; So von Jahrhundert zu Jahrhundert Tritt frisch in Wort und Lied hervor Der gute Kamerad Humor.Und wie das bei euch ist; so soll'« auch bei uns in der Heimat sein und bleiben. Humor ist — wenn man trotz dem lacht.Treff' ich da dieser Tage so einen Amtsveteranen; den die fehlenden Hendl und Brotzeiten etwas magerer gemacht haben; und sag ihm das; worauf er meint: „Wär a Wunder; bei 60 Stund Arbeitszeit." So frag ich erstaunt und voll Hochachtung: „Und wie lang machet du dann das schon?" „Am Montag fangen wir an") war sein Bescheid. Ja; ja; von der Wiege bis zur Bahre; Formulare; Formulare! Bei einer Dienststelle hatten sich früher Regale; ja ganze Räume von erledigten Akten angesammelt und ein fortschrittlicher Leiter machte seiner vorgesetzten Dienststelleden Vorschlag; das viele Papier einer Verwertung zuzuführen und einstampfen zu lassen. Die Entscheidung lautete: „Einverstanden; aber erst Abschriften fertigen!"Nun; das war einmal und gehört der Vergangenheit an. In den Schreibstuben wollen wir wie in’ den Rüstungsbetrieben jetzt nur eines mehr kennen: Dem nachstreben; was ihr unter viel erechwerteren Umständen tun und leisten müßt; nicht verzagen und nicht klagen; einander helfen und zur Seite stehn und — zur rechten Zeit einen Funken Humor dazwischen zünden lassen — dann werden wirs gemeinsam schaffen.Viel Soldatenglück!EuerRudi Str.5)erausgegeben: Kreisleitung der NSDAP ERDING.

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

09/1944

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

744

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 55 Seite 12,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 28. März 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3526.

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