Brief aus Dorfen nach Erding

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Titel

Brief aus Dorfen nach Erding

Beschreibung

Ein Einschreiben aus Dorfen vom 6. Januar 1938. Interessant sind die kleinen Veränderungen im Stadtbild, die sich in solchen Zeitdokumenten ausdrücken.

Bereits unmittelbar nach der Machtergreifung 1933 wurden vielerorts nicht nur Plätze nach Adolf Hitler benannt, häufig kamen auch regionale Parteigrößen als Paten für Straßennamen zum Zuge.

Der Absender wohnte in Dorfen in der Adolf-Wagner-Straße (benannt nach dem Gauleiter von Oberbayern), vor und nach dem Dritten Reich als Erdinger Straße bekannt. Daneben gab es dort eine Adolf-Hitler-Straße (Haager Straße), eine Ritter-von-Epp-Straße (Jahnstraße) und eine Hindenburgallee (Bahnhofweg).

Der Empfänger, das Bezirkszollkommissariat, residierte in der Gruppenführer-Helfer-Straße in Erding, der heutigen Landgestütstraße. Letztere wurde nach dem oberbayerischen SA-Führer Wilhelm Helfer benannt. Auch in Erding gab es einen Adolf-Hitler-Platz (Kleiner Platz) und eine Adolf-Wagner-Straße (Prielmayerstraße), während die Bräuhausgasse nach dem Reichspräsidenten auf Betreiben der BVP-Stadtratsfraktion in Hindenburg-Straße umgetauft wurde. Alle drei Umbenennungen wurden in der ersten Sitzung des »gleichgeschalteten« Stadtrats am 27. März 1933 beschlossen. Die »Gruppenführer-Helfer-Straße« folgte im April 1933.

Man beachte auch die verklebten Zuschlagsmarken für das Winterhilfswerk – der Brief ist mit 12 Pfennigen für den einfachen Brief und 30 Pfennigen für die Einschreibgebühr korrekt frankiert (die Zuschläge auf den WHW-Marken zählten nicht mit).

Quellen: Auskunft von Wolfang Lanzinger aus Dorfen und Hans Niedermayer: Der Landkreis Erding im Zeichen des Hakenkreuzes.

Quelle

Dietmar Schmitz

Datum

01/1938

Typ

Brief

Identifikator

778

Schlagwörter

Zitat

“Brief aus Dorfen nach Erding,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 28. März 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3560.

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