Aus der Heimat Nummer 15 Seite 17

http://georg.winkens.free.fr/giulio/15-0017.jpg

Titel

Aus der Heimat Nummer 15 Seite 17

Beschreibung

den sind einige Kleinkinder; ferner Josef Meier — Linner-mann — von Hörlkofeir; einer der ältesten Männer unserer Ortsgruppe. ... Einen traurigen Fall muß ich Euch noch berichten; -Ganz überraschend ist unsere liebe Frau Dietrich; Hauptlehrersgattin; die lange Jahre bei uns in Hörlkofen weilte und zuletzt mit ihrem Gatten nach Altenerding übersiedelte; gestorben. Frau Dietrich hatte zwei schwere Operationen mitzumachen und entschlief im Erdinger Krankenhaus. All-Zemeine Teilnahme wendet sich Herrn Hauptlehrer Dietrich und seinen drei Kindern zu. Für die Zukunft wünsche ich Euch wieder das Beste und grüße Euch alle meine lieben Soldaten aus der Heimat mit Heil Hitler! . Euer; Ortsgruppenleiter. Ohne Bier kein Leben Seit Tagen rollen schwere Panzerangriffe gegen oen Brückenkopf bei Abbeoille an der unteren Somme. Die feindliche Artillerie hackt den ganzen Tag auf die deutschen Stellungen; in Manchen Stunden ist es regelrechtes Trommelfeuer; Dazu brennt die Sonne vom Himmel und graue Staubfahnen wehen nach jedem Einschlag; über die . geduckten Köpfe. Alle Feldflaschen sind längst; leer — und noch ist kein Ende; keine Ablösung zu erwarten. Eine kleine Atempause legt die feindliche Artillerie ein. Da hebt sich ein Stahlhelm aus einem der Schützenlöcher. „Blasi; magst a Bier?" ruft eine Stimme. Der Blasi im Nachbarloch traut seinen Ohren nicht. Er wischt^ mit der Hand unter den Stahlhelm und schlenkert den Schweiß fort. — „Freili; werd' i meegn!". Schon ist er heraußen; ein Sprung; noch einer — er liegt neben dem -Kameraden. Es ist wirklich eine halbe Flasche Bier; die der da liegen hat; der Rest von einem glücklichen Griff; als es an der Brauerei vorbeiging. Das Bier zischt beinahe hörbar; als der Blasi es seine Kehle hinunterrinnen läßt. Fm gleichen Augenblick gehts wieder los — Einschlags auf Einschlag — es saust und pfeift und Krachs und — ein paar Metee neben den beiden haut ein Volltreffer in ein leeres Schützenloch; daß sie der Luftdruck beinahe hochhebt und Sand und Dreck und Steine tzrad so herumprasseln. Der Blasi ist ein bißl blaß geworden — denn es war sein Schützenloch; das sich da in einen ausgewachsenen Granattrichter verwandelt hat. Der Kamerad schaut ihn vielsagend an: „Mei Liaba..;" Da hat sich der Blasi schon wieder gefangen ; und meint: „Da fixt as; ohne Bier kann i halt net leb'n!" — Sagts und springt zwischen zwei Einschlägen in seinen Trichter zurück. ' . - ; Emil ist im Bilde Kino ist gut; Kino stärkt die Bildung. Das bewies unser Emil; ein biederer Schwabe; der sich den Film „Verräter" — worin bekanntlich Willy Birgel in einem weißen Sommermantel den Spion spielt — gleich dreimal hintereinander ansah. Bei einer Belehrung über Spionage und Landesverrat fragte der Kompaniechef.den Emil; woran man möglicherweise einen Spion erkennen könnte. Der gute Schwabe war um eine rasche Antwort nicht verlegen. Er sagte -„Der Schpion hat a weißa Mantel a!" "... . ' Ein Urviech > - Der Infanterist Hans Meier war; wie der Münchener sagt; ein Urviech. Daß ihn sein Humor auch bei den gefährlichsten Situationen nicht verließ; bewies er am besten im Polenfeldzug. Sein Infanterie-Zug war in eine heikle Lage gekommen. Von allen Seiten bekam man Feuer und man konnte nicht recht ausmachen; von woher überall die bläuen Bohnen geflogeü kamen. Jeder suchte sich bestmöglich zu decken. Viele glaubten; ihre letzte Stunde - sei gekommen; da hob der Infanterist Meier den Muf von allen dadurch; daß er plötzlich laut tief: chIa Blutsakrament; dö san guat; schiaßen do einfach Hera; ohne auf-z'passen. Wia leicht kunnten's öan treffa!" Das Huhn Es war im Manöver. Kurz vor dem Aufbruch früh morgens; Kommt ein Bäuerlein jammernd zum Herrn Hauptmann; es sei ihm sein besttzs Huhn gestohlen worden. Sofort wird der schon angetretenen Kompanie befohlen: " „Tornister und Feldkessel ab!" Aber sämtliche Augenpaare der untersuchenden Dienstgrade sind machtlos — sie vermögen keine" Spur von einem Huhn zu entdecken. Abends beim Biwak — die Feuer brennen — durchschrei-tet der Hauptmann die lagernden Gruppen. Da duftet ihn ein am Spieß bruzzelndes Huhn an. „Ist das das verschwundene Huhn von heute morgen?" fragt er die Mannen. „Jawohl; Herr Hauptmann!" entgegnete ihm einer. „Na zum Teufel; wo war denn das heute früh?" „In der Satteltasche vom Herrn Hauptmann!" antwortete der Gefragte; der der Spezi des Pferdewärters war. . Der Hauptmann hat geschmunzelt und das Huhn hat den Heiden Spezln gut geschmeckt. Kanonier Sowieso Karl Schulze; ein Erbhofbauer von altem Schrot und Korn; war Kanonier geworden — ein Muster an Diensteifer und Pflichtbewußtsein. Als die erste Schießübung Heranrückte und er vernahm; daß zu einer guten Leistung nicht nur das Schießergebnis selber; sondern auch ihre tadellose Meldung gehöre; wurde er nicht müde; immer wieder halblaut vor sich hin den befohlenen Wortlaut der Meldung zu üben; wobei er natürlich statt seines eigenen Namens die eingesetzte Schemawendung "Kanonier Sowieso" flüsterte . . . . Der große Tag kommt heran. Schulze gibt seine drei Schüsse ab. Die Tafel geht hoch — er hat von 36 möglichen Ringen nicht weniger als 35 erzielt. Eine Bewegung geht durch die Reihen der Kackeradon und wohl auch durch Schnitze sei'er. Er tritt . - - 17

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

05/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

217

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 15 Seite 17,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 17. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2998.

Embed

Copy the code below into your web page