Aus der Heimat Nummer 29 Seite 3

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Titel

Aus der Heimat Nummer 29 Seite 3

Beschreibung

Gestorben ist Parteigenosse Franz Xaver Lorbl; ehemaliger Lehrer; den Ihr alle noch in guter Erinnerung! haben werdet. Er war viereinhalb Jahre krank und der Tod ist eigentlich als Erlöser zu ihm gekommen. Bis zu seiner Erkrankung war er zugleich Stützpunktleiter in Pichl im Kreise Aichach. Seine Leiche wurde nach München über-führt. — Ebenfalls gestorben ist Frktu Maria Hangt; Malermeistersgattin. Bei dieser Frau war der Tod ebenfalls eine Erlösung; denn Frau Hangl war über 20 Jahre lang krank. Frau Widl; Oberweichenwärtersgattin; ist im Alter von 77 Iahren gestorben. Vor ein paar Monaten konnte sie mit ihrem Mann noch die Goldene Hochzeit feiern. Pfarrer Bindl mn Vilslern; ein gebürtiger Dor-sener; ist im Alter von 57 Iahren gestorben. Seine Leiche wurde in Dorfen beerdigt. Aus Sowjetruhland kam die betrübliche Nachricht; daß dort Anton Mühlbauer den Heldentod gestorben ist. Der Gefallene war erst 19 Iahre alt und meldete sich freiwillig zum Militär. Bor seiner Einberufung war er zweieinhalb Jahre beim Wimbauern in Scheideck Knecht; ein braver; fleißiger Bursche. Unsere Hundewelt wird aufgeschnauft haben; als der Deuschl gestorben ist. Ihr könnt Euch doch noch alle an ihn erinnern; wie er durch den Markt ging; immer schimpfend; die Ieitungstasche umgehängt und immer umringt von einer Schar Hunde; die ihn anbellten. Er mochte halt Und aus Landshut haben wir erfahren; daß dort im Alter von 77 Iahren Herr Oberlehrer Willi gestorben ist. Diele von Euch werden bei ihm zur Schule gegangen sein; er war ein guter Lehrer die lange Zeit; wo; er als Schulleiter in Dorfen tätig war und gar manches lustige Stücklein wird heute noch erzählt; das sich zwischen ihm und den Schulbuben von damals; also Euch; abgespielt hat. Sonst ist sommerliche Ruhe im Markt; der ^Ziehmarkt war gut besucht; der Iutrieb nicht schlecht; es waren 61 Stück Großvieh; 24 Stück Kleinvieh und 71 Ferkl zugetrieben. . Von Euch hören wir sehr wenig; nur eine einziges Auszeichnung haben wir ersahren; Iosef Umkehr wurde mit dem Inf.-Sturmabzeichen ausgezeichnet. Im Lazarett Al-gasing rührt sich immer etwas; so hat die NSB. wieder einen bunten Nachmittag veranstaltet; bei dem erstklassige Münchener Kräfte dagewesen waren. Auch der Kreisleiter war anwesend; es wurde viel gelacht und alles war in guter Stimmung. Mancher Soldat aus der engeren Heimat; der verwundet worden ist; landet nun hier in diesem schönen Lazarett; so der Lang Toni; und manch anderer noch. So; das wären die Neuigkeiten in diesem Monat; zwar nicht viel; aber die Hauptsache ist; daß es Euch draußen gut geht und daß Ihr alle wieder gut durch diesen Sommer kommt; der sicher große Entscheidungen bringen wird. Ortsgruppe Eitting Liebe Soldaten! Die Heimat berichtet wieder an Euch; nur kleine Begebenheiten des Alltags sind es; und doch ist es für Euch immer wieder eine Freude; dieft Zeilen zu erhalten; wie ich aus Euren Briefen entnehmen kann. Also vor allem unsere Urlauber. Feldwebel Hiersager; Neudecker Kaspar; Daimer Paul; Niedermayer Georg; Oberwachtmeister Stimmer Anton; Scharl Georg und Angl-huber Josef; sämtliche von Eitting; waren aus einige Zeit bei uns im wohlverdienten Urlaub. Und was konnten wir alles von ihnen hören über das „herrliche Paradies" Sowjetrußland. Anfangs geht es rmmer etwas zögernd mit dem Erzählen bei unseren Frontkämpfern; es sind Erlebnisberichte von solcher Wucht; wie Sie eben nur draußen an dieser gewaltigen Front mitgemacht werden. Auch die Brüder Georg und Iosef Köckseis von Eittinger-moos waren daheim und der ZuM wollte es; daß; beide am selben Tag in Arlaub kamen. Ihre Mutter hatte ihnen als Willkommensgruß eine pfundige Schüssel voll „Schuggsen" gebacken;'könnt Euch denken wie die Beiden dreinhauten. * Beordert wurden: Brückl Iakob; Gaben; zum Obergefreiten; Appel Iohann; Reisen zum Gefreiten; ebenfalls zu Gefreite die Brüder Köckseis von Eittingermods. Der Storch hat wieder seine Schuldigkeit getan bei uns» beim Kandier Iacki in Eitting brachte er den sechsten Bub; beim Huber Franz (Kirner) in Reisen ebenfalls einen Jungen grad zum Trotz; es ist dies das fünfte Kind; Badmann Anni; Eitting; hat er auch beehrt mit seinem Besuch und erfreute er sie mit einem schneidigen Kriegsprinzen. Ihr seht; liebe Kameraden; lauter Buben; da kann es nicht gefehlt sein um uns. Einen bedauerlichen Unfall erlitt Frau Strobl von Reisen als sie von Erding mit dem Rad heimfuhr.s Ein Lastwagen .streifte sie; wodurch sie eine Verletzung am Fuß erlitt. Das Fahrrad wurde ziemlich beschädigt. Ortsbauernführer Appel Kaspar von Reisen mußte sich einer Operation unterziehen; er ließ sich eine Geschwulst am Genick entfernen. Am 30. und 31. Mai war Iugendsporttag; zahlreich waren die Volksgenossen auf dem Fußballplatz anwesend; als sich die Kämpfe abwickelten. Fünf Mädel und sechs Buben unserer Ortsgruppe konnten sich eine Siegernadel holen. Wir gratulieren! Zurzeit findet wieder eine SAinnstoffsammlung statt und bis heute haben wir; wie immer bei solchen Anlässen; einen guten Erfolg zu verzeichnen. Kann Euch auch mitteilen; daß unsere Kraftwerkler und ihre Frauen beim Hacken von Kraut; Kartoffeln und Rüben einsatzbereit und freudig mithelfen. Liebe Kameraden; vergeht nicht; Veränderungen Eurer Feldpostnummer an mich zu melden. Ortsgruppe Erding Nun seid Ihr wieder; angetreten Zu neuen Angrisfsoperationen gegen die Bolschewisten sind viele von Euch mit Beginn dieses Monats angetreten; während andere bei den schweren Kämpfen auf der Krim; gegen Sewastopol und viele andere in Afrika unter Romme! ihren Mann stellen. Ueberall ging es vorwärts; Nur der Kampfwert der deutschen Soldaten; die Güte seiner Waffen und die Ueberlegenheit seiner Führung haben bisher die Ausfälle in dem angegebenen Rahmen halten können. Ieder einzelne Tote wiegt schwer. Hinter der nüchternen Ziffer von 271612 Gefallenen und 65 730 Vermißten im Osten steht die Liebe von Millionen Deutschen; die einen unersetzlichen Verlust erlitten und für die eine Le-benshofsnung ins Grab sank. Ihr und die Gefallenen habt uns vor dem grauenhaften Schicksal des Bolschewismus bewahrt. An der 2500 km langen Front stehen ihre Kreuze wie eine Schutzmauer. Ietzt geht es um die" endgültige Niederwerfung des Feindes; um die Beseitigung der ewigen Drohung. Die Opfer sollen nicht vergeblich gebracht worden sein. Das ist die Verpflichtung; die die Kameraden und die Heimat in dieser Stunde des neuen Sturmes nach bereits großen Erfolgen vor sich ablegen. I

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

07/1942

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

417

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 29 Seite 3,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 5. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3199.

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