Aus der Heimat Nummer 36 Seite 3

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Titel

Aus der Heimat Nummer 36 Seite 3

Beschreibung

Wiederhergestellt. Die Bäckermcistersfrau Rosina Burger ist vom Krankenhaus in ihr Heim zurückgekehrt. Auch Johanna Lex; Landwirtin von Berglern; ist vom Kran-kenhaus wieder gesund bei ihren Lieben zu Hause heimgekehrt.Unglück im Stall hatte der Bauer Martin Wenhart von Glaslern. Es ist ihm ein wertvolles Pferd eingegangen.Den allbekannten Eisstockschützen Fellermeier Nick; Strei-cher Peter; Wimmer Josef usw. sind heuer die Eisstöcke zu schwer. Sie erklären strikte; das Starkbier sei schuld. Daß sie aber schon alte Krauterer werden; davon wollen sie nichts wissen.Kameraden; damit sind die Neuigkeiten erschöpft; teilt uns zur rechten Zeit Eure neue Anschrift mit. Bis auf ein WiedersehenHeil Hitler!Euer Ortsgruppenleiter.Ortsgruppe DorfenEin Heiratsjahr war das abgelaufene wirklich nicht — alles zusammen sind es 15 Paare; die den Schritt in die Ehe getan haben. Die Wünsche und Hoffnungen sind eben zurückgestellt; aber sie werden erfüllt werden. Gestor-ben snid genau 100 Leute; und damit das Leben höher gelte; sind 107 Kinder geboren worden. Wißt Ihr das auch schon; daß die Buben in den Standesamtsregistern viel mehr sind als die Mädchen? Früher haben uns doch die Mädchen immer an die Wand gedrückt mit ihrer lleberzahl; jetzt sind wir Mannsleute hoch; denn im Durch-schnitt treten jetzt aus 20 geborene Mädchen; 30 im gleichen Zeitraum geborene Knaben. Das ist sonderbar; gelt? Iaja; es sind viele Dinge sonderbar; wir begreifen sie nicht; aber wir bewundern sie. Während die Männer im Kampf stehen; während die Mütter ihre Söhne opfern; schenken andere Mütter mehr Knaben; mehr Söhnen das Leben. Das ist immer so in schweren Kriegen; und genau so; wie die Knaben mehr werden; so werden auch die Jwil-linge mehr. Woran das liegt; können wir Menschen nicht erforschen; und wenn man zuweilen so leicht vom Wunder spricht; dann darf man ruhig hier einmal wirklich sagen; daß in der Natur ein Wunder geschieht. Denn das Leben muß stärker sein als das Sterben.3n diesem Monat haben wir ins Grab geschaut der Rentamtsofsiziantenswitwe Elise Kühl; die seit dem Tod ihres Mannes; seit 1902 in Dorfen gelebt und ihre er-blindete Schwester betreut hat. Im Alter von 79 Jahren ist der ehemalige Waldmeister Iosef Niedermeier gestorben; ein braver Mann; Vater von 16 Kindern; deren neun nun um ihn trauern.Aus Dorfen selbst hat der Krieg in diesem Monat noch kein Opfer gefordert. Doch liebe Bekannte sind gefallen; junge Männer; die wir gut gekannt und mit denen wir jahrelang zusammengelebt haben. Der Schreiner Anton Schatz; in Dordergmain beheimatet; ist gefallen. Wir kennen ihn alle gut aus der Zeit; da er bei Guggen-berger das Schreinerhandwerk erlernte. Ein anderer jun-ger Mann; dessen wir uns auch alle gut erinnern; teilt mit ihm das gleiche Schicksal des Krieges: der Ober-gefreite Alois Sinseder; der in Taufkirchen beheimatet war und im Postdienst mehr als einmal hier gearbeitet hat. Zuletzt hat er seinen Dienst in Neufahm; Niederbayern; getan.llebrigens — Auszeichnungen! Jhr bleibt hartnäckig da-bei; uns keine Auszeichnungen wissen zu lassen. Dann trumpfen eben wir auf. Die Rektorsgattin Frau Meiti Achatz und die Goldschmiedmeisterswitwe Frau Maria Wan-dinger haben die Medaille für Bolkspflege bekommen. Die Mami vor allem strahlt! Sie mag halt das gar so gern; zumal sie noch immer recht riegelsam beinander ist. und jetzt hat sie wieder einen Enkel — der Hermann haut ordentlich drein; um den Namen nicht aus der Hebung kommen zu lassen.Trauungen nach friedlichem Brauch haben wir überhaupt nicht zu vermelden; aber zwei Kriegstrauungen: der Obertruppführer bei der O.T. Karl Obermaier mit der Schneiderin Maria Michlbauer in Dorfen und der Feldwebel Alfons Feurle mit Gretl Schödlbauer in Dorfen. Waid-manns Heil; Soldatenglück und einmal recht viel Nach-wuchs.So geht das daheim. Die Kinder gehen auch wieder in die Schule; es ist ein langes Trimester; das sie dies-mal herunterzubrummen haben; weil Ostern so spät fällt. Im vorigen Winter haben sie sowieso lauter Kohlenferien gehabt; wie wir nunmehr alt werdenden Esel damals im Weltkrieg; wo es Kohlen- und Grippeferien und noch andere Variationen gegeben hat. Den Erfolg sieht man ja an uns. Die Iugend hat nun einmal keine Tugend; ob sie bayerischen Dialekt spricht oder bremensich-hansisch unseren Nachkommen auf der Straße Wortgefechte liefert — diese bremensische Jugend; landverschickt und bei Bach-mayer untergebracht; hat sich einen kriegerischen Betätigungs-drang gesucht und ein nettes Quantum Pulver gekauft; in die Bude mitgenommen und zur größeren unterhaftung angezündet. Worauf drei Fensterstöcke draußen lagen im Hof und drei Buben draußen liegen im Krankenhaus. Daraufhin ist der Betätigungsdrang wieder für einige Zeit zur Ruhe gekommen.und wir daheim; so lange Vorrat reicht; tun unsere Arbeit; wie es sich gehört. Falsche Sprüche wollen wir nicht machen über das; was wir tun. Wir wissen voneinander; was wir zu halten haben; und wir wissen; was wir füreinander zu tun haben. Die Arbeit der Ortsgruppe ist eingeleitet worden mit einer Führerbesprechung; die grundlegend die Arbeit ausgerichtet hat auf unser eines Ziel hin: den Sieg in diesem ungeheuren Ringen. In diesem Wollen treffen wir uns alle irgendwo auf dem gleichen Punkt. Machen wir's weiterhin recht; wie es sich gehört!Jetzt noch schnell eine kleine urlauberbilanz:Obergefr. Iehentner Korbinian; Schütze Eigner Johann; uffz. Kimmerling Xaver; Obergefr. Rettenböck Max; uffz. Reuter Karl; uffz. Thalmaier Heinrich; Obergefr. Ober-cisenbuchner Karl; Facharb. Schuster Seb.; Stabsfeldw. Gingerich; Techn. Rob. Schütter August; Sold. Brennauer Val.; uffz. Meindl Ludwig; Gefr. Wimmer Bartl; Obergesreiter Schiffers Peter; Obergefr. Thaler Hermann; Obergesreiter Friedberger Hans; OT.-Mann Loipsührer Martin; Schütze Steiger Otto; Obergefr. Fenk Anton; Obergefr. Prechtl Karl; Gefr. Steckermeier Iosef; Obergefr. Aschauer Iosef; Gefr. Wimmer Georg; Obergefr. Tratzl Heinrich; Oberpionier Anzenberger Balthasar; Obergefr. Wieser Andreas; Gefr. Lohmeier Peter; Frontarb. Wachler Iosef; Obergefr. Brennauer Hans; Obergefr. Wirthl Hans; Weichenwärter Riedl Georg; Flakhelferin Schmid Gerda; Oberpion. Köppl Alois; Feldw. Feurle Alfons; Kan. Thalmeier Gottfried; uffz.' Schnabelmeier Max; Oberfeldw. Wolf Franz; Gefr. Wandinger Georg; Frontarb. Stein Michael; Schütz« Zoll-

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

02/1943

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

501

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 36 Seite 3,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 13. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3283.

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