Aus der Heimat Nummer 47 Seite 12

Aus der Heimat Nummer 47 Seite 12

unser Korb. Strohmeier ist zum Feldwebel befördert worden und unser Feldw. Iosef Koch wurde mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet; schade; daß sein Vater das nicht mehr erlebt hat.Eine Heldenehrung fand statt für den in Rußland gefallenen Feldwebel Vitus Maier; der vor drei Monaten erst geheiratet hat.Mit besten Wünschen und Grüßen.Heil Hitler!Euer Ortsgruppenleiter.Ortsgruppe WörthLiebe Kameraden!Wieder hat sich das Rad der Zeit einmal umgedreht und deshalb möchte ich nicht versäumen; Euch — und sei es auch verspätet; denn meine Zeilen müssen eine weite Reise machen — zum Iahreswechsel alles Gute zu wünschen. Möge Euch allen im neuen Iahr ein freundliches Soldaten-los beschieden sein. Sieg heißt der Glaube der Heimat wie der Eure. Daß wir ihn bald erringen werden; ist unsere Hoffnung; unsere Liebe aber möchte Euch beschirmen im Gewitter der Schlachten. Da sk's nicht vermag; gibt sie Euch der Liebe des Ewigen anheim.Der Winter hat unsere Landleute vom uebermaß der Arbeit entlastet. Das Leben ist für sie ein bißchen stiller; beschaulicher; inwendiger geworden und diese Atempause haben sie dringend nötig; denn viele müssen für zwei ein-stehen. Aber ganz geht die Arbeit auch draußen nie aus; und wenn der eine Dünger aufs Feld fährt; fuhrwerkt oder schlittet der andere sein Holz aus dem Park nach Hause. Der Tag wächst und das Licht; und bald schreien die Feldbreiten wieder nach der Sommersaat. Denn im-mer hübsch reihum geht's in der Natur; im Bauernjahr und im Menschenleben.Zu meiner großen Freude brauche ich Euch diesmal keinen Verlust aus den Reihen unserer feldgrauen Heimat-söhne zu melden. Aber einen Todesfall habe ich Euch doch zu berichten: Georg Hehl; der 15 jährige Sohn des Ka-meraden Franz Hehl (auf einem Fliegerhorst im Osten); ist in Landshut das Oper einer heimtfückischen Krankheit geworden. Dies hat jeder tief bedauert; der den wackeren; hoffnungsvollen Jungen kannte. Als Schul-junge bei uns (bis Ostem 1942); als mehrjähriger Füh-rer unseres Iungvolks; zuletzt als Telegraphenbau-Lehrling in Landshut; stets und überall erwies er sich treu; tüchtig und kameradschaftlich; unentwegt strahlte er förmlich sein sonniges Wesen aus. Beim Begräbnis; an dem neben einer zahlreichen Landshuter Kameradenschar auch unsere Schule teilnahm; wurden viele Kränze niedergelegt und manche Worte hoher Anerkennung für den allzufrüh dahinge-schiedenen Jungen gesprochen. Seine Eltern traf dieser Schicksalsschlag umso härter; als man gerade ein Jahr vorher ihr vierjähriges Töchterchen zu Grabe trug.Daß wir in Wörth für die Soldaten-Buchspende ein gutes Ergebnis hatten; erwähne ich (überdies nachträglich) lediglich als Beweis dafür; daß das Herz der Heimat nach wie vor für ihre Soldaten schlägt.Gefreiter Hans Reupold teilt mir eben mit; daß er schwer erkrankt im Lazarett liegt und ersucht mich dringend;ihm unsere Soldatenzeitung der Ausgaben Oktober bis Dezember 1943 zuzusenden. Da ich diese Nummern nicht be-sitze; bitte ich den einen oder anderen von Euch; in soldatischer Kameradschaft diese kleine Gefälligkeit zu übernehmen. Adresse: Kriegslazarett Schegetowska (Ukraine); Haus 4.Dieser Brief des genannten Kameraden gemahnt mich eben; da ich ihn erwähne; an meine Dankespflicht. Es war dies nur ein Brief von verhältnismäßig so vielen im Laufe des verflossenen Jahres; daß ich allmählich in ein freudiges Staunen darüber gekommen bin. Allen; die mir geschrieben haben; meinen herzlichen Dank und zugleich die ebenso herzliche Bitte: schreibt wieder! Es ist mir jedesmal eine aufrichtige Freude; Nachricht von Euch zu bekommen.Zwei Kameraden aus unserer Heimat; Lohmcier Sepp und Hehl Franz jun.; haben sich; wie sie mir beide mit-teilten; ausgerechnet im hintersten Frankreich zufällig getroffen und die Riesenfreude dieses gegenseitigen Wieder-sehens mit einem recht lebendigen Stück Heimat fand ihren würdigen Ausdruck in einer (wie mir versichert wurde) fast schmerzhaft stürmischen Umarmung. Brav; so gehört sich's. Außerdem soll es dort auch allzuwenig andere umarmenswerte Gegenstände geben.Ich weiß; daß Euch jede; auch die geringfügigste Aenderung im Heimatbild nicht gleichgültig läßt. Denn die Hei-mat; ja; die ist halt doch Eure heimliche Geliebte. Aber wie Du an Deinem Schatz auch jede noch so kleine Neuig-keit wahrnimmst; zum Beispiel eine junge Sommersprosse; so ist's auch mit dem Gesicht der Heimat. So gesehen; ist es erwähnenswert; daß unser wackerer Schreinermeister Adolf Gschlößl seiner Werkstatt einen gewaltigen Flügel gegen Norden angebaut und ihn nach modernsten handwerklichen Grundsätzen installiert hat. Auf der anderen Seite hat er schon früher einen Wolkenkratzer von einem Bienenhaus aufgetünnt. Ia; der Adolf hatte immer schon einen Zug ins Große; aber er ist auch ein geradezu unheimlich fleißiger Mensch. Wenn ihm der Tag nicht langt; dann geistert er noch nachts in der Werkstatt umeinander; denn er hat auch viele Aufträge zur Behebung der Fliegerschäden in München.Als Heimatmlauber weilen hier und grüßen Euch:^aus Wörth: Hehl Franz sen.; Lohmaier Michael; aus Hörlkofen: Irl Benno; Eibl Michael; Adelsberger Max; Huber Martin; Past Iosef; Bauer Lorenz; Gebrüder Ippisch Iosef und Anton und Gebrüder Gröppmaier Georg und Ludwig; aus Wifling: Stimmer Hans; Meßner Kaspar; Holzer Iosef; aus Sonnendors: Deutinger Fritz und Für-metz Martin; aus Breitötting: Gebrüder Martin und Her-mann Gruber.Geburten und Heiraten: Fehlanzeige. Gestorben ist Frau Maria Steininger; Hörlkofen; im 68. Lebensjahr.Im Namen der Heimat die besten Wünsche und herzlichsten Grüße für jeden von Euch.Heil Hitler!Euer Heimatberichter.Teilt Eurem Grtsgruppenleiter event. Aenderungen der Postanschrift unverzüglich mit!Herausgegeben von der Kreisleitung Erding. Druck: Buchtruckerei E. Schwank!; Erding Obb.12

NSDAP Kreisleitung Erding

Geschichtswerkstatt Dorfen

Erding : Lippl

01/1944

Zeitschrift

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