Aus der Heimat Nummer 51 Seite 16

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Titel

Aus der Heimat Nummer 51 Seite 16

Beschreibung

Zum Schluß für alle gemeinsamWieder haben wir Euch eine Sammlung der Ereignisse und Erlebnisse der Heimat zusammengestellt und jeder kann sich daraus entnehmen; was ihn am besten erfreut. Eines gilt für alle Ortsgruppen gleich. Die Frühlingssonne hat die verspäteten Schneemassen restlos besiegt; Ostern wurde zum strahlenden Frühlingsfest und der Mai ist mit Glanz und Grün eingezogen in unsere Erdinger.Heimat; unsere Berichte sind diesmal im allgemeinen kürzer geworden; nicht Schuld der Heimatberichter; sondern weil jetzt bei uns alles im Einsatz steht. Es geht um die Ernte; um unsere Ernährung und da muß alles an die Arbeit; ob Frau ob- Mädel; ob Mann oder Bub. lind die Heimat wird es wieder schaffen; wie all die Iahre des Krieges. Es gibt viel Zusätzliches zu tun und mancher von Euch würde staunen; wenn er sehen würde; was man mit planmäßiger Wirtschaft allerhand zu leisten vermag; erweiterter Gemüseanbau; Vermehrung der Oelfrüchte; und dazu noch die üblichen Leistungen der Vorjahre mit Steigerungsmöglichkeiten der Ablieferungen. So etwas ist nur zu erreichen mit dem Geiste; der uns alle durchzieht: Wir für Euch — Jhr für uns! — und mit der Kraft dieses Geistes; der aus der Idee des Führers erstanden ist; erreichen wir auch das Ziel dieses Krieges: unseren Sieg? Jn diesem Glauben senden wir Euch den Maigruß!Eure Heimatberichter.Zwei Punkte dürft Ihr nie vergessen:Jede Aenderung der Feldpostadresse ist uns sofort mit-zuteilen; sonst bleibt die Heimatzeitung aus.Alle Zuschriften an den Heimatkreis Erding müssen vor dem Bestimmungsort die Leitziffer 13 b im Kreise tragen.Rudis lustiger Feldpostbrief aus der Heimat.Erding; im Wonnemonat Mai.Liebe Kameraden!Nun ist der Frühling wirklich gekommen; der ewig junge; mit seinen Blüten und Trieben; von dem der Dichter so schön singt: „Es riecht aus den Aborten — kurz — Früh-ling allerorten!" Im Maien weitet sich das Herz; man wird jünger; vergißt Alter und Gebrechen und alles ist schön und gut.Mir wollte diesmal die Herrlichkeit so gar nicht recht ins Gemüt. Besinnlich griff ich auch unter Zeit so manchmal zum Spiegel und betrachtete mein Antlitz darin. Obs denn wirklich schon so weit fehlt? und dann betrachte ich wieder die vorletzte Nummer unserer Feldpostzeitung; in der mich der Kreisleiter eigenhändig so wahrheitsgetreu ab-gebildelt hat. Warum nur will unftr „Redaktör" dieses mein Konterfei nicht weiterhin bringen; wo ich doch geglaubt habe; es müßte jeden meiner Briefe an Euch begleiten; damit ich nicht jedesmal unterschreiben muß? Bildet er sich wohl ein; daß dies eine gräusliche oder gar schreck-liche Karikatur sei? Wenn alles doch so genau überein-stimmt. Hätt' man's denn genauer und treffender noch zeichnen können? Also — wenn das Bild schon stimmt; wer ist dann gräuslich — Hah? — Solche Gedanken;; solches Sinnen bewegen zur Maienzeit mein Gemüt und machen mir das Herz schwer.llnd während ich so zur abendlichen Stunde dies hier niederschreibe; ziehen am Fenster Pärchen vorbei — hin-über zum Park; lebensfrohe Wesen; urlauber und Dirndl; lachend und kosend; daß es gerade eine Freude ist. Die Maikäfer surren; die Bögerl zwitschern und bald wirds auch vom Park herüberzwitschern.Da muß ich denn jetzt doch lachen und mir sagen: „Ob gräuslich oder schrecklich; auch ich war ein Jüngling im lockigen Haar"; und wenn schon die Visage nicht mehr so ganz stimmt; inwendig hat sich doch nichts geändert bei mir. Da sitzt noch der gleiche Schalk drin; wie immer; llnd was denkt sich der? „Wo viel Licht ist; ist auch starker Schatten" (1. Akt aus dem Drama von W. v. Goethe: „Götz von Berlichingen".). und so freut auch michwieder der Mai; freut mich der herrliche Spazierweg vorbei am schönen Stadtwehr; das mitten im Krieg erstanden ist; weil der Hugo das Wasser nicht mehr halten hat können; freut mich unser einzigartiger Stadtpark; der runde Tisch drin; wo vereinbarungsgemäß dereinst der Dauertarock steigen wird. Der Dauertarock; ausgetragen vom Karl von Geisling; der ohne Fahrkarte nach Nürnberg gereist; im Kochgeschirr Kieselsteine statt Tauben; vom Martin von Oberding; dem ich auch raten möchte; sich nicht abzeichnen zu lassen und von mir; dem der Meißner Franz; aus dem Tornister heraus den herrlichen Schinken verspeist hat. Gespielt wird um einen Pfennig; das ist schon sestgelegt für die Zeit; wo wir wirklich alte Krockier sind. Alter schützt vor Krankheit nicht. Aber auch dann wird immer noch Mai sein in unseren Herzen; denn unterkriegen kann uns gar nichts. Auf Wiederhören!Euer Rudi St.BriefkastenIhr fragt — ich antworte...Franz M.: Während Deines kommenden Urlaubs kannst Du eine Reihe spannender Filme sehen:„Der erste Kuß" — Dauer eine halbe Stunde.„Wenn zwei sich lieben" — Dienstag und Freitag zu er-mäßigten Preisen.„Sie bewahrt ihre Unschuld" — Bis Donnerstag abend. „Moritz nimmt ein Bad" — Zum ersten Male.„Der Mann muß hinaus" — Täglich viermal.*Max E.: Die Mundharmonika mit Fußbetrieb konnte leider noch nicht fertiggestellt werden.*Sepp L.: Deine Wünsche habe ich der Lina vorgetragen. Die vorläufig erwachsenen Arzt- und Apothekerkosten in Höhe von 12;60 Mk. kannst Du mir gelegentlich Deines nächsten urlaubs zurückerstatten.Girgl F.: Dein Borschlag ist wirklich trefflich. Ich ver-werte ihn in der nächsten Ausgabe.Herausgegeben: Kreisleitung der NSDAP Erding. — Verantwortlich für den Gesamtinhalt Nikolaus Sckwarz. Erding. Druck: E. Schwank!; Buchdruckerei; Erding (Obb.)16

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

05/1944

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

708

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 51 Seite 16,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 14. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3490.

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