Aus der Heimat Nummer 55 Seite 7

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Titel

Aus der Heimat Nummer 55 Seite 7

Beschreibung

Heimat Markt Dorfen berichtet ihren Soldaten.’ip*Ortsgruppe Dorfe*Die Ereignisse tragen es so in sich; daß der Krieg.von einem Berichtsmonat bis zum anderen ein völlig anderes Gesicht bekommt. Im letzten Monat schon haben wir das gewandelte Antlitz des Krieges gesehen; heute ist alles wieder zu neuen Formen weitergewachsen; heute ist jeder Tag ein Schritt mehr in die Totalisierung; in einen Wandel; der das ganze Volk erfaßt und vor keiner bisher friedlich behüteten Haustür Halt macht. Nach den schweren Luftangriffen auf München hat Dorfen herzlich seine Tore und Türen aufgemacht; um einem kleinen Teil der vielen Obdachlosen Unterkunft zu gewähren. Uns selbst; unsere Heimat; hat der Krieg in dieser brutalsten Form noch nicht berührt; darum bieten wir doppelt gern und dankbar denen eine Herberge; die um alles gekommen sind; über dieses passive Tun hinaus aber müssen wir nun alle; ob Mann oder Frau; aktiv mit eingreifen in die Geschehnisse; bei den Männern war es immer schon eine selbstverständliche Pflicht des angeblich starken Geschlechtes; daß es die Last des Krieges; ob draußen im Kampf oder daheim in Arbeit und Rüstung; auf- die Schultern nahm; bei den Frauen hat die Mobilisierung aller Kräfte nun neue Forderungen gebracht zu verstärktem Einsatz in die Arbeit für die Front.Unter diesem Zeichen stand bereits die große Frauen-versammlung; in der unsere neue Frauenschaftsleiterin; in ihr Amt eingeführt wurde. Besonders aber stand diese Forderung über einer alle Frauen zusammenfassenden Tagung; in der Kreisleiter Breitenstein zu den Frauen sprach; und die Frauen dann sich einreihten in die neuen; größeren Pflichten; die an keinem Menschen in der Heimat Vorbeigehen.Neben dem Großen treten die bescheidenen Vorkomm-nLssein der Heimat weit zurück; aber die Heimat lebt wie zuvor ihr Leben; das seine kleinen Dinge kennt und gerade an all den liebenswerten Kleinigkeiten erkennt; was jene verloren haben; die aus den Städten zu uns gekommen sind.Der Bäckermeister Korbinian Nunb erger hat mit seiner Gattin Rosina; geb. Erber; das Fest der Silberhochzeit begangen.Getraut wurde der Spengler Georg Kellner von Niedergeiselbach mit der Schneiderin Erna Kapeecker von Dorfen. Zwei Kriegstrauungen haben wir zu vermelden: der Obergefreite Anton Ritsch wurde kriegsgetraut mit der Reichsbahnangestellten Elise Schrall hämmer vonEibach; und der Obergefreite Fritz Münch mit dem Hausmädchen Theresia Bäuerle von Dorfen. Allen; die unter die Rubrik der familiären Feste fallen; unsere herzlichen Glückwünsche; auch dem Fischer-Stummerl Georg Burgmeier; der in Humor und ungebrochener Arbeitskraft seinen 70. Geburtstag feiern konnte.Die Bernauer Anna; jedem Dorfener ein Begriff; ist hochbetagt gestorben;; nachdem sie ein Leben lang sich brav und rechtschaffen mit der Hände bescheidener Arbeit eine kleine Existenz erhalten hatte.Der Rotten w aller Toni; der uns ehedem die Haare und Bärte geschnitten hat; verfährt mit den Gegnern anscheinend auch nach guter Art und barbiert sie; wo er eie antrifft. Jetzt hat er; so jung er noch ist; das EK. 2 bekommen;; weil er ein schneidiger Bursch ist.Allen unerwartet ist die Landwirtsgattin Frau Elise Gahr im 55. Lebensjahr gestorben nach nur ganz kurzer Krankheit. Unter größer Teilnahme wurde sie zu Grabe getragen.Im Rahmen des Reichsbahn-Sportes ist Dorfen besonders rege. Unter 255 Dienststellen des Direktionsbezirkes hat Direktionsbezirk&s hat Dorfen den 3. Platz erringen können; die Bahnmeister«! Dorfen steht am 27. Platz. Beim-7. Lan-desschießen in Innsbruck haben Hiller; Hermann und Loip finger das Gaumeisterzeichenerworben; Hiller. hat damit schon zum 2.' Mal das Gaumeisterzeichen erringen können.Daß wir nicht mehr zum Arbeitsamt Mühldorf; sondern zu Freising gehören; sei noch nebenbei erw;ähnt. Wir haben es verstehen gelernt; daß alles; was uns daheim angeht; im Augenblick so nebenbei gehen muß; aber auch ein kleiner Gruß und ein knappes Wort von daheim ist euch draußen zur Freude; darum sei alles kurz und in wenigen Worten verzeichnet.Zu der Stunde;- da die Zeitung auf die Presse geht; haben wir daheim die Ernte unter Dach; ein schweres. Stück Arbeit ist getan; in manchem Hof erschien es voraus fast unmöglich;; mit den wenigen Kräften alles einzu-bringen; aber jetzt ist es trotz allen Schwierigkeiten vollendet.Urlauber gibt es diesmal nicht. Wir hoffen gern und herzlich mit euch allen; daß sich die Pforten zum Urlaub bald wieder auftun für ein paar Wochen Heimat in aller gemeinsamen Liebe und Sorge und Arbeit.. und weiter erzählen die HeimatberichterOrtsgruppe EittingSpät ist es heuer geworden mit dem Erntebeginn; aber es ging mit Hochdruck-los. Alles griff fest mit an und allerorts stehen die Korn- und Weizenmandl wie aufmarschbereite Regimenter. Der herbe Geruch geschnittenen Kornes vermengt sich mit dem des Schweißes unserer emsig Schaffenden und gibt die richtige Erntestinunung.Am 24. Juli veranstaltete die Gaufilmstelle im vollbesetzten Straßersaal den lustigen Film „Kohlhiesels Töchter“ mit Beiprogramm und Wochenschau. Am Nachmittag .war Jugendfilmstun.de. Das wird von unserer Jugend immer ganz groß geschrieben und stürmisch begrüßt. — Ende Juli war ein Sprechabend der Partei einberufen. Ortsgruppenleiter Mayerhofer gab einen kurzen Rückblick über die geleistete Arbeit und verlas Kreisbefehle mit den neuen Richtlinien des totalen Einsatzes. Besonders brandmarkte der Ortsgruppenleiter das Verbrechen vom 20. Juli und forderte die Parteigenossen auf; aus Dankbarkeit über die Errettung des Führers erst recht Treue und Gehorsam hochzuhalten. — Am 31. Juli war bei Gastwirt Straßer eine Versammlung der umquartierten7

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

09/1944

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

739

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 55 Seite 7,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 26. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3521.

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