Aus der Heimat Nummer 3 Seite 11

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Titel

Aus der Heimat Nummer 3 Seite 11

Beschreibung

der vor zwei Monaten eingerückt ist; kann wieder seinem Betrieb zu Hause nachgehen. Dafür rücken ein: Kiili Martin; Eibel Josef und Fischer Xaver von Eichen-. rieb;- Bitzer Simerl; Kost Simerl und Schwarzenbeck Josef. Urlauber sind da: Brummer Xaver und Ludwig; Lautner Jakob; Ob er Kram er Hans; Lex Josef; Buchmair Anton; Bauer Heinrich; Gels Ludwig; Schind lbeck Josef und Buch wann Joses; Dörfner Josef und Slangl Ignaz und Hasse lbeck Ldg. Allgemeines. Der Bauer Martin Stimmer läßt einen neuen Biehstall erstehen. Das gesamte Vieh wird in nächster Zeit wieder unter Dach gebracht werden können. Gemeinde Niederneuching. Erfreulicherweise hat die Gemeinde in der letzten Berichtperiode keinen Todesfall zu beklagen. Dafür aber wurden uns auch keine jungen Erdenbürger geschenkt. Das Leben geht seinen Gang weiter. Aufregendes hat sich nicht ereignet;- die wichtigsten Unterbrechungen im alltäglichen Gang des Lebens brachten unsere Soldaten durch verschiedene neue Einberufungen und Beurlaubungen. — So wurden Seibold Georg und Knallinger Josef aus ihren Garnisonen auf unbestimmte Zeih entlassen; aber bald wieder eingezogen. Wie es heißt; sollen sie „hinauskommen". H e r m a n s d o rf e r Josef zog den grauen Rock an; Hub er Hans wurde nach München eingezogen; Obermeier Georg nach Füssen. Bartl Peter ging wieder auf einige Tage zu den eingezogenen Pferden. Weil xon den Pferden die Rede ist: Hub er Jakob und Wen hart Maria haben je eines hergegeben. Der auch für die Wehrmacht ausersehene Gaul des Knallinger Kornelius durfte wieder zu seiner heimatlichen Krippe. Die heimatliche Krippe wurde auch von einer Reihe Urlaubern mit Freude ausgesucht. Es sind dies Walbrun Rudi; Wittmann Gregor; Wenhart Wastl. Ferner besuchten die Heimat Handschuh Heinrich; Isemann Georg; Bogn er Anton; Schalter Josef und kurz vor Abfassung dieses Berichtes an Euch; liebe Neuchinger; kam noch unser Gemeinderat Isemann Andreas. Hart! Max konnte einen ganzen Tag bei den Seinen bleiben; dann mußte er wieder weg. Hör! Josef; Jahrgang 1904; wurde nach München Zur Musterung beordert. Ich weiß; Eure Gedanken weilen in jeder Stunde bei uns. Dutzendmal am Tage werdet Ihr Euch die Frage stellen: Was werden sie jetzt Zuhause tun? Wird es ohne mich gehen? Werden sie alles recht machen? — Ja; seid unbesorgt; es geschieht alles so; wie Ihr es selbst tun würdet; wenn Ihr zuhause wäret. Polnische Zivilarbeiter kamen bei uns an: vorerst nur drei; die an die Plätze verteilt wurden; wo man Arbeitskräfte am dringendsten braucht; nämlich zu Liebl Marin Zu Hermannsdorfer Eugen und zu Adlberger Georg. Vielleicht interessiert Euch noch; daß an die Stelle des bisherigen stellvertretenden Ortsbauernführers Bartl P. nunmehr Bogner Ignaz ernannt wurde. Die Heimat gedenkt Euer immer und grüßt Euch auf das herzlichste! Ortsgruppe Moosen Hallo! Hallo! Hier ist der große Ortsgruppensender Moosen! Mit dem Gongschlag ist es 22 Uhr ... Peng! Wir bringen Nachrichten in deutscher Sprache; in sehr deutscher sogar. Das Wehrbezirkskommando hat wieder einige Kanonen der Jahrgänge 1908 und 1909 zum polieren eingezogen; so den Schiller von Frauenberg; den Rebhühner Xanderl von Moosen; den Sieb Müller Ludwig; den Treff ler Hans von Granding; den Hub er Kraz; den Moier Knecht von Meiselsberg und den beklagenswerten Mistfleck Klasi. Sie wurden auf die Polierwerkstätten in Lenggries und Garmisch verteilt. Das Standesamt Moosen teilt mit;; daß der Autzer-bauer Simmerl von Holzheu plötzlich verstorben sei. Derselbe war im Weltkrieg 38 Monate in französischer Gefangenschaft. Der Stöckl Leonhard von Iettenstetten feierte am Osterdienstag mit seiner Sabine das Fest der goldenen Hochzeit. Der Holzner Bartl erhielt von seiner Frau das Kind Nr. 1 geschenkt. Es war das ein Knabe; wie das ja bei den Holzner üblich ist. Die Hundevisitation hat ergeben; daß im Jahre 1940 um drei Hunde mehr vorhanden sind als 1939. Es ist das Herr Minister Churchill; ein Beweis dafür; daß die Hungernot bei uns noch nicht herrscht; da wir „arschlings" mehr hereinbekommen; als England „rundum". Sollte also jenseits des Kanals einmal der Bedarf an eingedosten Hundefilets herrschen; so würden wir gerne solche über Genf zustellen lassen. Rumänisches Petroleum führte zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den Firmen Schwing-hammer und Schöfberger; da letztere Firma statt eines ganzen Liters Petroleum nur eine fchundige Halbe bekam. was wiederum diese veranlaßte; die Futterschafe aus den Domänen des Ersteren zurückzuziehen. Zu Kampfhandlungen kam es bisher noch nicht. Aus der Schweiz scheinen größere Mengen Schweizerkäse eingetroffen zu sein; da zurzeit Fettkarten mit der Käseecke sehr begehrt sind. Unser Kunst- und Sportreferent weiß zu melden; daß am Ostermontag beim Gastwirt Zuhr ein bunter Abend statt-sand. Ein später Heimpassierer entdeckte in einem Brem-serhäuschen eines Bahnwagens einen friedlichen Stoßtrupp. Das Taktgefühl verbot es ihm aber; denselben auszuhsben. Beim Hammerlbräu kam es zur Austragung eines Box-Wettkampfes; wobei der Leichtgewichtler vom Mittelgewichtler blitzartig k. o. geschlagen wurde. Kampfursache war der Umstaüd; daß der Leichtgewichtler dem Mittelgewichtler den Stuhl unter dem A...bendland weggezogen hatte. Dom Automobilklub hören wir; daß ein Großteil seiner eingesalzenen Autos bestens konserviert ist. Uebrigens kommen die Mitglieder fast durchwegs zur An- und Einsicht; daß auch Fuß- und Radtouren ein sehr gesunder Sport sind. „Bezugscheinfreie Schuhwaren werden abgegeben solange als Borrat reicht; Anastasia Seidl"< so stand am 1. April morgens an den Anschlagtafeln unserer Ortsgruppe. Natürlich war der Andrang sofort ein ungeheurer; hauptsächlich von Frauen und jungen Mädchen und es dauerte geraume Zeit; bis sie begriffen; daß eben der 1. April war. Aus Polen ist zurzeit der Zustrom von Sommerfrischlern sehr stark. Dieselben werden durchwegs in den großen ländlichen Hotels einquartiert; wie in Fürstbach; Reichoils; Moosen; Baum; Seilstorf usw. Ein Polenjüngling ist schon ziemlich der deutschen Sprache mächtig.; Er äußerte nämlich kategorisch seinem Gastgeber in Oosen: „Ich nix Zettel; ich nix Allelujah"; womit er meinte; er gehe an Ostern II

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

06/1940

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

34

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 3 Seite 11,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 27. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2813.

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