Aus der Heimat Nummer 4 Seite 4

http://georg.winkens.free.fr/giulio/4-0004.jpg

Titel

Aus der Heimat Nummer 4 Seite 4

Beschreibung

für die deutsche Landwirtschaft. Beim letzten Markt haben wir ein Stück dagehabt; das um 840 Mark oerkauft wurde. So etwas gehört schon in die Kategorie der Rie-senrindviecher; die nicht aussterben. Weil wir eben beim Markt sind: der Gallimarkt im vorigen Herbst ist mit etwas länglichen Gesichtern begangen worden; die Leute hatten noch nicht so recht in die Kriegsverhältnisse hineingefunden. Dafür haben wir den Grasmarkt Heuer so begangen; als wäre es der Gallimarkt. Ein Prachtwetter war; und Leute waren da; Leute — man hätte sich gegenseitig beinahe die Zehen weggctreten. Und ein Geschäft ist gegangen; wie wir es höchstens alle Jahre einmal erleben. Da soll noch einer sagen; es gehe daheim nicht alles seinen gewohnten Gang. Das ist ja das Absonderliche an diesem Krieg; daß man daheim in Frieden und mit aller Ruhe; als gäbe es überhaupt keinen Krieg; seiner Arbeit nachgehen kann. Wir begreifen es oft selber nicht; wie das denn eigentlich möglich ist. Und wenn wir es zu begreifen versuchen; dann sind wir ganz .still und spielen uns wahrlich nicht mehr groß auf; denn Ihr draußen macht das so selbstverständlich; und wir meinen schon; wir müßten eine Menge Aufhebens machen; wenn wir unsere Pflicht mit einem kleinen Opfer an OGeld wegfertigen. Das können wir nicht; und wenn wir auch bei der ersten Hilfswerksammlung 4100 RM. aufgebracht haben in der Ortsgruppe; so wollen wir nicht weiß-gott wie stolz sein; wir wollen bloß damit sagen; daß wir wohl begreifen; worum es geht. 330 Bücher haben wir in Dorfen zusammengebracht für die zweite Bücherspende; die Euch draußen zugedacht ist. Vielleicht kommt einem von Euch einmal ein Buch aus Dorfen unter die Hände; dann nehmt es als einen guten Gruß. Alles geht so ruhig und gleichmäßig dahin. Gebaut wird wie ehedem; freilich nur das Notwendigste; aber unser Kino beispielsweise kommt eben jetzt unter Dach und soll bis zum Herbst fertig werden. Den Andrang bei „Mutterliebe" hätte der Iakobmayersaal beinahe nicht ausgehalten. Es wird Zeit zum Umzug. Fetzt freilich holen sie uns die Handwerker einen nach dem anderen weg. Eine schöne Gruppe haben sie neulich bei der Musterung zusammengestellt; heute sind sie schon fort und tun als Pioniere Dienst. Aber wie die sich; unter dem Kommando vom Zehtner Hans; am Mustecungstag angestrichen haben — das hätte beinahe unser Bierkontingent für einen Monat gekostet. Zwischen all dem ist der denkwürdige neunte Mai gewesen. Ueber den brauchen wir herinnen Euch draußen nichts zu sagen. Aber das wollen wir eben doch sagen; daß es mit einem Ruck plötzlich alles hochgerissen hat; daß wir wie mit einem Aufschrei das Warten abgeworfen haben und nun mitten in den Dingen stehen wollen; daß ei» jeder dabei sein möchte. Reden wir nicht darüber; wir wollen uns das Maul nicht voll nehmen; aber daß ehrliche Menschen Euch ehrlich beneiden um das Dabeiseindürfsn; darüber müßt Ihr nicht lächeln. Es ist doch wahrhaftig so; auch wenn es vermessen klingt; und mancher von Euch wird es vielleicht verstehen. Ortsgruppe Eitting Am Montag; den 15. April trug man Frau Ursula Kratzer; Huberbäuerin von hier; unter zahlreicher Beteiligung von Verwandten und Bekannten; zu Trabe. Frau Magdalena Knauer hat einem kräftigen Stammhalter das Leben geschenkt. Zum 51. Geburtstag des Führers hatten sich zahlreiche Angehörige unserer Ortsgruppe zu einer Feierstunde; verbunden mir einem Sprechabend; beim Fischerbräu; eingefunden. Schulungsleiter A. Hoffmann hielt einen sehr interessanten Vortrag über „England ohne Maske". Am 22. April führte die Gaufilmstelle den Film „Grenz-feuer" mit Beiprogramm vor. Auf Fronturlaub waren in letzter Zeit nachfolgende Kameraden in der Heimat: Wiest er Georg und Kaspar; Eberhard Georg; Pointn er Peter; Karr er Hans; Hintermeier Anton; Scharl Sebastian; Schubert Herbert; Gefreiter Hans Schmid; Gefreiter Albert Fischer; Hans Hausruckinger und Hub er Basth.; Kloh Andreas und Rainer Josef. Aus Reisen: Josef Neudecker; Straß er Sebastian und Gefreiter Wirt Sebastian. Auch die Heimat ist zu jedem Opfer bereit; davon zeugte die erste Sammlung des Kriegshilfswerkes für das Rote Kreuz; welche in unserer Ortsgruppe mit einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen hat. — Auch die Metallspende für den Führer hatte einen schönen Erfolg. Wenn sich so Front und Heimat mit allen Kräften einsetzen; wird uns der Sieg sicher fein. Ortsgruppe Erding Liebe Frontkameraden! Der Mai ist gekommen — lichte Blüten — leichte Wolken — warmes Sonnenlicht auf Hellem Grün —; vorbehaltlich einer dreitägigen Abänderungsoerordnung des Eis-triumvirates: Ponkratius; Servatius; Bonifacius. Dr'um gleich in der nächsten Morgenfrühe hinaus in den Stadtpark auf das kleine Holzalmbänkchen bei dem Bogen-brückchen an der Sempt und — mithorchen! Rauschen — klingst himmelan; Ruhe ziehst ringsheran; nur Vögleins leiser Sang Sonnenwärts drang. Menschenlärm — Wortgeschwätz — Unruhhast — schweigen; traumhaft still Zweig' und Ast lispelnd sich neigen — Leuchtend ein Sonnenstrahl glänzt auf im Grünen; Alles in Ehrfurcht still; dir; Herr; will dienen. Dies zieht in kurzer Rastpause durch die Seele; um mit so tieferem Mit- und Dankgefühl bei Euch zu sein; die ihr in diesen Stunden für Millionen deutscher Kinder und Frauen ertragt — leistet — und — opfert; was mit Worten nicht zu sagen ist. Nehmt diesen Pfingstgruß der Heimat an Euch ihr Treuen und die Heimat arbeitet mit. Die Wirtschafts- und Handwerkerorganisationen fördern in gleichmäßiger Zusammenarbeit die planmäßige Verwertung von Rohstoffen; Ersatzstoffen und Nahrungsmitteln. Die Frühjahrssaat einschließlich Kartoffelsaat ist bei günstiger Witterung beendet worden. — Das hohe Ergebnis der nationalen Spenden allerorts beweist den Zusammenhang zwischen Front und Heimat. Die rege Bautätigkeit hat 26 neue Wohnungen erstellt. Die Erziehungsmethoden unserer Jugend zu Gemeinschaftssinn und Gesundheitspflege bewähren "sich täglich und stille Freude erfüllt uns beim Anblick der frisch dahin ziehenden HI und BDM; des Heeres und der Heimat wertvollster Besitz. Als weitere Opfer bodenständiger Kobolde sind bisher wieder als verloren aufzuführen: ein Lodenmantel; ein Bubenmantel; ein Paar Herren- und ein Paar Damen-fahrräder (gleich und gleich gesellt sich gern); ein goldener Damenanhänger (vermutlich durch einen lebendigen Anhän 4

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

07/1940

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

43

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 4 Seite 4,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 29. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2822.

Embed

Copy the code below into your web page