Aus der Heimat Nummer 8 Seite 3

Aus der Heimat Nummer 8 Seite 3

Ortsgruppe Erding Wenn der Chronist heute nicht piel zu berichten weiß; so soll damit nicht gesagt sein; daß sich nichts ereignet hat oder daß wir vielleicht geschlafen hätten. Nein; es wurde gearbei-tet und gewerkt; daß die Herren Engländer ihre helle Wut daran haben würden; wenn sie Einblick in unsere herrliche Heimat hätten. Die Ernte z. B. ist eingebracht und der Er-trag ist äußerst befriedigend. Die Hoffnung unserer „sau-beren" Feinde; uns auszuhungern; muß also endgültig zu Grabe getragen werden. Ebenso der Wunsch; daß uns der „Schnaps" für unsere Flugzeuge einmal nicht mehr in dem gewünschten Ausmaße zur Verfügung stehen würde. Von autoritativer Seite erfuhren wir die letzten Tage; daß wir für weitere 10 Iahre auf diesem Gebiete gerüstet sind. Und fo wird ein Stein nach dem anderen herausgeschlagen aus der künstlichen Mauer; die uns von der Teilnahme an den Gütern Kiefer Erde fernhalten sollte. Es dürften zurzeit nur mehr wenige Steine sein Am Ende dieses siegreichen Krieges aber steht das sozna-listische Großdeutschland; das der Führer errichten wird. In diesem Reich wird der erste Bürger der schaffende Volks-genosse fein. Fürwahr ein „Kriegsziel"; für dessen Berwirk-lichung kein Oper zu groß ist. Von dem segensreichen Wirken einer Organisation in unserer Stadt; deren Bestehen nicht allen Bürgern geläufig ist; erfuhren wir; anläßlich der Einweihung eines Gemeinschaftshauses an der Freisingerstraße am 14. 9. 1940. Es ist dies die Technische Nothilfe; deren Männer in freiwilli-gem Zusammenschluß ihr technisches Können und Wissen in den Dienst der Allgemeinheit gestellt haben; um in Not-fällen helfend ernzugreifen. Der Pau dieses Hauses soll vorbildlich für das ganze Gaugebiet sein. Eine Schönheitsreparatur wird zurzeit in unserer Stadt durchgeführt. Fremde Arbeitskräfte sind seit drei Wochen eifrig bemüht; das Flußbett unserer Sempt gründlichst zu reinigen und die Uferböschungen instandzusetzen. Damit geht ein Wunsch vieler Anwohner in Erfüllung. Für Freunde behaglicher Gaststättenkultur zeigt sich der: „Schöne Turm" in neuem Gewande. In aller Stille wurde während des Krieges ein Umbau durchgeführt; der ohne Uebertreibung sehenswert' ist. Eine prachtvolle Gaststube und ein schmuckes Nebenzimmer im altdeutschen Stil legen Zeugnis ab von dem Können unserer Erdinger Handwerker. Ebenso rühmend muß die Fertigstellung von 20 neuen . Wohnungen an der Weißgerberbreite durch die Baugenos-senschaft Erding hervorgehoben werden. Bon einem großzügigen und in seinen Grundlagen soziali-stischen Bauprogramm der Stadt Erding erfuhren die Rats-herren bei einer Besprechung mit dem Bürgermeister. Die Durchführung erfolgt sofort nach Beendigung des Krieges. Unsere Iungens und Mädels von HI und BDM hatten heuer ihren lobenswerten Anteil am Einbringen der Hopfen-ernte. Und jetzt sind die Iungmädel und der BDM mit großem Eifer daran; unseren Soldaten an der Front die Füße warm zu hüllen. Sie haben sich nämlich verpflichtet; 500 Paar Socken anzustricken. Ausgezeichnet wurden mit dem Verdienstkreuz !t. Klaffe: Schirrmeister Hans Liegl und Ebner Toni. Dazu un-seren Glückwunsch! Zahlmeister Walln er Georg wurde zum Oberzahlmei-ster befördert. Geheiratet haben im Betichtsmonat der Kaufmann Her-mann Kraus und die Kaufmannstochter Magd. Billmayer von Wartenberg: der Feldwebel Iohann Nep. Moosbauer von Erding und die Angestellte Helene Mühlpointner; der Feldwebel Iosef Horlacher von Erding und die Stenotypistin Maria Ludmilla Schönberger von Erding; der Wachtmeister Iohann Schnitzbauer; Erding und die be-ruflose Katharina Mühlpointner von Erding; der Kondi-torcidesitzer Rupert Schnell und die Kontoristin Anna Erl; Erding; der Flugzeugfeinmechaniker Friedrich Linkel von Erding und die Kontoristin Maria Gantner von hier. Aber auch neue Erdenbürger sind angekommen: die Mo-torenschlossers-Eheleute Iosef und Therese Stadler haben eine Elfriede Iosefa Maria erhalten; die Flugzeugtischlers-eheleute Georg und Margarete Braun einen Gerhard Friedrich Georg; die Schreinerseheleute Hans und Helene Grab-mayr einen Franz Xaver;- die Gastwnrtseheleute Alois und Agnes Irl einen Rudolf Englbert Ludwig: die Unteroffi-zierseheleute Braun Iohann und Maria einen Gotthard; die Hilfsarbeiterseheleute Iosef Weilermann und Anna einen Iohann; die Feldwebelsheheleute Gerhard und Elisabeth Friede einen Gerd Richard; die Lagerarbeiterseheleute Franz und Maria Wachinger einen Georg und die Porarbeiters-eheleute Iakob und Therese Kerscher einen Helmuth. Sterbesälle haben wir auch einige zu verzeichnen: die Anstaltspfründnerin Maria Scherzt; der Invalidenrentner Thomas Umkehrer; die Hilfsarbeitersehefrau Widl Maria; geb. Fischer. Ortsgruppe Fmsing Neben herzlichen Grüßen aus dem Heimatdorfe einige Dorfneuigkeiten: - 2m heurigen ereignisreichen Sommer konnten die Getreideernte und das Grummet gut heimgebracht werden. Die Kartoffelernte sowie die Herbstsaatbestellung haben bs-gonnen und werden auch gut zu Ende gebracht werden; dafür sorgt schon die Heimat. Eine besondere Erleichterung für diese Arbeiten bedeuten die zahlreichen längeren Be-urlaubungen von Frontkameraden; die auf diese Weise auch die Ernährungsfront stärken. 2m Dorfe ist auf einem Hofe die Maul- und Klauen-seuche ausgebrochen. Glücklicherweise bleibt sie im allgemeinen auf einzelne harmlose Fälle beschränkt; sodaß mit den großen Schäden wie 1937-38 nicht zu rechnen ist. Die Hanriedermutter; eine bis vor kurzem noch rüstige 92 jährige Frau; ist gestorben. Dem Rauch Michl hat der Storch in seinen neugegründe-tcn Hausstand einen kräftigen Stammhalter in die Wiege gelegt. Die bekannte Schauspielerin Wnmmer Annie ist nun in den Ehestand getreten und gründet sich in München einen Hausstand. Ein schwerer Verlust für unsere Dorfbühne. Der Finsinger Heimatberichter. Ortsgruppe FmOeM . . Zelle Pastetten. Liebe Soldaten an der Front! Was ich Euch diesmal gleich zu Beginn zu berichten habe; hat sich in allen Einzelheiten' tatsächlich ereignet und nun lest und staunt:

NSDAP Kreisleitung Erding

Geschichtswerkstatt Dorfen

Erding : Lippl

10/1940

Zeitschrift

97