Aus der Heimat Nummer 11 Seite 7

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Titel

Aus der Heimat Nummer 11 Seite 7

Beschreibung

Porsttzende des.Aufsichtsrates; Pfarrer Jakob Josef; wie-der gewählt; letzterer war wegen Krankheit verhindert. Eine Uebenaschung war es den Anwesenden; als der Rechner bekanntgab; daß wir in unserer Mitte einen Jubilar haben. Blumoser Sebastian (genannt Maschmer Wast); kann in diesem Jahr auf eine 45jährige Tätigkeit als Dreschmaschinist zurückblicken. Mit 18 Jahren in seinem Geburtsort Pesenlern begonnen; 2 Jahre entfallen aus Militärzeit; hat er oft den Weg um 2—3 Uhr morgens nach Eitting; Reisen und Aufkirchen und andere Orte zurückgelegt; um rechtzeitig um 6 Uhr mit der Dampfpfeifs den Beginn der Arbeit anzuzeigen. Blumoser hatte auch einen guten Ruf in den Büchern bei . den Dampfkessel-revisionen. Manchesmal hat die Maschine den Besitzer .gewechselt; aber der Maschinist ist geblieben. Am 27. Nopember fand bei Grainer ein Lichtbilder-vortrag .„Der Kartoffelkäfer" statt. Mit großem Interesse folgten die zahlreich Anwesenden dem Bortrag. Eingerückt sind: Stuhlberger Peregrin und Kaspar Haas von Fraunberg; Sebastian Blumoser von; Pandberg und Andreas Huber von Weg. Während der Abwesenheit des Kassenleiters Haas; übernimmt Bartl Fuchs die Führung der Kassengeschäfte. Euch allen meine Kameraden der Front; herzlichen Gruß aus der Heimat. Ortsgruppe Grünbach Liebe Kameraden! FAnton Leneis; Schneidermeister von Riedersheim; zurzeit Soldat; wurde mit Frl. Maria Schmucker-Mauggen in Bockhorn getraut. Sie haben sich am Ortsausgang in Bockhorn ein neues Wohnhaus gebaut und dasselbe bereits bezogen. Am 23. November wurde in unserm bekannten Bräu-stüberl wieder ein Film gezeigt; „Der Waldrausch". Trotz schlechtem Wetter hatte sich wieder eine große Anzahl von Besuchern eingefunden. Bei Gastwirt Förster wurde eine Pflichtversammlung über den Kartoffelkäfer durchgeführt. Die Versammlung war mit einem Lichtbilderoor-rrag verbunden. Frau Maria Faltermeier von Grünbach ist durch Nierenvergiftung sehr schwer ertrankt und liegt schon seit einigen Wochen. Wir wünschen der Frau baldige Besserung. Schneidermeister Wandinger; Grünbach will sich nun wieder verheiraten. Er wird nächste Woche mit einem Fräulein aus Taufkirchen getraut. Hans Tru-aisch; der 4V Jahre im Schloßgut als Oberschweizer tätig war;'ist nun in den Ruhestand getreten. In seinem neuerbautem Heim will er seinen Lebensabend verbringen. Herr und; Frau Herl; bisher im Schloßgut tätig; hatten bei der Bader Mari Wohnung bezogen. Dem Schreiner sen. vyn Reisach wurde die Räucherkammer gesperrt. I. Lechner sen; pon Grünbach;; der den Schlüssel in seiner Hosentasche stolz umherträgt; hat nämlich auch seinen Anteil an dem vielgeliebten Geräucherten. — Ium Schluß wünschen wir Euch alles Gute und hoffen; daß Ihr alle bald in Urlaub kommt. Heil Hitler! Luber. Ortsgruppe Grüntegernbach >. Soldaten — Kameraden! Der Kalender zeigt heute den 14. Dezember und wir stehen vor dem schönen Weihnachtsfest. Viele von Euch werden dieses Fest fern der Heimat feiern müssen und denen möchte ich mit meinem heutigen Bericht nus der Heimat eine kleine Kurzweil schaffen. Also höret; was sich in den letzten Wochen in und um Grüntegernbach zugetragen hat. . Der Tod hat in unserer Gemeinde Einkehr gehalten. Nach langem Leiden verstarb die Haagmeier Magdalena im Alter von 77 Jahren. Dem Kameraden Älex Zotz legte der Storch ein kleines Mädel; das vierte Kind in die Wiege; dem AnLermeier Sepp von Solling brächte er ebenfalls ein;kräftige/Mädel; dem Bauern von Hub eine kleine Rosa und dem Bauern Lex von Loh einen kräftigen Johann Baptist. Wir freuen uns mit den glücklichen Eltern und gratulieren herzlich. Der Schneider Willi von Grüntegernbach ist zum Unteroffizier befördert worden. Unsere herzlichste Gratulation. Ueber die Beförderung hat er sicher seines schneidigen Umschmiß mit seinem Kameraden am Krahamer Buckl vergessen und seine zerschundenen Hände sind mittletweile wohl auch geheilt und auch die verletzten Schultern; Füße usw. seines Kameraden. Ja; sowas kann vorkommen. Für den Fall; daß der 'Mascher Hans einmal noch einrücken müßte — er war im letzten Krieg" schneidiger Schwalanschär; das hat er vor einigen Wochen bewiesen; als er die Mulli von der schönen Stadt Landshut teilweise hereintrieb oder ritt und sich dabei ganz wehleidig aufgeritten hat; weshalb ihn alle sehr bedauert haben — könnte; uns der Bader fehlen. Damit wir nicht in diese mißliche Lage kommen; haben wir einen neuen Barbiersalon aufgemacht. Dieser wird aber bloß sonntags' zu vorgerückter Nachtstunde geöffnet. Dieser Salon liegt mitten im Dorfe und ist für jedermann zugänglich. Mit Vorliebe werden hier langjährige; anschimmelige Schnauzer schmerzlos entfernt und; was die Hauptsache ist; jeder bekommt für diese Prozedur noch einen anständigen Patzen geprägtes; Papjer und Zink. Wir müssen nur noch um einen Verschönerungsmeister schauem; der die also Rasierten noch ein wenig verschönert; daß man sie hernach noch kennt. Sonst Kommt es vor; daß einem die Alte mit einem Saukrach in Empfang nimmt; wenn vor ihr ein bartloser Jüngling in den besten Jahren steht. Du lieber ' Gott;"'was nicht alles zu vorgerückter Stunde vorkommt. Da zechten einmal wackre Männer beim Bräu in Kraham; auch ein bißchen länger als sie anfangs glaubten. Mittlerweile war; es stockfinster geworden. Wer die herrlichen Ausfahrten von Kraham bei Regenwetter kennt; den nimmt es nicht übel; daß da allerhand passieren kann. Also besagte Männer traten nach verschiedenen Himmelsrichtungen zu je zweien den rutschigen Heimweg an. Ein Paar mußte an einem Bach vorbei^ Infolge der Dunkelheit gerieten sie anscheinend vorbei; ohne daß es einer merkte. Plötzlich merkt der erste den Verlust seines Kameraden und wartet eine Viertelstunde ohne Erfolg. Da fährt er ein gut Stück des Weges arschleng und trifft ein paar Männer; die mit einer Stallaterne den Graben absuchen. Auf die Frage; was sie den hier suchen; riefen beide; sichtlich erleichtert: Iessas; da bist ja; wir ham gmoant; du warst im Bach dasuffa! — Und friedlich zogen beide nach Hause. Einmal ist irgendwo ein großes. Geburtsfest gefeiert worden; wozu auch ein paar Tage hernach der Schwager kam. Diesem wollte man eine besondere Freude bereiten und einen Geburtstaggockel; den man ihm noch eigens^ gespart hatte; opfern. Der Hahn sollte geschlachtet werden und war schon halb tot. Da nahm er nochmals Reißaus und lief hinter dem Haus über .den steilen Berg hinauf; daß man ihn bald nicht mehr erwischt hätte. 7

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

01/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

142

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 11 Seite 7,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 27. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2923.

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