Aus der Heimat Nummer 11 Seite 9

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Titel

Aus der Heimat Nummer 11 Seite 9

Beschreibung

Ortsgruppe Hofkirchen Liebe Kameraden! Zum letztenmale in diesem Fahre schreibe ich heute den Heimatbericht. - Es wintert bereits stark und unser stilles Dörflein siegt eingeschneit. In unseren Herzen kehrt schon weihnachtliche Stimmung ein und an diesem deutschsten aller Feste; dem Weihnachtsfest; fliegen unsere Gedanken zu Euch an alle Fronten. Die Heimat dankt Euch allen für Euren tapferen Einsatz im vergangenen Jahr und Euch eine kleine Weihnachtsfreuöe zukommen lassen als lieben Gruß und Dank. — An Neuigkeiten kann ich diesmal nicht viel berichten; nur der Haller Alisi' hat eine veranlaßt. Der findige Kopf hat nämlich sein Häusl um ein ganzes Stockwerk gehoben.. Des kennts jetzt nim-ma; das schaut; aus wie eine kleine Villa im „Iebirgsstil". Familienzuwachs gabs beim Josef Bauer in Heidstätt; nämlich einen kräftigen Buben; ebenso 'beim Grundner Bärscht in Maierklopfen während seines Urlaubs. I glab; der Barscht hat immer zu viel Urlaub. A paar Rekruten gibts a wieda; na ja; die brauchen halt a bißl überhol'n. In die Ehe treten nun ein: Hartl Valentin; Bauer in Pfaffing; mit Marie Lechner von Oberhofkirchen. — Kriegsgetraut wurde Rauchbarch Georg mib Theres Huber von Mühlberg. Der Peter Brenninger Hot ma a eppas zuakomma lassn' zum eirucka in die Heimatzeitung unta dem Motto: „Rekordschlaga — natirlk aus Moaklopfa". Aba Buam; - des laß i liaba aus; des war zu gefährlich! Jetzt seids neigiri; gell es Ba... Aba wems ogeht; der woaß! Und zum Schluß meine liebe Kameraden; wünsche ich Euch allen im Namen der Heimat eine frohe Weihnacht Und ein gesegnetes Neujähr; baldigen Sieg und vollzählige Heimkehr. — Siegheil für 1941! Ortsgruppe Langengeisling Ob ers wohl lassen kann? So hieß es neulich bei unserm Pg- Kurbi Heihneier; welcher beim Schreckensteinspielen vom Pech verfolgt war und zweimal ganz sauber geschröpft wurde. Aus das hin machte Kurbi Schluß mit diesem Schreckenspiel und ging mit 3 Pfg. auf eine Wette ein; je 5.— Mk.; daß er ein Jahr nicht mehr Schrecken-stein spiele. Familienzuwachs. Nach siebenjähriger Ehe kehrte Gevatter Storch doch auch bei Ludwig und Maria Huber ein und legte ihnen als ersten Sprößling ein kräftiges Mädel in die Wiege. Leider war die Freude der Eltern nur kurz; denn das Mädchen ist näch drei Wochen schon wieder gestorben. Versammlung. -Am Montag; den 2. 12. 40 fand im Gasthaus Pfanzelt eine sehr gut besuchte Aufklärungsver-sammlung statt; in der ein Vertreter des Kartoffelkäferabwehrdienstes; Außenbezirk Ebersberg; über- den Kartoffelkäfer und seine Bekämpfung sprach. Der dabei vorgeführte Film zeigte Bilder aus dem Leben des Kartoffelkäfers. Alle Besucher konnten sich über die Schädlichkeit dieses Insektes überzeugen und erhielten gleichzeitig Aufklärung über die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen. In der anschließenden Gemeindeversammlung; bei der eine Reihe wichtiger Angelegenheiten besprochen wurden; ging es ziemlich lebhaft zu. Zwei Tage darauf fand beim Mitterwirt ein Licht- bildervortrag Iatt unter dem Motto: „Wir fliegen gegen Engeland"; welcher durch die Erklärungen des Pg. Anneser sehr interessant war. Das Gastzimmer war vollbesetzt. - Der Berichterstatter aus Eichenkofen meldet: Der Neumeiervater Josef Holmburger wurde am Donnerstag; den 5. 12. unter großer Teilnahme zu Grabe getragen. Aber jetzt! Wenn auch; wie ich Euch das letzte Ma! mitteilte; bei meinem Erscheinen in der Wirtschaft — und das ist gar nicht so selten — urplötzlich alles sich in großes Schweigen hüllt; die ham nämlich immer Angst; daß in d'Heimatzeitung Komma; hab' ich doch wieder was aufgetrieben; was Euch Spaß machen wird. Auch Kuchenbacken ist eine Kunst und unsere jungen Madl sind da eben weit voraus. Nur nicht sparen beim Backen; so dachten sich die Beiden; die Marie S. und die Anni Sch. Der Kuchen war ja nicht gar so groß; aber dennoch brauchte myn so ca. 40 bis 15 Eier. Ja; so weit ist er jetzt fettig — und auf einmal! fällts der Mari ein; daß ma da natürlich ein Pulver auch braucht und schnell hams oans einig'haut. Gut; der Kuchen ist fertig und weil da alte Vater mit seine 65 Jahr am Bück! alles verkosten muß; is ihm auf oamal schlecht worn und hätt er bald den unfreiwilligen Aufenthalt im A. nicht mehr verlassen können. Denn dö zwoa Madl ham nämlich dös Pulver verwechselt; die Mari hat a Lecksuchtpulver und die Anni a Kehlsüchtpulver; dawischt. Da kann man sich die Gesichter sehr gut vorstellen. Ja; ja; mei lieber^ Mo; laß a andersmal die Leckerei; denn du woaht; da Adam hats auch schwer büßen müssen; den hams natürlich kurzerhand vom Paradies nausg'haut. Der Fuchs und der Hund sind keine guten Freunde; aber der Besitzer schreibt sich Fuchs; dennoch sind sie gut Freund. Der Herr natürlich; der hat dös Hundsvieh sehr lieb; die Frau dagegen hat das Gegenteil; weil der Krippi soviel frißt; Ja; da hat die Frau scho recht. Und mit lauter Raten und Streiten wurden sie einig und der Hund muß fort. Wohin; ist natürlich nicht besprochen worden. Aber als was soll man dös Vieh vokafa; sagt die Frau; als Hofhund gehts nöt; weil er net da-bleibt. Als Schäferhund sagt da Mo; aber noch besser sagt die. Mari: als Jagdhund; denn der' kann fei damisch renna. Und ganz saudumm ists mit dem Hund nausganga. Da Sepp is in die Stadt und hat den Hund als Schäferhund um 30.— Mk. (?) an den richtigen Mann gebracht und unterdessen hat die Mari den Jagdhund zum Jagdaufseher g'führt; der hat ihm dann dös Renna scho aus-blast. Und wia da Sepp heimkam; schreit er glei von weitem: „Mari; da Hund is vokafft; um 30 Mark". „Waas sagt die Matt; du; i muß dir scho sagn; da Hund is scho hi!" „Und die 30.— Mark?" schreit da Sepp; „dö san natürlich auch hin"; sagt die Mari! Ortsgruppe Langenpreising Liebe Kameraden! Der Winter ist in unser Deutsches Land gezogen und die Weihnachtsgrüße fliegen Euch entgegen; Euch; die Ihr draußen irgendwo Wache haltet. Die Heimat dankt Euch aus vollem Herzen. Ich schließe mich diesem Dank ganz besonders an und möchte Euch mit als Weihnachtsgruß die neuesten Nachrichten aus der Heimat senden: Also ausgepackt! ; . - . ; Ein Stammhalter ist angekommen bei Alois Reiser; 9

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

01/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

144

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 11 Seite 9,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 27. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2925.

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