Aus der Heimat Nummer 12 Seite 3

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Titel

Aus der Heimat Nummer 12 Seite 3

Beschreibung

Papier und Federhalter; um einen Feldpostbrief all das anzuvertrauen; was seine. Seele bewegt. Manch. Päckchen wird geschnürt; um den Weg zu einem von Euch ins ferne Land M wandern. Wir denken Euer! / Bei Gastwirt Kratzer in Misterlern fand eine Filmvorführung statt. „Kampf und Sieg in Norwegen". Die Bilder wurden begeistert ausgenommen. Der monatliche Sprechabend der hiesigen Ortsgruppe fand am 21. Dezember statt. Die Rekruten der Gemeinde hielten bei Gastwirt Georg Scherzi ein Tanzkränzchen ab. Am 5. Fan. 41 fand bei Ludwig Kratzer in Mitter-lern der Fahresappell der Kriegerkameradschaft Berglern statt. Kaspar Fruhstorfer von Glasiern wurde als Führer und Josef Maier von Niederlern als Kassenkeiter ernannt. Betreffs Luftschutz fand für Mitterlern und Niederern eine Versammlung bei L. Kratzer uniL für Berglern und Glasiern eine bei Gastwirt Scherzi statt. Der Eisstockkönig Fellermeier kämpft oft mit Händen und Füßen um den Sieg. Sein Auge und sein Arm wären noch gut; aber die Kraft. verläßt ihn beim Geldschuß; denn er bleibt meistens auf der Mitte der Bahn pappen. Unserem lebhaften Radmacher;Lenzl ist im neuen Jahr ein Unglück widerfahren. Seine Kathl aus Glasiern; ist ihm. untreu geworden. Schwer läßt er den Kopf hängen; aber mit gutem Zureden wirds schon wieder gehen. Dem Bauern Dorenz von Berglern wurde- das vierte Kind in die Wiege gelegt; eine kleine Erna. Ortsgruppe Dorfen Es hat sich im Laufe der Zeit trotz unserer Verschwiegenheit herumgesprochen; daß der Winter ausgebrochsn ist. Bei dieser Jahreszeit ;muß man sich auf .irgend eine Weise die nötige Wärme verschaffen. Die einen tun Eis-stock schießen; die anderen rodeln oder fahren Schi; die dritten machen sich warm mit einem Wettlauf zum Standesamt. Tatsächlich; um die Jahreswende hat ein wahrer 'Sturmangriff auf das Standesamt eingesetzt; der Bürgermeister arbeitet im Schweiße seines Angesichtes am laufenden Band; einschichtig gehen die jungen Leute hinein; zwie-spännig- kommen sie heraus und starten ins Leben. Zum Beispiel: der Eiglsperger Marti hat sich trauen lassen mit Frl. Mariele Gruber. Das ist was mit der Fugend; kaum kennen sie sich ein paar Tage; schon heiraten sie. Bleiben wir gleich beim Haus: der Hausmeister; Georg Wimmer hat Frl. Huber geheiratet. Zwei Ehepaare in einem Haus; das reicht fürs nächste;; aber wir werden wvhl schon bald wieder eine Hochzeit auf dem Eiglsderg zu berichten haben. Der Unterarzt Dr. Rudi Menzer; dessen Beruf es mit sich bringt; daß er von der Hand im.Mund lebt; hat sich mit Frl. Lotte Eckert kriegstrüuen 'lassen. — 'Jetzt haben wir noch einen Kriegstrauungsfall: der Sanitäts-UMroffizier Josef Engl-meier hat Frl. Lärilie Marx geheiratet und ist bald darauf wieder in dir Iodspionabteilung eingerückt. Auf dem gewohnten Weg ohne kriegerische Beschleunigung hat der Oekonomiebaumeister Fosef Hafner Frl. Maua Lan-dersdorfer geheiratet: Und um das Standesamt noch hoher auf Touren zu bringen; hat am gleichen Tag wie der Eiglsperger Marti auch der Bauer Martin Wastl von Eck sich trauen lassen mit Frl. Ottilie Kranzmaier. Allen unsere besten Glückwünsche! Bei diesem großen Umsatz trifft auf den einzelnen natürlich nicht viel von den Glückwünschen; aber es ist gut gemeint. Wie Euch bekannt ist; haben wir in Torfen einen Bauzug des Reichsarbeitsdienstes. Unsere Mädels wissen'? besser als Ihr; und wir können den heißen Geschmack der Mädchen wohl verstehen; denn es sind lauter Prügelmannsbilder; keiner unter einem Meter achtzig. Dem großen Fritz sein Vater müßte seiNe hellichte Freude daran haben! unsere Mädchen Habens ja auch. Ja; nun zum Arbeitsdienst. Wir haben einen Arbeitsdienst. Der hat. an Silvester einen fröhlichen Rummel gemacht beim Streibel; daß die ganze Jugend kam; sah und besiegt wurde. Und eine kurze Weile später haben die Arbeitsdienstmänner Abschied gefeiert; weil sie wcgkom-. men. Na ja; und an dem Tag; wo sie wegkommen sollten; kam der Befehl; daß sie dableiben werden. Deswegen hat man die Abschiedsfeier doch gehalten; und das war sehr abschiedsfeierlich. Sie haben auch recht gehabt. Denn jetzt; heißt es; kommen sie doch weg. Wir möchten aber nichts verreden. Am Ende bleiben sie vielleicht doch da und haben - zweimal Abschied gefeiert; oder sie feiern wieder Einstand und kommen dann fort. Das ist sehr schwierig. Und eigentlich ist'ja der männliche Arbeitsdienst da; um ein Lager zu errichten für den weiblichen Arbeitsdienst. Wenn die jetzt.weggehen; ohne daß das Lager weitergebaut wird; bekommen wir niemals-Maiden. Und wo sich jetzt die Mädchen lang genug gefreut haben; möchten die Burschen auch einmal wenigstens eine Augenweide haben. Das wird wohl aufgespart; bis Fhr alle heimkommt. Nun zu den ernsten Dingen des Daseins: der Tod hat in diesen paar Wochen reiche Ernte gehalten. In Hart-heim bei Linz ist der Bäcker Martin Zehetner gestorben. Frau Gallenberger; die Wäscherin Elise Kronseder; Frau Anny Prübst und Frl. Therese Riedl sind gestorben. Ein- paar ernste Unglücksfälle bleiben zu berichten: beim „Grünen Baum" ist neulich der Postschlitten umgekippt; der Postillon hat einen Schädelbruch erlitten. Am Tag zuvor hat sich am Rathausplatz ein größlicher Unglücksfall abgespielt. Der 12jährige Mathias Dengl hat sich än einen Hölzschlitten angehängt; der ebenfalls holzb.eladene Anhängerschlitten ist ihm über ein Bein gefahren und hat es so zerquetscht; daß es abgenommen werden mußte. Der Elektrotechniker Rudolf Wimmer hat sich beim Schifahren ein Bein gebrochen. Et.iche Familienneuigkeiten: Frau Elise Steinbeißer; die -Witwe des früheren Wasserwarts; sit siebzig Jahre geworden. Die Oberweichenwärtersgattin Frau Widl hat dreiviertel Jahrhundert vollendet. Und die' Kaufmannswitwe Frau Therese Streibl ist achtzig Jahre geworden. Sie wird uns zwar einen Ländler blasen; weil wir davon Notiz nehmen; aber- was geschrieben ist; ist geschrieben. Der Riedmoar Karl ist zum Unteroffzier befördert worden. Wir haben ihn vor Jahren schon zum Generalmusikdirektor ' befördert.' Die Feuerwehr — Feuerlöschpolizei — ist auch im Krieg nach den gegebenen Möglichkeiten rege. Bei einem'Appell wurden 15 Mann durch den Kommandanten vereidigt. ; Eine ganz große Sache hat KdF gebracht mit dem Bortrag „Mit Schiff und Farbfilm um die Welt". Saal voll Leute; schöner Bortrag; prächtige Bilder; große Anerkennung. . Jetzt sollen diese paar Zeilen mit Feldpost und Druckerschwärze um die Welt fahren; wenigstens bis dorthin; wo sie Euch antreffen;' und unsere besten Grüße übermitteln. ; 3

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

02/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

154

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 12 Seite 3,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 29. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2935.

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