Aus der Heimat Nummer 12 Seite 7

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Titel

Aus der Heimat Nummer 12 Seite 7

Beschreibung

Hecken ist die Diphtherie ausgebrochen. Für den einzigen Sohn gab es Keine Rettung mehr. Er ist am 14. 1. beerdigt worden. Oberstrogen. Der Familie Pichlmeier (Wangerbauer) hat der Storch einen kräftigen Stammhalter in die Wiege gelegt. Wir gratulieren zu'einem weiteren'halben Dutzend. Riedersheim. Da Franze; Ihr kenuis doch an Wirt; a Dimdl hams ihm bracht. Aber man muß Gott für alles danken. Der Polenfeldzug war ja a dazwischen. Glück auf fürs nächste Mal. Heil Hitler! L u b e r. Ortsgruppe Grüntegernbach Kinder; wie die Zeit vergeht; Kinder; wie die Welt sich dreht...! Wieder sind dreißig Tage vergangen; seit ich Euch die letzten Nachrichten aus der Heimat gesandt habe. Es ist nicht immer seicht; die Frvntzeitung' mit Nachrichten zu füllen; aber es gibt doch immer Leute; die in außerordentlich liebenswürdiger Weise den Stoff dazu liefern. Wo soll ich beginnend Ich denke am zweckmäßigsten. beim Standesamt. Der liebe Storch hat dem Limmerkarrer ein kleines frisches Mädel in die Wiege gelegt; wozu wir herzlich gratulieren. Im hohen Alter von 73 Jahren und einem Monat starb schnell und unerwartet die Meindlbäuerin Eine Herzlähmung hat ihrem überaus schaffensreichen Leben ein jähes Ende bereitet. Wir haben sie unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen und wir wollen ihr ein ehrendes 'Andenken bewahren. Der Merxn Wast hat sich zum Zeitvertreib kriegstrauen. lassen und hat seinen künftigen Wohnsitz; nach Walkersaich verlegt. Wir wünschen ihm Und seiner Frau recht viel .Glück und Segen für den - ferneren Lebensweg. Ihr könnt Euch' an ihm ein Beispiel nehmen; denn er hat Euch -gezeigt; wie man den Urlaub nutzbringend auswerten kann. Denn; wenn man Junggeselle bleibt; dann kann es einem ergehen wie dem Tappergerjack. -Dieser läßt seit vielen Jahren in Ermangelung einer sorgenden Frauenhand seine Wäsche beim Luckiwei waschen und zwar immer zu seiner vollsten Zufriedenheit; wie er selber oft schon rühmend er-' wähnt hat. Aber neulich gab es eine unliebsame Verwechslung. Als sich der Iock in seinen Sonntagsstaat werfen wollte und dabei auch ein neues Pfoad 'anziehen will; Paßte es ihm zu seinem großen Schrecken nicht. Die Aermel waren zu kurz und der Halsausschnitt sehr offenherzig und; verführerisch weit.'' Er ging zum Trappergertamer und ließ sich besehen; um eventuell einen guten Rat zu erhalten und sagt: Ietz do schau her; do Hot mia des Luckiwei de Irme obgschnitt'n und weit is dös Hemad worn; ma mächts net glabn! Da entgegnete der Tamer mit Kennermiene: Du Hias; dös is ja a Hemad vorn Luckiwei!!! Dachte sich der Iock: Ja; wos woas a Fremda; schlich sich schamrot in seine Kammer; tat als ausgesprochner Weiberfeind; einen gräßlichen Fluch- auf das zarte Geschlecht; zog das verhexte Hemd aus und legte sich drei Tage mitsamt der Unterhose ins Bett; damit er koan 'unkeischen Dram net kriagt. Ja; ja; so san unsere Jüngling. Da Luckimo macht jetzt die Gräber aus; wenn jemand stirbt; weil der Alfons beim Militari sein muß. Neulich hat er wieder eins geschaufelt; legte sich nach getan« Arbeit selbst hinein; damit es gewiß nicht zu kurz ist und schlich sich dann hintenherum; damit ihn die Alte nicht sah; zum oberen Wirt; um gleich 'mit der Gremeß zu beginnen; damit ja> nichts versäumt ist. Als man den Sarg hinabsenken wollte; war das Grab zu kurz. Der Lucki hatte nämlich seine Haube abgenommen beim Probieren und so stimmte das Maß; genau wie damals; Als er beim Brottragen in drei Bezirksämter gefallen ist. Da hat er seine edle Bisage bös verzogn; weil er bald nicht in die Gremeß hätte gehen dürfen.' Am Silvestertag mußte; ein Bauer aus der Gegend westlich von Grüntegernbach eine Sau zum Haidertoni bringen und . selbe vereinbarungsgemäß am Neujahrstag wieder abholen. Da wollte der Mann der Einfachheit halber seinen Mulli einspannen; um das edle Borstentier per Schlitten heimzuschaffen. Als er nun über das Brückerl an das Wilnhamerbachl kam; sträubte sich der Mulli und wollte nicht hinüber. Ja; wozu hat man denn eine Geisel! Und siehe; der Mulli tat einen Schritt und lag im engen Graben mit den langen Beinen nach oben in der Luft umherfuchtelnd. Oh Schreck; das unschuldige Büchlein staute sich und der Mulli war auf dem besten Wege; einen ganz und gar unnatürlichen Untergang im Wilnhamerbachl zu finden. Da müßte der Bauer spreizbeinig übeA den Graben stehen; um dem Mulli den Kbps hochzuhalten; um ihn vor dem gräßlichen Tod des Ertrinkens zu erretten. Glücklicherweise kam gerade des Wegesseine Frau; welche in Erkenntnis; der Gefahr für das edle Tier; gleich die hilfsbereiten Anzinger holte; welche den Mulli mit vereinten Kräften aus dem unfreiwilligen Bade hoben. In der Eile des Gefechtes. hatten sie das Tier auf der verkehrten Seite aus dem Bache - gezogen und der Bauer mußte es nun über Änzing nach Hause weisen; um es dort trocken - zu legen. Die Sau hat der Mulli am selbigen Tage nicht mehr holen brauchen. Noch eine große Viecherei hat sich zugetragen auf der Strecke Elsenbach—Wasenlegernbach. Der Wastl von Elsen-bach hatte eine schönen'-Ochsen verkauft und sollte ihn nach Wasentegernbach an die Bahn bringen. Dort merkte das Sechstem scheinbar; was nian mit ihm vorhabe; nahm Reißaus in Richtung Heimat. Als es der Maurer Hans auffangen wollte; flog er in hohem Bogen über einen Bretterstoß. Ein Weiberleut; daß das Tier hinter sich daher-stürmen; sah; rannte weit in die Wiesen und ließ es passieren. In Grüntegernbach wollten es ein paar Beherzte aufhalten; wovon ihnen aber der Bäckerwirt; der mit den Händen in den Hosentaschen vor seiner Türe stand; abriet; weil es .der Ochs scheinbar nicht recht beinander-habe; wie . er meinte. Also kam der Ochs früher als der Wastl zu Hause an; ohne daß er von der Hausfrau bemerkt worden wäre. In Ermangelung einer besseren Unterkunft nahm der Ochs in der Holzschupfe behelfsmäßig Quartier; woselbst er vom heimkehrenden Wastl mit Hilfe eines Seiles und eines Nachbarn eingefangen werden konnte 'und endgültig an die Bahn mußte. Der Bäckerwirt hatte dort eine Kuh und einen Geißbock. Die Kuh wurde beim Anblick des Ochsen wild; trat irrsinnig auf dem Gatter; / in dem der Geißbock war; umher; sodaß man den Bock bereits aufgegeben hatte. Als die Kuh einigermaßen besänftigt war; nahm der Bäckerwirt seine Hände aus den tiefsten Tiefen 'seiner Hosentaschen; um nach dem totgeglaubten Geißbock zu sehen. Und o Wunder; dieser war noch ganz. Bald hätte der Bäckerwirt auch noch für den entstandenen Schaden aufkommen müssen; aber der Grießbauer hat die Sache noch gut regeln können. Unser Fleischbeschauer geht gerne zum Dämmerschoppen zum oberen Wirt; 'weil 'dort immer Leute sind; mit denen er sich gut unterhält oder die er; wenn es sich gerade schicktz 7

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

02/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

158

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 12 Seite 7,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 2. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2939.

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