Aus der Heimat Nummer 13 Seite 5

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Titel

Aus der Heimat Nummer 13 Seite 5

Beschreibung

lag auf dem Zehmerbuckl und einige Sportbegeisterte vom Werk übten fest drauflos; als auch der Schorschi gerade des Weges kam. Eine Zeitlang schaute er den Zauber an und schon erwachte in ihm der große Sportsmann. Auf sein Ersuchen hin; schnallte ihm einer der Brettlhupfer seine Schwartlinge an Und der gewandte Schorschi sauste fast „stilecht" den Hang hinunter bis — ja; bis eben unten ein Zaun kam und.dann war es aus. Zuerst flog der Hut davon; eine glänzende Platt » leuchtete zum Winterhimmel; der Held stürzte; die Brettl blieben mit den Spitzen im Zaun stecken und hilflos lag die tapfere Skikanone im Schnee; erst durch fremde Hilfe konnte der so jäh erwachte Sportler wieder auf die Beine gebracht werden. G'feit hat ihm weiter >gar nichts; aber „a varreckte G'schicht is dös mit dö Brettl mei Liaber" meinte Schorschi und wie man hört; hat er die geplante Beteiligung an den Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch zurückgezogen und packt jetzt vielleicht doch s'Heiraten. Ski Heul! Ein Rekrutenabschied bei Straßer im Saal brächte unseren jungen Deandl wieder etwas Leben in die Beine. Die verstärkte Kapelle Thaler-Zrl spielte aus und unsere zukünftigen Soldaten tanzten daß die Bude wackelte. Zum Schluß liebe Soldaten grüßt Euch die Heimat. Ver-geßt nicht die Veränderung Eurer Feldpostnummern an die Ortsgruppe zu melden; dann werdet Ihr wieder pünktlich mit allen Neuigkeiten versorgt durch Euer Heimatblatt. Ortsgruppe Erding Wie lange? Die Antwort auf die Frage „Wie lange dauert der ;Krieg noch?"; die in der Heimat so oft wie bei Euch gestellt wird; ist heute wohl dahin zu beantworten: So lange; bis der Führer den neuen Wendepunkt im Kampf befiehlt. Dann schuftiges England; wird es mit dir bald aus sein. . Eine rechnerische Formel gibt es hier nicht; aber eine absolute Gewißheit gibt es — bis zur endgültigen Niederlage Englands. Wir unterschätzen gewiß nicht die Zähigkeit des englischen Widerstandes; aber wir sind sicher; daß jeder Monat; jede Woche und jeder Tag die Kriegsdauer verringert; die englische Niederlage aber um so vernichtender und katastrophaler machen wird. Solange also dauert der Krieg noch. Solange geht der Kampf weiter! Das alles muß sein; damit es endlich ein-" mal wahren Frieden in Europa gibt. Zwischen den Schlachten hat unser Führer Zeit 'gefunden; die Grundlagen für ein alles umfassendes Sozialprogramm der Nachkriegszeit zu schaffen. Das wollen wir ihm danken durch Unseren Einsatz und unsere Treue. Auch die Arbeit und das Geschehen aus Eurer Heimat; von dem ich Euch wieder erzählen soll; von alt den vielen kleinen Einzelheiten im zweiten Monat des Jahres; die Euch so sehr am Herzen liegen; stehen bewußt oder unbewußt vom Einzelnen her gesehen — unter diesem deutschen Gesichtspunkt. ; . ' ' Unsere Heimat schafft und arbeitet; was in ihren Kräften steht. Voran die Bauernschaft; die schon dje ersten Arbeiten auf den Feldern herbeisehnt. Die zweite Ver-sarnmlungswelle zur Erzeugungsschlacht geht jetzt zu Ende. Sie befaßte sich mit wichtigen Erkenntnissen des ersten Kriegsjähres auf der Scholle; hier mit der weiteren Erhöhung der Hackfruchternte. Jedes Fleckchen wird Heuer ausgenützt. Nicht nur die Landwirtschaft will mehr und besser ernten auch in den Gärten soll viel nachgeholt werden — zur Schaffung gesunder Borratswirtschaft; besonders wird der Gemüseanbau gesteigert. Zur Regelung der Wasserabwehr — damit meine ich das Projekt der Semptwehr-Regulierung — ist ein Wasserverband im Entstehen; der neben deU Mühl- und Kraftwerkbesitzern auch die Uferanlieger angehören sollen. Die Durchführung der Arbeiten wird immer; dringlicher; soll uns nicht ein böses Geschick einen neuen Streich spielen. In wenigen Wochen soll die Firma Weinmann München; den ersten Spatenstich tun. Die Gründe und Ursachen der letzten Hochwasser liegen nicht allein an den plötzlich hieherkommenden Wasserfluten; als vielmehr an dem ungeregelten Ablauf dieser Wassermäfsen an den nicht genügend regulierten Betten. Im Frieden wird dieser Lage sicher besonders Rechnung getragen werden müssen. Am Tage der nationalen Erhebung hörten wir alle —' zumeist in der häuslichen Gemeinschaft versammelt — den Führer. Sein Glaube; seine Worte sind uns Befehl. Die Heimatfront wird ihn nie enttäuschen; auch unser Kreis; unsere Stadt will tätig dabei sein. Hans Lutzenberger; unser früherer Kreisbauernführer; erhielt vom Reichsbauernführer den Titel Altkreisbauernführer. Schmiedmeister Hans Kirnberger feierte den SO. Geburtstag; ebenso Frau Rosa Pichler; Goldschmiedmeistersgattin. Zahlreiche rüstige 50er werde ich Euch Heuer noch melden. Tragisch war der Heimgang des Weißgerbereibesitzers Karl Steinberger; den ein Herzschlag im 57. Lebensjahre plötzlich von uns riß. Im 52. Lebensjahre verschied die Maurerswitwe Johanna Pointner; die zuletzt im 'Offizierskasino tätig war. Frau Maria Egger; die i.m Anschluß an eine Geburt eine schwere Krankheit durchmachte; ist fast ganz wieder-hergestellt. — Bei Schmid Karl wurde nachts im Schaufenster eingebrochen und Verschiedenes entwendet. — Der Zimmerbrand in der Wohnung von Frau Scherer im Schlachthaus; wurde schnell gelöscht. — Spenglermeister Eugen Spetzler verbrannte sich durch siedendes Wasser beide Füße. — Die Seidlstraße hat wieder viele Einladungen versandt und so manche schnell fortgeholt. — Auch der männliche und weibliche Arbeitsdienst hat keine Ruhepause eingelegt. Aber stets freuen sich die jungen Leute; aktiven Dienst leisten zu können.- Geheiratet hat der Feldwebel in einem Pionierzug Hans Mühlpointner eine fesche Rottauerin. 'Die Frischgeborenen; die ich Euch kürzlich meldete; entwickeln sich prächtig. Beim Dirscherl Hias scheints; als ob...! Der Fasching geht uns nicht ab. Wir sind jetzt nicht zu karnevalistischer Gaudi aufgelegt. Dafür bietet uns die KdF. reiche Unterhaltung; zumeist ganz hervorragender Art. Da kam zuerst der nationalspanische Meistergeiger Manen zu einem großen Erfolg. Bordfotograf Grosser begeisterte ebenfalls einen vollen Saal mit seiner Reise um die Welt. Zweimal erfreute uns ein Wiener Walzer-Abend im Lex-saal mit einer schmissigen Tanzkapelle bei ^verdient vollem Haus und vorzüglicher Stimmung. Das Winterhilfswerk ist nach wie vor in großer Fahrt. Nach der Sammlung der Beamtenschaft trat am 3; Fe-bruarsonntag die Deutsche Polizei an; die ebenfalls alle Abzeichen verkaufte. Zwischenhinein erbrachte der fünfte; Opfersonntag noch etwas mehr im Durchschnitt wie seine Vorgänger ein. Dann bewies auch unsere Jugend; daß sie propagandistisch schon viel gelernt hat. Auch ihr blieb nichts übrig.

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

03/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

172

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 13 Seite 5,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 28. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2953.

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