Aus der Heimat Nummer 13 Seite 12

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Titel

Aus der Heimat Nummer 13 Seite 12

Beschreibung

Moosinnings «ine große gehaltvolle Dichtung des Haupt-lehrers Dierl zum besten; die in mehreren Abschnitten die große Zeitenwende Deutschlands behandelte. Auch der Spiel-mannszug des Jungvolkes zeigte dabei sein Können. Kreisleiter Breitenstein war sichtlich erfreut über diese einzigartige Begrüßung. /Ortsgruppenleiter Eschbaumer hieß dann alle Erschienenen; insbesondere den Kreisleiter; herzlich willkommen und erstattete anschließend den Jahresbericht. Hierauf ergriff- der Kreisleiter das Wort und stellte der Ortsgruppe mit ihrem tüchtigen Leiter ein gutes Zeugnis für die 10jährige Tätigkeit aus; die er mit der Auszeichnung „Musterortsgruppe" würdigte. Dann stellte er die Pflichten der Parteigenossen besonders heraus und verlangte von jedem einzelnen in der kommenden Zeit hingebungsvolle treue -Arbeit im Rahmen der Parteiarbeit und damit für unser Volk und den Führer. Die zweite Kriegserzeugungsschlacht-Versammlung fand am 11. Februar im Gasthaus Bürger statt. Stabsleiter Möst von der Kreisbauernschaft Freising war der Referent des Tages. Auch ein Viehhaltungs- und Melkkurs wurde durchgeführt; an dem sich 18 Teilnehmer einfanden. Praktische Arbeit wurde in den Ställen geleistet; während der theoretische Teil im Gasthaus Bürger durchgenommen wurde. Sämt liche Teilnehmer sprachen sich lobenswert über das gezeigte und in den verschiedenen Vorträgen Gehörte aus. ^Am 10. Februar war beim Pelzwirt Rekrutenball; inzwischen sind; verschiedene zum' Reichsarbeitsdienst eingerückt; Uk wurden einige gestellt und verschiedene Kameraden weilten in Urlaub hier. Obergefreiter Josef Kressieren wurden mit dem EKII ausgezeichnet. Martiiz Zehetmair wurde zum Obergefreiten und Georg Kratzer zum Unteroffizier befördert. Der junge. Sebastian Loidl von Riring ist bereits zum Gefreiten erhoben worden. > 25 erholungsbedürftige Ferienkinder sind hier eingetroffen und haben bei den neuen Pflegeeltern bereits liebe- / volle Aufnahme gefunden. Altersjubilare können wir melden: Der Schmiedvater Johann Eschbaumer feierte seinen 83. Geburtstag in geistiger Frische. Der Lang Gori kann auf sein 80. Wiegenfest zurückblicken. Nun verbinden wir uns mit dem Standesamt; um zu erfahren; was sich dort in den letzten vier Wochen alles zugetragen hat.; Dies meldet uns; daß sich beim Kastulus in Eichenried nach 12 Fahren als Nummer 4 ein Junge eingeschlichen hat; gerade in dem Augenblick; als dem Pater der Gestellungsbefehl in die Hand gedrückt wurde. Der „elektrische" Hans legte sich einen zweiten Stammhalter namens Erwin zu; obwohl seine Frau auf ein Mädl ver-sesseM war. Die Wieserbei Leni erwarb sich zu ihrer Marianne noch einen Balthasar. Am schwarzen Brett hängt unser Brandmetzger von Eichenried; der Maier Toni; er holt sich die Schmiedmeisterstochter Agathe Hops von Thann auf seinen Hof. . Auch der Tod hatte Einkehr gehalten: Die Hebamme; Anna Lenz starb im 59. Lebensjahre im Krankenhaus Erding. Die Dicklmutter Magdalena Neumair ist im 78. und Theres Scheininger im 60; Lebensjahr von uns gegangen. Nun liebe Kameraden seid alle recht herzlich gegrüßt von Eurer Heimat. - Heil Hitler! Euer Berichter. Ortsgruppe Moosen a. Vils - - 3m Felde; den 15. 2. 41. Lieber Ortsgruppenleiter! Weil Du uns in der Heimatzeitung immer so schöne Brieflein schreibst; muß ich Dir doch auch einmal schreiben; ich; der Kaloriengirgl; genannt Schoki. Ich sitze zu weitest hinten in Potenz bei meiner Tankstelle und warte in Geduld auf die große Frühjahrsarbeit; die uns beoorsteht. Auf Urlaub war ich auch drei Wochen zu Hause; aber leider konnte ich Dir; lieber Ortsgruppenleiter; Deine Pferdegeschirre nicht flicken; da Ich nicht überall hinkommen könnte. Du hast ja so den Sattler-simmerl 11 Tage gehabt und wirst zufrieden sein. Aber wenn ich wieder einmal auf Urlaub kommen darf; ist mein erster Gang zu Dir; aber nicht allein zum anmelden; sondern auch zum arbeiten. Daß Du Mir das Bier am letzten Urlaubsabend bezahlt hast; freut mir heute noch. Im Urlaub selbst hat mir allerdings manches nicht gefallen; z. B.; daß keine Kameraden da waren. Ich mußte daher auch ganz allein am Fest; als der Kreisleiter in Moosen war; hinten bei den alten Austraglern Platz nehmen. Die Mädchen sind auch nicht mehr so lieb zu mir gewesen; wie früher;-nur eine Einzige war zutraulich; nämlich die Oesterreicherin vom Wirt in Frauenberg. Du' weißt ja; lieber Ortsgruppenleiter; daß ich besonders für die Ostmark schwärme; was sich ja.bei den Oesterreicherinnen inReich-vils und beim Wirt in Moosen bewahrheitet hat. Bom Osner Paul habe ich auch eine ganz nette Geschichte gehört; nämlich; daß er den Hengsten- und Pferdemarkt in München gleich um einen "ganzen Tag verschlafen hat. Mir ist während meines Urlaubes ganz wys fürchterliches' passiert; das ich Dir schreiben musz; aber ich habe teuflische Rache genommen; wie Du dann sehen wirst. Als der Stutz nämlich seinen 60. Geburtstag hatte; ging ich abends zu ihm; um zu gratulieren. Der alte Herr; oder besser gesagt Tropf; hatte aber eine ganze Reihe von Flaschen mit alkoholischem Inhalt bekommen; wovon er mich probieren ließ. Nachdem ich aber doch schon in der Tschechei den Slibowitz; in Frankreich den Lherry Brandy und jetzt in Polen den Wodka hinreichend genossen hatte; glaubte ich; auch dem deutschen Kirschwasser und dem Gebirgsenzian Herr werden zu können. Doch mir ging es wie Noah. Ich hatte die Kraft des heimatlichen Brannteweines nicht gekannt und als ich abends die Wohnung beim Fischer-martl verließ; fiel ich statt hinten; vorne bei der Haustüre hinaus; überstieg den Wurzgartlzaun und konnte nicht mehr aus dem Garten hinausfinden. Ich glaubte in einem Konzentrationslager zu sein; das sich ständig drehte und schrie daher fürchterlich; bis mir die gütige Frau Stachl das Pförtlein zür Freiheit öffnete und mir den Weg nach der Heimat zeigte; wo ich erst nach vielen Deckungsübun-gen ankam. Aber ich habe Rache; fürchterliche Rache am Stutz genommen. Denn auf meiner Rückreise zum Truppenteil; habe ich das Krematorium in München besucht und dort folgenden Brief an den alten. Sünder abgehen lassen: Staatliches Krematorium München Ostfriedhof; ' Betreff: Verbrennung Ihres Körpers. Werter Volksgenosse! Da Sie das zuständige Alter erreicht haben und aus Ihrer Anwesenheit keinerlei Vorteile für die menschliche Gesellschaft zu erwarten sind und Sie Ihre Mitmenschen nur mehr ärgern können; haben Sie sich laut Reichsgesetz vom 12

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

03/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

179

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 13 Seite 12,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 5. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2960.

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