Aus der Heimat Nummer 16 Seite 3

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der; kaum ist der Frühling da; unermüdlich für die warme Stube für den nächsten Winter gesorgt. Auch in der Ortschaft sieht man überall rege Hände. Fast bei jedem Bauern wird ein Heuaufzug oder ein Getreideaufzug eingebaut; um die kommende Arbeit leichter bewältigen zu können. Es wurden wieder zwei Bulldoggs von den Bauern bestellt; die ebenfalls bedeutend zur Arbeitserleichterung bei-lragen. Zudem werden neue Düngerstätten^ erbaut; die sick besonders gut und praktisch für die Landwirtschaft bewab-ren. Aber auch sonst ist immer etwas los. Bei Kratze« in Mitterlern wurde der Fall Belgrads richtig gefeiert; beinah hätte es Meinungsverschiedenheiten gegeben; weil wir zu stürmisch mit Euch Kämpfern an der Front vor-gegaggen sind. Auch in Berglern wollte man mit dem Sieg Fortschritt halten; Feinde zum bewältigen waren nicht aufzutreiben; so wurden selbe nur angenommen. Den unauf-' Haltsamen Siegeszug im Südosten haben wir zu Hause mit Anteilnahme; Freude und Stolz auf Euch verfolgt und manche Stunde ist zu Geographieunterricht geworden; wobei eifrig der Balkan und Nordafrika mit Städten; Gebirgen; Flüssen usw. auf der Landkarte gesucht wurden. Gestorben ist der Redl Josef (Straßlersepp) in Erding; gebürtiger Berglerner; den Ihr alle doch gut gekannt habt. Er war von einer schweren Krankheit bereits wieder hergestellt; da trat ein neuer Rückschlag ein; welchen er nicht mehr überwinden konnte. Die xBibergermutter ist im Alter von 78 Jahren von uns gegangen. Urlauber sind da: Uffz. Johann Groß; den wir hiermit zu seiner Beförderung herzlich gratulieren; Gefr. Ott Martin; Gefr. Meßner Sebastian; Eber Josef; Eber Johann. Kameraden; in Gedanken sind wir immer bei Euch und halten Euch zum Endsieg die Faust; auf Wiedersehen! Euer Ortsgruppenleiter. Ortsgruppe Dorfen Die Kleinen Dinge werden von den größeren bestimmt und geformt; was in diesen Wochen daheim geschehen ist; war beeinflußt von den großen Ereignissen auf den beiden Kriegsschauplätzen im Südosten; die Lautsprecher brachten Sondermeldung um Sondermeldung. Alles wurde von den Ereignissen mitgerissen; und ein besonderes Erlebnis war es für alle; daß wir von der Heimat aus den Geburtstag-des Führers im Äihrerhauptquartier erleben konnten. Für uns hatte der Tag einen besonders eindrucksvollen Rahmen dadurch; daß wir ihn begingen inmitten des Kreistages der NSÄAP in Freising. Trotz Krieg und Schmälerung der Verkehrsmittel; konnte jeder einmal nach Freising kommen; die zwei Tage standen am Wendepunkt des Jahres; wo die Geschehnisse wieder den höchsten Einsatz von uns verlangen; während draußen eben sich die großen Dinge einspielen zur Entscheidung. Ueber das Große brauchen wir Euch nichts zu berichten; weil Ihr doch selber mitgetragen habt an den Geschehnissen; daß sie zum Sieg wurden. WirA>aben indes daheim das Unsere getan. -Das Kriegshilfswerk für das Rote Kreuz hat uns wieder auf den Plan gerufen. Wir wollen nicht viel darüber Xeden; es ist doch die selbstverständliche Pflicht; genau so wie das andere; daß jeder Bauer ringsum mit weniger Arbeitskräften seine Felder wieder -bestellt hat; daß überall die Arbeit getan wird; und; wo die Männerhände nicht ausreichen; da tun es Frauen und Kinder. Was dazwischen so geschieht und geschehen ist; das ist wie immer. Die Altschützen haben ihr Endschießen gehalten. Föderl hat den ersten Preis gemacht auf Haupt; Schmidbauer den ersten auf Glück; Föderl hat auch auf Ehrenscheibe den ersten gemacht. Karl Riedmair muhte seine Schützen-königswürde abgeben an Georg Angermeier. Die Schützenkönigswürde wurde aus Meistringe ausgeschossen. — Die Kameraden unseres SS-Sturmes! haben sich auch zu einem Schießen zusammengefunden mit geselligem Beisammensein; Unsere Viehmärkte lassen sich wieder wesentlich besser an. Die beiden Märkte des Berichtszeitraumes waren gut beschickt. Der«Grasmarkt fällt ein wenig aus dek Zeit heraus; yie ihm den Namen gegeben hat. Das ist Heuer überall so; weil das Klima aus den Scharnieren geraten ist. Trotzdem haben wir neulich einen ausgezeichneten Warenmarkt gehabt. In dem Trubel fehlen bloß die Männer und die jungen Burschen; die sonst erst das rechte Leben in die Sache gebracht haben. . Wieder sind zahlreiche Kinder aus dem Nordwesten gekommen. Mütter wie Kinder haben eine gute Aufnahme gefunden; es tut ihnen ordentlich wohl bei uns. Die Umsätze auf dem Standesamt sind nicht jahreszeitge-mäß. Wir zählen bloß etliche Paare; die den Schritt in die Ehe getan haben: der Telegraphenarbeiter Johann Maier von Dorfe» hat sich mit der Damönschneidenn Anna Lux von Oberhausmehring verheiratet; der Feldwebel Anton Bauer wurde getraut mit der Kassierin Antonie Duschnrr in Dorsen. Vom Kriegsschauplatz in Nordgriechenland ist die traurige Kunde gekommen; daß der Gebirgsjäger Erwin Götz gefallen ist. Erwin war vor Jahren Lehrling in der Schlosserei Frohnauer; aus dieser Zeit kennt ihn jeder; wenn er auch kein gebürtiger Dorfener war. Ein Mann ist dieser Tage gestorben; denn Ihr alle gekannt habt: der Postschaffner i; R. Andreas Stark. Zweiundachtzig Jahre ist er alt geworden; aber nur acht Tage war er krank; bis dorthin ist er flink und regsam unter uns gewesen und hat immer noch laufen können wie ein Junger. Die Reihen der Niklbrüder haben sich wieder um einen Mann gelichtet. Beim Lenzenbauern an der Kurve zwischen Schwindkir-chen und Torfen ist der Bauer Lorenz Huber von Mitter-rimbach bei Obertaufkirchen gestorben. Der Arbeiteromnibus hat ihn gestreift und zu Boden geworfen; wenige Minuten später war er tot. ' Bei der Familie Wimmer ist das Unglück schon ein zweites Mal in diesem Jahr eingekehrt. Ein Bub hat sich beim Skifahren schwer verletzt; der andere Sohn Hubert ist kürzlich im 16. Lebensjahr an einem langwierigen Leiden gestorben. Den Schleibingerknecht Johann Seifriedsberger haben leichtsinnige Kinder auf dem Gewissen. Sie haben die Mar-kierpfosten an der Straße über den Kellerberg ausgerissen und auf die Straße geworfen; Seifriedsberger fuhr den Berg mit dem Rad hinunter; stürzte und verletzte sich schwer. Im Bürgerheim ist einer der Aeltesten gestorben: der Privatier Sebastian Wimmer im Alter von 86 Jahren. Einen ganz abgedrehten Burschen hat die Gendarmerie Dorsen neulich geschnappt. Bei einer alleinstehenden Frau in ^Kirnham war während der Maiandacht eingebrochen worden. Wenige Tage darauf wurde der. 38 Jahre alte Franz Reichhart von Algasing verhaftet; der den Einbruch 3

NSDAP Kreisleitung Erding

Geschichtswerkstatt Dorfen

Erding : Lippl

06/1941

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