Aus der Heimat Nummer 17 Seite 3

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Titel

Aus der Heimat Nummer 17 Seite 3

Beschreibung

Mit dem Heiraten rührt sich gar nicht viel; nur ein einziges Paar haben wir diesmal und zwar den technischen Reichsbahninspektor Huge Loipfinger. und die Haustochter Emilie Eber; beide von Torfen. Unser Marktoberinspektor; Herr Anton Leiderer; den Ihr alle kennt; hat an Pfingsten seinen 60. Geburtstag gefeiert. Die Liedertafel hat ihm ein Ständchen gesungen. Frau Anna Widl; Landwirtswitwe; feierte ihren ^70. Geburtstag. Ebenfalls ein Jubiläum feiern konnte die „Bachmayer Julie" wie sie überall nur genannt wird. Sie ist bereits 25 Jahre Zimmermädchen bei Bachmayer und Frt. Therese; Schaberl; Köchin beim Wesner; konnte ihr 20 jähriges Dienstjubiläum feiern. Unsere Diehmärkte werden trotz des Krieges immer besser. Der letzte in diesem Monat hat den Rekord geschlagen mit 170 Stück Großvieh. Es gab auch viele Leute; grab gewurlt hat es im unteren Markt. Leider haben wir auch; wieder etliche Todesfälle. So ist im Alter von 84 Jahren Bezirkskaminkehrermeisteb Wilm gestorben. Er hat sich große Verdienste im Obstbau- und Bienenzuchtverein erworben; dessen langjähriger Vorstand er war. Der ehemalige Brotträger und Rentner Georg Dafinger ist in einer Münchener Klinik gestorben und Wolfgang Probst; der bei der Technischen Nothilfe eingerückt war; ist an einer heimtückischen Krankheit in einem Lazarett verschieden. Eine militärische Abordnung vom Fliegerhorst Erding gab ihm das Ehrengeleits; ebenso eine Abordnung der Technischen Nothilfe. Es legten noch Kränze nieder die Isenregulierung und der Trachtenoerein Wasentegernbach; der auch mit Musik erschienen war. Probst war ja eines ihrer eifrigsten Mitglieder. Er war erst "34 Jahre alt. Vor ein paar Wochen ging ihm sein zweieinhalb Iahte altes Töchterchen im Tode voraus; das an einer schweren Lungenentzündung erkrankt war. Soviel Leid ist innerhalb kurzer Zeit über diese brave Familie gekommen. — Und noch eine überraschende Todesnachricht ist zu verzeichnen: Herr Anton Stürzer; Gastwirt von Dorfe»; ist plötzlich an einem Herzschlag gestorben. Vormittags war er noch beim Heuen auf der Wiese und mittags war er bereits tot. Er war 48 Jahre alt. — Von St. Wolsgang müssen wir den Heldentod eines Gebirgsjägers-melden: Obergefreiter Lorenz Danner -ist auf Kreta gefallen. Er war bereits zum EK. I vorgeschlagen. Herr Max Schmid; genannt Koader Max; ist ebenfalls gestorben und in Schwindkirchen beerdigt worden. Wegen Schwarzschlächterei wurden drei Personen von Dorfe» in Haft genommen. Sie sehen ihrer Bestrafung entgegen. Dem Kartoffelkäfer wird jetzt allgemein zu «Leibe gerückt. Auch in Dorfen sind eigene Suchkolonnen eingerichtet worden; die jeden Montag auf-Kartoffelkäferjagd gehen. Hoffentlich ist diese Jagd erfolglos und wir bleiben von diesem Uebel verschont. Aus der Wunschkonzertspende erhielten vier Dorfencr Soldatenfrauen; die während des Krieges ein Kind geboren haben; je 40 Mark überreicht. ' ' Beförderungen sind uns diesmal auch nicht viel gemeldet worden. Der Wachtmeister Riedl; (Schwiegersohn von Steinbeißer); wurde zum Oberwachtmeister befördert und Am 25. und 26. Mai fand unter der Leitung von Pg.. —Schmiltner Max; unsere große Kanone im Spml; wurde—Sandner der diesjährigeIugendsportkampf statt. Die ge-zum Unteroffizier befördert. Unseren herzlichsten Glück- samte Hitlerjugend der Ortsgruppe hatte schon seit eini-wunsch! ger Zeit tüchtig trainiert und der Erfolg zeigte sich beim . " . . 3 Der Sommerbetrieb im Schwimmbad und in der Lurlt-halle ist eröffnet worden. Im Bad ist es aber noch ziemlich still; es gehen eben die großen Schwimmkanonen ab; die eisern bei jedem Wetter beim Baden waren. Beim Turnen rührt sich ein wenig mehr; die Frauen und Mädchen (turnen sehr fleißig; damit die schlanke Linie nicht verloren geht; bis die Männer alle wieder heimkommen. Daheim hält alles fest zusammen; ohne viele Worte zu machen tut jedes seine Pflicht und arbeitet jeder an seinem Platz. Ihr könnt alle ohne Sorge sein. ' Ortsgruppe Eitting Liebe Soldaten! Der Monat Mai ist vorüber und schnell holte die Natur auf; was zuvor versäumt wurde. Allerorts sind die Kühe auf der Weide und fressen voll Lust das langersehnte Grünfutter; die Folgen davon merken vor allem unsere Bauersfrauen beim Melken und vollbeladen schwanken täglich die Milchwagen zur Molkerei. Auch dbr Juni läßt sich sehr gut an; bald wird die Heuernte beginnen und die so schwere Zeit der Arbeit und Mühe für unser Landvolk beginnt wieder. Die meisten Pflanzl auf den Feldern sind schon gesetzt; junge Gockerl; Ganserl und Enten ^bevölkern wieder unsere Höfe; herrlich stehen die Getreidefelder; auch die Kartoffeln spitzen schon hervor; also liebe Soldaten; die Heimat ist wieder gerüstet für neuen Arbeitseinsatz und wir versichern Euch; daß Jeder das Letzte daransetzen wird; damit auch in diesem Jahre alles wieder gut unter Dach kommt. Nun einige Neuigkeiten: Zu Unteroffizieren beim Heer wurden befördert: Pg. Hans Hausruckinger von Eitting und der/ Obergefreite Franz Straffer von Reisen. Bis auf weiteres vom Heeresdienst entlassen wurden: Der Obergefreite Leo Zöllner und der Obergefreite Adolf Schmid; beid? von Eitting; sowie Pg. Georg Wurmseher von Gaben. Gestorben ist die Duosmutter und sie wurde unter grosser Beteiligung aller Volksgenossen vom Dorfe und der näheren Umgebung zu Grabe getragen. In Gaben verschied im 73. Lebensjahre der Brücklvater. Eine prächtige Schar Ferienkinder aus den norddeutschen Gebieten sind bei uns untergebracht. Nun ist das so eine Sache mit dem Dialekt; kürzlich hörte ich folgendes Gespräch; das «in zirka achtjähriges Mädchen in reinstem Hochdeutsch mit ihrem Gastgeber führte: „Bitte lieber Onkel; wo gibt es Maikäfer?" fragte sie. Der Onkel wollte nun; um sich verständlich zu machen; in bestem Schriftdeutsch Auskunft geben und antwortete: „Ja Maikäfer; liebe Kleine; gibt es da drüben in den Stauern grod gnua!" Das Kind hatte tatsächlich begriffen und begann die Sträucher mit Erfolg nach Maikäfer abzuschüt-teln. Im allgemeinen nehmen die kleinen Gäste schon in kürzester Zeit die bayerischen Kraftausdrücke an und bemühen sich; diese so richtig urbayerisch wiederzugeben. Auch unsere Kost wird nicht verachtet und es sind schon Fälle vorgekommen; wo so ein kleiner Knirps gleich drei bis vier „Toagknödl" verdrückte.

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

07/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

237

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 17 Seite 3,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 8. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3018.

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