Aus der Heimat Nummer 18 Seite 7

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Titel

Aus der Heimat Nummer 18 Seite 7

Beschreibung

Mehrl; der wieder als Feldwebel Dienst machte; ist nun wieder heimgekehrt. Unser alter Rieger Toni; der eine schwere Krankheit durchkämpfen mußte; ist nun wieder fest auf den Beinen. Am 23. 6. brachte im Bräustüberl ein Film trotz des Heuwetters wieder viele Besucher. Jm Anwesen dek Frau Meier am Berg; die sich bisher mit; der Petroleumlampe behalf; brennt jetzt das „Elektrische". Unteroffizier Alois Förster war in Urlaub hier. Die Suchtage gegen den gefährlichen Kartoffelkäfer blieben ergebnislos. Josef Taggruber; beim Galli genannt; läßt zurzeit einen Neubau aufsühren. Reisach. Der Schreiner Georg von Reisach war in Urlaub hier. Hecken. Frau Anna Grabrucker von Hecken schenkte einem kräftigen Buben das Leben. Ihr Mann der im Felde steht; wird erfreut sein; daß zu Hause alles gesund und munter ist. Emling. Frau Huber; Wiesterbäurin; gab im Kran-kenhaus Erding einem Buben-das Leben. Kameraden; die Heimat dankt Euch für den restlosen Einsatz gegen den Feind und wünscht allen baldige und glückliche Heimkehr. Heil Hitler! Euer Heimatberichter. Ortsgruppe Grüntegernbach Soldaten — Kameraden! Voll Stolz erfüllen uns die Frontberichte; die wir zur-/ zeit aus dem Kriegsschauplatz im Osten vernehmen. Un-^ sere heißen Segenswünsche begleiten Euch dort drüben auf allen Wegen. Eine Trauerkunde habe ich Euch vorweg zu berichten. Am 22. Juni fiel an der Ostfront bei Zareby-Koscklne der Gefreite Peter Lenz; aus Untergebensbach. Er ist der erste GeMme aus unserer Gemeinde. Wir wollen ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Weiterhin habe ich Euch mitzuteilen; daß infolge eines gräßlichen Unglücksfalles der Bindersepp von Vilsöd aus unserer Mitte gerissen wurde. Beim Kleeschneiden erfaßte das Zahnradgetriebe der Schneidmaschine die Joppe des Bedauernswertey und schleuderte ihn in die Maschine; so-daß ihm der Kopf buchstäblich vom Hals getrennt wurde. Wir haben ihn unter Anteilnahme aller; welche ihn kannten und schätzten; zur letzten Ruhe gebettet. Wir Altschützen wollen dem treuen Kameraden stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Der Glasl Alois wollte ein Fuder Heu vor dem Umfallen bewahren; was er aber letzten Endes doch nicht verhindern konnte; wobei ihm die Wagenleiter auf den Fuß siel und ihm eine Verletzung beifügte; die ihn an der Arbeit etwas hindern wird' Dem Heißn Alois seine Frau wurde in das Krankenhaus Dorfen eingeliefert. Wahrscheinlich muß sie sich einer Operation unterziehen. Am 13. Juli schlug der Blitz beim Schuster in Rosenöd in den Holzschuppen und zündete. Der Schuppen konnte nichr mehr gerettet werden und brannte nieder. Zurzeit sucht alles eifrig nach Kartoffelkäfern im einzelnen Gruppen; um dem gefährlichen Schädling zu Leibe zu rücken; falls er auch in unserer Gegend auftauchen sollte. Der Mascher Hans hat gesagt; daß er gar nicht wußte; daß die „Käfer" so gefährlich seien; wenigstens hat er das in den früheren Jahren; wo er mit verschk-denen Käfern umging; nicht gemerkt. Ja; ja; der Mascher Hans! Neulich wollte er dem Stadtschneider die Haare schneiden: wer den Stadtschneider kennt; der weiß; daß das ohnehin eine große Kunst ist; weil der schon über die Haare hinausgewachsen ist. — Er hatte schon alles hergerichtet; fein säuberlich das Tuch -um die Schultern gebunden und wollte gerade mit der Prozedur beginnen; da gewahrte er zu seinem großen Schrecken; daß er keine Haarmaschine zu Hause hatte; sondern sie; nach Mühldorf zum Schleifen gebracht hatte. Der Hans wurde ganz rot; hat den Stadtschneider wieder ausgepackt und ließ ihn laufen und vertröstete ihn auf eine spatere Zeit. Ohne Schere soll man eben nicht Haarschneiden! ' Daß bsi uns im Laufe des Frühjahres zwei Züge zu-sammenstießen; wißt Jhr ja. Neulich wäre bald wieder ein Unglück geschehen. Der Vorstand wollte mit einem zwei Pfund schweren Hammer eine Knallkapsel; die man bei der Bahn zur Warnung der Züge benützt; reparieren und schlug wacker darauf ein. Auf einmal explodierte das Biest und der Grießbaüer wäre bald mitsamt dem Bahnhof Wasentegernbach in die Luft geflogen. Der Bahnhof steht noch und der Grießbauer mußte in das Krankenhaus nach Dorfen eingeliefert werden. Dort hat man ihn mittlerweile wieder" soweit hergestellt; daß er seinen Dienst wieder versehen kann. Der Wirts Franz von Wasentegernbach ist auch ein tüchtiger Bauer. Neulich hat er mit der Mähmaschine das Algasinger Moos; gemäht. Schon seit dem Frühjahr ging ihm die Wiesenegge ab. Sah er da vor sich einen Balken und war der Ansicht; daß die Mähmaschine leicht darüber hinwegginge. Wie er aber" an den vermeintlichen Balken^ kam; stockte er mit einem Ruck das Gespann — und siehe da; die Wiesenegge war in die Maschine geraten; die er schon längst gesucht hatte. Im allgemeinen ist es nicht üblich; daß man mit der Mähmaschine die Wiesenegge sucht. ' Liebe Soldaten; damit schließe ich meinen heutigen Bericht und grüße Euch herzlich mit einem kräftigen Siegheil! Ortsgruppe Hofkirchen Liebe Kameraden Deutschlands Mission schreitet unaufhaltsam den vorgezeichneten Weg. Und ; nun steht Jhr Kameraden im härtesten Kampf mit dem Weltseind Bolschewismus und hütet Europas heiligste Güter vor dieser Pest. In der glühenden Sommerhitze der weiten russischen Ebenen; unauf-haltsam nach Osten vorwärtsdrängend; habt Jhr bereits Ungeheures an Kampfkraft; Strapazen und unfaßbarer Entsagungen hinter Euch. Kameraden; das Weltgewissen ist endlich erwacht und die Wünsche aller Kulturnalionen begleiten Euch auf diesem Weg des Grauens; den Jhr siegreich durähschreiten werdet. Und nun noch einiges aus der Heimat. ' Unser lieber Kamerad; Franz Bauer (Kämmerer Seeon) starb am "15. Mai' den Heldentod bei den Kämpfen um Kreta und hat nun dort seine letzte Ruhestätte gefunden. Am 12. 7. war für ihn Kriegergottesdienst unter unge-mein zahlreicher Beteiligung von Kameraden aus nah und fern. Möge ihm die Erde leicht sein; dort auf der fernen; einsamen Insel. 7

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

08/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

257

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 18 Seite 7,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 30. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3038.

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