Aus der Heimat Nummer 18 Seite 12

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Titel

Aus der Heimat Nummer 18 Seite 12

Beschreibung

In der Heimat ist alles in Ordnung. Die Heuernte ist gut eingebracht; die Hackfrüchte unkrautfrei gemacht und man rüstet sich bereits zum Beginn der Getreideernte. Diese verspricht. Heuer besonders gut zu werden. Verwalter Blindeneder Schorsch ist Vater geworden und furchtbar stolz; weil es ein Bub ist. Dem Buchmann Christian und seiner Marie hat der Storch gleich zwei Buben gebracht. Der Christi darf also noch stolzer sein. Kamerad Lanzl Martin von Harlachen hat seinen'Urlaub zum . Heiraten benützt und mit Frau Fellermakr Marie von Oberneuching den Bund fürs Leben geschlossen. Freilich; die Flitterwochen waren recht kurz; da der Martin wieder fort mußte; aber so etwas Kann matt ja nachholen. " Verunglückt ist'der Kjeswerkbesitzer Jakob Walthammer von Herdweg. Beim Ausladen von Betonbrettern wurde ihm der rechte Zeigefinger fast abgequetscht. Und nun recht herzliche Grüße aus der Heimat und die besten Wünsche auf ein gesundes; glückliches Wiedersehen. Heil Hitler! Euer Ortsgrüppenleiter. Ortsgruppe Reichenkirchen Liebe Frontkameraden! ; Ein großer Teil der Frontsoldaten unserer Heimatge-meinde steht schon seit Wochen im Osten. Heute wissen wir auch; warum Euch der Ruf des Führers dort einsetzte. Unsere Heeresleitung wußte schon lange von dem verräterischen Spiel der Sowjets. Und seit dem 22. Juni seid Ihr angetreten gegen den Weltfeind; habt ihn in schweren Kämpfen geworfen; geschlagen und aufgerieben. Wer selbst Soldat war; weiß; was zwischen den kargen Worten unserer Heeresberichte herauszulesen ist; all die unsäglichen -b pazen; Hunger; Durst; Schweiß und ewiges Mar-fch en und andauernder Einsatz. Und Ihr kämpft nicht nur SÜI unser Vaterland; Euer Einsatz gilt der Befreiung der ganzen Welt von der Pest des Bolschewismus. Ihr werdet einmal in der Heimat berichten können von den schrecklichen Greueln; die Ihr selbst gesehen habt. Die Heimat begleitet Euch mit den besten Wünschen für Eure Gesundheit und Eure baldige Heimkehr. Aus 'der engeren Heimat ist nur wenig zu berichten. Die Saaten stehen schön und lassen eine gute Emte erwarten. Die Heuernte wurde schnell unter. Dach gebracht. Urlauber kamen Gruber Georg von Reichenkirchen "und Irl Jakob von Tittenkofen. Die letzte Sammlung zum Hilfswerk vom Deutschen Roten Kreuz erbrachte in unserer Ortsgruppe wieder das schöne Ergebnis von 645.— RM.; sodaß auf den einzelnen Haushalt 5;15 RM. treffen. Die Heimat will doch auch nicht ganz zurückbleiben; wo Ihr doch so vieles leisten müßt.- Schließlich meldet noch das Standesamt; daß bei Wim-mer in Tittenkofen ein kräftiger Junge und bei Klobensteiner; ebenfalls von Tittenkofen; ein gesundes Mädl zur Welt kamen. Es grüßt Euch die Heimat. sHeil Hitler! Euer Ortsgruppenleiter." Ortsgruppe Steinkirchen Liebe Kameraden! Weil Ihr die Russen gar so umeinanderhaut; habe ich mich auch bemüht; Euch alle Vorkommnisse in der Ortsgruppe zu sammeln und In der Heimatzeitung zu bringen. Es macht mancher ein langes Gesicht wenn er erfährt; daß ich um Neuigkeiten frage und hat einer etwas am Kerbholz und solche Sachen habe ich heute sehr viele und nette; und so fange ich gleich mit einer Kammerfensterlgeschichte an. Den Ort darf ich nicht nennen; nur in der Nähe von Schröding ist es passiert. Es versuchte hier ein älterer Bauer auch noch einmal ans Kammerfenster zu gehen. Er lud das schöne Mädchen zu einem Stelldichein in einen Wald; dort wartete er volle drei Stunden; aber die Holde kam nicht. Nun kam er nachts mbermals ans Kammerfenster; aber leider; hatte das Mädchen eine Verabredung gemacht und so wurde der gute Mann von mehreren jungen Burschen eingefangen. Der Toni lief einem Burschen direkt in die Arme; da dieser ihn aber festhielt bis alle Kameraden beisammen waren; weinte er bitterlich und versprach; niemals mehr ans Kammerfenster zu gehen. Er hätte nur eine Bitte; er solle schweigen; damit nichts in die Frontzeitung käme und auch nichts veröffentlicht wird;; aber die sangen Kameraden möchten Euch alles ntitteilen; damit Ihr auch mit der Heimat Verbindung habt. Arndorf. (Eine lustige Reiterei.)' Es hatte sich hier ein Kleinbauer aus Arndorf einen Mulli als Milchgespann zurecht gelegt. Die Mulli sind ja bekanntlich Gauner und so hatte auch dieser schon einmal einen Schlager gemacht; aber deswegen machte er den Glast nicht scheu. Er brächte dem Mulli das Ziehen und auch das Laufen bei; aber mit dem Gehorsam spuckts immer noch ein wenig. Eines Tages kam dem Glast der Einfall; mit dem Mulli muß man auch reiten können; schon in' aller Frühe begann Glast ausserhalb des Stalles den Mulli richtig zu putzen; um schneidig und sauber ausreiten zu können. Das Putzen dauerte dem Mulli zu lange und er wurde unruhig; der Glast schrie „Mistviech bleibst steh" in energischem Ton. Darauf riß sich der Mulli los und eilte im Galopp straßauf und -ab. Der Glast schrie nun ins Haus „Buam; außa; der Mulli ist fort" und rief auch seinem Freund Schorsch ihm ein-sangen zu helfen. Im Laufschritt und per Fahrrad ging es > Vatersdorf zu. Dort konnte er eingefangen werden und dem Schorsch und dem Glast übergeben werden. Gläsi sagte nur „warte du Mistviech; dir werde ich jetzt helfen". Da er aber so klein ist; konnte er auf den Mulli nicht hinauf und so kam ihm der Schorsch zu Hilfe. Aber es dauerte nicht lange; da wollte der Glast mit der Strafe beginnen. Er gab ihm eine auf den Hinteren und schon. ging es schneidig dahin; aber immer schneller und schneller und der Glast hatte sich im Zaum und Zügel verklemmt; an der Mähne hängend. Der Mulli dachte nun; wie kann ich den Reiter blitzen. Und so kam der Moment; der Mulli hatte zum Sprung über das Hindernis angesetzt und dieses hatte der Glast verpaßt und schon stürzte er auf den Boden; daß er sich dreimal üherschlug. Wieder kam der gute Schorsch herbei und fragte Glast: feits weit! Glast gab zur Antwort: s;Mei Kops; hat mi der Mulli abgworfa!" Der Mulli machte dabei eine Kehrtwendung und schaute zu als wäre nichts geschehen und lief dank wieder Schleibing zu. Dort kam ein Fuhrwerk herbei und der Mulli ging zu den Pferden und mit diesen nach Arndorf. Dort konnte ihn der Glast mit Gutheit ein- !2

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

08/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

262

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 18 Seite 12,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 2. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3043.

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