Aus der Heimat Nummer 19 Seite 4

Aus der Heimat Nummer 19 Seite 4

Mitglied Dasch Franz! war; verschonte die Feier. Kaum aber ist das Leid über Dasch Franzls Heldentod ein wenig stiller geworden; da käm die zweite schlimme Botschaft von Euch draußen; daß das gleiche Haus nun auch das. letzte noch für das Vaterland geben mußte. Gustl Heilmannseder; Leutnant bei der Waffen-SS fiel am 22. Juli für seinen geliebten Führer bei den schweren Kämpfen im Osten. Pg. Gustl Heilmannseder; der sich schon früh der Jdee des Führers verschrieben hat mit Leib und Seele; war seit Kriegsausbruch bei den Waffen; erst bei der Luftwaffe und am Schluß bei der Waffen-SS. Vor dem Kriege war er Sportlehrer auf der Burg Vogelfang und gar manchmal hat Gustl. Dorfens Ruf und Namen hinausgetragen ins Reich; wenn er als Sieger in- Leichtathletikwettkämpsen in den Zeitungen genannt wurde. „Es ist schön; für Führer; Volk und Vaterland zu sterben"; schrieb er ein paar Tage vor seinem Tod an einen Freund; Ja; es war das größte Opfer; das unser Gustl bringen konnnte und daß er es so sreudig gebracht hat; möge den Eltern;; der jungen Frau und seiner kleinen Tochter Trost sein. Freiherr Georg von Schatte; Oberleutnant bei den Pionieren gab ebenfalls sein Leben für uns. Ihr könnt Euch sicher an den jungen sympathischen Mann erinnern; der seine Ferien immer bei den Großeltern in der Brandl-wirtschaft am Bahnhof verbracht hat. Seine Mutter ist eine Dorsnerin; sein Vater war vor Jahren hier Amtsrichter am Amtsgericht. Er war der einzige Sohn. Ebenso starb den Heldentod Alois Vogelberger aus Watzling; der beim Westermeier Zimmermeister Lehrling war; bis er zu den Waffen gerufen wurde. Dorfen wird das Andenken an seine toten Helden'hoch und heilig halten. Gebe Gott; daß wir vor weiteren Todesnachrichten verschont bleiben. Schnell und unerwartet gestorben ist unser Pfarrer Josef Gebhardt. Er wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung zu Grabe getragen. Schweres Leid kam auch über die Familie Sewald; Konditormeister von hier. Der kleine achtjährige Heinz! ist einer heimtückischen Krankheit erlegen. Der Vater steht auch bei der Wehrmacht. Der Jakobimarkt war Heuer wieder ganz groß. Das Wetter war auch schön; so daß ein Mordsbetrieb herrschte. Der Kettenflieger machte natürlich wieder das beste Geschäft; die ganz Jungen sind ja noch zu Hause und das bißchen Lustigsein werdet auch Jhr ihnen nicht verdenken. Auch der Diehmarkt war gut- Dorfens Vkhmärkte ziehen immer gleich gut; es ist nicht so; wie in der Nachbarschaft; wo z. B. die Viehmärkte; die angesagt werden; gar nicht abgehalten werden können; weil nicht ein einziges Stück zugetrieben worden ist. Da können wir Dorfener nicht klagen; bei uns gabs eine Menge Vieh und die Bauern kamen; auch wenn es noch so eilig ist mit der Arbeit. Jetzt ist die Schwammerlzeit angebrochen und Heuer ist es wenigstens wert; in die Schwammerl zu gehen. So ganz passionierte Schwammerlsucher tragen ganze Rucksäcke voll heim. Und wir kommen die Schwammerlzeit mit den Fleischmarken besser aus; denn Schwammerl mit Knödl ist uns alleweil noch lieber wie der schönste Sch^einsbraten. Unserm Baptist; der immer noch im Krankenhaus ist; hat die Liedertafel ein Ständchen dargebracht. Das ist sicher eine gute Medizin für ihn gewesen und er wird bald wieder so weit sein; daß er uns mit dem Einkassieren so verschie- ; dener Dinge wieder glücklich machen kann. ' / geheiratet hat nur Herr Kaspar Bachmeier und Kreszenz Moeckl;" beide von Dorfen. Ja; im Sommer ist ja auch das Heiraten nicht so schön wie im Winter; sagt man. Herr Postmeister Glink wurde mit dem goldenen Treu-dienstehrenzeichen ausgezeichnet. Herr Alfons Vorderauer; der ganz weit im Süden seinen Dienst tut; wurde zum Uffz. befördert. Wir gratulieren dem jungen Mann. Er hat uns auch ein sehr nettes Gedicht geschickt; das wir Euch nicht vorenthalten wollen. Weißt du wohl woran ich denke und wonach mein Sinnen steht und wohin zu jeder Stunde sich mein Sehnen immer dreht. ' Ach; ihr Bild schwebt mir vor Augen; leuchtend; lockend; goldig klar; und es glüht; als wollt es sagen:' „Nimm mich hin für immerdar!" Oh; wie zög' ich sie zum Munde; küßte; küßte mit Begier; schlürfte sie in durstigen Zügen „die ersehnte Flasche Bier". Der Thalmeier Heini hat drei Wochen Erholungsurlaub bekommen. Ein bißl muß er zwar noch hinken; weil er bet den Russen einen Wadenschuß bekommen hat; aber sonst geht es ihm wieder gut... Eben ist noch die traurige Kunde nach Dorfen gekommen; daß der Krieg in Rußland noch ein Opfer ; aus unserer Ortsgruppe gefordert hat. Sebastian Wandinger; der. bei den Gebirgsjägern gestanden ist; ist am 6. August gefallen. Die Kameraden aus dem Turnverein werden besonder^ den Wafti sehr vermissen; war er doch einer der eifrigsten aus ihren Reihen.i Der weibliche Jahrgang 1923 für den Arbeitsdienst ist bemustert worden. Die jungen Mädels haben es den Musterungstag hindurch genau so gemacht wie Ihr; bis zum Abend brachten die meisten ein ganz schönes Schwipserl zusammen. Und nun alles Gute bis Zum nächstenmal. Da gibt es hoffentlich wieder mehr und Schöneres zu berichten. Daß Ihr alle gesund und'glücklich diese schweren Tage und Wochen jetzt übersteht; das wünscht Euch die Ortsgruppe von ganzem Herzen. Wir sind ja mit unserem Denken immer bei Euch.' i Ortsgruppe Eitting Liebe Soldaten.' Im heutigem Bericht will ich Euch vor allem die Neuigkeiten mitteilen. Viel ist nicht vorgekommen; ist doch die Zeit der Ernte und großer Arbeit in der Heimat. ' i Verwundet wurde im Osten Greimel Lorenz von Eitting. Sein Leben für Führer und Volk gab ebenfalls im Osten Sicher Johann von Gaben. Hausruckinger Johann; der im Westen steht; war auf einige Tage im Urlaub hier. Den Bund fürs Leben haben geschlossen am 29. Juli Frl. Änna Huber; von Zustorf und Herr Kaspar Wurzer von Gaden.; i. Am Samstag; den 26. Juli fand beim Fischerbräu in Eitting - MonatssprechahM der Partei' statt." SSMM

NSDAP Kreisleitung Erding

Geschichtswerkstatt Dorfen

Erding : Lippl

09/1941

Zeitschrift

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