Aus der Heimat Nummer 23 Seite 12

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Titel

Aus der Heimat Nummer 23 Seite 12

Beschreibung

in eine neue bedeutungsvolle Phase eingetreten; nachdem sich noch weitere fünf Staaten als im Kriegszustand mit England und der USA. erklärt haben. Und nun zu den Geschehnissen in der Heimat. Im Zuge einer Gauversammlungswelle fand in Moosinning und Niederneuching je eine Versammlung statt mit dem Thema „Hakenkreuz oder Sowjetstern". Jn klaren und sachlichen Worten sprach der Redner über das Sowjetparadies; wie es einst gepriesen wurde; und führte uns vor Augen; wie es tatsächlich aussieht und was hie Pluto-kraten und Juden mit uns vorhätten; wenn es ihnen gelingen würde uns zu besiegen. Don der Front wurde uns bekannt; daß Wandinger Georg; Mayer Nikolaus; Weindl Sebastian und Holzin-ger Alois verwundet seien. Beförderungen. Hanrieder Franz wurde zum Gefreiten ernannt. Iu Obergefreiten wurden befördert: Hosmann Ludwig und Englert Rudolf von Eichenried. Hermanns-dorfer Eugen und Bogner Iohann von Niederneuching und Lieg! Laver von Moosinning. Auszeichnungen erhielten: Steinbei Sepp; Kost Kaspar Mark und Gropfschneider Hans je das; EK. II. Wir gratulieren! Krankheitsfälle geringerer Natur sind zu melden beim Stinglmüller Vitus; der wegen einer Leistenbruchoperation ins Krankenhaus Erding gebracht wurde. Heilmair Hans kam wegen seinem Weltkriegsleiden in ein Münchener Krankenhaus. Die Magd beim Metzger Brummer hat es arg gezwickt und glaubte an eine Blinddarmreizung; der Befund im Krankenhaus zeigte sich als negativ. Alle drei sind bereits wieder in ihre Heimathäfen zurückgekehrt und gehen ihrer Arbeit nach. Zuwachs hat es auch gegeben. Am 16. 11. schenkte die Stefanie Frieda von Eichenried als Nummer 5 einem Herbert das Leben. Beim Lachner Sepp und Plötz Michael kamen kräftige Iungens an. Die Hettler Fanny ließ sich eine Hilde in die Wiege legen und die Schöfmann Kathi; zurzeit in Erding; sorgte für Fliegernachwuchs. Trauungen haben stattgefunden: Am 19. 11. Loidl Leni von Riexing mit Bartl Peter in Niederneuching; am 23. November Eschbaumer Anni mit Glas Lorenz in Stamm-ham; 26. 11. Jehetmair Marie mit Rath Iosef; Bogner Katharina von Niederneuching mit Ertl Michael von Oberneuching und die Burgmair Juliane von Niederneuching (deren Ehemann namentlich noch nicht ausgemacht werden konnte). Zur Eheschließung sind bereits aufgeboten: Pauker Joses von Eichenried mit Marie Resenberger von Moosinning; Auerweck Balthasar mit Eschbaumer Leni; beide von hier. Gestorben ist die kleine Liselotte des Sebastian Witt-mann von Niederneuching im Alter von 2 Monaten. Iosef Ways; ein gebürtiger Moosinninger; schied am 2.12. aus tragische Weise aus dem Leben. Er war seit 2 Jahren in München verheiratet. Hochbetrieb herrscht zurzeit im Hausschlachten und da wär es kein Wunder; wenn diese Borstentiere eine wahre Angst überfallen würde. Da brachte der Jungbauer vom Iemer in Moosinning mit seinem Traktor eine Fuhre Kraut und Kartoffel nach München. Obendrauf hatte er in einer Kiste ein Schwein verstaut. Außerhalb den Toren Münchens sah er noch nach; ob alles in Ordnung sei und er mußte zum Schrecken wahrnehmen; daß die Kiste leer war. Bereits in Eichenried hatte sich das Vieh 'aus dem Staub gemacht und wurde von beherzten Männern ein- 12 gefangen; um es am nächsten Tag dem Besitzer zu übergeben. Der Neuwirt von Niederneuching hatte das gleiche Malheur. Weit im Moos draußen holte er sich mit seinem Behelfslieferwagen ein Schwein zum Schlachten. Im rasenden Tempo gings heimwärts zu; denn das Wasser kochte schon und der Sohn wartete schon mit der Axt. Schon hupte der Franz! im Hofraum;; ein Zeichen; daß es nun losgehen kann. Die Wirtin als erste kam mit dem weißen Schurz angerannt und öffnete die Kiste. „Wo hast'n d'Sau?" schreit sie. „Ia; is des Viech außag'rümpelt!" war die Antwort und los gings wieder per Auto. Noch weit im Moos draußen hat sie den Herrn allein fahren lassen. Zum zweitenmale ging es dem Schlachthof zu und wieder kam der sonst gute Wirt ohne Sau heim. „Du hast ja scho wieda koane drin" brüllt jetzt der Sohn; „heit is do net der erste April". „Du warst ma no da Liaba" sagt der Wirt und tatsächlich war es so. „Des Sauviech soit no laffa jetzt" und er schob los. Am Eingang der Ortschaft trafen sich beide und zum Gelächter der ganzen Ort-schast; die inzwischen von der Sache Kenntnis erhielt; gelang der dritte Hieb. Nun zum Schluß; möchte ich Euch unsere besten Glück-und Segenswünsche übermitteln in dem Bewußtsein; daß wir auch das neue Iahr bestehen werden wie das alte. Euer Heimatberichter. Ortsgruppe Moosen a. Vils Liebe Kameraden! Das Iahr 1941 geht zur Neige; weshalb ich Euch einen kleinen Rückblick auf dasselbe geben will. Eheschließungen fanden nur drei statt; nämlich Gallenber-ger-Wimmer (Mesner); Iohannrettenbach; Schuster Iosef mit Rücker (Mistfleck; Moosen); Dr. Ludwig Pfanzelt mit Emmi Eigelsperger (Dorfen). — Geburten sind 14 zu verzeichnen. — Der Tod hat nicht nur an den Fronten; sondern auch in der Heimat Ernte gehalten. So starken der Austrägler Felix Binder von Schnappberg; der Schuhhan-senvater Simon Schmittner von Hubenstein; der alte Schnei--dervater Iohann Bauer von Biecht; das achtjährige Kind Anna vom Gilnhammer in Hubenstein; ein Kind vom Fastlsepp. An einem Tage verschieden Austragseheleute Alois und Barbara Walt! von Hubenstein. Allzufrüh verstarb die 18 jährige Binderstochter Ursula Gratzl von Hubenstein; sowie der schon länger leidende Bauerssohn Franz Huber von Forach. Die Diphtherie raubte der Familie Außerbauer von Holzheu den herzigen 3 jährigen Martin. - Die Agnesenmutter von Hubenstein erlöste der Tod von längerem Leiden. Schwer heimgesucht wurde jedoch die Maierfamilie von Aich; es verschied nach nur achttägiger Krankheit der Vater Iosef Mittermaier im Alter von 45 Iahren. Während uns das Jahr 40 den Lehrer u. Ltn. Friedrich Hirsch nahm; sind 1941 folgende Helden zu beklagen: Oberfeldwebel Iosef Dirschl; gefallen am 22. 6. bei Sokal. Den Heldentod erlitten am selben Tagei und bei demselben Ort der Unteroffizier Anton Gallenberger und der Untere offizier Vinzenz Schuster. Vermerkt sei hier auch der Ehemann der Schmiedurschi von Wirth; Anton Kiermekr; welcher am 2. 7. bei Michalowka fiel. Georg Holk von Blainöd erhielt beim Dnjepr-Ucbergang schwere Verwundungen; denen er am 6. 9. erlag. Korbinian Iell; Kreut-bauernsohn; fiel am 21. 8. bei Tscherkassy; Wilhelm Prinz von der Skifabrik am 15. 9. bei Blayowetschenko. Der

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

01/1942

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

338

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 23 Seite 12,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 16. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3119.

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