Aus der Heimat Nummer 27 Seite 4

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Titel

Aus der Heimat Nummer 27 Seite 4

Beschreibung

was der Zeig halt; und wenn's bei der Nacht g'friert; wenn die Ferimpftigen 's Wintergwandl anziegen und die Dabbigen sich in der Grachledernen die Wadl gfreahrn; nachha kennst di aus; daß 's jedzd Mai is. Jweng dem heißt der Mai der Wohnemonat; weil man sich in die Wohnung hinein verziagt und sich bacherlwarm einheizt und außizahnt und zuschaugt; wie d' Wiesen grien und d' Nasenspitzl blau wern. Weil im Mai die Leid so eng auf der Ofenbang zammsitzen wegn der Wohne und auch so; deszwegn gibt's im Februar; der wo neun Monat später kimmt; die mehreren Kinder; wegn der Wohne und wegn der Wärm und auch so. Im Mai werden die Erdäpfel g'legt; dann kemmans glei. Sie kemmen auch hie und da erseht im Iuni; aber wir reden ja vom Mai. Jm Mai wern die Bierkellek aufgemacht; das heißt; frieher sind sie aufgemacht word'n. Jedzd wern sie zugel^sen; sonst verdampft der file Algoholl im Bier; und das Bier wird dafon so dinn. Die Brisa-dieh; die wo frieher unter den Kastanien ihre drei Quartl trunka habn; gehen wehmiedig vorbei und schtaunen da-rieber; daß die Kaschtanibäume bei den Bierkellern noch so gut gedeihen; obwoll sie keinen Zweck mehr haben. Im Mai gibt es die erschien Radieserl oder Monatsradi; die Kühe geben mehr Milli; der Butter wird gelber; das Gras wird griener; der Himmel wird blauer und die Lerchen singen in der Luft nebst den Schwaibeln; weshalb die Dichter von den Vögeln singen; bloß nicht von dem; den wo sie selber habend. Im Mai gehen die Buben und die Mädl mitnander spaziern; aber jezd müssen die Mädl hibsch allein gehen^ weil die Buben in Rußland sind; wo die Mädels Anuschka und so ähnlich heißen und meischtens sehr dreckig seind nebst Leise. Weil der Mai der Wohnemonat ist; drum bagt uns die Sehnsucht; und dan zählen die Mädel die Zeit; bis der Franz! und der Seppei und der Hansgirgl wieder da ist aus dem dregerten Rußland. 3m Mai werden die Landkarten vom Sowiedrußland wieder aufgehängt; weil im Mai alles anderscht wird als wie im Winter. Und wenn der Kerschbaum blieht; dann dengen wir dran; was sein wird; wenn die Kerschen zeitig sind; und nach den Kerschbäumen blieht der Apfel-und der Birnbaum. Bis die Aepfel und die Birn aber zeitig sind; die wo jezd bliehen; sollt Ihr heimkommen; und im Herbst wird es dann grad recht; daß Ihr zum Aepfelbrocken kommt und dann sagen wir es Euch stad ins Ohr; wie wir im Mai Sehnsucht» gehabt haben nach Euch. Und beim Aepfelbrocken chll es uns auf einen kleinen Sindenfahl gar nicht ankommen; der wo sowieso schon im Mai fällig gewe^n wäre; weil der Mai der Wohnemonat heißt. Im Mai duht es uns weher; daß Ihr nicht bei uns daheimd sein könnt; .aber die Bauernregel sagd; daß es einen schenen Herbscht gibt; wenn's im Mai zur rechten Zeit regnet; vom Himmel herab ein bißl und von den Augen her auch ein bißl. Wir haben halt einen jeden von Euch gern; und im Mai hat man sein Herz nicht so in der Hand; das macht aber nix; indem wir Euch deszwegn noch fester den Daumen halten; damit's heurige Iahr alles recht madt. Jufor ist es kalt gewesen; aber jezd scheint die Sonne; und der Mai ist soviel schön; wie! er da unten im Sowied gar nichd sein kann. Wehn Ihr aber eine Bluhme bliehen seht; nachher denkt; daß sie daheimd noch viel schöner blieht. Und damit 's keiner vertritt; was da blieht und wachst; drum seid? Ihr draußen; und drum halten wir's gern aus; weil darnach erscht recht wieder richtig der Mai ist; wo die Sonne ganz anderscht scheint als wie jezd; wo wir hoffend und uns freuend; weil's grad Mai ist. Ortsgruppe Eitting Liebe Soldaten! Die Heimat spricht heute wieder zu Euch; auf kurze Zeit sollt Ihr das rauhe Kriegsgeschehen vergessen und Euch in Euer Heimatdorf versetzt fühlen in unserem schönen Bayernlandl. Ein Schaffen und Werken hat begonnen; seitdem die Frühlingssonne ihre wärmende Strahlen über die Felder und Wiesen spendet; daß es eine Freude ist. Viel Neues gibt es zur Feit nicht zu berichten. Am 21. März rief die Partei zu einer öffentlichen Versammlung beim Fischerbräu. Vollbesetzt war das Lokal und aufmerksam wurden die Worte eines Gauredners aus München ausgenommen. Am Sonntag; 22. März; wurden im Straßersaal die Schulentlassenen in die Hitlerjugend übernommen. Hauptlehrer Pg. Ernst richtete an die Iugend einen dringenden Appell; ihr ganzes Leben und Schaffen für Großdeutschlands Zukunft einzusetzen. Pg. Sandner verpflichtete sodann die Iungen und Mädels; wobei eine schöne Urkunde mit dem Bild des Führers ausgehändigt wurde. Mit den Liedern der Nation wurde die Veranstaltung geschlossen. Heldentod. Leider hat der Kampf im Osten wieder einen guten Kameraden von uns gerissen. Schart Martin von Eitting ist am 9. Februar im Osten gefallen^ Don der Familie Huber in Reisen stehen sechs Söhne bei der Wehrmacht; der Sohn Bartl hat kürzlich für sein tapferes Verhalten vor dem Feinde im Osten das EK. N erhalten. Zum Unteroffizier wurde der Obergefreite Schwarz Theo von Reisen befördert. Weber Kajetan von Eitting ist zurzeit in Genesungsurlaub in der Heimat; wie ja schon berichtet; wurde er im Osten verwundet. Er hatte ein Riesenglück; von den drei feindlichen Kugeln; die ihn erwischten; ging ein Querschläger durch die Brieftasche und blieb in der darin befindlichen Heimatzeitung stecken; die er kurz zuvor erhalten hatte. Die Kugel und die durchschossene Heimatzeitung werden für unseren Kajetan eine stete Kriegserinnerung bleiben. Liebe Kameraden! Eine kleine Bitte 'möchte ich heute in meinem Bericht anfügen. So manches Wissenswerte und vielleicht auch manchmal Heitere; passiert doch bei Euch im Felde und es wäre interessant; in der Heimatzeitung darüber zu berichten. Vielleicht übermittelt Ihr mir ab und zu mal so ein Ereignis und! ich kann es dann auf diesem Wege den anderen Kameraden übermitteln. Und nun Schluß für diesmall Steg Heil! Euer Heimatberichter. 4

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

05/1942

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

390

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 27 Seite 4,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 5. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3172.

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