Aus der Heimat Nummer 27 Seite 3

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Titel

Aus der Heimat Nummer 27 Seite 3

Beschreibung

Die vielen Fälle der letzten Zeit; daß Heimatzeitungen als unbestellbar zurückkommen; lassen uns erneut den Aufruf an Euch richten; Eurem Ortsgruppenleiter doch unverzüglich ev. Aenderungen Eurer Postanschrift mitzuteilen. Ihr habt dadurch die sichere Gewähr; daß Ihr die Heimatzeitung prompt zugestellt bekommt und uns erspart Ihr viel Mehrarbeit. Ortsgruppe Dorfen Wir beginnen mit dem; was uns am tiefsten berührt; mit den' Nachrichten vom Heldentod bester Kameraden aus Euren Gleichen und unserer Dorfener Heimat. Ein Mann; der nicht zu unserer engsten Heimat gehört; «her seit früher Jugend wie zu den Unseren zählte; ists gefallen: Hauptmann Toni Jiegler; in Schwindegg beheimatet; Studienprosessor an der Ludwigs-Oberrealschule in München. Freiherr v. Joller erhielt aus dem Osten die Nachricht; daß SÜN einziger Sohn Fritz Freiherr v. Iobler; den Heldentod gefunden hat bei den Kämpfen im Osten. Der Bauerssohn Georg Lanzinger von Staffing; eben von einer zu Feldzugsbeginn erlittenen Verwundung genesen; ist bei neuerlichem Einsatz gefallen. Der Gefreite Simon Huber von Pfaffing; der zuletzt in München seinen Wohnsitz hatte; ist im Osten gefallen. Nach Egla-sing kam die Trauerkunde; daß Feldwebel Iosef Feckl; der eben erst geheiratet hatte; den Heldentod gestorben ist. Der Postkraftwagenführer Hans Ostermeier; Gefreiter in einem mot. Feldlazarett; ist einer schweren Krankheit erlegen. Sein Kamerad Walter Nusser hat ihm einen letzten Gruß widmen lassen in Erinnerung an treue Kameradschaft am gleichen Einsatzplatz. Den zweiten Sohn hat die Familie Stein in Oberdorfen innerhalb weniger Wochen verloren: der Gefreite Albert Stein ist bei den schweren Abwehrkämpsen im Osten gefallen. In der Heimat hat der Frühling Lücken gerissen: Frau Walburga Bauer von Hausmehring ist im 76. Lebensjahr gestorben; fast.gleich alt war die Schuster-Austragsmutter Therese Kiermaier von Wölling bei ihrem Ableben; das Ehepaar Platschka hat ihr kleines Söhn-chen Alfted durch den Tod verloren; die Hauptlehrerin Maria Wandinger ist nach schwerer Krankheit in München gestorben und in Dorfen bestattet worden. In der Nacht zum Ostermontag ist die Kaufmannswitwe Frau Anna Bierling nach monatelanger Krankheit verschieden und ist unter ungewöhnlicher Anteilnahme der Bevölkerung aus aller Umgebung in der Familiengrabstätte bestattet- worden. Im Bürgerheim hat Frl. Therese Bauer bei guter Ge° sundheit ihren 80. Geburtstag gefeiert. Dorfen ist um eine erfüllte Hoffnung reicher geworden in diesem Monat: das Lager des Reichsarbeitsdienstes für die weibliche Iugend ist belegt und eröffnet worden. Das Holzhauslager ist; aus verschiedenen Baustadien her; jedem von Euch bekannt im Osten Dorsens bei der Schmid-Siedlung. Nagelneu; sauber; mit gepflegtem Rasen und den ersten schüchternen Anfängen gärtnerischer Anlagen; hat das Lager die ersten Maiden empfangen; die nun bald zum gewohnten Dorfener Bild gehören werden; wenn erst einmal die vier Wochen Grundschulung vorbei sind und die Tore sich anftun wie eine Kaseme nach den ersten vier Rekrutenwochen. Garnison haben wir keine; so sind wir herzlich froh um diesen Zuwachs. Hoffentlich werden die Maiden einmal auch in ihrer Heimat erzählen; daß Dor-fen schön ist und daß es sich gut leben läßt mit den Dor-senern; von denen man zuweilen sagt; daß sie eichbaumene Köpfe haben. Besser einen eichbaumenen als gar keinen! Die Altschützen; die an den Montagen dem Geruch des stärkeren Biers nachgehen zum Stürzer; der nunmehr Springer heißt; haben bei diesem Bisierwasser gute Ergebnisse erzielt anläßlich des Endschießens. Man liest bei den Preisträgern immer wieder die altbekannten Namen. Die jüngeren hat der Krieg auf einen anderen Schiehstand berufen; von dem uns immer wieder Berichte zugehen über treffliche Bewährung. Weil wir eben bei diesem Thema sind: der Bauerssohn Georg Rosenberger von Iaibing hat nun bis aufs Ritterkreuz alles beisammen: das Verwundetenabzeichen; das Inf.-Sturmabzeichen; das EK. I und N. Oberarzt Max Schmid ist kürzlich zum Stabsarzt befördert worden; er hat schon das Kriegsverdienstkreuz und ist jetzt auch mit dem EK. I ausgezeichnet worden. Wir könnten eine ganze Menge Auszeichnungen auszählen; wenn Jhr nicht gar so schweigsam wäret. Zwei neugebackene Gefreite sind uns bekannt geworden: Andreas Eichner und Leonhard Hölzl. Vielleicht interessiert es Euch zu wissen; wer von Euren Kameraden in der letzten Zeit in Urlaub daheim war: Gefr. Richard Mitterhofer; Obergefr. Iosef Marsmann; der mit dem Kriegsverdienstkreuz ausgezeichnet wurde; Gefr. Jakob Maierthaler; Bauassistent Michael Bartmann; Gest. Max Harreiner; Gefr. Anton Rückerl; Funker Max Wimmer; Pionier Alois Hermannsgabler und Oberleutnant Dr. Reitzenstein. Es ist leider immer nur eine Kostprobe; aber einmal wird es mehr werden; das hoffen wir von Herzen. Einen ganz schönen Nachmittag haben wir neulich verbracht mit den Verwundeten vom Res.-Lazarett Algasing. Der Platz ist zu klein und die Zeit zu kurz geworden. Marga Brem vom Deutschen Theater hat gesungen; ein Zauberer hat uns bemogelt nach allen Regeln der Kunst; Obermusikzugführer Waeldte vom RAD. hat ;auf Pfiss alles gespielt; was man nur haben wollte und nach den bescheidenen Möglichkeiten des Krieges; haben wir in diesem vom Kreisamtsleiter der NSB. eingeleiteten Nachmittag den Verwundeten etwas zu geben versucht. Am Abend des gleichen Tages haben wir uns zu einer eindrucksvollen Abendfeier zusammengefunden aus Anlaß des Geburtstages unseres Führers. Gauredner Rauh sprach im Rahmen einer eindrucksvollen Feier zu den zahlreichen Versammelten. Am Tag darauf wurden die 10 jährigen in das Jungvolk und den Iungmädelbund ausgenommen in einem schönen Akt auf dem Turnplatz. Die DAF. hat ihren ausgezeichneten Ortsobmann hergeben müssen: Pg. Erich Timm hat einen neuen Wirkungsbereich in der Industrie gefunden und verläßt Dorfen. Ihm zum Abschied hat man sich im Kreis der DAF. in großer Fahl zusammengefunden und Dorfen wird ihm die beste Erinnerung bewahren; in der Hoffnung; daß Papa Timm zuweilen noch sein altes Dorfen heimsuchen wird. Der Wonnemonat Mai. Beiläufige Schilderung für die; wo nimmer wissen wie er ausschaugt. Wenn einmal die Henner gagazen und 's Gras gras-grien werd und wenn's den ganzen Tag lang schütt';

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

05/1942

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

389

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 27 Seite 3,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 14. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3171.

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