Aus der Heimat Nummer 27 Seite 8

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Titel

Aus der Heimat Nummer 27 Seite 8

Beschreibung

Marsch zur Arbeit — denn um acht; Langsam endet auch die Nacht. Straße schmal — Eisenbahnverkehr; Füße eisig. Arbeit schwer. Wand aus Schnee; sie weicht zurück; Straßenstück um Straßenstück. Wieder steht ein Lkw.; Schieben; nützt nichts; Frühstück; heißer Tee. Pause; Rauchen — mit Gewalt - Dann noch dran; sonst wird er kalt. Mittagsonne — Arbeit aus;' Mulli; Schlitten zieh'n nach Haus. Stämme schlagen; Langholz schleifen; In der Straße bleibt ein Streifen. Zurück mit Rauhreif im Gesicht; Karbid verdrängt das Tageslicht. Alles tritt zum Essen an; Und dann gibt es Lebertran.. Rindfleisch; jedem' Mann ein Stück; Zwei Portionen; Brot dabei; Das ist ja allerlei. Knöpfe offen; Zeitung schnell; Zum bewußten Schneetunnel. Ohne Lesen auf der Stange; Keiner weilt hier gerne lange. Zum Kino gehts dann mit Gewalt; Oh ist das ne Gestalt. Eine Frau erscheint im Bild; Und das Auge flackert wild. Putzen; flicken; Schuhe selten; Alles liegt doch auf den Betten. Stopfen; singen leis im Takt; Einer wäscht sich sogar nackt. Wenn vorhanden: Zeitung lesen; Haare schneiden; Zelt aussegen; In der Funzel glimmt der Docht; Auf dem Ofen Wäsche kocht. Füße waschen; weiße Jeh'; Dicke Blasen; etwas weh. Jeh' erfroren; zweiter Grad; Nächstes Zelt; erteilt nen Rat. Pfeifen: Abendessen holen; Einer hol gleich Kohlen! Brot; Sardinen; Tee mit Rum. Alles ißt und legt sich um. Kohlen sind hier wenig; Holz ist hier der Feuerkönig. Dosen öffnen mit Finnenmesser; Brote rösten; das schmeckt besser. Rufen; schreien; Pfeife bellt; Post empfangen jedes Zelt. Illustrierte; Briefe; Karten; Hier ist Freude; nur noch warten. Rundfunk röchelt nur noch schwer; Denn der Akku ist bald leer. Schreiben; Gähnen; Arme recken; Einer liegt schon in den Decken. Ferne Schüsse; Heimatlieder; Alles legt sich langsam nieder. Pfeifen; Licht aus; Zapfenstreich; Decken richten; möglichst weich. Letztes Lausen; wegen Blase; Einer pfeifst schon durch die Nase. Wieder hell von Mond und Sterne; Wieder Summen in der Ferne. Wieder Schießen; Krachen; Flak; Wieder stündlich Sowjetpack.. .. Tundra; Wolken; Frost und Stürme; Schneeverwehung; Schneebautürme. Tag zu Ende; stille Ruh; So gehts im hohen Norden zu! Obergefr. Lukas Fuchs. Ortsgruppe Grünbach Liebe Soldaten! Wieder habe ich vier Wochen in der Ortsgruppe herum-geschnuffelt; um Neuigkeiten für Euch zu sammeln. Der Berichterstatter ist aber schon längst erkannt und gehts da wirklich einmal jemand daneben; lauft man gleich zu ihm; „Aber Sie; Herr! Wissen's mei Gaudi a scho? Möchtens mich da verschonen!" Leider hat sich im letzten Monat an heiteren Geschichten nichts zugetragen. ' Am -21. 3. fand im Gasthaus Forster eine Ausklärungsversammlung statt; die außerordentlich gut besucht war. Es mußte noch ein Teil vom Tanzsaal benutzt werden; um die Menge unterzubringen. Gauredner Pg. Rauscher verstand die Menge zu fesseln und jeder ging sehr beeindruckt von dieser Versammlung nach Hause. Am 28. 3. fand im Bräustüberl ein Lichtbildervortrag statt „Verratener Sozialismus". Die Frauen waren besonders zahlreich erschienen. Für die abgegebenen Wollsachen an unsere Soldaten wurden als Dank und Anerkennung. den Frauen Urkunden überreicht. Am 27. 3. lief im Bräustüberl der Film „Iud Süß". Trotz aufeinandersolgenden Veranstaltungen; war das Bräustüberl wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. Zwei Tage darauf war im Bräustüberl ein Theater; das von der KdF.-Spielgruppe aufgeführt wurde. Der Zustrom von Menschen war ch stark; daß viele wieder umkehren mußten. Die jungen Kräfte hatten sich sehr gut eingespielt "und fanden allgemeines Lob. Sie konnten dem Winterhilfswerk 150.— RM. abliefern. Am 6. 4. war bei Forster ein Lichtbildervortrag. zu dem sich wieder viele Besucher eingefunden hatten. Den Lichtbilderoorträgen wird immer mehr Aufmerksamkeit ge-schenkt. Urlauber. Unser Ortsgruppenleiter Pg. Wagemann hat seinen Osterurlaub in der Heimat zugebracht. Gefr. Martin Moser hat seinen Erholungsurlaub angetreten. Uffz. Marx Andreas; der lange Zeit wegen seiner schweren Verwundung in einem Lazarett war; ist zurzeit in Urlaub. Für seine hervorragende Tapferkeit wurde er mit dem EK. I und II und dem Sturmabzeichen belohnt. Das Verwundetenabzeichen sei noch erwähnt. Uffz. Meier Georg hat auch seinen Urlaub hier verbracht. Riedersheim. Am 22. 3. fand im Gasthaus Prostmeier ein Lichtbildervortrag statt; zu dem sich viele Volksgenossen eingefunden hatten. Der schwerverwundete Obergefreite Georg Schweiger; der längere Feit in einem Lazarett lag; konnte nun seinen Erholungsurlaub antreten. Hochholzer Simon; der sich freiwillig zu den Waffen gemeldet hat; wird uns in einigen- Tagen verlassen. Bockhorn. Am 8. 4. fand am Ehrenmal die Trauerfeier für den gefallenen Helden Obergefr. Mathäus Ei-chinger von Oberstrogen statt. Neben der Ortsgruppe waren auch die Fahnen der Vereine zu sehen; die dem gefallenen Helden den letzten Ehrendienst erwiesen. Dieser junge Held; der sein Leben für die Rettung unseres Vaterlandes

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

05/1942

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

394

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 27 Seite 8,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 4. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3176.

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