Aus der Heimat Nummer 28 Seite 4

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Titel

Aus der Heimat Nummer 28 Seite 4

Beschreibung

Etliche Auszeichnungen haben wir auch zu vermelden: So hat Fritz Koller; der schneidige Gebirgsjäger; nun zum Jnfanterie-Sturmabzeichen auch das EK. ll bekommen. Der Flugzeugführer Feldwebel Mar Kiermeier; ein Sohn der Sckneidermeiitersebeleute Kiermeier wurde mit dem EK. I und N ausgezeichnet. Beide Brüder Lanzin-ger; Viehhändlerssöhne von hier; bekgmen ebenfalls das EK. II und Wilhelm Riedl; Sohn vom Gastwirt Riedl. hat gleich zwiefache Auszeichnung erhalten: das EK. N und das Sturmabzeichen. Der Gefreite Michael Bürger bekam das EK. II. Allen "diesen schneidigen Soldaten unseren herzlichsten Glückwunsch. Leider haben wir auch wieder zwei schmerzliche Nachrichten mitzuteilen: Bon Oberdorfen ist nun aus einer Familie der zweite Sohn den Heldentod gestorben. Albert Stein gab sein Leben für die Heimat; er war. dreieinhalb Jahre beim Bauern Lex in Litzlbach. — Der Maurers-sohn Iosef Bichlmeier von hier ist in einem Münchener Lazarett an einer heimtückischen Krankheit; tue er sich zugezogen hatte; gestorben. Seiäe Leiche wurde nach Dorfen überführt; wo sie unter zahlreicher Beteiligung der ganzen Bevölkerung und unter militärischen Ehren bestattet wurde. Seine Kameraden ließen Kränze niederlegen und kein Auge blieb trocken bei den ehrendem Nachrufen. Er war jung verheiratet und hinterläßt neben seiner alten Mutter eine Frau und ein Töchterchen. Viele von Euch werden sich noch seiner erinnern können; er lernte beim Gams das Schlosserhandwerk und ging dann zu Militär. Auch sonst hat der Tod große Lücken gerissen. So sind an einem Tag drei alte Frauen von fast einem Jahrgang gestorben. Frau Maria Emslander; Frau Susanne Gruber und Franziska Gollnhoser; genannt Süsts-sanny. Alle waren sie 75 Jahre alt. Die ehemalige Gastwirtsgattin Frau Katharina Riedl verstarb ebenfalls; zwei Söhne von ihr stehen im Feld. Ein paar Tage darauf starb die zweite Gastwirtsgattin von Dorfen; Frau Anna Eigner und ein paar Wochen später die dritte; die ehemalige „Soafawirtin"; Frau Rosina Mühlratzer. Beim großen Brand um den Bierpfennig 1910; der Dorfen seinerzeit berühmt machte; war sie Pächterin der Gastwirtschaft zur Isenbrücke; die auch abbrannte. Am Pfingst-samstag ging Frau Anna Stapfner von uns und am gleichen Tag löschte ein junges Leben aus: Josef Freudlsper-ger; Stellwerksmeistersohn von hier; ist an Gelenkrheumatis-mus gestorben. Er war Schlosserlehrling beim Gams und ist beim letzten Kreistag noch mit der HI. in Freising gewesen. Zwei alten Austraglern gaben wir auch noch das letzte Geleite: Georg Greimel von. hier; der lange Jahrzehnte Hausmeister im Gasthof Streibl am Iohannis-platz war und dem Fruthvater von Eglafing; der das gesegnete Alter von 93 Iahren erreichte. Jch glaube; soviel Todesnachrichten in einem Monat haben wir noch nie zu berichten gehabt. Ein paar; auch Euch liebe Soldaten gut Bekannte; konnten Geburtstag feiern. Frau März; Buchdruckereibesitzerswitwe ihren 75.; Frau Philipp; Kon-ditoreibesitzerswitwe ihren 70. (Der Fritz in Sowjetrußland hat ihn nicht vergessen) und der Schneider Franz Kloo seinen 80. Jeder von Euch kennt ja den Schneider Kloo; den übergroßen Mann in dem gewohnten Bild; wie er mit einem Sakko oder einer Hose überm Arm; durch den Markt geht. Achtzig Iahre wurde auch Pius Maier. Früher war er in Haus; jetzt verlebt er seinen Lebensabend bei seiner Tochter; Frau Grundner. Den 1. Mai feierten wir heuer so ganz anders wie sonst. Still und ruhig; nur die Jugend und BDM erfreu ten uns mit ihren Frühlingsliedern. Auch das Jungvolk ist sehr tüchtig; es übt sich bereits im Schießen und hak ganz beachtliche Leistungen erzielt. Mit der Arbeit geht es zu Hause. Wenn alles mit-hilft; muß es ja was werden. Jetzt haben wir auch die Arbeitsmaiden und es gibt ein nettes Bild; wenn so gegen den Spätnachmittag die Maiden von der Arbeit heimfahren mit ihren blauen Kleidern und den netten roten Kopftücherln. Jetzt sind auch noch Zivilarbeiter aus Sowjetrußland gekommen. Biehmarkt hatten wir auch einmal wieder; nach langer; langer Pause. Er muß sich erst wieder einlaufen; Leute waren genug da; aber Vieh hätte es mehr sein dürfen. Es braucht halt wieder seine Zeit; bis der Markt wieder aus der alten Höhe ist. Ebenso haben wir das Bad wieder eröffnet; aber ich fürchte; daß heuer flauer Betrieb sein wird. Ihr seio nicht da und wir haben wenig Zeit zum Baden; aber wenn es mit der Hitze so weitergeht; ist es auch am Abend noch schön im Wasser. Papa Rührnößl ist wieder Bademeister; nachdem er seinen Posten als Pförtner im Lazarett wieder aufgegeben hat. Mit dem Heiraten ist wenig los. Nur ein Paar- wurde getraut: Gustl Schütter; techn. Reichsbahninspektor von hier; zurzeit in Polen und Frl. Gretl Menzer. Ausgehängt sind der Schreinereigeschäftsleiter Gottfried Thalmsier (genannt Goggi) und Frl. Anni Diewald von Moosburg. Die haben den „Glangerer" bekommen; nachdem anderer Leute Hochzeit so schön war. Die Silberne Hochzeit feierten die Eheleute Eichner von hier. Die beiden Söhne; die beim Militär sind; der Leutnant und der Matrosengefreite; konnten persönlich ihre Glückwünsche darbringen. 90 Kinder aus Dortmund weilen zur Erholung wieder bei uns. Sie sind in den beiden Lagern Moosen und Dorfen untergebracht. Die KdF. ist sehr rührig. So hatten wir sogar die Bayerische Landesbühne bei uns mit dem Stück „Duett zu dritt" und an Pfingsten einen lustigen bayerischen Abend; der natürlich gesteckt voll war. Wir freuen uns über die ersten Siegesnachrichten; die von Sowjetrußland kommen; wir sind voller Zuversicht nachdem die Zeit des Wartens wieder vorbei ist. Ortsgruppe Eitting Liebe Kameraden! Jm verflossenen Berichtsmonat gaben wir wieder zwei tapferen Helden das Ehrengeleit zum Kriegergrab in der Heimat. Der Unteroffizier Kaspar Sellmeier; schon der zweite Heimatsohn von Reisen und der Gefreite Thomas Berger von Gaben; haben im Osten ihren Soldateneid für Volk und Führer durch die Hingabe ihres Lebens eingelöst. Am 19. April konnten sechs Mädchen und fünf Iungens vom Jahrgang 1932 in die HJ. bezw. dem BDM. ausgenommen werden. Die älteren Jahrgänge der HJ. beendeten zurzeit ihr Winterprogramm durch Wettschießen und Laufen. Beim Schießen sind besonders unsere Gadener Iungens sehr gut; es ist ja auch kein Wunder; in dem waldigen Viertel unserer Ortsgruppe war das „Gradschauen" schon immer Prinzip. 4

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

06/1942

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

406

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 28 Seite 4,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 5. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3188.

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