Aus der Heimat Nummer 35 Seite 3

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Titel

Aus der Heimat Nummer 35 Seite 3

Beschreibung

seiner Kompanie; dabei m allen schweren Kämpfen; immer vorne dran; und in allen Dingen ein Kamerad; von dem der Kompaniechef genau so schön an die Eltern geschrie-ben hat wie der Gruppenführer; der mit ihm in der letzten Stunde beisammen gewesen ist.Noch zwei junge Männer-sind gefallen; die uns Dor-fenern recht gut bekannt gewesen waren: Martin Schrall-hammer von Kaidach; der bei Guggenberger in Dorfen die Schreinerei gelernt hatte; und Anton Marsmann von Armstorf; der als Maurer im Bäugeschäst Schmid in Dorfen gearbeitet hatte. Wir denken an jeden von diesen; als wie wenn sie unsere Brüder-gewesen wären; und schlietz-lich sind Zie uns mehr als bloß Brüder gewesen.Aus unseren Reihen daheim sind gestorben der Guts-befitzer Gerhard Frühe in Pemberg; der eine lange Let-denszeit hatte durchwachen müssen; die Privatiere Therese Rosenberger; Tante einer großen Soldatenfamilie; die Bergschustermutter Anna Eichner von Wölling; ein Muster an Arbeitsamkeit; Mutter von 17 Kindern — ungefähr 17 Kinder waren es; wie sie uns gesagt hat; denn ganz genau hat sie sich nicht mehr daran erinnern können.Der ehemalige Zimmermann Alois Weber in Dorfen hat seinen 80. Geburtstag gefeiert; gesundheitlich; meint er; dürfte es ihm wohl besser gehen; aber er hält sich noch tapfer mit seinen acht Jahrzehnten. Wenn wir in solchem Alter auch noch so rüstig sind; wollen wir recht froh sein.Weihnachten haben wir da und dort gefeiert auf eine stillere Art als sonst; und wo die Lichter an einem Baum gebrannt haben; da haben sie für Euch gebrannt. Es geht doch jeder Gedanke zuerst zu den Soldaten; ehe er in uns so richtig ein Gedanke wird. Iu den Witwen und den Kindern der Gefallenen sind Vertreter der Ortsgruppe der NSDAP. gekommen und haben die Kinder beschert. Das WHW. hat den Betreuten schöne Beträge ausgehändigt; im Kindergarten haben die Kleinsten auf ihre kindliche Art die Lichter angezündet — auch für Euch. Und die größte Weihnachts-feier bei uns war eben die der Soldaten; unserer Soldaten im Reservelazarett Algasing.Wir können es uns recht schlecht vorstellen; was es wäre; wenn wir auf einmal „unsere" Soldaten nicht mehr hätten; denn die Wegstunde von uns bis Algasing gilt ja nicht; die Algasinger Soldaten gehören zu uns; und wo wir einmal etwas feiern; da feiern sie auch mit. Sie haben das heimat-liche Bild ordentlich untermischt mit dem Feldgrau der uniform; und was anderen die Garnison ist; das sind uns unsere Algasinger Soldaten.Die im Kysfhäuser zusammengeschlossenen Soldaten ha-ben zum Iahresabschluß Rückschau gehalten auf ein recht erfolgreiches Iahr; in dem auch der soldatische Geist das Tun und Arbeiten bestimmt hat.Dann haben wir die Hobelspäne des alten Iahres in die Ecke gekehrt und das neue angesangen. Wie es kommen wird; dieses Iahr; das wissen wir nicht. Aber wie es werden muß; das wissen wir. Ünd es wird am Ende dann eben doch so; wie es werden muß; wenn wir es ordentlich in die Hände nehmen; mit dem richtigen Ernst; der mehr als je am Platz ist; und mit einem frohen Lachen; wo es mit dem Ernst allein nicht mehr gehen will. Vielleicht ist das Lachen doch die stärkste. Wafsef weil sie für jeden sichtbar das Vertrauen und die Kraft zeigt. Schauen wir uns bloß die Leute alle so an; die es mit dem Lachen geschafft haben; was man mit dem Grimm allein nicht schaffen könnte.Glnftr größter Lacher ist uns vor dem Ende des Iahresnoch verlorengegangen; der Volger Kaspar; der einmal mit seinem Lachen und seinen Eulenspiegeleien Dorfen aus dem Gleichgewicht geschoben hat. Wißt Jhr es noch; damals — naja; man darf noch keine Namen nennen; denn die Objekte seiner fröhlichen Streiche leben noch — wie er mit einem Geschäftsmann vom oberen Viertel; beim Tor da oben irgendwo; tief in die Nacht hinein gezecht hat? Her-nach hat er sich als Weib verkleidet und sich vor dk Tür seines Jechgenossen gesetzt u^rd gewartet. Wie der heimge-wankt ist; hat er eine Frau stehen gesehen --- das konnte nur seine Frau- sein. Schnell umgekehrt und beim hinteren Eingang angeschlichen — da sitzt die Frau schon wieder und wartet! Auf der Straße hat der gute Mann nicht über-nachten können; also hat er sich eine Leiter geholt und ist durchs Dach cingestiegen und war sehr überrascht; seine Frau nun auch noch drinnen im Bett anzutreffen. Jaja; das war der Kaspar.und das andere Mal; das war auch der Kaspar: er läutet in der Frühe um drei beim Doktor. „Herr Doktor; mir geht es so schlecht!" „Na; wo sohlt's denn; Kaspar?" „Ach; mir geht es fürchterlich schlecht; Sie müssen mir helfen!" Der Doktor kommt; herunter; weil es dem Kaspar so schlecht geht; sperrt auf; führt den Patienten ins Sprech-zimmer: „Na; Kaspar; wo fehlt's denn?" „Ja; Herr Doktor; mir geht's wirklich schlecht. Jch hab da einen Kar-pfen bekommen — soll ich denn jetzt braten oder blau sieden?" Er hat dafür eine Doktorrechnung bekommen; aber sie nie bezahlt.und ein Glasauge hat er gehabt; der Kaspar; aber das haben nicht alle gewußt. Jener Naseweis auch nicht; mit dem der Kaspar eine Wette einging; wer von ihnen länger in die Sonne schauen könne. Der andere hat sehr bald mit schmerzenden Augen aufgeben müssen; der Kaspar hat ge-wonnen; denn er hat mit dem Glasauge in die Sonne geblinzelt und hätte es noch stundenlang so ausgehalten.unser Kaspar; das ist so ein zünftiger Mann gewesen wie der selige Cantler in Erding. Aber wir reden nicht von Erding; sondern von Dorfen.Darüber hätten wir jetzt beinahe die urlauber vergessen; die im letzten Monat daheim gewesen sinWUrlauber im Dezember: Obergefr. Huber Peter; uffz. Dörr Andreas; Gefr. Knoche Fritz; O.Sold. Nöhmekr Ludwig; Sold. Erber Joses; Obergefr. Gensleitner Max; uffz. Volger Heinrich; Obergefr. Ascher Joses; Gefr. Stei- . ger Georg; Grenad. Hubert Rupert; Obergefr. Landshammer Iosef; San.Gefr. Rottenwallner Anton; Feldw. Forst-meier Fritz; Frontarb. Kellner Gg.; uffz. Bürger Michael; O.Sold. Krug Peter; Arb.Mann Dengl Rudolf; Obergefr. Ripp Helmut; Schütze Eigner Josef; Obergefr. Brandlhuber Jakob; Obersch. Priller Gg„ Obcrsch. Münch Mathäus; Frontarb. Mayer Otto und Reiser Johann; Sold. Rainer Iohann; Krastf. Heilmeier Johann; San.Feldw. Mayer Max; uffz. Krieger Joses; Feldw. Kratzer Lorenz; Gefr. Altmannshofer Franz; Oberpion. Schreier Gg.; uffz. Fried-berger Alsred; Obergefr. unterreitmeier Peter; Oberseldw. Kainz Hans; Hauptvorm. Straßer Hermann; Obergefr. Bachmeier Georg; Gefr. Ortner Johann; Gefr. Weidacher Iohann; Schütze Wagner Joses; Gefr. Knauer Stefan; Gefr. Pointmaier Martin; Feldw. Bauer Anton; SS-Sturm. Schedl Josef; Obergefr. Schuster Leonhard; MAO-Gesr. -Daller Kaspar; Funker Schäfer Adolf; Obergefr. Wirthl Iohann; Kanon. Brandhuber Johann; Obergefr. Kalb Johann; San.uffz. Lechner Franz; St.Feldw. Kunz Karl; Wachtm. Dörr Josef; SS-Schütze Folger Franz; Gefr. Hölzl Leonhard; Gefr. Forster Iakob; Obergefr. Stettner Stefan;

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

01/1943

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

489

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 35 Seite 3,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 10. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3271.

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