Aus der Heimat Nummer 37 Seite 1

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Titel

Aus der Heimat Nummer 37 Seite 1

Beschreibung

Unser aller Brüder und SöhneDer Blick; mit dem die Heimat hinausschaut zur Front; ist in diesen Wochen anders.geworden; tiefer; reifer und umfassender. Jahrelang haben wir die Front als ferne Kontur irgendwo geahnt; in den Gesichtern von Brüdern und Söhnen freilich haben wir gesehen; wie die Front und das Fronterlebnis sich abgezeichnet hat; so daß sie alle reif und groß wurden. Doch es war ein Widerbild ferner großer Dinge; was sich abgeprägt hat; bis mit einem Mal die Front uns unmittelbar nahekam; nicht so sehr räumlich nahe; sondem nahe unserem Denken und Fühlen — und seit eine ganze Welt das mächtige; erschütternde Wort „Stalingrad" vernommen hat; seit das Schicksal einer bis zum letzten Mann ringenden Armee abgeschlossen ist; spüren wir erst ganz tief; daß die Front nicht irgendwo in un-gewisser Ferne verläuft; sondern uns allen durchs Herz schneidet.Wir wissen all die Tage noch; da die Front uns näher rückte bis ans Herz und bis ans tiefste eigene Leben heran. Die Nachrichten aus der eingeschlossenen Stadt an der Wolga kamen härter und eindringlicher; die ferne Front kam uns nahe; als wir begreifen mußten; daß unter den Jehntausenden; die dort ihren letzten Kampf ausfochten; Brüder und Söhne unserer kleinen Städte waren; Männer und Iünglinge aus unseren Dörfern; Bekannte und Freunde; die wir bang an den Fingern abzählten in dem Bewußtsein; daß ein zu erwartendes Ende dieses Kampfes und dieser Kämpfer mit diesen menschlich naheliegenden Schicksalen uns alle persönlich treffen würde.Dann ist das letzte; das abschließende Wort gesprochenworden und wir sind verstummt vor hartem Schmerz; verstummt in einem Aufschrei; der keine Stimme mehr fand. Bon der Wolga; ganz von fern her; ist die Front plötzlich herangerückt zu uns; nicht mehr bloß in Augennähe; son-dern ganz in uns hinein. All die Iehntausende dort; die wir nicht kennen; die nach Stamm; und Art uns unbekannt waren; sind uns mit der Stunde des heldenhaften Unterganges Brüder geworden. Ieder von uns hat soviel tausend Brüder dort verloren; soviel tausend Männer dort den Tod gefunden haben; und jede deutsche Mutter; jede; die viel-leicht nur einen einzigen Sohn geboren haben mag; hat viele tausend Söhne in Stalingrad verloren und leidet um sie; ails wären es Söhne aus ihrem Leib und ihrem Leid geboren. unser aller Brüder sind dort gefallen und all unserer Mütter Söhne sind dort geblieben im Tod ; der Steppe; und die Ferne ist untergegangen zwischen Euch und uns.Was wir fühlen nach soviel hartem Tod; das fühlen wir Männer in der ganzen Tiefe; die nur empfinden kann; wer selbst den Bruder oder Sohn verloren hat; und die Frauen daheim empfinden es in der opfernden Mütter-lichkeit; die jedem Mutter ist.Was wir tun müssen und tun werden; wo die Front plötzlich uns mitten durchs Herz gedrungen ist; das tun wir so; wie Mütter; Väter und Brüder tun; die den Tod von vieltausend Söhnen und Brüdern erdulden mußten; um dann erst ganz tief zu wissen; was das Lebek ist; für das wir kämpfen.3. M- B.Aus den OrtsgruppenOrtsgruppe AltenerdingSprechabend der Partei. Bei Adlberger fand aus An-laß der Jehnjahresfeier der Machtübernahme durch dieNSDAP. eine Feierstunde statt; zu der die Parteigenossen zahlreich erschienen waren. Ortsgruppenleiter Schweinhuber gab eine Rückschau der Zeit vor 1933 und streifte dann kurz das Schaffen und Wirken des Nationalsozialismus seit der Machtübernahme. Mit dem Gelöbnis unverbrüchlicher

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

03/1943

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

515

Sammlung

Schlagwörter

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 37 Seite 1,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 28. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3297.

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