Aus der Heimat Nummer 38 Seite 5

Aus der Heimat Nummer 38 Seite 5

gen; so wird doch durch Zusammenarbeit aller Dorfbe-wohner und ausgesprochene Gemeinschaftshilfe auch die heurige Saat unter die Erde kommen.Leider muß ich in unserer Ortsgruppe diesmal wieder zwei Kameraden beklagen; die den Heldentod erlitten ha-ben. An der Ostfront ist Ende Ianuar unser lieber Ka-merad Iosef Jeller gefallen; der in unserer Gemeinde langjähriger Gemeindediener war. Die Witwe und drei kleine Kinder trauern um den Gatten und Vater. Der Gefallene teilt damit das Schicksal seines Vaters; der im ersten Weltkriege den Heldentod erlitten hat.Ferner ist über unsere Bichlmann-Familie von Neu-Fin-sing neues schweres Leid gekommen. Anfangs Februar ist ebenfalls im Osten der jüngste Sohn und Hoferbe Ludwig Bichlmann den Heldentod gestorben; unser Bai-leid wendet sich besonders der schwergeprüften Mutter zu; die nun den zweiten Sohn in diesem Kriege verloren hat.Dom Standesamt ist in diesem Monat nichts zu be-richten.Jn Finsing und in Neu-Finsing fanden für unsere Orts-gruppe zwei zahlreich besuchte Versammlungen statt; die unter dem Thema standen: „Totaler Krieg; verkürzter Krieg".Der dicke Hölzl von Neu-Finsing ist Euch allen bekannt als Erdbeerzüchter. Kürzlich wollte er eine mühselig er-gatterte Fuhre Mist nach Hause fahren. Als ehemaliger BMW-Rennfahrer wollte er auch mit der Mistfuhre seine Fahrkunst zeigen und geriet dabei glücklich in den Straßen-graben. Die bösen Gassenbuben heißen ihn nun den Lohn-kutscher-Xari.Der Feichtkramer Karl hat mir schon wieder Stoff für die Heimatzeitung gegeben. Er wollte in seinem Hauskamin nach seinem Gselchten sehen; weil er danach Appetit hatte. Der Karl stieg in den Kamin hinein; die Kamintür hat ein sogenanntes Schlagschloß; ein Luftzug warf die Tür zu. Der Karl war in dem Kamin gefangen und erst auf die besonders wehleidigen Hilferufe hin; kam seine Frau herbeigeeilt; um ihn zu befreien. Als die Ienzl die Tür aufmachte und eine schwarze Gestalt heraussprang; lief sie entsetzt und hilferufend davon und der Karl hinter ihr her. Die Jenzl glaubte nämlich; daß sie der Teufel holen wollte.Ein Zufall verschaffte mir Kenntnis davon; wie der Pregler-Schreiner am frühen Morgen immer mit seinem Motorrad von zuhause wegstartet. Der Pregler ist nämlich ein sehr bequemer; langsamer Mann; und da läßt er sich immer von seiner Frau wegschieben und da es be-kanntlich morgens immer am besten pressiert; eilt die Frau gleich immer im Hemd zu diesem Hilfsdienst herbei; weil es doch noch ein wenig finster ist.Ihr Soldaten kennt doch die Geyer Marie als besonders hübsches und auch schneidiges Mädl. llm ihre Einsam-keit etwas zu zerstreuen; wollte der Duschl von Neu-Finsing bei schöner Mondscheinbeleuchtung der Marie einen lieben Besuch machen. Dieser Besuch nahm jedoch kein gutes Ende; denn der Duschl kam ohne die Aermel von seinem Sakko nach Hause und mußte sich am andern Tag zum Schneider begeben. Euer Soldatenherz wird sich freuen; daß die Marie solche Schneid hat. Lieber Duschl; du kennst doch; ... wann der Auerhahn balzt!Die Musikbegeisterte und begabte Grill ulla wollte auf die Empfehlung einer Tante hin in München einen berühmten Tenor mit noch einem berühmteren Namen hören. Kunstbegabt; wie die Mla nun schon einmal ist;fuhr sie trotz aller Widerstände; um diesen Mann zu hören und zu sehen. Als sie in München war; mußte sie leider erfahren; daß dieser Mann garnicht existiert und S» wurde die ulla bescheiden und besuchte nur ein Kino.Nun liebe Kameraden; das wären die Ereignisse; die-sich in unserem Dorf zugetragen haben; Jhr könnt fest-stellen; daß viel Dummes und auch einiges Gescheites dabei ist.Die herzlichsten Grüße aus der Heimat übersendet Euch Euer Ortsgruppenleiter undEuer Heimatberichter.Ortsgruppe FraunbergLiebe Soldaten!Fraunberg. (Todesfall.) Der freiresignierte Pfarrer Io-sef Iakob ist im Alter von 71 Jahren gestorben.Bierbach. (Todesfall.) Die Schneidermutter von Bier-bach ist im Alter von 72 Iahren gestorben.Eck. (Geburten.) Frau Leni Fuchs hat einen kräftigen Jungen geboren; ferner wurde die sogen. Schneider-urschi von Stürzelham und die Metzger-ulla von Thalheim von einem Kind entbunden. Beide haben sich im Jahre 1942 verheiratet. Mütter und Kinder befinden sich wohl. Den Vätern; die bei der Wehrmacht stehen; unsere Glückwünsche!Thalheim. Die Gemeinde Thalheim hat das Ausbeutungsrecht der sogen. Kiesgrube; die in der Mähe der Straße Thalheim-Rappoltskirchen liegt; um den Preis von RM. 800 veräußert. Das Ausbeutungsrecht ist an Jo-hann Reiser sen. und Felix Angermaier in Thalheim über-gegangen.Thalheim. (Kreisleiter-Besuch.) Im Germakr-Saal sprach unser Kreisleiter Oberbereichsleiter Pg. Breitenstein in einer öffentlichen Versammlung über die Leistungen und Erfolge des nationalsozialistischen Reiches und rief zum totalen Einsatz bis zum Endsieg auf.Fraunberg. (Winterhilfswerk 1942-43.) Das bisherige Aufkommen des WtzW. mit über RM. 9000.— ist als besonders gut zu bezeichnen; wurde doch das Gesamtergeb-nis des Vorjahres jetzt schon um RM. 3000— über-schritten.Fraunberg. (Oeffentliche Versammlung.) Im Gasthaus Gramer sprach Abschnittsleiter Pg. Siebert über das Thema „Totaler Krieg; verkürzter Krieg".Baumberg. (Heldentod.) Der Soldat Max Scheuchen-pflug hat im Alter von 21 Jahren sein Leben für Großdeutschland geopfert. Wir werden seiner stets gedenken.Fraunberg. (Auszeichnung.) Der Gefreite Matth. An-germaier; der sich im Osten befindet; wurde mit dem Kriegsoerdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet; unsere besten Glückwünsche!Mit den besten Wünschen frr weiteres Soldatenglück grüßt Euch alle herzlichst.Heil Hitler!Euer Ortsgruppenleiter.Ortsgruppe ForsternZelle Pastetten' Liebe Soldaten!Neues von der Heimat will ich Euch wieder berichten. Der Frühling hat in diesem Fahr früher als sonst seinen

NSDAP Kreisleitung Erding

Geschichtswerkstatt Dorfen

Erding : Lippl

04/1943

Zeitschrift

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