Aus der Heimat Nummer 5 Seite 8

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Titel

Aus der Heimat Nummer 5 Seite 8

Beschreibung

Mark) aufgebracht wurde. Die Heimat grüßt Euch alle recht herzlich mit dem festen Wunsch: England zerbräche! Die ganze Einwohnerschaft der Ortsgruppe. Ortsgruppe Grün buch Ihr lieben Kameraden an der Front! Wieder ist ein Monat vorbei und wieder soll Euch dieser Bericht Grüße und einige Neuigkeiten aus der Heimat bringen. Neues gibt es zwar bei uns zu Hause nicht viel; doch ist vielleicht einiges darunter; was Euch interessiert. Was uns am meisten interessiert; könnt Ihr Euch denken; der Heeresbericht; auf den wir doch täglich mit Spannung warten. Und wie begeistert ist dann jung und alt; wenn man von den großen Erfolgen hört; die Ihr draußen erkämpft. Flugs wird dann auf der; Karte; die wohl in keinem Hause mehr fehlt; nachgeschaut; wo Ihr seid. Besonders die „Alten"; die bereits den Weltkrieg mitgemacht haben; können es oft nicht glauben; daß es so schnell vorwärts geht und Ihr den Poilus solche Schläge versetzt. Namen tauchen auf; Liste; Amicns; Arras; Lambrai; lauter bekannte Orte; um die zum größten Teil Eure Väter schon gerungen und geblutet haben. Die als uneinnehmbar gegoltene Magi-notlinie durchbrochen; Paris genommen; Berdun gefallen; um das im Weltkrieg vier Jahre vergebens gekämvft wurde! Was seid Ihr doch für Teufelskerle! Man bedauert nur; daß man nicht dabei sein und mitkämpfen kann; unsern Feinden den letzten Stoß zu versetzen Doch nicht laut und überschwenglich wie im Weltkrieg; feiert die Heimat Eure großen Siege. Wenn wir unsere Fahnen hissen und die Glocken läuten; fühlen wir uns noch enger mit Euch verbunden und denken besonders an die Kameraden; die für ihre Heimat und unser großes deutsches Vaterland ihr Leben gaben. Unser Härtl Hans; Schweizer bei Binding in Grünbach; ist am 28. Mai bei Abbeville gefallen. Neumüller Alois; der jahrelang als Schneidergehilfe beim Auer in Grünbach tätig war; ist am 20. 5. in einem Lazarett seiner schweren Verwundung erlegen. Zwei prächtige Kameraden sind für immer von uns gegangen. Wir gedenken ihrer in stolzer Trauer! Was sich weiter zugetragen hat; sei hiemit vermeldet: Unser Ortsgruppenpropagandaminister M ai er Georg; genannt Hart! Schorsch; ist zum Unteroffizier befördert worden. Wir gratulieren ihm heftig; hoffen aber; daß er als „Gaserer" nicht in Tätigkeit zu treten braucht. Sanitätsfeldwebel Mehr! Hans ist nun seit acht Tagen endlich entlassen worden. Es war aber auch höchste Zeit; denn mit unseren Zähnen sieht es verdammt schlecht aus. Er kann nun wieder zur Stärkung der „inneren Front" beitragen; daß wir 1)en Tommy leichter „fressen" Können. In Urlaub war hier Oberbauer Georg; dann der ehemalige Wirtsknecht vom Förster; der „D ani"; und der „Ehikago"; Feldwebel Felsner Schorsch; der seinen Wohnsitz in Freimann aufgibt und als Panzerjäger wieder an die Front geht. Daß Grünbach nach wie vor auf dem Damm ist; beweist die letzte Sammlung für das Deutsche Rote Kreuz. Die Ortschaft Grünbach hat allein 215.— Mk. zusammengeoracht. Wir haben den Leuten das Geld schmerzlos abgenommen; es wurde nicht einmal geschimpft. Eine Person hat sogar 50.— Mark allein gegeben. Bon dieser Sorte brauchten wir noch ein Dutzend! Hoffen wir; daß dieses Beispiel Nachahmung findet. Aber auch die andern; nicht zur Gemeinde Grünbach gehörenden Volksgenossen der Ortsgruppe haben tapfer ihr Scherflein beigesteuert. Wie die Alten summen; so zwitschern die Jungen! So auch unsere Jugend. Für die Jugendherbergen; die ja den verwundeten Soldaten zur Verfügung stehen; haben sie einen schönen Betrag zufammengebracht. Weil sie nun einmal im Sammeln drin sind; suchen sie mit großem Eifer Tee; Kamillen; Mohnblütenblätier; Brombeer- und Erdbeerblät-ter und weiß Gott was noch alles. Es soll hier bei uns 22 Sorten von Tee geben. Wer den bloß säuft? Wenn unsere Jugend gerade nicht Abzeichen verkauft oder Tee pflückt; dann geht sie bei den Bauern den Disteln und und dem Unkraut Zu Leibe. Auch unsere Jugend stellt ihren Mann und hilft die fehlenden Arbeitskräfte ersetzen. Unserm „Käst" seinem Radio; dem durch Blitzschlag das Lebenslicht ausgeblasen wurde; ist nun wieder Odem eingehaucht worden. Es war höchste Zeit; „Käst" wäre noch rabiat geworden. Sonst malt er fleißig; auch in seinem vielgeliebten Goldach. Fußballspielen soll gesund sein; doch darf man den Sieg über die andere Mannschaft nicht allzu sehr mit Wein be-gießen; sonst kugelt man mitsamt dem Fahrrad bergab und landet im Krankenhaus. Aber unser Metzgerlshrling der Iager-Schorsch beim Förster; hat einen harten Kopf; so war es kein Schädelbruch; wie anfangs vermutet und er konnte nach einigen Tagen sein unfreiwilliges Domizil wieder verlassen und nach Hause gehen. Der Mai brächte uns an seinem Ende noch sehr viel Regen und zwar so viel; daß wir beinahe ersoffen wären. Das Wasser in Grünbach wurde zuviel; unser Bachl konnte es nicht mehr fassen und es suchte sich den Weg über die Straße. Der Bräustüberlgarten und der Pferdestall bei Binding standen unter Wasser; aus der Straße war es knietief. Wie es zwischen Hecken und Emling erst ausgesehen hat; kann man sich leicht vorstellen. Bon auswärts hört man; daß in Haselbach das zweijährige Kind vom Freidhoser mit einer Hand in die Häckselmaschine gekommen ist. In Aurlfmg mußten zwei Kühe notgeschlachtet werden; eine beim Zehmer; die andere beim Niedermeier. Was sonst in der Ortsgruppe sich ereignete; sei schnell noch berichtet. Die monatliche Vorführung der Gaufilmstelie brächte uns im Mai den großen Film „Der Gouverneur". Am 20. wurde ein Lichtbildervortrag „Plutokratie und Judentum" beim Förster gehalten. Zum Schluß danke ich jedem; der mir geschrieben hat und ich hoffe; daß Euch dieser Bericht bei voller Gesundheit und gutem Humor erreicht. Heil Hitler! A. Wagemann; Ortsgruppenlsiterl OxtsgmpM OrmMMMbach Soldaten; Kameraden! Seit dem Erscheinen der letzten Zeitung; haben sich Ereignisse bei Euch an der Front zugetragen; die uns in der Heimat aufhorchen ließen. Mit ganzem Herzen sind wir bei Euch und möchten Euch herzlich danken für die großen Opfer; die Ihr alle auf Euch nehmt. 8

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

07/1940

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

61

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 5 Seite 8,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 28. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2839.

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