Aus der Heimat Nummer 5 Seite 9

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Titel

Aus der Heimat Nummer 5 Seite 9

Beschreibung

Nun molken auch wir Euch wieder einige Nachrichten aus der Heimat überbringen; weil wir wissen; daß Ihr Euch darauf freut. Fangen wir einmal bei den Soldaten selber an. Der Rauchensteiner Niki; Gefreiter bei der Artillerie-beobachtung; hat das Eiserne.Kreuz bekommen. Wir sind darauf sehr stolz und gratulieren ihm herziich dazu. Der Wachtmeister Ponkratz Toni von Loh wurde kriegsgetraut in Schwindkirchen. Wir wünschen ihm recht viel Glück für feine weitere Zukunft. Der Fifcher Sepp von Loh; der Jäger; ist zurzeit in Erholungsurlaub. Er hat sich bei einem U-Lehrgang einen Bluterguß am Knie zugezogen und mußte mehrere Wochen im Lazarett liegen. Er hat gesagt; daß dös Punktieren gemein weh to Hot. Bei der letzten Musterung wurden fast alle zurückgestellt; bis auf den Seisenberger Marte; der die langen Gräben aushebt. Der hat feiner Alten gleich den Gestellungsbefehl mit nach Hause gebracht. Er ist schon einige Wochen Soldat; nicht'; daß Ihr meint seine Alte. Der Meier Kaspar von Elfenbach und der Gösch! Marte von Urtlfing waren auf kurzen Urlaub daheim. Der Wolfecker Sepp muß auch einrücken und zwar nach Baden bei Wien; damit wir da drunten auch einen haben. Er muß zu einer Sanitätskolonne. Der Wagner Ingerl hätte beinahe auch einrücken müssen; aber der Hanslbauernsepp; der Dokta; hat es verhindert; weil man ihm sonst gleich die Schwester hätte mitgeben müssen. Der Lcmzinger Schmied hat sein Dach reparieren lassen; ich meine natürlich fein Hausdach. Wahrscheinlich hat es ihm hineingeregnet oder vielleicht auch deswegen; daß er leichter eine Dim bekommt; weil nämlich die Julie den Oster-meier Andreas geheiratet hat. Na endlich! Der Zach Peter von Bach hat sich einen neuen Stadel gebaut. Auch die Friedhofmauer soll in den nächsten Tagen ausgebsfsert werden; wenn nämlich der Maurer Fohann Zeit hat. Es ist auch höchste Zeit; sonst kommen die Toten auch noch auf die Straße. Das wäre schlimm; weil sich dann mancher nicht mehr auf d'Nacht forttrauen würde; wenn ihm die Toten begegneten. Unglück im Stall hatten die Bauern Holzmichl; Schweindl von Polding und Müller von Kirchstetten. Sie mußten Rinder notschlachten. Ende Mai führte die Isen Hochwasser. Die Leute sagen; daß es noch ärger war als 1920. Dabei ist der Mittsredsr Ander! ertrunken; welcher immer bei der Schneiderbachregulierung Kappo war. Erst nach mehreren Tagen wurde seine Leiche hinter dem Lederer Lipp geborgen. In Wasen-tegernbach hat es dem Wagner einen Stoß Eichenläden fort. Manche Straßen wurden arg mitgenommen. Vielfach wurde auch der Torf fortgeschwemmt. Vom Lechner in Solling starb ganz schnell und unerwartet das 13 jährige Mädl Julie; am Sonntag; nachdem es noch am Freitag in der Schule war. Beim Eberlseder.Ander! seiner Frau gab es ein kleines Mädchen; welches aber leider wieder starb. Schwer erkrankt ist an Lungenentzündung der Sabolt Bartl von Gebensbach. Er wurde in das Krankenhaus nach Dorfen gebracht. Dort geht es ihm wieder besser. Der Meier Bene von Wasentegernbach wollte Kleeböcke auf den Acker fahren. Dabei gingen ihm die Pferde durch und er erlitt so schwere Verletzungen; daß er im Krankenhaus in Mühldorf operiert werden mußte. Auch ihm geht es besser. Der Lohmeier von Loh stürzte von der Mähmaschine und zog sich Verletzungen zu; fodah er im Bett bleiben sollte; hat der 'Doktor gesagt; aber den Bräu freut es garnicht weil es draußen so warm ist; sagt er. Der Schmied Schorsch von Polding hat auch einrücken müssen. Mit den besten Wünschen für Euer ferneres Wohlergehen; schließen wir unseren diesmaligen Bericht und grüßen Euch alle mit einem kräftigen Heil Hitler! Oetspmppe HohmpMsW Liebe Frontkameraden! Der Bauerssohn Lampert Nitzl von Schönau vertauschte dieser Tage seine Zivilkleidung mit dem grauen Rock der Massen. — Gegenwärtig (Mitte Mai) befinden sich auf Urlaub in der Heimat die Kameraden Grichtmeier Johann; Rott Simon; Meier Sebastian und Scheid! Max; sowie Josef Pfanzelt. Kamerad Josef Pfanzelt von Penning mußte sich; da er auf Urlaub hier weilte; wegen schwerer Krankheit nach Erding ins Krankenhaus verbringen lassen. Der Bäckermeisterssohn Georg Münzloher von Wambach; eingeteilt als Meldefahrer bei der Artillerie; wurde in den letzten Tagen verwundet. Sein Kraftrad; das von sch veren Granatsplittern getroffen wurde; ging in Trümmer. Seine Verwundung am Bein ist nicht allzu schwer. Er liegt in einem Lazarett. Wir wünschen baldige Genesung. Versammlung. Am 24. Mai 1940 fand anläßlich des Kreistages im Parteilokal eine sehr gut besuchte Versammlung statt; in der Gauredner Pg. Böhrer-München über die gegenwärtige politische Lage sprach. Feuerwehr. Die hiesige Feuerwehr stellte zum Kreistag acht Mann ab; die mit neuem Gehänge und neuer Mütze ausgerüstet wurden. Einberufung. Zimmermeister Zeiler Mathias und Mathias Zehetmaier folgten Ende Mai dem Rufe zu den Fahnen. Urlaub. Peiß Mathias und Deischl Leonhard kehrten nach 14tägigem Urlaub wieder zu ihren Truppenteilen zurück. Gevatter Storch legte Hans Zacherl als ersten Sprößling ein kräftiges Mädchen in die Wiege. Einen strammen Stammhalter erhielt der zurzeit im Heeresdienst befindliche Maurer Lorenz Lex. Hochmafser. Das in den ersten Iunitagen eingetretene Hochwasser hat auch die Fluren in unserer Gemeinde ziemlich stark mitgenommen. Die Sempt liegt wieder trocken; so daß wir neben anderen Unannehmlichkeiten mit dem lieben elektrischen Strom unsere Not haben (ähnlich wie beim Wehrbruch 1938). Ntts Ättham tmö McheMsfm Einberufung. Der Bauerssohn Sebastian Eber wurde zum Militärdienst einberufen. Urlaub. Der Landwirtssohn Josef Probst ist nach einem 14tägigen Urlaub wieder zu seinem Truppenteil zurückge 9

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

07/1940

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

62

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 5 Seite 9,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 26. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2840.

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