Aus der Heimat Nummer 8 Seite 5

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Titel

Aus der Heimat Nummer 8 Seite 5

Beschreibung

lich Achtung eingeflößt hat. — Die erste Septemberwoche mit ihrem herrlichen Spätsommerwetter ermöglichte den Landwirten; auch noch die Grummeternte gut unter Dach zu bringen. Ein wichtiger Abschnitt der Erzeugungsschlacht ist damit glücklich erreicht. Für diesmal grüßen wir Euch alle recht herzlich mit dem Wunsch; daß England zugrunde gehen möge. Auf ein frohes Wiedersehen in der Heimat! Die Heimatberichter. Ortsgruppe Grünbach Zurzeit haben sich wieder auf Urlaub eingefunden: Fel-lermeier Anton; Lohner Mathias; Koch Kaspar; Bölsterl Toni; Blattenberger Iosef; sämtliche von Grünbach; Meier-Mathias; Hecken. Am I. September wurde Frau Therese. Ostermeier in Bockhorn "beerdigt. Sie war bei Herrn Dax in Unter-strogen bedienstet und ist durch einen Schlaganfall gestorben. Frau Rott ist mit ihrer Postagentur umgezogen. Sie hat das Schreineranwesen von Grünbach gepachtet. Herr Kaiser (Müller von Hecken) hat Grünbach verlassen und hat bei Herrn Wiesmeier; Mesner von Hecken; Wohnung bezogen. In der Familie Pichlmeier; Riedersheim hat es wieder Zuwachs gegeben. Ein kräftiges Mädl ist zur Welt gekom-men. Unsern Glückwunsch! Weber Seoerin von Grünbach liegt immer noch in einem Münchner Krankenhaus. Er hat eine Hautkrankheit; die sich wieder verschlimmert hat. Am 23. 8. hatten wir im Bräustüberl einen Film (Hei-matland). Trotz schlechten Wetters hatten sich wieder viele Besucher eingefunden. Der Theologiestudent Nikolaus Wandinger von Grün-bach ist aus dem Arbeitsdienst wieder entlassen worden. . Rampf Mich! jun. von Grünbach ist eingezogen morden. Wie ich noch erfahren habe; ist Feldwebel Ferdinand Holzapfel in Urlaub gekommen; sowie der Gefreite Herder Mich! von Emling. Wiederholt kommen von einzelnen Kameraden Zeitungen zurück. Ich bitte; bei Versetzungen; sofort genaue Anschrift mitteilen. Heil Hitler! Ortsgruppe Grüntegernbach Liebe Soldaten; Kameraden! Wieder ist geraume Zeit verstrichen; seit ich Euch den letzten Bericht aus der Heimat gesandt habe. Viele von Euch haben unterdessen wieder einige Wochen in der Heimat auf Urlaub verbringen können; worüber wir uns ebenso gefreut haben wie Ihr selbst. Steht nun auch unser stilles Heimatdorf gerade nicht im großen Weltgeschehen; so ereignen sich doch bei uns Dinge; die gerade Euch auch besonders interessieren. Dem Reiner Sepp von Grünbach hat der Storch einen zweiten kräftigen Iungen in die Wiege gelegt; wozu wir ihm herzlich gratulieren. Nach langer Krankheit ist der Oberkorber Vater von Oberkorb gestorben; er war im 87. Lebensjahre. Die Haag meier Lener hat der Schlag getroffen und sie ist einseitig gelähmt; an ihrem Aufkommen wird gezweifelt. DeunPrin-ningerbuben oon Nelharting hat der Ochs ziemlich auf den Fuß getreten; sodaß er noch nicht gehen kann. In Großkatzbach ist die Seuche bei den Bauern Obermeier; Liebl; Gaigl; Sachs und Michenmartl ausgebrochen. Die Krankheit ist nicht besonders schlimm und ist beim Obermeier und beim Liebl schon wieder erloschen. Bei uns sind die Leute sehr gottesfürchtig und besonders manche junge Mädchen; darunter die frische Resi an der Grüntegernbacher Bruck; die Näherin und die Walli; die beim Bäcker war. Beide fühlten den unwiderstehlichen Drang in sich; ^zum Zellbründl zu wallfahren. So traten denn beide an einem schönen Sonntagnachmittag die im-merhin beschwerliche Reife an; um Buße zu tun oder für das Seelenheil zu sorgen — oder was noch leichter sein kann; um sich die Augen auszuwaschen; damit man Feld-postbriefe und dergleichen besser lesen und schreiben kann. Schließlich möchte doch jede auch einmal einen strammen Hochzeiter haben. Diese Wallfahrt dehnte sich ziemlich spät in die Nacht aus — warum; konnten beide nicht angeben —; sodaß sie ganz erschöpft und hungrig beim Bäck in Grüntegernbach ankamen. Die Bäckin hatte Er-barmen mit den frommen Seelen und gab ihnen guten Kaffee zu trinken und neugebackene Römische zu essen; was die beiden Wallfahrerinnen sichtlich stärkte; zumal sie schon -einen Gefährten gefunden hatten in Form unseres Kramer-wittibers; der gerade vor der Haustüre stand; als die Bei-den vorbeigingen und ihnen feine interessante Begleitung anbot. Die Beiden nahmen ihn gerne mit; weil sie sich unter solchem Schutz sicher fühlten; nachdem der keufche Iohann schon wiederholt verlauten ließ; daß er einem Weiberleut nichts Böses antun könnte. Mittlerweile war es nun.ziem-lich finster geworden und die Walli traute sich nicht mehr allein nach Wasentegernbach. Folglich begleiteten sie der Hans und die Resi heim. Beim Heimweg war nUn die Resi mit dem Wittiber allein auf weiter Flur und wenn er ihr etwas getan hätte und die Resi hätte sicher recht laut geschrien; hätte sie kein Mensch gehört. Aber es käm anders. Denn nicht die Rest schrie; fondern der Hans und zwar herrliche Liebeslieder. Etwas enttäuscht kamen beide; in Grüntegernbach an. Die Walli und die Resi haben gesagt; daß sie den Hans nicht mehr zum Wallfahren mntnehmen. Eine Woche darauf hat der Krämer seine Stiege zum ersten Stock nagelneu angestrichen. Daraufhin hat er sich eine Leiter zurechtgerichtet; um über die Warne sein Ruhelager zu erreichen. Vorher wollte er sich bei der Leni noch stärken. Dabei erzählte er von seiner Tagestätigkeit und feiner Anstreicherei und der Leiter. Nun fühlte die Wirts-rosi den unwiderstehlichen Drang in sich; dem Kramer diese Leiter zu verstecken. Bald hatte sie auch gegen Barzahlung einer Maß Pier — welche sie hernach furchtbar reute — Helfershelfer gefunden; die die Leiter kunstgerecht versteck-ten. Als der Kramer auf dem nicht mehr gewöhnlichen Wege seinen Flohweiher aufsuchen wollte; fehlte die Leiter. Aber ein Mann wie der Kramer kann sich helfen. Mit Hilfe einer Bohnenstange hantelte er sich hinauf und in-solge der Anstrengung hatte er diese Nacht keine unkeuschen Träume. In Wasentegernbach hatten zwei Nachbarinnen einen Streit; weil die Hühner der einen in den Hof der anderen kamen; obwohl da auch nichts zu holen war. Die Aus-einandersetzungen nahmen derart heftige Formen an; daß die Mngere kurzerhand ihren Rock hochhob und der an-deren ihre weniger schönen vier Buchstaben in natura zeigte. Letztere erschrack über solch seltenen Anblick derart; daß Herausgegeben von der Kreisleitung Erding. Drück: Tuchdruckerei E. Schwank!; Erding Obb.

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

10/1940

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

99

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 8 Seite 5,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 29. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2880.

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