Aus der Heimat Nummer 9 Seite 10

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Titel

Aus der Heimat Nummer 9 Seite 10

Beschreibung

Die Schulkinder der Oberklasse sind eben damit be-schäftigt; für jeden von Euch ein kleines Päckchen zu richten; das wohl bereits in Euren Händen sein dürfte; wenn Euch diese Nummer der Heimatzeitung erreicht. Furtarn hat der Storch in der Berichtszeit zweimal ange-flogen und beim Renner einen' kleinen Quirin; beim Eich-ner Alois eine reizende Anna gebracht. Zum Heiraten hat jetzt niemand Zeit. Gestorben ist nach langer Krankheit die Schmiedin; Frau Anna Häusler von Lengdorf. Hoffentlich gibt es nächstesmal mehr Neuigkeiten zu be-richten. Ortsgruppe Moosinning Wieder ist ein Monat verstrichen; seit die Heimat Euch den letzten Bericht gesandt hat. Was sich in der Welt alles ereignet hat; wissen wir und Ihr; und können wir alle zufrieden sein. Wenn auch unsere Ortsgruppe gerade nicht im großen Weltgeschehen steht; so ereigneten sich doch bei uns Dinge; die Euch immer wieder interessieren. Unterdessen haben 26 Kameraden von Euch den Urlaub in der Heimat verbringen können. Die Ortsgruppe hatte am 18. 9. 40 Sprechabend beim Maierwirt; zu dem auch Schulungsleiter Pg. Ried von Oberding erschienen war. Die Gliederungen und angeschlossenen Verbände beteiligten sich an der Schulung. Am 10. 10. fand im Oberwirtssaal ein Vortrag statt: „Der englische Geheimdienst enthüllt". Dr. Herbert Sinz vom „Völkischen Beobachter" vermittelte überaus wertvolle Einblicke in das Werden und Wirken des „Secret Service". Die Düsseldorfer Ferienkinder fuhren am 5. 10. wieder in ihre Heimat; nachdem sie hier 7 Wochen Erholungsurlaub verbracht hatten. Die NS-Frauenschaft sammelt wieder fleißig die Eintopf-spenden und hat auch die Feldpostpäckchen mit Liebesgaben zurecht gemacht und an Euch abgesandt. Bei dieser Gelegen-heit sei nochmals daran erinnert; daß jeder Wechsel der Feldpostnummer bezw. Anschrift; der Ortsgruppe mitzuteilen ist; damit vermieden wird; daß Sendungen als „unbestell-bar" wieder zurückkommen. Unter den bereits erwähnten Urlaubern befindet sich auch der Gefreite Iakob Lautner von Eichenried; der beim Durch-bruch an der Maginotlinie schwer verwundet wurde; auf fünf Wochen Erholung in der Heimat. Gefreiter Georg Ways mußte sich während seines Urlaubes in ein Garni-sonslazarett nach München begeben und sich einer Leisten-bruchoperation unterziehen. Unterdessen wurde seine Frau ins Krankenhaus Erding verbracht werM Lungen- und Rippenfellentzündung. Gefreiter Iosef A;pler wurde durch Granatsplitter am Arm verwundet; weiüres konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Es ist ein Kommen und Gehen unter den Menschen; wie es immer war und sein wird. Dem Beilipp Emmerl; Gefreiter im Wehrdienst; krachte der Storch als sechsten Buben einen Otto und dem Zoll-ner Lenz als siebentes Kind einen Lorenz. Zur Familie des Georg Schindlbeck in Eichenried gesellte sich zu den drei Mädels ein Konrad und unser Meßner hatte das Pech; das drittel Mädel in das Wickelkissen ge-legt zu erhalten. Aber a Stammhoiter muaß no her; sogt da Gustl. Dem Maurergirgl Sepp paßts wieder net; daß sein Neugeborener als viertes Kind wieder a Bua is. Der Gastwirt Hans Lommer von Eichenried hat zu feinem Mädl den langersehnten Stammhalter bekommen; der Po-lenfeldzug hats g'macht; sagt seine Frau. Gestorben ist am 1. Oktober die Landwirtsfrau Bar-bara Steinhart im Alter von 74 Iahren. Sie schenkte 12 Kindern das Leben und trug das Ehrenkreuz der Deut-schein Mutter. Dem Schneide^ Peter von Stammham starb feine kleine Marie im Alter von einem Iahr und neun Monaten. Der Hachschustersepp baut sein eingefallenes Oekonomie-gebäude wieder auf. Hoffentlich ist er vom Wetter begün-stigt; damit er vor Eintritt des Winters noch einziehen kann. Auch die Huber Fanny hat mit dem Neubau eines Einfamilienhauses begonnen; als Wohnnachbar hat sie sich den Maurergirglschorsch gewählt. Zelle Niederneuching. Franz Oswald wurde zum Gefreiten befördert. Ortsgruppe Moosen/Mls Liebe Kameraden! Daß Euch unsere kurzen Moosener Berichte in der Heimatzeitung Freude bereiten; ersehe ich aus den vielen Zuschriften; die mir zugehen. Die lobendste Erwähnung machte der Zieglhuber Iakob; derselbe schreibt nämlich: „Die Heimatzeitung freut mich mehr; als die Briefe die ich bekomme. Allerdings wäre mir ein Liebesbrief noch lieber als die Heimatzeitung: aber einen solchen bekomme ich nicht." Nun lieber Iakl; tröste Dich; Du wirst einen Liebesbrief bekommen; ich werde die Sache schon mit Hilfe der Moosener Frauenschaft und einiger Festjungfrauen; schaukeln. Da Ihr Euch alle für die Liebesgabenpäckchen bedankt habt; möchte ich Euch bei dieser Gelegenheit fugen: Gebt mir Eure Adressenänderungen stets an! Wir wollen keinen übersehen mit Zeitungen und Päckchen; auch jene nicht; die nicht direkt von Moosen aus eingerückt sind; jedoch schon längere Zeit bei einem unserer Bauern oder sonstwie tätig waren: Also melden! Nur net gschami! Nun die Nachrichten! Das Standesamt bringt Fehlanzeige. In Gebensbach fand beim Mooserwirt am 6. Oktober Sprechabend statt; der sehr gut besucht war und ich kann Euch nur sagen; daß sehr lange gesprochen wurde; trotz-dem der Proviant ausgegangen war. Unsere 14 Düsseldorfer Iungen kehrten in ihre Vater-stadt am Rhein zurück. Dieselben hatten sich hier tadellos erholt; nahmen zu an Alter wie Gewicht; erlernten die oberbayerische Fremdsprache und stellten auch ihren Gaumen auf Knödel und Nudel um. Frau Heienbrock führte die Buben den glücklichen Eltern zu. Die Dankesbriefe aus Düsseldorf sind rührend. Soldaten hatten wir in Moosen im Quartier. Leider nur einen Tag und eine Nacht. Ich muß an dieser Stelle schon sagen: die Gastfreundschaft unserer Moosener den Soldaten gegenüber war vorbildlich in jeder Hinsicht. Nunmehr erwarten wir einige Rückwanderer;; jedoch nicht aus Rumänien oder Wolhynien; sondern den Schuster-Seidl-Sepp; den Eitelsberger Schorsch und den Zieglhuber Iak; der Holbl Ludwig von Kalmhub ist bereits einge-troffen. Abschied von uns hat der Neuhäusler Girgl von Hubenstein genommen; derselbe muß nunmehr die Exerzitien

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

11/1940

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

115

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 9 Seite 10,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 26. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2896.

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