Aus der Heimat Nummer 13 Seite 14

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Titel

Aus der Heimat Nummer 13 Seite 14

Beschreibung

um den Sachverhalt festzustellen. Aber eines steht fest; der Ochs konnte weitergehen; das Auto mußte stehen bleiben; auch hier gilt das Wort „der Gescheitere gibt nach" sagte sich der Ochse und schlich von bannen. Ortsgruppe Ottenhofen Liebe Kameraden! „Jetzt treiben wir den Winter aus; den alten kalten Krächzer"; so singen "bereits unsere Buben; wenn auch noch etwas verfrüht. Aber das sicherste Zeichen; daß der Frühling nicht mehr allzuweit entfernt ist; sind doch unsere Zugvögel; die jetzt schon nachschauen kommen; wie es in den deutschen Gauen aussieht. Stare und vereinzelt auch Bachstelzen; sind bereits zu sehen. Auch der Storch ist wieder fleißig bei d.er Arbeit und hat dem Reischl von Unter-schwillach das zweite Mäderl in die Wiege gelegt. Der Sepp hätte sich zwar einen Buben gewünscht; aber; nun ja; alles will gelernt sein. Auch die Krenn Mari hat der Storch in das Bein gezwickt und wir können dem F. Toni zu seiner Hilde nur gratulieren. Wenn die Vögel Hochzeit machen; ist die schönste Zeit wohl auch für" mich dachte sich der Schauer Hans und verschob die Hochzeit immer wieder. Aber das wird ihni doch zu lang; denn am Donnerstag; den 20. Februar wurde er getraut und hielt die Hochzeitsfeier in Markt Schwaben. Der Maier Toni und seine Theres haben inzwischen auch geheiratet und beim Gaugigl Schwiegervater droben; ihr Nest gebaut. Bom Heeresdienst entlassen wurde der Gefreite Kling Wilhelm von Ottenhosen und übt jetzt sein Handwerk als Bäckermeister wieder aus. Kamerad Schindlbeck Peter von Oberneuching wird als verwundet gemeldet. Er wurde auf Posten angeschossen. Zwölf Tage nach dem Tode ihres Ehemannes ist die. Riemerin von Siggenhofen im Alter von 76 Jahren verstorben. — Schweres Pech hatte der Kantinenwirt von Ottenhosen. Ein wandernder Besenbinder vergnügte sich bei ihm gut dem Austrinken von Maßkrügen. Dabei kam es zu Meinungsverschiedenheiten; die sich schlimm für den Isidor auswirkten. Der Besenbinder schlug ihm einen Maßkrug derart auf den Kopf; daß er in tausend Scherben ging (der Krug natürlich) und der Isidor mit einem soliden Loch im Kopf ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Der Besenbinder und sein Mädl gingen flüchtig. Wie ich Euch kürzlich berichtete; hat Kamerad D. Martin von Herdweg zum zweitenmale geheiratet und fühlt sich auch ganz pudelwohl in seiner neuen Ehe; bis auf — nun ja — aber das wird auch noch werden. Der Marti hats halt immer pressant und auch das Essen muß bei ihm schnell gehen. Seine Frau kennt halt diese Eigenschaften noch nicht; sonst hätte sie ihm die Knödl kalt gekocht. Als nämlich der Martin zum Essen kani und die sieben kugelrunden; dampfend-heißen Knödl sah; entfuhr ihm der liebliche Ausdruck „Kruzifix". Mit einem Satz hatte er die Schüssel in der Hand und im Trab gings zur Tür hinaus (und dreimal Rosenkranz betend) ums ganze Haus herum; immer spähend; ob ihn doch niemand sieht und siehe da; durch die 22 Grad Kälte; die es draußen hatte; war den Knödeln (und auch dem Martin) das Dampfen vergangen. Det Marti kam freudestrahlend nun endlich zu d e m; Mittagessen;; wie er es sich wünscht. Seine Frau hat das beherzigt und kocht ihm die Knödel jetzt schon im mer am Tag vorher. Der. Marti strahlt. (Von Beglück-wünschungen bitte ich Abstand nehmen zu wollen!) Es ist sicherlich im Sinne der Erzeugungsschlacht; dachte sich der Köckmühlerbauer von Unterschwillach und brächte sein liebebedürftiges Borstentier; wohl verwahrt in seiner Steige; nach Breitötting zum Eber. 12 Ferkel will er sich bestellen und rechnet im Geiste schon aus; wieviel Soldaten er ein Packerl Gselchtes schicken kann; wenn die Ferkel so ungefähr 250 Pfund Häm. Mit lauter Sinnieren kommt er schnell nach Breitötting und der Besitzer des Ferkelerzeugers schreckt ihn auf mit der Frage: „Sepp; wo aus; wos hoißt dir deng; a - Kaibi oder a Sau?" „Na sogt der; Sepp; Fackl braucht ma; woaßt; zmegn dem Gselchten für die Soldaten" und lupft die Hecken von der Strign. . „Himmikruzitürken; des Mistvich Hot ausbrocha". Ja; so wars. Zur Zeit wird die Sau steckbrieflich gesucht und wies mit dem Gselchten nausgehn werd; das wissen die Götter. Nun recht herzliche Grüße aus der Heimat. Heil Hitler! Euer Ortsgruppcnleiter. Ortsgruppe Reichenkirchen Liebe Frontkameradcn! Abermals senden wir Euch Grüße aus der Heimat. Kurz will ich Euch mitteilen; was sich seit meinem letzten Bericht alles in der Heimat zugetragen hat. Am 23. Januar war bei Rauch in Grucking Ortsgrup-penappell; auf dem Kreisleiter Breitenstein zu den anwesenden Parteigenossen sprach. Besonders gedachte er der Gefallenen; dann des tapferen Einsatzes unserer Soldaten und wies die in der Heimat Gebliebenen auf die gerade während des Krieges erhöhten Pflichten dem Baterlande gegenüber hin. 7 . Mehrere Urlauber konnten wir wieder begrüßen; so Sedlmaier Hans von Reichenkirchen; Ott Markus und Liebl Sebastian von Tittenkofen; Stöcker Peter.und Mayer Joses von Pillkofen und Fuchs Rupert von Hatting; Bad-Mann von Lohkirchen. . Aus dem Heeresdienst entlassen wurden Pfanzelt Max von Reichenkirchen und Gastwirt Stiglmeier von Tittenkofen. - Ein schwerer' Unglücksfall; der aber noch gut hinausging; -"eignete sich vor einigen Tagen in Lohkirchen. Frau Gäch; die Meserin von Reichenkirchen; half bei ihrem Bruder in Lohkirchen aus. Der Maurerbartl weißte gerade ein Zimmer aus und damit es schneller trocken wurde; wurde sn das Zimmer ein Ofen hineingestellt; der aber keinen Abzug hatte. Am Abend legte sich nun Frau Gäch in dieses Zimme?; weil es dort so warm war. Als sie am Morgen nicht zur Arbeit kam; suchte man nach ihr und fand sie bewußtlos im Bett. Der Arzt konstatierte Kohlengasver-giftung. Die Frau schwebte lange in Todesgefahr. Nun ist aber schon eine wesentliche Besserung eingetreten; was uns nur sreuen kann. Der Schrecken war ja für alle Familienangehörigen groß genug. Bom Schlage getroffen wurde Frau Adelsberger von Reichenkirchen; als sie gerade bei ihrer Tochter in Berglern auf Besuch war. Eine einseitige Lähmung ist zurückgeblieben und wir wünschen alle der arbeitsamen Frau recht baldige völlige Genesung. Schließlich hat das Standesamt auch noch Arbeit be 14

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

03/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

181

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 13 Seite 14,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 27. April 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/2962.

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