Aus der Heimat Nummer 17 Seite 9

Aus der Heimat Nummer 17 Seite 9

Nun zum Dorfratsch! Das Standesamt ist dieses Monat ohne Neuigkeit. Der Wettergott hat sich endlich einmal eines Besseren besonnen und uns eine herrliche Baumblüte beschert. Nach zwei obstarmen Jahren sind wir voll berechtigter Hoffnungen auf eine gesegnete Obsternte. Der Stand der Wiesen; Halm- und Hackfrüchte könnte nicht besser sein; auch das Pflanzengeschäft liegt hinter uns. Wenn wir das alles wieder gut heimbringen und wir setzen unseren Stolz darein; es heimzubringen; dann ist un-. ser guter Freund überm Kanal wieder um eine stille Hoffnung ärmer geworden. Luftschutzversammlungen. In der Gemeinde Hofkirchen fanden in jeder Ortschaft Luftschutzversammlungen statt. In Hörgersdorf; Köchlham; Hofkirchen; Permering; Babing; für die Einödbauern in Tegernbach bei Pg. Valentin Iell; wo nachher alle lange beim gemütlichen Kartenspiel sitzen blieben. Ist nur schade; daß Iell keine Gastwirtschaft besitzt. Die „Postur" zum Wirt wäre reichlich vorhanden. Beim Pg. Widl Franz in Schrafstetten schloß der Ring der Versammlungen. * Luftschutzleiter war Bürgermeister Baumgartner; Untergruppenführer Grundner Anton. Am Dienstag; den 3. 6. fand in der Gemeindekanzlei Hofkirchen durch Bürgermeister Baumgartner die Einteilung zum Kartoffelkäfersuchdienst statt. Es wurden elf Suchkolonnen aufgestellt und die Kolonnenführer bestimmt. Gesucht wird jeden Montag; während der Heu- und Getreideernte jeden Sonntag. Ihr seht; die Heimat ist aus der Wacht; der Kriegsplan gemacht. Resultat: Hoffentlich Null! Auch der Gaufilmwagen war wieder bei uns — nach langer Abwesenheit. Die allgemeine Freude darüber war groß; was ein guter Besuch aus nah und fern bewies. Die Heimat dank? Euch zum Schluß nochmals für Euren letzten großen Einsatz und grüßt Euch alle herzlich. Heil Hitler! Euer Heimatberichter. Ortsgruppe Hohenpolding Liebe Kameraden! In den vergangenen Wochen rührte sich nicht viel in dem Bereich unserer Ortsgruppe. Eure einzig dastehende Waffen-tat mit der" Eroberung Kretas hielt auch die Heimat im Bann. Es sind wieder einige zur großen Armee^ eingerückt. Beim Zehentner in Penning starb das zehnjährige Kind Fanny; Nach kurzer Krankheit verschied die Meßnermutter von Sulding; mehrere Söhne von ihr stehen bei den Waffen. Kurz vor Redaktionsschluß erhielt ich die Nachricht; der Wofvater von Englschulding sei gestorben. Zwei Söhne von ihm fielen im Weltkrieg in Frankreich. Nun etwas heiteres; das allerdings hätte schlimm ausfallen können. Es war in einer Samstagnacht. Der Ochs des Esche Franzi von Hohenpolding wurde; vermutlich durch die Länge der Nacht; etwas ungeduldig und begab sich zur Abwechslung in den „Gang" hinüber. Dort befindet sich ein Brunnen. Aus seiner Suchaktion kam das Tier natürlich auch dorthin und fiel — wie ja nicht anders zu erwarten — schnürstraks in den Brunnen hinab. Der Franzi; der in jener Nacht ein bißchen „naß" gefuttert hatte; gewahrte das Unheil; erst am Morgen. Nach angestrengter Rettungsarbeit konnte das Tier (man benötigte aber auch noch den „Wastl"); aus seiner nicht gerade rosigen Lage befreit werden. Der Ochse nahm nur geringen Schaden; dafür nähm der Spott größere Formen an. Die Gemeinde Sulding ist nun auch in der Milchablieferung erfaßt. Täglich rollen die Fuhrwerke und bringen die Milch an ihren Bestimmungsort; damit sie dem Volksganzen zugute kommt. Einer militärischen Einladung zufolge begab sich der Duschl Peter bis auf weiteres nach Oberammergau; wo er nun gehobelt und geschliffen werden soll. Der Nachrichtendienst ist damit zu Ende. Die Heimat ist bei Euch und grüßt Euch herzlichst! ; Euer Heimatberichter. Ortsgruppe Langengeisling Liebe Kameraden! . Wieder ist ein Monat vergangen. Ihr habt die Engländer auch von der Insel Kreta; wohin sie sich nach dem „siegreichen Rückzug" aus Griechenland zurückgezogen hatten; vertrieben. Allzuoft wird sich unser Hauptfeind so einen Rückzug nicht leisten können; Ihr ruht ja auf Euren Lorbeeren nicht aus; sondern holt immer zu neuen und kräftigeren Schlägen aus; bis der Endsieg erkämpft ist. Wir in der Heimat wollen unseren Dank an Euch dadurch abstatten^ daß wir unermüdlich an unserem Arbeitsplatz mitschaffen an der Erringung des Sieges. Das Getreide und die Hackfrüchte sind selten schön und lassen; wenn das PZetter weiterhin günstig bleibt; eine gute Ernte erwarten. Beförderung. Wie wir erst jetzt erfahren; wurde im; Februar 41 der Uffz. Anton Faltermeier zum Feldwebel befördert. Wir gratulieren! . V Sport. Die Jugend spielt fleißig Fußball. Am Sonntag (8. 6.) konnte unsere Jugend gegen die körperlich stark überlegene Altenerdinger Jugend mit 9:3 Toren einen haushohen Sieg erfechten. Der Grundstock zu einer Geislinger Fußballelf dürfte also wieder gelegt sein. Beim Iugendsportfest der HI (HI; BDM und IV); wurden im 100-Meterlauf; Keulenweitwurf; Ballweitwurf; Weitsprung; beachtliche Ergebnisse erzielt; sodaß mehrere Siegernadeln erwotbsn werden konnten. SprechabeiÄ. Der Ortsgruppenleiter rief die Parteigenossen am Samstag; 7. 6. zu einem Sprechabend auf; der guten Besuch zeigte. Nach Erledigung einiger organisatorischer und Kassenfragen; sprach der Ortsgruppenleiter zu den Parteigenossen über die gegenwärtige Lage und die Erfordernisse der heutigen Zeit. Er verstand mit seinen vortrefflichen Ausführungen die Zuhörer bis zum Schluß zu fesseln. ' Der Hammelbraten. Lange Zeit war es der hiesigen Bevölkerung ein Rätsel; warum unserem Gemeindediener; dem Sepp;Zimmer die Hunde des ganzen Dorfes nach-liefen; ihn beschnupperten und dann taten; als wäre der Sepp irgend eine beliebige Hausecke; ein Markstein usw. Endlich fand auch dieses Rätsel eine Lösung: War da eines Tages der Sepp diensthalber in der Wirtschaft des Matterer. Der sagte zu ihm „Paß auf; ich hab was für dich. 2 hab in dieser Woche einen fetten Hammel ge- -schlachtet. Niemand will nun das Fleisch. Da kannst du ein schönes Stück haben; wenn dus willst!" Der Sepp war 9

NSDAP Kreisleitung Erding

Geschichtswerkstatt Dorfen

Erding : Lippl

07/1941

Zeitschrift

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