Aus der Heimat Nummer 18 Seite 9

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Titel

Aus der Heimat Nummer 18 Seite 9

Beschreibung

Altham. Dem Bauern Johann Bitter hat der sog. Storch einen kräftigen Buben in die Wiege gelegt. Der kleine „Pauli" und seine Mutter sind wohlauf. Daß trotz des Mängels der Gerstensaft sich unangenehm auswirken kann; erfuhren ein Bauerssohn von Eichen-kofen und sein Freund. Nicht nur Bier-; sondern auch liebesdurstig; wollten sie das Fenster ihrer „Holden" aussuchen. Im Dunkel der Nacht verwechselten sie die Fenster und statt der Heißersehnten kam die Großmutter zum Borschein. Ja; ja; wem nie aus Lieb Leid geschah; der wird kein braver Mann. Ortsgruppe Langenpreising Liebe Kameraden! Wenn ich Euch in der letzten Nummer der Frontzeitung; als Berichter den Dank der Heimat entgegenbrachte für die heldenhafte Waffentat; die Ihr bei der restlosen Vertreibung der Engländer aus dem europäischen Kontinent vollbracht habt; so sind diesmal unsere Gedanken und Wünsche noch enger bei Euch; da Jhr angetreten seid gegen einen Feind; der ganz Europa und ganz besonders dem Nationalsvziali-stischen Deutschland den Vernichtungskampf angesagt hat. Jetzt wissen wir; warum Ihr in Polen gestanden seid und gewartet habt; bis der Führer den Befehl gab aufs neue anzutreten. Und dieses Warten hat sich auch gelohnt; am vergangenen Sonntag konnten wir nach einer Woche bangen Hoffens in einer Reihe von Sondermeldungen die gewaltigsten Eisolge; die nur von deutschen Soldaten er-rungen werden können; erfahren. Auch die Machthaber im Kreml;werden erfahren; daß das deutsche Schwert geschmiedet ist.. ' Nun aber wollt Jhr auch wissen was in der Heimat vorgeht? Also los; fangen wir gleich an wie wirs schon gewohnt sind; bei den Neuankömmlingen: Kameraden! Ihr alle wißt; daß jetzt bei uns zu Hause Heuernte war. Daß es da immer M dräuflos ging von früh bis spät in die Nacht hinein; wißt Ihr ja aus eigener Erfahrung. Daß es da auch der Standesbeamte in Bezug auf Personenstandsangelegenheiten etwas leichter hat; ist nicht verwunderlich; denn zu diesen Sachen hat man setzt auch keine Zeit und die Hebammen sind auch mal froh; wenn sie etwas aufschnaufen' können. Nun ganz leer gings hoch nicht ab. „Is gleich na" hat der Krieger Sepp gesagt; als ihm vor ein paar Tagen ein strammer Junge in die Wiege gelegt wurde. Und beim Wirtshaus in Zustorf ist der dritte Bua angekommen. Zum Heiraten nimmt sich jetzt natürlich niemand Zeit; obwohl das meines Erachtens falsch ist; wo wir doch so großen Mangel an Arbeitskräften haben. Schnitter Tod ist bei uns arbeitslos geworden. Wer wird denn jetzt auch ans Sterben denken; wo alles grünt; und blüht draußem. Die Heuernte ist bereits vollständig. unter Dach. Der Bauer Mathias Sellmair hat seinen Betrieb durch die Beschaffung eines Bulldoggs modernisiert. Na; Hansl! Da kannst Du fahren; wenn Du wieder heimkommst nachdem Krieg!"-' Der Landwirt Ludwig Steiner von Lgngknpreising muhte vorige Woche ein Kalb notschlachten und sein Schwager der Landwirt Stadler-Zustors ein Schwein. Nun etwas für unsere Sportsfreunde! Auf unserm Sportplatz rührt sich auch wieder ein bißchen was. War doch erst vor einigen Wochen der Reichswettkampf der HJ und BDM; bei dem sehr gute Resultate erzielt wurden; so ist^nun auch unsere Fußballjugend wieder „wach". Am vergangenen Sonntag war ein Spiel der Fußballjugend Wartenberg gegen Langenpreising; > bei dem es viele Zuschauer gab. Das Ergebnis will ich Euch aber nicht ver--raten. Jetzt denke ich gerade an unsern alten „Kipper" den Gebirgsjäger Hansl. Der wird sich hei diesen Zeilen wohl denken: Kruzitürken; da Krieg wenn gor is; hihaun tu ich wieder; daß die Fetzn fliegn! Kameraden! Wenn Ihr glaubt; daß wir herinnen vom. Krieg nichts spüren; da täuscht Ihr Euch aber gewaltig. Zurzeit herrscht Bierknappheit. Einige Wirte machen am Sonntag ihr Lokal zu; nur eine „Quelle" haben wir noch. So z. B. soll der „Wiff" jetzt recht gut sein. Aber er wird schon langsam knapp. So hat der „Girgl" am Sonn-tag bloß mehr „16 Halbe" erwischt. Ja; wir müssen halt aushalten. Ein besonders freudiges Ergebnis brachte die I.Reichs-straßensammlung siir das Deutsche Rote Kreuz. In un-serer Ortsgruppe wurde ein Betrag von 469.10 RM. auf-gebracht. In diesem Sinne wollen wir; Front und Heimat; zusammenhelfen bis zum Endsieg! Ortsgruppe Lengdorf -Meine lieben'Kameraden! Seit meinem letzten Monatsbericht aus der Heimat hat sich vieles geändert. Während ich diese Zeilen scheide; tobt in Sowjetrußland die größte Schlacht der Weltgeschichte und viele von Euch bestehen den schwersten Kampf ihres Lebens im Ringen mit dem bolschewistischen Weltfeind. Daß Jhr diesen Kampf siegreich beenden werdet; darüber besteht bei uns kein Zweifel mnd wir alle hoffen; daß wir Euch restlos als strahlende" Sieger recht bald auf Heimatarlaub begrüßen können. Altheu gab es viel und lauter beste Qualität. Ohne zusätzliche Arbeitshilfe kam alles gut unter Dach und wir können nur wünschen; daß die Getreideernte ebenso glücklich verläuft. Für die notwendigen Arbeitskräfte wurde durch die amtlichen Stellen so gut als nur möglich gesorgt. Ach jeden Fall.dürft Ihr versichert sein; daß die Heimat auch hier ihre Pflicht restlos erfüllen wird. ' Beim Kämmerer von Seeon kam nun die bestimmte -Mitteilung an; daß ihr Sohn Franz beim Einsatz auf Kreta gefallen ist. Schon auf der Uebecfahrt zur Insel kam er durch feindlichen Torpedotreffer ums Leben. Die > Ortsgruppe hat mit diesem gefallenen Helden das sechste Opfer dieses Krieges zu beklagen. Einige standesamtliche Nachrichten möchte ich Euch auch noch mitteilen. Frau Therese Heilmaier sNagl) von Brandlengdorf wurde von einem Mädchen entbunden. Dem Vater; der im Felde steht; gilt unser besonderer Glückwunsch. Auch die alte Schmiedmutter Maria Hörner von Kopfsburg ist im 76." Lebensjahre gestorben. Die Schaffkopffreunde unter Euch dürfte es interessieren; daß der 80 jährige Lehnervater im Spiel mit jüngeren „Schaffköpfen" neulich beim Metzgerwirt ein Solo mit acht Buben gewann und dabei noch 76 Augen machte. Da er Grünaß und Grünacht mit im Spiel hatte; ist die Schneid des Alten erst recht beachtlich. k 9

Urheber

NSDAP Kreisleitung Erding

Quelle

Geschichtswerkstatt Dorfen

Verleger

Erding : Lippl

Datum

08/1941

Beziehung

Typ

Zeitschrift

Identifikator

259

Sammlung

Zitat

NSDAP Kreisleitung Erding, “Aus der Heimat Nummer 18 Seite 9,” Onlinearchiv zur NS-Geschichte im Landkreis Erding, accessed 4. Mai 2024, https://erdinggeschichte.omeka.net/items/show/3040.

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